Historical Herzensbrecher Band 3 (eBook)

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2018 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-5673-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Herzensbrecher Band 3 - Margaret Moore, Joanna Fulford
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DIE SINNLICHE SKLAVIN DES WIKINGERS von FULFORD, JOANNA
'Du gehörst jetzt mir, Elgiva!' Als der starke Wikinger Wulfrum sie auf seinem Raubzug an sich reißt, fürchtet die schöne Angelsächsin Elgiva um ihr Leben. Doch stattdessen küsst Wulfrum sie so leidenschaftlich, dass es ihr den Atem verschlägt. Obwohl sie ihn hassen sollte, begehrt sie ihren Feind bald insgeheim mit einer alles verzehrenden Glut ...
EINAR, DER WIKINGER von MOORE, MARGARET
Der stolze Wikinger Einar ist geblendet von der Schönheit der jungen Meradyce. Statt sie wie geplant nach einem Überfall auf ihr Dorf zu töten, nimmt er sie mit zu sich nach Hause. Dort entflammt er von Tag zu Tag mehr für sie. Doch Einars Geliebte Ingemar bemerkt schnell, dass er die betörende Fremde mit seinen Blicken verschlingt, und schwört Rache ...



Margaret Moore ist ein echtes Multitalent. Sie versuchte sich u.a. als Synchronschwimmerin, als Bogenschützin und lernte fechten und tanzen, bevor sie schließlich zum Schreiben kam. Seitdem hat sie zahlreiche Auszeichnungen für ihre gefühlvollen historischen Romane erhalten, die überwiegend im Mittelalter spielen und in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt mit ihrem Mann, mit dem sie seit über 20 Jahren verheiratet ist, ihrer Familie und zwei Katzen in Toronto, Kanada.

1. KAPITEL

Northumbria, 867 n. Chr.

Elgiva saß auf dem Ziegenfell vor dem Feuer, die Arme hatte sie um ihre Knie geschlungen, ihr Blick war auf die Flammen gerichtet. Angeblich waren manche Menschen in der Lage, im Feuer die Zukunft zu lesen. In diesem Moment hätte sie viel dafür gegeben, einen solchen Blick in die Zukunft werfen zu können, der ihr vielleicht geholfen hätte, das Chaos in ihrem Kopf zu sortieren.

Sie schaute kurz zu Osgifu, ihrer Begleiterin, für deren Anwesenheit sie sehr dankbar war. Für sie war Osgifu nicht nur stets wie eine Mutter gewesen, sondern auch eine verschwiegene Vertraute. Nach dem Tod ihres Ehemanns hatte Osgifu ihre Dienste als Kinderfrau bei Lord Egbert angetreten. Mit ihren vierzig Jahren war sie immer noch ansehnlich, groß und von eindrucksvoller Erscheinung, trotz der Falten im Gesicht und der grauen Strähnen im dunklen Haar. Ihre grauen Augen sahen mehr als die anderer Menschen, besaß sie doch die Gabe des zweiten Gesichts. Kommende Ereignisse vermochte sie mit solcher Genauigkeit zu beschreiben, dass die Menschen ihr mit Ehrfurcht, manche sogar mit Angst begegneten. Elgiva hingegen empfand keine Angst, nur Neugier. Osgifus Mutter war Dänin gewesen, die Tochter eines Händlers, die einen Angelsachsen geheiratet hatte. Von ihr hatte sie die Gabe geerbt, und dazu eine unerschöpfliche Fülle an Geschichten.

Als Elgiva noch ein Kind gewesen war, hatte Osgifu sie mit Erzählungen über die nordischen Gottheiten unterhalten – über Thor, der Blitze schleuderte, über Loki den Listenreichen, über Fenrir den Wolf. Stets hatte Elgiva gebannt zugehört, ganz gleich ob sie von Jotenheim erzählte, dem Reich der Eisriesen, oder vom Drachen Nidhöggr, der unentwegt an den Wurzeln der gewaltigen Esche Yggdrasil fraß, die die Erde mit dem Himmel verband. Von Osgifu hatte sie auch die dänische Sprache gelernt, wenngleich auch nur im Geheimen, da Lord Egbert es nicht erlaubt hätte. Wenn sie beide allein waren, unterhielten sie sich meistens in ihrer „Geheimsprache“, da sie wussten, dass kein heimlicher Lauscher damit etwas anfangen konnte. So kannte nur Osgifu ihre persönlichsten Geheimnisse, und an sie konnte sie sich stets mit ihren Problemen wenden.

