Turoon - Der Ozean-Planet -  Michael Kerawalla

Turoon - Der Ozean-Planet (eBook)

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2018 | 1. Auflage
316 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7481-3444-2 (ISBN)
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Das Velbenmädchen Saira führt ein glückliches und sorgloses Leben auf dem Planeten Wuun. Sie absolviert gerade eine Lehre als Magierin und ist bereits die beste Schülerin ihres Meisters. Doch eines Tages wird sie plötzlich von ihrem Heimatplaneten auf die Wasserwelt Turoon entführt. Nach einer Transformation zu einem Tiefseewesen soll sie dort für den Rest ihres Daseins als Sklave in einer Mine arbeiten. Sie erlebt zum ersten Mal die Schrecken der Sklaverei. Die stumpfsinnige, harte körperliche Tortur, die tägliche Unterdrückung und Erniedrigung durch ihre Aufseher und die Grausamkeit und Gefühlskälte ihrer Herren. Doch Saira ist nicht bereit dieses Schicksal so einfach zu akzeptieren. Schließlich gelingt ihr zusammen mit dem Ausbilder Cherou die Flucht und eine lange, abenteuerliche und höchst gefährliche Jagd quer durch den Ozean nimmt ihren Lauf. Dabei werden die beiden Flüchtlinge immer tiefer in ein Netzwerk aus Intrigen, Verrat, Krieg und Zerstörung hinein gezogen, an dessen Ende sogar die Vernichtung des gesamten Planeten droht! Wird es ihnen gelingen das scheinbar unabwendbare Schicksal ihrer Welt noch zu ändern, die Sklaven zu befreien und ihrer Heimat wieder Frieden zu bringen? Welche Rolle spielt dabei der mächtige Feuerkristall mit seinen gewaltigen magischen Kräften? Das erste große Tiefsee-Fantasy-Epos voller Spannung und Action, Intrige und Hinterhalt, Gefühl und Leidenschaft, Magie und Mystik!

Michael Kerawalla wurde 1963 in Indien geboren und migrierte als Kind nach Deutschland. Er ist Diplom-Biologe und hat mehrere Jahre als Organisations-Programmierer gearbeitet. Nach dem Verlust des Arbeitsplatzes folgte er seiner Berufung als Autor und hat im Oktober 2006 seinen ersten Fantasy-Roman mit dem Titel Stein der Finsternis veröffentlicht. Im Jahr 2011 folgte sein zweiter Fantasy-Roman mit dem Titel Turoon. Michael Kerawalla lebt heute zusammen mit seiner Frau in der Nähe von Stuttgart.

