Red Rising - Asche zu Asche (eBook)

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
650 Seiten
Cross Cult (Verlag)
978-3-95981-809-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Red Rising - Asche zu Asche -  Pierce Brown
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Vor einem Jahrzehnt war Darrow der Held einer Revolution, von der er glaubte, sie würde die Gesellschaft verändern. Statt Frieden und Freiheit hat sie nur endlosen Krieg gebracht. Jetzt muss er alles, wofür er gekämpft hat, in einer einzigen letzten Mission riskieren. Darrow glaubt nach wie vor, er könne jeden retten. Aber kann er sich auch selbst retten? Red Rising war die Geschichte vom Ende eines Universums. Asche zu Asche ist die Geschichte von der Erschaffung eines neuen. Der Beginn einer aufregenden neuen Saga von New-York-Times-Bestsellerautor Pierce Brown.

Pierce Brown ist der Autor der New-York-Bestseller-Reihe RED RISING, IM HAUS DER FEINDE, TAG DER ENTSCHEIDUNG, ASCHE ZU ASCHE und DAS DUNKLE ZEITALTER. Seine Bücher erschienen in 33 Sprachen und 35 Ländern. Er lebt in Los Angeles, wo er gerade an seinem nächsten Roman arbeitet.

Pierce Brown ist der Autor der New-York-Bestseller-Reihe RED RISING, IM HAUS DER FEINDE, TAG DER ENTSCHEIDUNG, ASCHE ZU ASCHE und DAS DUNKLE ZEITALTER. Seine Bücher erschienen in 33 Sprachen und 35 Ländern. Er lebt in Los Angeles, wo er gerade an seinem nächsten Roman arbeitet.

1


Darrow


Held der Republik


Ich gehe müde an der Spitze der Armee über Blumen. Blütenblätter bedecken das letzte Stück der gepflasterten Straße, die vor mir liegt. Kinder werfen sie aus dem Fenster, und sie trudeln gemächlich von den Stahltürmen, die den Luna-Boulevard an beiden Seiten säumen, nach unten. Am Himmel nähert sich die Sonne ihrem langsamen, einwöchigen Tod und taucht die wenigen Wolken und die große Menschenmenge in ein blutrotes Licht. Wie Wellen schwappen Menschen gegen Sicherheitsabsperrungen, um unserer Parade näherzukommen. Die Wächter von Hyperion City tragen eine graue Uniform und ein blaugrünes Barett. Sie bewachen den Weg und stoßen feiernde Betrunkene in die Menge zurück. Hinter ihnen streifen Antiterroreinheiten über den Asphalt. Mit einer Brille, die wie Fliegenaugen aussieht, scannen sie Iriden, während ihre Hand auf dem Kolben ihrer Energiewaffe ruht.

Auch meine Blicke streichen über die Menge.

Nach zehn Jahren Krieg glaube ich nicht mehr an friedliche Momente.

Ein Meer aus Farben umgibt die zwölf Kilometer lange Via Triumphia. Sie wurde vor Hunderten Jahren von meinem Volk gebaut, den Roten Sklaven der Goldenen, und auf ihr hielten die Eroberer, die die Erde zähmten und einen Kontinent nach dem anderen einnahmen, ihre Prozessionen ab. Mörder mit einem Rückgrat aus Eisen, Augen aus Gold und einem bedrohlichen Stolz segneten einst diese Steine. Nun, fast tausend Jahre später, beschmutzen wir den heiligen weißen Marmor der Triumphia, indem wir Befreier mit Augen aus Pech und Asche und Rost und Erde ehren.

Früher hätte mich das mit Stolz erfüllt. Jubelnde Menschen, die feierten, dass die Freien Legionen eine weitere Bedrohung unserer noch jungen Republik abgewendet hatten. Doch heute sehe ich die Holos von mir mit einer blutigen Krone auf dem Kopf, höre die Jubelrufe der Vox Populi, sehe, wie sie die Banner mit der auf dem Kopf stehenden Pyramide schwenken, und fühle nichts außer der Last dieses endlosen Kriegs und der Sehnsucht nach der Umarmung meiner Familie. Vor einem Jahr habe ich meine Frau und meinen Sohn zum letzten Mal gesehen. Nach dem langen Rückflug vom Merkur will ich nur noch bei ihnen sein, ins Bett fallen und einen Monat lang traumlos schlafen.

