Historical Saison Band 59 (eBook)

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2018 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3426-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 59 - Marguerite Kaye, Janice Preston, Sophia James, Bronwyn Scott
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DIE GOUVERNANTE UNTERM MISTELZWEIG von KAYE, MARGUERITE
Inmitten der festlichen Weihnachtsgesellschaft auf Brockmore House spürt die junge Gouvernante Joanna nur Trauer. Bis ihr der schneidige Major MacIntosh begegnet. Denn sein zärtlicher Kuss unterm Mistelzweig entzündet in ihrem Herzen ein wundersam warmes Feuer ...
WEIHNACHTSBALL MIT DEM DUKE von SCOTT, BRONWYN
Woher kommt bloß der unerhörte Gedanke, Lady Viola zu verführen? Vale Penrith, der mit der begehrten Schönheit auf dem Dezemberball tanzt, brennt vor Verlangen, sie zur Seinen zu machen! Vielleicht nur eine heiße Winternacht lang - vielleicht aber auch für immer ...
LADY CHRISTINES GRÖßTER WUNSCH von JAMES, SOPHIA
Lady Christine hat ein skandalöses Geheimnis: William, der neue amerikanische Stallknecht auf ihrem Anwesen, hat in ihr die Sehnsucht nach Liebe und Leidenschaft geweckt. Aber es braucht ein Weihnachtswunder, damit ihr unstandesgemäßer Wunsch sich auch erfüllt!
LIEBESMÄRCHEN AUS SCHNEE UND EIS von PRESTON, JANICE
Dianas süße Küsse unterm Mistelzweig waren nur gespielt? Ist Aaron Opfer eines Heiratskomplotts geworden? Erzürnt verlässt er Lavenham Hall. Doch auf den Stufen kauert Diana, zitternd und tränenüberströmt. Kann der Zauber der Heiligen Nacht sie noch vereinen?



Marguerite Kaye ist in Schottland geboren und zur Schule gegangen. Ursprünglich hat sie einen Abschluss in Recht aber sie entschied sich für eine Karriere in der Informationstechnologie. In ihrer Freizeit machte sie nebenbei einen Master - Abschluss in Geschichte. Sie hat schon davon geträumt Autorin zu sein, als sie mit neun Jahren einen Wettbewerb in Poesie gewann. 30 Jahre später hatte sie mit einem Historical Roman den Durchbruch.

1. KAPITEL

Donnerstag, 24. Dezember 1818, Heiligabend

Als seine Kutsche am frühen Nachmittag die lange Auffahrt entlanggerattert war, hatten sich, wie um sein Eintreffen anzukündigen, sachte die ersten Schneeflocken auf ihr Dach gesenkt. Zu dem Zeitpunkt hatte Drummond noch gedacht, ein Sonnenaufgang wäre angemessener. Immerhin sollte die Einladung des Dukes und der Duchess of Brockmore für ihn einen Neubeginn einleiten. Nachdem er sich umgekleidet hatte, stand er nun, ein wenig angespannt im Schatten der langen blauen Vorhänge und blickte aus den großen Fenstern des eleganten Salons auf den ausgedehnten Park, der sich binnen weniger Stunden in eine winterlich glitzernde und, zumindest im Augenblick, jungfräulich weiße Decke gehüllt hatte. Obwohl die Fenster nach Westen zeigten, war von der Sonne an dem schweren bleigrauen Himmel absolut nichts zu sehen. Hinter ihm nahmen die anderen Gäste den Tee ein und machten Konversation. Auch er sollte besser daran teilnehmen, nun aber, an Ort und Stelle angekommen, befand er sich bezüglich der Gründe seiner Teilnahme an dieser Gesellschaft in einem größeren Zwiespalt denn je.

Eigentlich sollte alles ganz klar sein. Dies war die langgesuchte Gelegenheit, sein Leben neu zu gestalten, endlich der ziellosen Existenz zu entkommen, die er hatte ertragen müssen. Dreieinhalb Jahre nach jenem schicksalhaften Tag, an dem sein Leben zerbrach, war es wohl Zeit, sich damit abzufinden, dass er Hilfe brauchte.

Aufseufzend rief Drummond sich ins Gedächtnis, wie viel Glück er hatte, hier zu sein. Die der Einladung nach Brockmore Manor vorausgehende unerwartete Vorladung und daraus resultierende Besprechung waren ein höchst überraschendes Weihnachtsgeschenk, und dennoch suchte er nun, da er auf dieser so renommierten Hausparty war, alle möglichen Ausflüchte, anstatt die Gelegenheit zu ergreifen. Warum konnte er nicht einfach tun, was man ihm gesagt hatte? Nun ja, hätte er das stets gemacht, wäre er jetzt gar nicht erst hier.