In einer fremden Welt

Es war immer das Gleiche! Sie entführten einfach ein Wesen aus dessen Heimatwelt, transformierten den Körper und er durfte sich danach um alles Weitere kümmern. Diesmal hatten sie ein Landlebewesen zu ihm gebracht. Das würde wieder einmal alles viel komplizierter machen. Jetzt musste er ihm zuerst das Schwimmen mit dem neuen Körper beibringen und auch die Echo-Ortung mit Hilfe des körpereigenen Sonars trainieren. Zudem würde diesmal der Schock erneut wesentlich schlimmer ausfallen, wenn sein Schützling bemerkte, dass er nun unter Wasser lebte und sein Körper dem eines Tiefsee-Bewohners glich. Viele hatten diesen Schreck nicht überlebt, oder waren nach kurzer Zeit wahnsinnig geworden. Nun gut, er musste eben abwarten, bis sein neuer Schützling erwachte. Es handelte sich um ein weibliches Wesen, soviel konnte er zumindest erkennen, da der Kopf und der Oberkörper kaum einer Verwandlung unterzogen wurden. Sie schien sehr jung zu sein, was ihre Chancen, die Bestürzung gut zu überstehen, deutlich erhöhte. Außerdem hatte sie ein recht hübsches Gesicht und ihr schlanker Körper würde ihr das Schwimmen wesentlich erleichtern. Sie lag auf dem Rücken vor ihm, hatte die Augen noch geschlossen und atmete etwas schwerfällig, aber gleichmäßig. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie erwachte. Nun gut, in dieser Zeit musste er wenigstens nicht, wie die anderen Entführten, in den Feuerstein-Minen graben. Wenn alles gut ging, war sie in wenigen Tagen in der Lage, zusammen mit den übrigen Sklaven ihren Frondienst anzutreten. Die Herrscher mochten es gar nicht, wenn ein neuer Sklave zu lange brauchte, bis er die Arbeit aufnehmen konnte. Er hoffte nur, dass sie nicht zu zimperlich war, sonst hatte sie von Anfang an nur geringe Chancen zu überleben. Endlich regte sie sich. Die typischen Zuckungen durchfuhren ihren Körper, den sie im Moment noch nicht richtig unter Kontrolle hatte. Ihre Leuchtorgane begannen zu flackern, dann schlug sie die Augen auf und blickte ihn verwirrt an. Sie wollte hochfahren, aber es gelang ihr nicht. Er legte ihr eine Hand auf den Oberkörper und drückte sie sanft auf das Lager. »Bleib liegen«, sprach er freundlich zu ihr. »Hab keine Angst, ich tu' dir nichts.« Er strich ihr mit der anderen Hand zärtlich über den Kopf, wodurch sie sich ein wenig beruhigte. »Kannst du mich verstehen?« fragte er sanft. Sie nickte und gab einen kehligen Laut von sich. »Gut, hör mir genau zu! Du bist von deiner Welt hierher, nach Turoon, entführt worden. Dieser Planet ist eine Wasserwelt. Es gibt kein festes Land, deshalb haben sie deinen Körper umgewandelt, damit du hier leben kannst. Du siehst etwa so aus wie ich, nur dein Kopf und Teile deines Oberkörpers haben noch ihr ursprüngliches Aussehen beibehalten.« Er erhob sich und begann mit leichten Flossenschlägen neben ihr zu schweben, so dass sie ihn deutlich sehen konnte. Sein kräftiger Oberkörper trug einen kahlen Kopf mit großen, dunklen Augen und schmalem Mund. Zwei lange Arme entsprangen am oberen Rand seines Körpers. Sein langgezogener Unterleib spitzte sich merklich zu und trug an seinem Ende eine kurze Schwanzflosse, dafür fehlten die Beine vollständig. Doch das auffallendste Merkmal waren die breiten, dreieckigen Flossenflügel, die von seinen Schultern bis fast zum Rand des Hinterleibes reichten. Sie waren größtenteils transparent und trugen zahlreiche ovale Leuchtorgane, die ein gleichmäßiges, blauviolettes Licht ausstrahlten. Sie blickte ihn äußerst überrascht an, während er seine Erklärungen fortsetzte. »Du wirst am Anfang ziemliche Probleme haben, deinen neuen Körper zu kontrollieren und du wirst Schwierigkeiten beim Sprechen haben, aber das legt sich nach kurzer Zeit. Du atmest nun Wasser, was dir etwas mehr Mühe bereiten wird, doch auch daran hast du dich rasch gewöhnt. Ich werde dir alles beibringen, was du hier unten wissen musst und werde dich trainieren, damit du deinen Körper schnell beherrschen lernst. Mein Name ist übrigens Cherou. Wenn du nach ein paar Tagen so weit bist, wirst du, wie alle anderen auch, in den Feuerstein-Minen arbeiten. Die Arbeit ist sehr mühselig, wir werden dabei ständig bewacht und man behandelt uns auch nicht gerade sehr gut, aber wir bekommen wenigstens genug zu essen. Wir sind also nichts anderes, als Arbeits-Sklaven für die Duumars, aber das wirst du dann alles später kennen lernen. Wichtig ist jetzt erst einmal, dass du deinen Körper möglichst schnell beherrschen lernst. Hast du das verstanden?« fragte er eindringlich. Das Mädchen nickte zögernd und sah ihn dabei äußerst entsetzt an. Sie schaffte es, ein kehliges »Ja« zu formulieren. Den ersten Schock schien sie ja bisher ganz gut verdaut zu haben. »Hab keine Angst, in den nächsten Tagen stehst du noch unter meinem Schutz. Dir kann also nichts passieren. Du wirst dich schnell an das Leben hier gewöhnen, da es immer gleich abläuft: Arbeiten, essen, schlafen - tagaus, tagein!« Er blickte sie mitleidsvoll an. Es war einfach nicht recht, so ein junges Leben zu zerstören, es schlicht für die überheblichen Wünsche anderer zu missbrauchen. Aber was sollte er tun? Auch er war ein Sklave, mit dem Unterschied, dass er auf dieser Welt geboren war und schon sehr viel Erfahrung gesammelt hatte. Deshalb war er zum Trainieren der entführten Sklaven eingeteilt worden. Er hätte ihr gerne eine schönere Zukunft beschrieben, anstatt ihr erklären zu müssen, niemals nach Hause zurückkehren zu können und für den Rest ihres Lebens als Sklave zu arbeiten. So war aber nun einmal die grausame Realität! Er sah deutlich an ihrem Blick, dass sie seine Worte begriffen hatte und wie schon so oft brach ihm dieser Blick fast das Herz. Doch er hatte eine Aufgabe zu erfüllen, also verdrängte er wieder einmal sein Mitleid und begann damit, ihr das Sprechen beizubringen. Glücklicherweise lernte sie sehr schnell und fand sich auch mit der neuen Situation erstaunlich gut ab. Nach kurzer Zeit konnte sie ihm ihren Namen nennen. Sie hieß Saira.