Die letzte Etappe meiner Reise ist angebrochen. Vor mir wird die Triumphia breiter und mündet in die Treppe, die zum Neuen Forum emporführt. Nur noch diesen letzten Gipfel muss ich erklimmen.

Gesichter, trunken vor Freude und neuen kommerziell erhältlichen Schnäpsen, sehen zu mir empor, als ich die Stufen erreiche. Klebrige, mit Süßigkeiten verschmierte Hände winken mir zu. Zungen, gelockert von den gleichen kommerziell erhältlichen Schnäpsen und wilder Freude, schreien, brüllen meinen Namen oder verfluchen ihn. Nicht den Namen, den meine Mutter mir gab, sondern den, den meine Taten mir verliehen haben. Den Namen, den die gefallenen Einzigartig Vernarbten nun als Fluch flüstern.

»Schnitter, Schnitter, Schnitter«, schreien sie, nicht im Chor, aber wie aufgeputscht. Der Lärm erstickt mich, umklammert mich mit einer Hand, die eine Milliarde Finger hat: All die Hoffnungen, all die Träume, all der Schmerz ziehen sich um mich zusammen. Doch so kurz vor dem Ende kann ich noch einen Fuß vor den anderen setzen. Ich steige die Stufen hinauf.

Klonk.

Meine Metallstiefel knirschen auf Stein. Trauer macht sie schwer. Eo, Ragnar, Fitchner und all die anderen, die mit mir gekämpft haben und gefallen sind, während ich irgendwie am Leben geblieben bin.

Ich bin groß und breit. Mit dreiunddreißig Jahren kräftiger als in meiner Jugend. Stärker und brutaler in meinem Körperbau und meinen Bewegungen. Rot geboren, zu Gold geworden. Ich habe behalten, was Mickey der Graveur mir gab. Diese goldenen Augen und Haare fühlen sich mehr wie meine eigenen an als die des Jungen, der in den Minen von Lykos gelebt hat. Der Junge wuchs in der Erde auf, er liebte sie und grub in ihr, doch er hat so viel verloren, dass es sich oft so anfühlt, als sei all das einer anderen Seele passiert.

Klonk. Noch eine Stufe.

Manchmal befürchte ich, dass der Krieg den Jungen in meinem Inneren tötet. Ich sehne mich danach, mich an ihn zu erinnern, an sein reines, wildes Herz. Diesen Stadtmond und diesen Sonnenkrieg vergessen und in den Schoß des Planeten, der mich geboren hat, zurückzukehren, bevor der Junge in mir für immer stirbt. Bevor mein Sohn die Chance verpasst, ihn kennenzulernen. Doch die Welten, so scheint es, haben andere Pläne.

Klonk.

Das Chaos, das ich ausgelöst habe, lastet schwer auf mir: Hungersnöte und Genozid auf dem Mars, Obsidianpiraterie im Gürtel, Terrorismus, Strahlenkrankheit und Seuchen, die sich in den tieferen Bereichen von Luna ausbreiten, und die zweihundert Millionen Leben, die mein Krieg vernichtet hat.

Ich zwinge mich zu einem Lächeln. Heute ist unser vierter Befreiungstag. Nach zweijähriger Belagerung hat sich Merkur den freien Welten, Luna, Erde und Mars angeschlossen. Alle Bars haben geöffnet. Kriegsmüde Bürger ziehen durch die Straßen und suchen nach Gründen, um zu feiern. Feuerwerkskörper knallen und blitzen am Himmel, werden ebenso von den Dächern der Wolkenkratzer und denen der Mietskasernen abgeschossen.

Nach unserem Sieg auf dem von der Sonne aus betrachtet ersten Planeten bleibt dem Herrn der Asche nur noch eine Bastion, der Festungsplanet Venus. Dort wacht seine angeschlagene Flotte über die wertvollen Häfen und die letzten noch verbleibenden Loyalisten. Ich bin nach Hause gekommen, um den Senat davon zu überzeugen, von der durch den Krieg verarmten Republik Schiffe und Männer für einen letzten Feldzug anzufordern. Ein letzter Vorstoß zur Venus, damit dieser verdammte Krieg endlich enden kann. Damit ich das Schwert niederlegen und endgültig zu meiner Familie zurückkehren kann.