Später würden sie das Haus mit Immergrün schmücken, wenn auch anstelle von Ilex für diesen Raum hier Seetang passender wäre. Die Wände dieses Salons waren mit türkisblauer Seide verkleidet. Schnitzereien in Form grotesker Meeresbewohner zierten die Beine und Armlehnen der zahlreichen mit grünblauem Damast bezogenen Sofas, und die Gemälde an den Wänden waren ebenfalls Seestücke; insgesamt, nahm er an, sollte man wohl den Eindruck einer Unterwassergrotte gewinnen. Die passenderweise dann auch von Meerjungfrauen und anderen Bewohnern der Tiefe bevölkert sein sollte und nicht mit dieser Ansammlung gut betuchter, gut gekleideter Mitglieder des ton.

Im Juni vor drei Jahren hatte er das letzte Mal an einer größeren Gesellschaft teilgenommen; das war vor den tragischen Ereignissen, die ihn dann in ewige Ungnade stürzten. Der inzwischen berühmte, sogar berüchtigte Ball der Duchess of Richmond hatte am Abend vor der Schlacht von Waterloo stattgefunden. Der Frevel, den er später beging, war verwerflich, und obwohl Drummond immer noch fest glaubte, dass der Frevel, den zu begehen er sich geweigert hatte, noch viel verwerflicher war, hatte er sich letztendlich völlig zwecklos aufgelehnt. Ein Leben war vernichtet, sein eigenes für immer verändert durch die Strafe, die ihm das Schnellgericht zumaß. Die war gerechtfertigt, das konnte er nicht bestreiten. Allerdings bestand für ihn auch kein Zweifel, dass er richtig gehandelt hatte, obwohl es seinen Vorgesetzten als absolut falsch erschien.

Richtig oder falsch, es war geschehen und war Vergangenheit, wie der Duke of Wellington, sein ehemaliger oberster Kommandeur, fand. Offensichtlich war der Zeitpunkt gekommen, sich wieder in die Gesellschaft einzufügen. Drummond selbst glaubte, dass es schon längst über die Zeit war.

Nach einem Jahr des Trübsalblasens auf dem Lande, währenddessen er versuchte, die Geschehnisse zu verarbeiten, hatte er kräftig durchgeatmet, seine tiefe Reue zusammen mit seinem anhaltenden Groll und seiner Scham verworfen und sich gezwungen, zurück in die Welt zu treten. Doch die Menschen seines ureigenen Milieus hatten ihn allesamt ablehnend behandelt. Ungeachtet seiner bis zu jenem schicksalhaften Tag makellosen militärischen Laufbahn, ungeachtet seiner Belobigungen und der vielen Jahre hingebungsvollen Dienstes für sein Land, seine Männer und Vorgesetzte. Nur jener letzte Akt der Rebellion zählte. Türen schlugen vor ihm zu, Bekannte schnitten ihn. Er konnte nicht leugnen, dass er die Behandlung verdiente, denn letztendlich war er schuldig. Dennoch konnte er das anhaltende Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, nicht unterdrücken.

Diese seine unrühmliche Vergangenheit kannte augenscheinlich niemand von den Gästen, die da vornehm an ihren mit dem Brockmore-Wappen versehenen Teetassen aus hauchfeinem Royal-Doulton-Porzellan nippten, oder sie interessierten sich nicht dafür, denn alle hatten ihn höflich begrüßt, nicht einer hatte ihn brüskiert. Eigentlich kam es ihm erst jetzt seltsam vor, dass er trotz seiner vielen Verbindungen mit keinem von ihnen bekannt war. Nicht einmal mit seinen Gastgebern, denen Wellington diese höchst exklusive Einladung abgeschmeichelt hatte.

„Eine Hausparty beim Duke of Brockmore“, hatte Wellington ihn ins Bild gesetzt, „kann für einen Mann den Durchbruch bringen. Jedermann weiß, dass er und seine Gemahlin nur ausgewählte Gäste laden. Einflussreiche Männer, Damen von Stand. Sie können einem den Pfad zu neuem Ansehen ebnen, denn wo der Duke und die Duchess of Brockmore vorangehen, folgt die gesamte bessere Gesellschaft. Selbst ich“, hatte er mit seinem typischen ironischen Lächeln hinzugefügt. „Sie wären ein Narr, MacIntosh, wenn Sie diese Gelegenheit nicht ergriffen, und Sie sind keiner, das weiß ich, obwohl es einen gegenteiligen Beweis gab. Ich habe Pläne für Sie, und ich bekomme gewöhnlich, was ich will“, hatte der Duke of Wellington ihn in jenem großmütigen Ton informiert, mit dem er Gunstbeweise vergab, die höchst dankbar und bedingungslos angenommen zu werden pflegten. „Sie haben Sinn fürs Praktische und einen kühlen Kopf, wenn wir von jener einen Verirrung absehen, und Ihnen ist eine natürliche Autorität eigen, auf Grund derer die Männer Ihnen zu folgen geneigt sind. Unter uns gesagt, wenn es auch erst in einigen Tagen verkündet werden wird – ich bin bald in der Position, wo ich Männer wie Sie brauche, denn Lord Liverpool hat mich in ein sehr hohes Amt eingesetzt. Dank Brockmores Einfluss werden sich Ihnen wieder die Türen öffnen und Ihnen gestatten, Ihre Versetzung zu mir zu einem Erfolg zu machen.“

