Die Mauer

Roman

**** 6 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
348 Seiten
2019 | 3. Druckaufl. 2019
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-96391-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Mauer - John Lanchester
24,00 inkl. MwSt

In Großbritannien gilt das Gesetz des Stärkeren. Das Land ist von einer hohen Mauer umgeben, die von den Bewohnern um jeden Preis gegen Eindringlinge verteidigt wird. Während in England der Brexit vorbereitet wird, legt Bestsellerautor John Lanchester einen brisanten neuen Roman vor.

»Bedrückend aktuell«
Welt am Sonntag, 03.02.2019


In Großbritannien gilt das Gesetz des Stärkeren. Das Land ist von einer hohen Mauer umgeben, die von den Bewohnern um jeden Preis gegen Eindringlinge verteidigt wird. Während in England der Brexit vorbereitet wird, legt Bestsellerautor John Lanchester einen brisanten neuen Roman vor.

Joseph Kavanagh tritt seinen Dienst auf der Mauer an, die England seit dem großen Wandel umgibt. Er gehört nun zu jener Gruppe von jungen Menschen, die die Mauer unter Einsatz ihres Lebens gegen Eindringlinge verteidigt. Der Preis für ein mögliches Versagen ist hoch. Schaffen es Eindringlinge ins Land, werden die verantwortlichen Verteidiger dem Meer - und somit dem sicheren Tod - übergeben. Das Leben auf der Mauer verlangt Kavanagh einiges ab, doch seine Einheit wird zu seiner Familie, und mit Hifa, einer jungen Frau, fühlt er sich besonders eng verbunden. Gemeinsam absolvieren sie Kampfübungen, die sie auf den Ernstfall vorbereiten sollen. Denn ihre Gegner können jeden Moment angreifen. Und die sind gefährlich, weil sie für ein Leben hinter der Mauer alles aufs Spiel setzen.
John Lanchester geht in seinem neuen Roman alle Herausforderungen unserer Zeit an - Flüchtlingsströme, wachsende politische Differenzen und die immer größer werdende Angst in der Bevölkerung - und verwebt diese zu einer hochgradig spannenden Geschichte über Liebe und Vertrauen sowie über den Kampf ums Überleben.

John Lanchester geboren 1962 in Hamburg, wuchs im Fernen Osten auf und arbeitete in England als Lektor beim Verlag Penguin Books, ehe er Redakteur der »London Review of Books« wurde. Daneben war er für Zeitungen und Zeitschriften wie »Granta« und »The New Yorker« tätig sowie als Restaurantkritiker für »The Observer« und Kolumnist für »The Daily Telegraph«. Er gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern und führenden Intellektuellen Englands.

Dorothee Merkel lebt als freie Übersetzerin in Köln. Zu ihren Übertragungen aus dem Englischen zählen Werke von Edgar Allan Poe, John Banville, John Lanchester und Nickolas Butler.

»Der großartige Roman Die Mauer verliert sich nicht im Geschwätz über Gesellschaftsstrukturen und Systeme. Er beschreibt die Kälte, die Langeweile, die Verzweiflung. Und die Gleichgültigkeit, mit der einer ein System erlebt, das irgendwie nicht gerecht zu sein scheint, in dem er aber schlicht Karriere machen will.« Thomas Friedrich, Ultimo Bielefeld, 04.10.2019 Thomas Friedrich Ultimo 20191004

