The Refugees - Die Flüchtlinge -  Arthur Conan Doyle

The Refugees - Die Flüchtlinge (eBook)

Eine Geschichte von zwei Kontinenten
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2024 | 2. Auflage
568 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-602-5 (ISBN)
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Mit zahlreichen Illustrationen Amory de Catinat ist Hugenotte und Wachmann Ludwigs XIV., er ist zufrieden mit seinem Leben, bis ihn die Ereignisse um die Aufhebung des Edikts von Nantes erreichen, das ihm und seiner Familie bisher Schutz vor religiöser Verfolgung bot. Eine Verschwörung um die Geliebten des Königs, gesponnen von einer eifersüchtigen Mätresse, bringt Catinat und seine Verlobte ihn größte Gefahr. Sie müssen fliehen. Als Fluchtziel bietet sich der neue Kontinent an: Amerika, das Gelobte Land. Eine spannende, unbekannte Abenteuergeschichte von A. C. Doyle. Null Papier Verlag

Womöglich wäre die Literatur heute um eine ihrer schillerndsten Detektivgestalten ärmer, würde der am 22. Mai 1859 in Edinburgh geborene Arthur Ignatius Conan Doyle nicht ausgerechnet an der medizinischen Fakultät der Universität seiner Heimatstadt studieren. Hier nämlich lehrt der später als Vorreiter der Forensik geltende Chirurg Joseph Bell. Die Methodik des Dozenten, seine Züge und seine hagere Gestalt wird der angehende Autor für den dereinst berühmtesten Detektiv der Kriminalliteratur übernehmen. Der erste Roman des seit 1883 in Southsea praktizierenden Arztes teilt das Schicksal zahlloser Erstlinge - er bleibt unvollendet in der Schublade. Erst 1887 betritt Sherlock Holmes die Bühne, als »Eine Studie in Scharlachrot« erscheint. Nachdem Conan Doyle im Magazin The Strand seine Holmes-Episoden veröffentlichen darf, ist er als erfolgreicher Autor zu bezeichnen. The Strand eröffnet die Reihe mit »Ein Skandal in Böhmen«. Im Jahr 1890 zieht der Schriftsteller nach London, wo er ein Jahr darauf, dank seines literarischen Schaffens, bereits seine Familie ernähren kann; seit 1885 ist er mit Louise Hawkins verheiratet, die ihm einen Sohn und eine Tochter schenkt.

Womöglich wäre die Literatur heute um eine ihrer schillerndsten Detektivgestalten ärmer, würde der am 22. Mai 1859 in Edinburgh geborene Arthur Ignatius Conan Doyle nicht ausgerechnet an der medizinischen Fakultät der Universität seiner Heimatstadt studieren. Hier nämlich lehrt der später als Vorreiter der Forensik geltende Chirurg Joseph Bell. Die Methodik des Dozenten, seine Züge und seine hagere Gestalt wird der angehende Autor für den dereinst berühmtesten Detektiv der Kriminalliteratur übernehmen. Der erste Roman des seit 1883 in Southsea praktizierenden Arztes teilt das Schicksal zahlloser Erstlinge - er bleibt unvollendet in der Schublade. Erst 1887 betritt Sherlock Holmes die Bühne, als »Eine Studie in Scharlachrot« erscheint. Nachdem Conan Doyle im Magazin The Strand seine Holmes-Episoden veröffentlichen darf, ist er als erfolgreicher Autor zu bezeichnen. The Strand eröffnet die Reihe mit »Ein Skandal in Böhmen«. Im Jahr 1890 zieht der Schriftsteller nach London, wo er ein Jahr darauf, dank seines literarischen Schaffens, bereits seine Familie ernähren kann; seit 1885 ist er mit Louise Hawkins verheiratet, die ihm einen Sohn und eine Tochter schenkt.