Elgiva seufzte, wandte den Blick von den Flammen ab und sah Osgifu nun richtig an. „Ich weiß nicht, was ich tun soll, Gifu. Seit Vaters Tod gleitet Ravenswood immer weiter ins Chaos ab. Mein Bruder hat nichts dagegen unternommen.“ Sie hielt einen Moment lang inne. „Und nun ist er auch tot, und seine Söhne sind noch kleine Kinder. Ravenswood braucht eine starke Hand, um gut geführt zu werden.“

Sie sprach nicht ausdrücklich von der starken Hand eines Mannes, aber Osgifu wusste, dass sie das gemeint hatte. Esgivas Bruder Osric hatte seine Zeit lieber mit der Jagd verbracht, statt sich um das Anwesen seines verstorbenen Vaters zu kümmern. Diese Aufgabe hatte er seinem Verwalter Wilfred übertragen, einem herzensguten Mann, der unter Lord Egberts Aufsicht seiner Arbeit stets ordentlich nachgekommen war. Als er aber keinen wachsamen Dienstherrn mehr zu fürchten hatte, wurde er allmählich nachlässiger und schob vieles immer weiter vor sich her, was er früher sofort erledigt hatte. Sein Verhalten färbte auf die ihm unterstellten Bauern ab, wie Elgiva bei ihren täglichen Ausritten bemerkt hatte. Früher einmal hatte sich Ravenswood als eindrucksvolles Anwesen präsentiert, doch längst war es von einer Aura der Vernachlässigung umgeben. Lücken in den Zäunen wurden nicht mehr repariert, inmitten des Getreides schoss Unkraut in die Höhe, niemand kümmerte sich richtig um das Vieh. In den Dächern der Scheunen und Lagerhäuser klafften Löcher, durch die der Regen ins Innere gelangte. Als sie Osric auf diese Dinge angesprochen hatte, war sie von ihm zurechtgewiesen worden.

„Eine Frau kümmert sich um den Haushalt, sie mischt sich nicht in Angelegenheiten ein, die sie nichts angehen“, hatte er ihr an den Kopf geworfen.

„Ravenswood geht mich sehr wohl etwas an“, hatte sie gekontert. „Und dich sollte es auch angehen!“

„Du hast zu viel Zeit, um über solche Sachen nachzudenken, Elgiva.“ Abweisend hatte er sie angesehen. „Wenn du einen Ehemann und Kinder hättest, würde dir gar keine Zeit bleiben, dich um diese Dinge zu kümmern. Du solltest schon längst verheiratet sein.“

In diesem Punkt hatte ihr Bruder recht gehabt, und das wusste Elgiva auch. Wäre ihr Vater nicht verstorben, hätte er für sie einen Bräutigam ausgesucht, immerhin hatte sie sich über einen Mangel an Verehrern nicht beklagen können. Sie hatte ihren Vater sehr geliebt, und sie wusste, sie war sein liebstes Kind gewesen. Ihre Gesellschaft hatte ihm gutgetan, da sie stets gewusst hatte, wie sie ihn zum Lachen bringen konnte. Als Reiterin, die keine Angst kannte, hatte sie ihn oft auf die Jagd begleitet. Als er dann vor drei Jahren starb, wandte sich alles zum Schlechten. Ein unbekümmerter, nichtsnutziger Osric war zum Herrn von Ravenswood geworden, während sich Elgiva darum kümmerte, dass im Haushalt alles glattlief. Leider hatte ihre Unterhaltung mit Osric nichts an dem grundlegenden Problem geändert. Sie hatte lediglich bewirkt, dass er an eine seiner Verantwortlichkeiten gegenüber seiner Schwester erinnert worden war.

„Ich werde dir einen Ehemann suchen. Wir leben in unsicheren Zeiten, und eine Frau sollte einen Beschützer haben, selbst wenn nur die Hälfte von dem wahr ist, was man sich von plündernden Wikingern erzählt.“