Klonk.

Ich halte inne, um einen Blick hinter mich zu werfen. Am Fuße der Treppe steht meine Siebte Legion oder das, was von ihr übrig ist. Achtundzwanzigtausend Männer und Frauen von ehemals fünfzigtausend. Sie haben sich locker um einen vierzehnzackigen Elfenbeinstern versammelt, in dessen Mitte man einen galoppierenden Pegasus sieht. Hochgehalten wird er von der berühmten Thraxa au Telemanus. Der Hammer. Ihr linker Arm ist dem Razor von Atalantia au Grimmus zum Opfer gefallen, doch sie hat ihn durch einen Metallprototyp von Sun Industries ersetzen lassen. Ihr unbezähmbares goldenes Haar flattert hinter ihrem Kopf im Wind. Weiße Federn, die ihr bewundernde Obsidiane geschenkt haben, stecken darin.

Eine kräftige Frau Mitte dreißig mit Oberschenkeln so dick wie ein Wasserfass und einem breiten Gesicht voller Sommersprossen. Sie grinst zwischen den Schultern der Blauen, Roten und Orangen Piloten hindurch. Rote, Graue und Braune Infanteristen lächeln und lachen, während hübsche junge Pinke und Rote sich unter Absperrungen hindurchquetschen, zu ihnen laufen, ihnen Blumenkränze um den Hals legen, Schnapsflaschen in die Hand drücken und Küsse auf den Mund. Sie gehören zur einzig kompletten Legion auf der heutigen Parade. Der Rest ist noch mit Orion und Harnassus auf dem Merkur und kämpft gegen die Legionen, die nach dem Rückzug der Flotte des Herrn der Asche dort gestrandet sind.

Klonk.

»Bedenke, dass du sterblich bist«, sagt Sevro mir gelangweilt und gedehnt ins Ohr, während der weißhaarige Wulfgar und die Republikwächter die Stufen heruntersteigen und uns auf halber Höhe der Forumstreppe treffen. Sevro riecht an meinem Hals und macht ein angewidertes Geräusch. »Beim Jupiter, du stinkst. Hast du zu diesem Anlass extra in Pisse gebadet?«

»Das ist Rasierwasser«, antworte ich. »Mustang hat es mir zur letzten Sonnenwende geschenkt.«

Er schweigt einen Moment lang. »Macht man das aus Pisse?«

Ich werfe ihm einen düsteren Blick zu und kräusele die Nase, als ich seine Fahne rieche. Dann betrachte ich den zerlumpten Wolfsumhang, den er über seinem Gala-Körperpanzer trägt. Er behauptet gern, er habe sich seit dem Institut nicht mehr gewaschen. »Willst du mir ernsthaft was zum Thema Geruch erzählen? Halt einfach die Klappe und benimm dich wie ein Imperator«, sage ich grinsend.

Sevro schnauft und zieht sich auf die Stufe zurück, auf der die legendäre Obsidiane Sefi Volarus steht, wie üblich schweigend. Er gibt sich domestiziert, aber neben dieser riesigen Frau sieht er wie ein streunender Hund aus, den ein Alkoholiker dummerweise seinen Kindern schenkt, damit sie mit ihm spielen können – gewaschen und entlaust, doch mit einem seltsamen Irrsinn im Blick. Zusammengekniffene Lippen und eine Nase so krumm wie die Finger eines alten Messerstechers. Er mustert die Menschenmenge...

Erscheint lt. Verlag 5.11.2018
Reihe/Serie Red-Rising-Reihe
Verlagsort Ludwigsburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Battle Royale • Fortsetzung • Hunger Games • Marsianer • Red Rising • Survival • tribute von panem • Trilogie • Überleben
ISBN-10 3-95981-809-2 / 3959818092
ISBN-13 978-3-95981-809-4 / 9783959818094
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