Raumschiff Rubikon 16 Die Negaperle -  Manfred Weinland

Raumschiff Rubikon 16 Die Negaperle (eBook)

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2018 | 1. Auflage
240 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-2442-8 (ISBN)
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Am Morgen einer neuen Zeit. Der Krieg zwischen den organischen und anorganischen raumfahrenden Völkern konnte im letzten Moment abgewendet werden. Die Menschen jedoch sind nach wie vor fremdbestimmt und als die Erinjij gefürchtet, die sich in ihren Expansionsbestrebungen von nichts und niemandem aufhalten lassen. Abseits aller schwelenden Konflikte kommt es im Zentrum der Milchstraße zu einer von niemand vorhergesehenen, folgenschweren Begegnung. Eine unbekannte Macht hat sich dort etabliert. Schnell zeichnet sich ab, dass es sich um keinen 'normalen' Gegner handelt. Die Bedrohung richtet sich nicht nur gegen die heimatliche Galaxie, sondern könnte das Ende allen Lebens bedeuten. Die Geschichte des Kosmos, so scheint es, muss neu geschrieben werden ...

Prolog



Jiim erwachte durch das Wimmern seines Sprösslings. Yael hing in seinem Nachtgeschirr, und in unregelmäßigen Abständen zuckte sein Körper so heftig, dass die Vorrichtung, in der er schlief, leise klirrte. Die Schwingen fächelten Luft, der Balken, an dem das Geschirr verankert war, knarzte. Von draußen schien Marons eitrig gelbes Licht in die Baumhütte.

Es reichte aus, um Yaels Gesicht einigermaßen klar erkennen zu lassen. Es war verzerrt, aber die Augen waren geschlossen. Aus dem Mund drang abermals ein Wimmern.

Jiim rutschte aus der Schlafvorrichtung, die den Bedürfnissen eines Nargen Rechnung trug. Mit drei Schritten war er bei Yael, um ihn zu wecken. Dabei bemerkte er, dass das Gefieder seines Sprosses wie mit flüssigem Gold bestrichen aussah.

Jiim schaute an sich herab … und stöhnte auf. Im ersten Moment glaubte er an eine optische Täuschung, aber als er sich berührte, bekam er Gewissheit: Das Nabiss war verschwunden!

Mehr noch: Es sah so aus, als hätte es seinen Träger gewechselt und kleide jetzt den schlafenden Yael …

Jiim wusste nicht, was er tun sollte. Yael war mit einem goldenen Gefieder auf die Welt gekommen. Für Nargen völlig untypisch.

So untypisch wie das, was Jiims Körper schon lange vor Yaels Zeugung golden gefärbt hatte: die von einem Ganf hergestellte Nabiss-Rüstung, die aus unerfindlichen Gründen nicht mehr von Jiim hatte abgelegt werden können – weil sie begonnen hatte, mit seinem Körper zu verwachsen , regelrecht zu verschmelzen .

Und nun … sollte sie weg sein? Beziehungsweise auf Yael »übergesprungen«?

Jiim erzitterte. Die Art und Weise, wie Yael sich wand, hin- und herwarf, wie er die feingliedrigen Hände um die Gurte legte und so fest schloss, dass sie fast weiß wurden, das alles ließ das Verhalten des Jungnargen plötzlich in ganz anderem Licht erscheinen.

Anfangs hatte Jiim geglaubt, sein Sprössling würde lediglich albträumen. Doch nun hatte es mit einem Mal den Anschein, als wehre er sich in Wirklichkeit – gegen eine handfeste Gefahr, die nach ihm griff.

Das Nabiss.

Das Nabiss umhüllte ihn und musste die Ursache aller Qual sein.

Bei Maron, dem Vernichter!, dachte Jiim, von dem der letzte Rest Schlaftrunkenheit abfiel. Und laut rief er: »Yael! Hörst du mich? Wenn du mich hören kannst – wach auf! Wach auf, aber erschrick nicht. Ich bin bei dir. Ich helfe dir. Wir werden …«

Seine Stimme versagte, weil etwas Unerwartetes geschah.

Wie eine alte Haut löste sich der Goldmantel von Yaels Gefieder und flog Jiim mit einer solchen Geschwindigkeit entgegen, dass dieser nicht mehr hätte ausweichen können, selbst wenn er es gewollt hätte.

Im nächsten Moment schien die Normalität zurückzukehren: Halb von seinem Körper absorbiert, strahlte die Rüstung an Jiims Leib. Und schwach nur reflektierte Yaels goldfarbenes Gefieder den auftreffenden Schein.

Alles war wieder beim Alten.

Yael schlug die Augen auf. Schwer atmend starrte er zu seinem Elter, den er nur zögerlich zu erkennen schien. »Ich …«, setzte er an.

»Schon gut, schon gut, beruhige dich erst einmal.« Jiim trat mit wackligen Beinen zu ihm und wünschte sich, er hätte jemanden gehabt, der beruhigend auf ihn einwirkte. »Du hattest einen Albtraum.«

Yael schälte sich aus dem Geschirr. »Ein Albtraum, ja.«

»Kannst du dich noch erinnern, wovon du geträumt hast?«

»Von Portas. Ich war auf Portas und stand vor dem Tor.«

Jiim schauderte unwillkürlich, denn Yael war wahrhaftig auf der Versiegelten Welt der Bractonen gewesen – die RUBIKON hatte ihn in einem halsbrecherischen Unternehmen von dort bewusstlos bergen können. Bis heute war nicht restlos geklärt, wie es Yael nach Portas verschlagen konnte, aber dass er dort gewesen war, war Fakt.

»Was für ein Tor?«

»Durch das Kargors Perle flog. Das Tor in die Welt, aus der er und die Seinen einst verbannt wurden. Vor Jahrmilliarden.«



Jiim war erschüttert. Weniger von Yaels Aussage selbst als von der Art und Weise, wie er sprach. In diesem Moment begriff er, dass sein Spross noch immer wie im Schlaf redete – als wäre er noch gar nicht ganz aufgewacht, auch wenn die Augen offen waren und er nun aufrecht vor ihm stand.

»Rede«, sagte Jiim. »Rede dir alles von der Seele! Nutze die Gelegenheit, mit dem fertig zu werden, was schon seit Portas in dir rumort. Die Erinnerung war verschüttet, das fraß dich auf. Nun scheint sie zurückzukehren. Wenn du willst, holen wir uns Beistand. Sesha als psychologische Instanz, John und vielleicht Scobee als Freunde …«

Durch Yael lief ein Ruck. Danach hörte das Zittern auf, aber sein Gesicht drückte immer noch namenlosen schrecken aus. »Es … ist keine Erinnerung. Nicht einmal … ein Traum …«, kam es gequält aus seinem Mund.

Jiim war ratlos. »Aber du sagtest gerade –«

»Ich sagte, ich war auf Portas. Vor den Säulen, die einen Durchgang ins Ursprungskontinuum der Bractonen ermöglichen. Oder ermöglichen sollten. Aber es war kein Traum, keine Erinnerung …«

»Sondern?«

»Ich war dort. Gerade eben, bevor du zu mir sprachst. Ich ...

Erscheint lt. Verlag 8.12.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-2442-6 / 3738924426
ISBN-13 978-3-7389-2442-8 / 9783738924428
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