*

Zum ersten Mal in ihrem Leben war Saira wirklich entsetzt. Sie hatte bisher ein sorgloses und glückliches Dasein auf Wuun geführt. Sollte das nun plötzlich alles vorbei sein? Sollte sie tatsächlich ihre Heimat nie mehr wieder sehen und hier für den Rest ihres Lebens als Sklave arbeiten? In einem anderen Körper, auf dieser Welt für immer gefangen? Das konnte doch gar nicht sein und dennoch ließen Cherous Worte keine Zweifel zu! »Gibt es denn überhaupt keine Möglichkeit, zurückzukehren?« fragte sie verzweifelt.

»Tut mir Leid«, antwortete Cherou. »Bisher ist keiner der Entführten jemals wieder auf seine Heimatwelt zurückgekehrt. Dieses Glück wird keinem von uns zuteil. Die Duumars sind gnadenlos! Sie treiben uns so lange zur Arbeit, bis wir eines Tages in den Minen sterben. Einige haben zwar versucht wenigstens aus der Gefangenschaft zu entfliehen, aber sie haben alle den Versuch mit dem Leben bezahlt. Also schlag dir das gleich aus dem Kopf und versuch dich mit der neuen Situation abzufinden. Je schneller du das tust, um so besser für dich!«

Seine harten Worte trafen sie noch mehr. Es war also wahr, sie würde Wuun, ihre Eltern und all die anderen, liebenswerten Bewohner nie mehr wieder sehen! Der Gedanke war kaum zu ertragen! Einige Erinnerungen an ihre fröhliche Kindheit kamen ihr erneut in den Sinn. Sie sah die Gesichter ihrer Eltern vor sich, besorgt und verängstigt und außerstande zu begreifen, dass ihre Tochter nie mehr zurückkehren würde. Sie sah die Kinder im Dorf vor sich, mit denen sie immer gespielt und Streiche ausgeheckt hatte, nun völlig verstört und unfähig zu verstehen, dass sie nicht mehr da war. Das war zu viel! Sie begann auf ihrem Lager leise zu schluchzen und legte die Hände vors Gesicht. Schließlich überkam sie die Verzweiflung und sie begann heftig zu weinen.

*

Cherou ließ sich zu ihr herabsinken und strich ihr sanft über den Kopf. Er wusste, was nun kam. Er hatte es schon zu oft erlebt. Doch immer wieder brach es ihm fast das Herz, wenn er hilflos mit ansehen musste, wie die Trauer und das Entsetzen aus den wehrlosen Opfern herausbrachen. Wenn sie endlich die ganze Wahrheit und damit die Aussichtslosigkeit ihrer Situation erkannten. Jetzt würde sich entscheiden, ob die neue Sklavin diesen Schock überwand, oder daran zu Grunde ging. Er ließ sie einfach gewähren. Früher hatte er versucht, die Verzweifelten mit Worten zu trösten, aber so hatte er sich am Schluss eher Abneigung als Dank eingehandelt. Denn die Realität war nun einmal grausam, da halfen auch schöne Worte nichts mehr! Immer wieder wurde Sairas Körper von heftigen Zuckungen geschüttelt, während ihre Tränen als Schlieren zwischen ihren Fingern aufstiegen. Es dauerte lange, bis sie sich endlich wieder beruhigte, aber schließlich nahm sie die Hände vom Gesicht und blickte Cherou verzweifelt an. Der konnte diesmal einen mitleidvollen Blick nicht unterdrücken. »Kopf hoch, Mädchen, du schaffst das schon«, versuchte er Saira aufzumuntern. »Mach dir...

Erscheint lt. Verlag 23.10.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7481-3444-4 / 3748134444
ISBN-13 978-3-7481-3444-2 / 9783748134442
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