Auch darin konnte sie ihm nur zustimmen, doch sie war davon ausgegangen, er würde diesen Vorsatz genauso schnell wieder vergessen wie alles, was sich nicht unmittelbar um seine eigenen Interessen drehte. Gut einen Monat nach ihrem Gespräch verkündete er jedoch aus heiterem Himmel, Lord Aylwin habe um ihre Hand angehalten. Im ersten Moment wusste Elgiva nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Aylwin, ein wohlhabender und angesehener Mann, der fruchtbares Land verwaltete, war ein unmittelbarer Nachbar von Ravenswood. Er war ein guter Freund ihres Vaters gewesen; seine Frau war vor ein paar Jahren gestorben, und er hatte sich seitdem auf die Suche nach einer neuen Braut gemacht. Mit seinen vierzig Jahren hätte er ihr Vater sein können, und seine Söhne waren alle längst erwachsen. Aber er war noch immer ein kraftvoller, entschlossener Mann. Dennoch hatte Elgiva protestiert. Sie wusste, sie würde für ihn nichts von dem empfinden können, was eine Frau für ihren Ehemann fühlen sollte. Wenn sie ganz ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie bei keinem Mann, den sie bislang kennengelernt hatte, irgendetwas von diesen Gefühlsregungen gespürt hatte. Aber Frauen ihres Standes heirateten nun mal nicht der Liebe wegen. Es genügte, wenn beide Seiten sich respektierten. Dass genau das für sie nicht genügte, konnte Osric nicht verstehen.

„Weißt du etwas, das gegen Aylwins Rechtschaffenheit spricht?“

„Nein.“

„Er ist vermögend und genießt einen guten Ruf, nicht wahr? Ein Mann, der von anderen respektiert wird?“

„Ja.“

„Und warum lehnst du ihn dann ab?“

Während Elgiva noch nach den richtigen Worten suchte, bohrte Osric weiter nach: „Du weißt, Lord Aylwin hat schon vor langer Zeit um deine Hand angehalten, oder?“

„Ja, und ich habe ihm schon vor langer Zeit gesagt, dass ich ihn nicht liebe.“

„Liebe? Was hat denn Liebe damit zu tun? Es geht hier um eine Ehe, die viele Vorteile für dich bringt.“

„Das leugne ich ja gar nicht. Aber er ist auch alt genug, um mein Vater zu sein.“

„Er steht in der Blüte seines Lebens, und er wird ein fürsorglicher und aufmerksamer Ehemann sein.“

„Auf diese Art von Aufmerksamkeit lege ich keinen Wert.“

Mit diesen Worten hatte sie den Raum verlassen, und das Thema ruhte. Auch wenn er viele Fehler und Schwächen gehabt hatte, war Osric so sehr um das Wohl seiner Schwester besorgt gewesen, dass er sie niemals zu einer Ehe gezwungen hätte, die bei ihr nur Widerwillen auslöste. Das Leben war unverändert weitergegangen – bis dann Osrics Pferd gestürzt war. Das Tier hatte sich dabei ein Bein gebrochen – der Reiter hingegen brach sich bei dem Sturz das Genick.

Entsetzen und Trauer waren groß gewesen.

Mit einem Schlag trug Elgiva nun ganz allein die Verantwortung für das große Anwesen und zwei kleine Kinder. Zuvor war schon Osrics Frau Cynewise mit nur zwanzig Jahren bei der Geburt des zweiten Kinds gestorben. Ihr Bruder hätte nach einer Weile wieder geheiratet, das wusste Elgiva, weil das für Männer nichts Ungewöhnliches war. Auf eine allein lebende Frau wartete dagegen nur eine trübe Zukunft.

Als sie zu Osgifu sagte, sie wisse nicht, was sie tun solle, war das nichts weiter als eine Ausflucht gewesen. Beiden Frauen war klar, dass sie schon bald würde heiraten müssen. Aber ausgerechnet Aylwin?

„Was sagen die Runen, Gifu?“

Eigentlich kannte Elgiva die Antwort bereits, doch sie benötigte eine Bestätigung. Denn die Runen logen nie. Aus Esche geschnitzt – dem heiligen Baum Odins – und mit uralten mystischen Symbolen versehen, würden sie auch diesmal den richtigen Weg weisen.

„Stell deine Frage“, sagte Osgifu und sah Elgiva abwartend an.

Sie atmete tief durch. „Werde ich Aylwin heiraten?“ Dann beobachtete sie, wie die ältere Frau die geworfenen Runen musterte. Das Schweigen zog sich in die Länge, und schließlich legte Osgifu die Stirn in Falten.

„Also? Werde ich heiraten?“

„Aye, du wirst heiraten. Aber nicht Aylwin.“

„Nicht...

Erscheint lt. Verlag 2.11.2018
Reihe/Serie Historical Herzensbrecher
Historical Herzensbrecher
Historical Herzensbrecher
Übersetzer Ralph Sander
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-5673-8 / 3733756738
ISBN-13 978-3-7337-5673-4 / 9783733756734
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