Erster Teil - In der alten Welt
I. Der Mann aus Amerika.
II. Ein Monarch im Négligé.
III. Die Verteidigung der Tür.
IV. Der Vater seines Volkes.
V. Belialskinder.
VI. Eine Dragonade.
VII. Die neue und die alte Welt
VIII. Die aufgehende Sonne.
IX. Le roi s'amuse.
X. Eine Sonnenfinsternis in Versailles.
XI. Die Sonne erscheint wieder
XII. Der König empfängt
XIII. Der König hat einen Gedanken.
XIV. Die letzte Karte.
XV. Die mitternächtliche Mission.
XVI. »Wenn der Teufel kutschiert.«
XVII. Der Kerker von Tortillac
XVIII. Die Nacht der Überraschungen
XIX. In des Königs Kabinett
XX. Die Namensschwestern.
XXI. Der Mann in der Kalesche.
XXII. Das Schafott in Portillac.
XXIII. Der Sturz der Catinats.
Zweiter Teil - In der neuen Welt
I. Die Abfahrt des »Goldnen Reises«
II. Das Boot der Toten.
III. Der letzte Hafen
IV. Ein schwindendes Eiland.
V. Im Hafen von Quebec.
VI. Die Stimme an der Stückpforte
VII. Die Binnengewässer
VIII. Der Mann ohne Haar.
IX. Der Herr von Sainte Marie
X. Der Elennhirsch auf dem Kriegspfade.
XI. Die Bluthunde.
XII. Der Tod klopft an.
XIII. Die Erstürmung der Palissaden.
XIV. Die Ankunft des Mönches.
XV. Der Speisesaal von Sainte Marie.
XVI. Die beiden Schwimmer.
XVII. Vereint.

I. Der Mann aus Amerika.


Es war ein ho­hes go­ti­sches Fens­ter, wie man es ge­gen Ende des sieb­zehn­ten Jahr­hun­derts in Pa­ris all­ge­mein fand. Über dem brei­ten Qu­er­bal­ken, der es durch­schnitt, war ein zier­li­ches Wap­pen­schild – drei rote Dis­teln auf Sil­ber­grund – in die rau­ten­för­mi­ge Schei­be ein­ge­las­sen. Dar­un­ter rag­te eine star­ke Ei­sen­stan­ge her­vor, von der das ver­gol­de­te Mi­nia­tur­bild ei­nes Woll­bal­lens her­ab­hing, das sich bei je­dem Wind­stoß knar­rend hin und her be­weg­te. Ge­gen­über la­gen hohe, schma­le, statt­li­che Häu­ser, de­ren Fassa­den mit kunst­rei­chen Holz­ver­zie­run­gen ge­schmückt und von spit­zem Gie­bel­werk und Eck­türm­chen über­ragt wur­den. Da­zwi­schen lag das holp­ri­ge Pflas­ter der Stra­ße St. Mar­tin, von dem das Geräusch zahl­lo­ser Fuß­trit­te her­auf­schall­te.

In­ner­halb der Fens­ter­ver­tie­fung be­fand sich eine brei­te, mit brau­nem ge­press­tem Le­der aus­ge­schla­ge­ne Bank, auf der die Haus­ge­nos­sen es sich be­quem ma­chen und hin­ter den Vor­hän­gen al­les be­ob­ach­ten konn­ten, was in der ge­schäf­ti­gen Welt zu ih­ren Fü­ßen vor­ging. Heu­te sa­ßen zwei Per­so­nen in die­sem lau­schi­gen Win­kel: ein Herr und eine Dame, aber sie hat­ten den Vor­gän­gen drau­ßen den Rücken und dem be­hag­lich ein­ge­rich­te­ten, großen Ge­ma­che das Ant­litz zu­ge­wandt. Von Zeit zu Zeit sa­hen sie ein­an­der an, und ihre Au­gen zeig­ten klär­lich, dass sie kei­nes an­de­ren An­blicks be­durf­ten, um glück­lich zu sein.