Erscheinungsdatum
Übersetzer Dorothee Merkel
Sprache deutsch
Original-Titel The Wall
Maße 138 x 210 mm
Gewicht 488 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abwehr • Boot • Brexit • Dystopie • England • Flüchtlinge • Flüchtlinge • Freundschaft • Hoffnung • Insel • Kälte • Kampf • Kälte • Krieg • Liebe • Literatur • Meer • Patrouille • Verrat • Wall • Zukunft
ISBN-10 3-608-96391-X / 360896391X
ISBN-13 978-3-608-96391-5 / 9783608963915
Zustand Neuware
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3 Hätte spannender sein können

von , am 11.03.2019

John Lanchester hat hier einen Roman geschrieben, der in der Zukunft spielt. Die Welt hat sich verändert. Großbritannien ist von einer Mauer umgeben und wird gegen die Menschen außerhalb verteidigt. Es ist ein Kampf ums Überleben, wer Eindringlinge ins Land lässt, wird selbst verbannt und auf dem Meer ausgesetzt. Joseph Kavanagh fängt seinen Dienst an der Mauer an.
Eigentlich eine interessante und teilweise auch spannende Story. Aber man hätte irgendwie mehr daraus machen können. Das Thema ist ja aktuell, der Brexit, Flüchtlingsströme, politische Differenzen. Es gibt auch einige langatmige Kapitel, zum Ende wird es wieder spannender. Insgesamt habe ich mir jedoch irgendwie etwas mehr erhofft von diesem Buch. Es war teilweise schon zäh zu lesen. Etwas mehr Spannung wäre schön gewesen. Die Charaktere haben mir jetzt auch nicht so sehr gefallen, sie bleiben für mich sehr blass. Mich konnte das Buch nicht so richtig überzeugen.

2 Langweilig und kalt

von , am 06.03.2019

Großbritannien hat sich mit einer 10.000 km langen Mauer von der Außenwelt abgeschottet. Damit keine Eindringlinge, sogenannte „Andere“, ins Land eindringen, muss die britische Bevölkerung einen zweijährigen Wachdienst absolvieren. Das bedeutet Mauerwache in Zwölfstundenschichten. Kommen Eindringlinge rein, geht der Wachposten baden und muss schauen, wie er überlebt. Es sind harte Schichten – die Gefühle wechseln immer wieder zwischen Langeweile und Todesangst hin und her. Vorteile gibt es nur für sogenannte „Fortpflanzer“, das sind Menschen, dies ich dazu entscheiden Kinder in diese Welt zu setzen – aber wer will das noch? Der Leser begleitet Joseph Kavanagh, einen Wachposten, auf der Mauer. Die Geschichte ist aus seiner Sicht als Ich-Erzähler geschrieben. Dennoch konnte ich mich nicht in ihn hineinversetzen.
Neben der Erzählperspektive hat mich auch gestört, dass man nicht erfährt, in welcher Zeit dieser Geschichte spielt. Auch erfährt der Leser nichts darüber, wieso sich Großbritannien nun durch eine Mauer von der Außenwelt abgeschottet hat. Es wird vieles einfach nicht erklärt und der Leser in Unwissenheit gelassen. Viele Andeutungen, aber keine Erklärungen. Das ist zu viel, um einen noch fesseln zu können.
Was sehr gut rüber kam, war die Kälte. Diese zeigt sich auch im Schreibstil und in den Charakteren. Der Schreibstil wirkt sehr poetisch – lange Sätze, teils auch Schachtelsätze. Es wirkt aber recht eintönig und stellenweise wiederholt es sich. Die Charaktere wirken fern und leer. Sie sind nicht ausgearbeitet, haben keine Vergangenheit und keine Zukunft. Es gibt nur das Jetzt und auch dieses ist recht geschränkt
Für meinen Geschmack bleiben mir viel zu viele Fragen offen. Eigentlich habe ich nicht verstanden, was mir diese Geschichte sagen möchte. Werden wir uns alle abschotten, nur weil Klimawandel und daraus resultierende Flüchtlingsströme kommen? Was sollen wir davon haben? Mir hat dieses Buch nicht richtig gefallen und deshalb vergebe ich zwei von fünf Sternen.