Wellington hatte ihm dann die Bedingungen seiner Rehabilitierung dargelegt, beinahe in der Art, wie er sonst seine Schlachtpläne erklärte. „Sie haben den Preis für Ihr überstürztes Handeln gezahlt, MacIntosh. Ich bin willens, eine Ausnahme zu machen und Ihnen eine zweite Chance zu geben, aber ich muss Ihnen wohl nicht sagen, dass es die letzte ist.“

Nein, das brauchte man ihm nicht zu sagen, und so war er nun hier und hatte zwölf Tage Zeit, seine Gastgeber hinlänglich zu beeindrucken, damit er ihre Förderung gewann und so den großen Schaden, den er seinem Ruf zugefügt hatte, zu richten. Er konnte noch von Glück reden, dem anderen tragischen Opfer jenes damaligen Geschehens aber war keine zweite Chance vergönnt. Daran zu denken verursachte ihm selbst nach all der Zeit noch Übelkeit, also sollte er besser nicht mehr daran denken, sondern sich der vorliegenden Aufgabe zuwenden.

Auf dem Frisiertisch seines Zimmers hatte Drummond zusammen mit dem Unterhaltungsprogramm für die Feiertage eine Gästeliste gefunden, was sehr hilfreich war. Der Duke of Brockmore, bekannt als der Silberfuchs, hatte sich als sehr gut aussehender Mann herausgestellt, mit hoher, kluger Stirn und einer Mähne weiß und grau melierten Haars, die eher an einen Löwen als an einen Fuchs erinnerte. Alicia, seine Gattin, in einem Seidenkleid in genau dem gleichen blauen Farbton wie die Weste ihres Gemahls und die Wandverkleidung, gehörte zu den eleganten Frauen von zeitlos klassischer Schönheit.

„Sie sind ein beeindruckendes Paar, nicht wahr?“ Drummond wurde von einem schlanken, ungelenken jungen Mann aus seinen Gedanken gerissen, dessen feines braunes Haar sich über dem hohen gestärkten Kragen seines Hemdes ringelte. „Wenn ich mich vorstellen darf“, fuhr er fort und streckte ihm die Rechte entgegen, „ich bin Edward Throckton. Sie müssen, glaube ich, Captain Milborne sein.“

Im Gegensatz zu der recht kraftlosen Erscheinung des Gentlemans war sein Händedruck erstaunlich fest. „Nein, Drummond MacIntosh. Und einfach nur ‚Mr.‘, bitte.“

Edward Throckton hob die Brauen. „Wie seltsam, ich war mir sicher, Sie müssten unser militärischer Gast sein. Da ist etwas an Ihnen – wohl Ihre Art, den Raum zu inspizieren, als ob Sie erwarteten, dass wir alle gleich stramme Haltung annähmen. Verzeihen Sie, das war eine verteufelt persönliche Bemerkung.“

Lebhafte Röte stieg ihm in die Wangen. Er war jung, vielleicht erst zwei- oder dreiundzwanzig, und gemessen daran, wie er nun an seiner Krawatte zerrte, ziemlich verlegen.

„Erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen“, sagte Drummond. „Ich kenne hier keinen Menschen.“

„Wirklich? Ich dachte, da wäre ich der Einzige, aber ich muss sagen, Mr. MacIntosh, das zu hören, erleichtert mich. Nichts ist schlimmer, als – na ja, ein Außenseiter zu sein …“ Der junge Mann brach ab und zerrte erneut an seiner Krawatte. „Nicht, dass ich mir auch nur einen Augenblick vorstellen könnte, dass Sie diese Erfahrung …“

„Ich versichere...

Erscheint lt. Verlag 30.10.2018
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Historical Saison
Übersetzer Barbara Kesper
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-3426-2 / 3733734262
ISBN-13 978-3-7337-3426-8 / 9783733734268
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