Das durf­te auch nicht wun­der neh­men, denn sie wa­ren ein schö­nes Paar. Sie war sehr jung, höchs­tens zwan­zig Jahr alt. Das schim­mern­de Weiß ih­res schö­nen Ge­sichts mach­te den Ein­druck ei­ner Rein­heit und Un­schuld, die man auch nicht durch einen Hauch auf­dring­li­cher Far­be hät­te be­ein­träch­tigt se­hen mö­gen. Ihre Züge wa­ren fein­ge­schnit­ten und lieb­lich; ihr blauschwar­zes Haar und ihre lan­gen dunklen Wim­pern bil­de­ten einen an­zie­hen­den Kon­trast mit den träu­me­ri­schen grau­en Au­gen und der el­fen­bein­ar­ti­gen Haut. Die Ruhe und Zu­rück­hal­tung, die über ih­rem gan­zen We­sen lag, präg­te sich auch in ih­rer Tracht aus, ei­nem ein­fa­chen schwar­zen Taf­fet­klei­de, des­sen ein­zi­ger Schmuck in ei­ner Bro­sche aus Jet und ei­nem eben­sol­chen Arm­ban­de be­stand. Das war Adèle Ca­ti­nat, die ein­zi­ge Toch­ter des großen hu­ge­not­ti­schen Tuch­händ­lers.

Ge­gen den dunklen, schlich­ten An­zug des jun­gen Mäd­chens stach die Pracht ih­res Ge­fähr­ten selt­sam ab. Er moch­te etwa zehn Jah­re äl­ter sein, als sie. Sein Ge­sicht ver­riet den Sol­da­ten: sei­ne aus­drucks­vol­le Züge, ein sorg­fäl­tig ge­stutz­ter schwar­zer Schnurr­bart, und ein nuss­brau­nes Auge, das mit glei­chem Er­fol­ge Män­nern ge­gen­über be­feh­lend blit­zen, Frau­en ge­gen­über fle­hend schmel­zen konn­te. Sein him­melblau­er Rock war mit Sil­ber­b­or­te ver­brämt und hat­te brei­te sil­ber­ne Ach­sel­schnü­re. Eine Wes­te von weißem Wol­l­at­las kam dar­un­ter zum Vor­schein, und eben­sol­che Knie­ho­sen ver­schwan­den in den ho­hen blan­ken Rei­ters­tie­feln mit gol­de­nen Spo­ren. Ein Stoß­de­gen mit sil­ber­nem Ge­fäß und ein Fe­der­hut, die auf dem Ses­sel ne­ben ihm la­gen, vollen­de­ten eine Uni­form, wel­che den Trä­ger eh­ren­voll aus­zeich­ne­te; denn je­der Fran­zo­se wür­de sie für die ei­nes Of­fi­zie­res in Lud­wig des Vier­zehn­ten be­rühm­ter »Blau­er Gar­de« er­kannt ha­ben. Mit sei­nem lo­cki­gen schwar­zen Haar auf dem hoch­ge­tra­ge­nen Haupt mach­te er den Ein­druck ei­nes stram­men, ke­cken Sol­da­ten. Als sol­cher hat­te er sich auch be­reits auf man­chem Schlacht­fel­de be­währt, so­dass der Name A­mo­ry von Ca­ti­nat un­ter den tau­send Tap­fern des nie­de­ren Adels, die sich zu dem Dienst des Kö­nigs dräng­ten, hell her­vor­leuch­te­te.


»Sag mir, Adèle, warum du so bekümmert aussiehst.«

Die bei­den wa­ren Vet­ter und Base. Der ähn­li­che Schnitt ih­rer off­nen Ge­sichts­zü­ge ließ die­se Ver­wandt­schaft er­ra­ten. Ca­ti­nat war ei­ner ade­li­gen Hu­ge­not­ten­fa­mi­lie ent­spros­sen. Da er sei­ne El­tern früh ver­lo­ren hat­te, war er ins Heer ein­ge­tre­ten, und hat­te sich ohne ir­gend wel­che Pro­tek­ti­on, al­len Wi­der­wär­tig­kei­ten zum Trotz, zu sei­ner ho­hen Stel­lung em­por­ge­schwun­gen. Ein jün­ge­rer Bru­der sei­nes Va­ters hat­te da­ge­gen das »von« fal­len las­sen, da er ein­sah, dass ihm durch die Ver­fol­gung, der schon da­mals sei­ne Glau­bens­ge­nos­sen aus­ge­setzt wa­ren, je­der Weg zum Em­por­stei­gen ver­schlos­sen sein wür­de. Nach sol­chem Ver­zicht hat­te er sich in Pa­ris auf den Han­del ge­legt, und sein Ge­schäft war so gut ge­gan­gen, dass er jetzt ei­ner der reichs­ten und an­ge­se­hens­ten Bür­ger der Stadt war. Es war sein Haus, in wel­chem der Gar­de­of­fi­zier sich be­fand, und es war sei­ne ein­zi­ge Toch­ter, de­ren wei­ße Hand er in der sei­ni­gen hielt.