4 Die Mauer in unserem Kopf

von (Unterhaching), am 18.02.2019

„Die Mauer“ von John Lanchester kommt nur auf den ersten Blick als Science Fiktion daher. Ja, wir befinden uns in einer nicht näher datierten Zukunft. Durch einen von Menschenhand herbeigeführten radikalen Klimawandel sind die Meeresspiegel stark gestiegen und um zu verhindern, dass alle „Anderen“ das Land überschwemmen, wurde eine hohe Mauer um Rest-Großbritannien errichtet. Auf dieser Mauer muss jeder einen zweijährigen Pflichtdienst absolvieren. Joseph Kavanagh tritt also am Anfang der Geschichte seinen Dienst an.
Schon bald merkt man am Erzähltempo und an der Art, wie hier Joseph und sein Leben auf der Mauer im Zentrum der Handlung stehen, dass es viel mehr eine Art Parabel ist, die Lanchester mit kühler Brillanz erzählt. Kavanaghs Befindlichkeiten, seine Gefühle und Gedanken über das tägliche Einerlei des Wachdienstes, das Verhältnis zu seinen Kameraden, die Furcht vor den Anderen, darum kreisen weite Teile der Geschichte.
Die Mauer ist nicht nur ein Wall aus Beton gegen Flüchtlinge, sie ist auch eine Metapher dafür wie kleingeistig und hilflos der Mensch gegenüber den Veränderungen agiert, die er einst selbst hervorgerufen hat. Sicherlich haben Brexit und Trumps Mauerpläne die Idee zu diesem Buch befeuert. Aber man sollte es nicht als eins zu eins umgesetzt erwarten, denn für mich wollte der Autor im Kern mehr sagen, mehr andeuten und mehr hinterfragen. Ist es nicht vielmehr eine Mauer im Kopf, die die Menschen errichtet haben?
Lanchester lässt vieles in seiner Geschichte offen. Dies hat mich im Laufe der Handlung ziemlich gestört. Vielleicht wollte er nicht Stellung beziehen. Ich denke aber, es war ihm einfach nicht wichtig und er wollte genau dieses leicht verschwommene Bild der Welt hinter dieser Mauer geben. Ich hätte mir dennoch ein bisschen Futter für meine Phantasie gewünscht, wie die Welt nun genauer ausschaut, was die Anderen über die Mauer treibt, wie die Strukturen der inneren Mauerwelt sind. Das fehlte mir auch wenn ich das Buch interessant und toll geschrieben finde.

4 Die neue, kalte Welt

von , am 12.02.2019

Klimawandel, Migration und Brexit haben ihre Spuren in Großbritannien hinterlassen. Um sich vor den Wassermassen und den „Anderen“ zu schützen, ist die komplette Insel von einer Mauer umgeben. Zur Bewachung werden alle jungen Briten zu zwei Jahren Dienst auf der Mauer verpflichtet. Es ist kalt, grau und düster dort nach dem Wandel…und immer droht der Ernstfall über die Bewacher einzustürzen.

Ich lese selten Dystopien, vielleicht bin ich deshalb etwas unkritischer als andere Leser, aber mir hat das Buch recht gut gefallen, wenn ich auch vom Ende deutlich mehr erwartet hätte.

Aktuelle Entwicklungen und deren mögliche Auswirkungen werden aufgegriffen. Die Folgen – wenn sie denn so eintreten würden, wie hier – wären dramatisch. Mit dem Verteidiger Kavanagh erlebt der Leser, was der Dienst auf der Mauer bedeutet, wie sich die düstere Welt auf das Seelenleben der Menschen auswirkt. Er, wie auch seine Mitstreiter, sind völlig austauschbar und nur kleine Nummern in der neuen Welt. Persönliche Beziehungen sind nichts oder nur wenig wert, daher erfährt auch der Leser recht wenig zu Nebenfiguren. Einerseits wirken sie dadurch blass, andererseits passt es irgendwie auch, unterstreicht es doch die neue, kalte Welt. Die jungen Leute scheinen auch nicht ganz genau zu wissen, warum sie und ihre Mitstreiter den Dienst übernehmen und was das Ganze soll.