»Sag mir, Adèle«, sag­te er, »warum du so be­küm­mert aus­siehst.«

»Ich bin aber nicht be­küm­mert, Amo­ry.«

»Lass se­hen! Hier ist ein ganz klei­nes Fält­chen zwi­schen den ge­wölb­ten Au­gen­brau­en, O, ich kann dein Ge­sicht le­sen, wie der Schä­fer den Him­mel.«

»Es ist nichts, Amo­ry, nur –«

»Nur was?«

»Du ver­lässt mich heu­te Abend.«

»Aber mor­gen kom­me ich wie­der.«

»Musst du denn wirk­lich heu­te Abend fort?«

»Es wür­de mich mein Pa­tent kos­ten, woll­te ich weg­blei­ben. Ich habe ja mor­gen früh die Wa­che vor des Kö­nigs Schlaf­zim­mer! Nach der Früh­mes­se wird mich der Ma­jor von Brissac ab­lö­sen, und dann bin ich wie­der frei.«

»Ach, Amo­ry, wenn du von dem Kö­nig und dem Hof und den vor­neh­men Da­men sprichst, kann ich mich gar nicht ge­nug wun­dern.«

»Und warum wun­dern?«

»Wenn ich den­ke, dass du, der du in­mit­ten sol­cher Pracht lebst, dich zu dem ein­fa­chen Hau­se ei­nes Krä­mers her­ab­las­sen kannst.«

»Was ent­hält die­ses Haus aber auch?«

»Das ist nun ge­ra­de das al­ler­wun­der­bars­te! Dass du, der du un­ter sol­chen Men­schen lebst, die so schön, so geist­reich sind, mich dei­ner Lie­be wert hal­ten kannst, mich, ein so stil­les Mäu­schen, die in der Ein­sam­keit uns­res großen Hau­ses so schüch­tern und scheu ge­wor­den ist. Es ist zu wun­der­bar!«

»Der Ge­schmack ist ver­schie­den«, ent­geg­ne­te ihr Vet­ter, in­dem er die klei­ne zier­li­che Hand strei­chel­te. »Es ist mit Frau­en wie mit Blu­men. Man­che mö­gen ja die große, strah­len­de Son­nen­blu­me vor­zie­hen, oder die Rose, die so glü­hend und herr­lich ist, dass sie ins Auge fal­len muss. Mir aber ge­fällt das klei­ne Veil­chen, das sich im Moo­se ver­birgt und doch so hold­se­lig an­zu­schau­en ist und so süß duf­tet. Nun – noch im­mer das Fält­chen auf dei­ner Stirn, Lieb­chen?«

»Ich woll­te, der Va­ter wäre erst zu­rück.«

»Wa­rum denn? Ist dir so ein­sam zu Mute?«

Über ihr blas­ses Ge­sicht flog ein hel­les Lä­cheln. »Ein­sam wer­de ich erst heu­te Abend sein! Aber ich bin doch...

Erscheint lt. Verlag 12.12.2024
Illustrationen Thure de Thulstrup
Verlagsort Neuss
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Arthur • Arthur Conan • Baskerville • Baskervilles • BBC • Conan • Conan Doyle • Das Tal des Grauens • Das Zeichen der Vier • Der Bund der Rothaarigen • Der erbleichte Soldat • Der Hund von Baskerville • Der sterbende Sherlock Holmes • Der Vampir von Sussex • Die Abenteuer des Sherl
ISBN-10 3-96281-602-X / 396281602X
ISBN-13 978-3-96281-602-5 / 9783962816025
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