Der Schreibstil ist leicht verständlich und gut nachvollziehbar und wie ich finde, werden manche Dinge geschickt in Nebensätzen eingebaut. Dass es genauso kommen kann, vielleicht in gar nicht zu weiter Zukunft, macht das Buch irgendwie erschreckend. Ich konnte das Buch kaum mehr aus den Händen legen, weil ich wissen wollte, wohin das Ganze führt. Erstaunlich fand ich dies vor allem, da insgesamt recht wenig geschieht. Leider hat mich das Ende nicht richtig überzeugen können und die Lesefreude ein wenig getrübt.

4 Eine Mauer um Großbritannien

von , am 08.02.2019

Nach dem großen Wandel ist Großbritannien von einer hohen Mauer umgeben. Es gab Überschwemmungen, Strände gibt es inzwischen nicht mehr. Jeder muss die Mauer bewachen, egal ob Mann oder Frau, es sei denn man gehört zu den „Fortpflanzern“. Joseph Kavanagh fängt seinen Dienst auf der Mauer an, der zwei Jahre dauern soll. Die Verteidiger dürfen keinen ins Land zu lassen. Schaffen es die „Anderen“ über die Mauer ins Land zu gelangen, werden die verantwortlichen Verteidiger dem Meer übergeben.
Dieses Zukunftsszenario hörte sich spannend an und die Leseprobe machte mich neugierig auf das weitere Geschehen an der Mauer. Ein brisantes Thema: Migration, Klimawandel, Brexit in einem Zukunftsroman.
Der Schreibstil des Autors ließ sich gut lesen. Die Handlung war anfangs interessant, der Mittelteil wurde mir dann irgendwie etwas langatmig, so wie der öde Dienst an der Mauer, wo ein Energieriegel und eine Tasse Tee dann schon ein Highlight waren. Joseph Kavanagh lässt den Leser an seinen Gedanken teilhaben. Es wird jedoch auch trainiert und die Verteidiger werden für den Ernstfall vorbereitet. Die Handlung im letzten Drittel fand ich wieder interessanter, endlich passierte etwas. Dieser Roman brauchte etwas an Zeit, um mich richtig zu fesseln. Als der Schluss kam, hätte ich noch weiterlesen können. Gibt es evtl. eine Fortsetzung?
Die verschiedenen Charaktere der Clique um Joseph Kavanagh haben mir ganz gut gefallen, besonders Joseph und Hifa. Die anderen Charaktere blieben für mich etwas blass.

5 Klimawandel

von (Lemwerder), am 04.02.2019

John Lanchester will uns mit seinem Roman „Die Mauer“ den Klimawandel nahe bringen. Der Roman wird von Dorothee Merkel aus dem britischen ins Deutsche übersetzt,

Großbritanien wird von einer Mauer umringt um Eindringlinge abzuwehren. Durch den Klimawandel werden Lebensmittel und Wasser knapp.

Die Mauer muss bewacht und verteidigt werden. Die jungen Männer und Frauen müssen den Dienst jeweils gür 2 Jahre übernehmen.

Die Hauptfigur in diesem Roman ist Joseph Kavanagh fängt seinen Dienst als Verteidiger an. Man erlebt die Kälte und die Angst der Personen. -es ist ihre Pflicht die Mauer zu verteidigen. Die Anderen die über die Mauer wollen werden ins Wasser geworfen. Solange Kavanagh auf der Mauer ist, ist der Roman etwas eintönig. Dann auf dem Meer wird es spannend.
Man lernt dann noch die Menschen kennen, die versuchen auf dem Meer zu überleben. Es ist ein schwerer Kampf gegen Unwetter und Feinde.

John Lanchester bringt die Probleme auf den Punkt. Unsere Nachkommen werden uns vorhalten, wieso wir es so weit kommen haben lassen.

Der Roman zwingt uns zum Nachdenken, er spricht fast alle aktuellen Situationen an.
Ein interessantes Werk, das ich unbedingt empfehlen möchte.
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