Eine deutsch-indische Liebesgeschichte: Mein Wunscherbe Band 1 und 2. Reise-Dokumentation über die Gründerin der Deutsch-Indischen Gesellschaft in Hamburg e.V. - Dietlinde Hachmann

Eine deutsch-indische Liebesgeschichte: Mein Wunscherbe Band 1 und 2. Reise-Dokumentation über die Gründerin der Deutsch-Indischen Gesellschaft in Hamburg e.V.

Buch | Softcover
612 Seiten
2018 | 1. Originalausgabe
Acabus Verlag
978-3-86282-663-6 (ISBN)
35,00 inkl. MwSt
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Die unglaubliche Liebesgeschichte einer Hamburgerin und eines Inders Mitte des 20. Jahrhunderts!15 Jahre hat es gedauert, bis Dietlinde Hachmann das Erbe ihrer Mutter, die 1954 in Hamburg die Deutsch-Indische Gesellschaft gegründet hat, öffnen konnte. Fotoalben, Unterlagen und jede Menge Briefe kamen zum Vorschein, Zeugnisse vom Aufenthalt ihrer Mutter in Indien im Jahr 1956. Das Paket enthielt die Antwort auf die Frage nach dem Bild in ihrem Schlafzimmer, welches den Inder Deboo vor dem Himalaya-Gebirge zeigt.Die Briefe aus dem "Wunscherbe" erzählen zwei ergreifende Liebesgeschichten und den Beginn der ungewöhnlichen Reise von Lieselotte Hachmann nach Indien zur "Liebe ihres Lebens".Auch das Wiedersehen der beiden im zweiten Teil übertrifft alle Erwartungen. Es folgen aufregende Wochen voller Gefühle und Erlebnisse. Der Höhepunkt ist eine gemeinsame Reise durch den Himalaya, und der Leser erhält atemberaubende Einblicke ins Land der Träume!

Dietlinde Hachmann: Die französische Schriftstellerin und Philosophin Simone de Beauvoir sagt: „Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.“ Ich versuchte es, aber ich bin wie ich bin: Fantasievoll, warmherzig, gewissenhaft, unauffällig, hilfsbereit, ausdauernd, gefühlsbetont, idealistisch, einfühlsam, harmoniebedürftig, verletzlich, teilnehmend, kompliziert, inspirierend, unaufdringlich, empfindlich, friedliebend, engagiert. Wichtiger als das ist jedoch meine Liebe zum Erzählen, zum Schreiben, was ich seit meiner frühesten Kindheit gemacht habe und nicht missen möchte. Außerdem: 1951 in Lüneburg geboren verheiratet, 4 bewundernswerte Kinder vielfach begabt in der Nähe von Stuttgart lebend

Leseprobe aus Band 2: "Du hast mir einmal, vor langen Zeiten, als wir noch nicht verlobt waren, etwas gesagt, was noch heute wirkt und eigentlich ist es mir noch heute unverständlich. Vielleicht erinnerst du dich an Sylvester 1940/41? Damals hatten wir einen Streit über einen ganz nichtigen Anlass. Es hing mit Fliegeralarm und unserem mor-gendlichen gemeinsamen Weg zu Junkers zusammen. Jedenfalls war dieser völlig unwichtige Zwischenfall Ursache, dass du fürchterlich aufgebracht warst und zu dessem Höhepunkt du mir drohtest, dich erschießen zu wollen. Du erinnerst dich sicher noch an die Einzelheiten. Damals war eben auch die fixe Idee in dir, ich wolle plötzlich nichts von dir wissen, oder was auch immer du gedacht haben magst, ich weiß es nicht. Aber so ist es kein guter Weg, eine Liebe auszudrücken. Bedenke, in welchem Alter ich damals war und es ist noch heute wie ein Menetekel. Viele, viele glückliche Stunden ließen mich diesen schwarzen Tag vergessen, aber nun plötzlich ist er wieder da. Dein Brief hat alles wieder aufgeweckt und die schwarze Hand ist zurück. Hast du solche Äußerungen nötig? Heute würden sie mich nicht schrecken und beeinflussen, damals aber war es solch ein Schock, dass er ein Leben lang wirkt. Ich schrieb schon einmal, aus der Furcht, du könntest wieder aus meinen Äuße-rungen etwas heraushören, was in keinem Fall beabsichtigt ist, habe ich die Gewohnheit entwickelt, lieber gar nichts zu sagen, dann gibt es wenigstens keinen Anlass für Missverständnisse. Auch jetzt habe ich wieder die unergründli-che Angst etwas zu schreiben, was du vielleicht in falschem Lichte siehst. Du versuchst zu ergründen, wo es nichts zu ergründen gibt. Du hältst mich für ge-heimnisvoll, ich bin es nicht. Dein großes Übel aber ist deine Rechthaberei, was man dir schon einmal schrift-lich gegeben hat. Damals habe ich es nicht geglaubt, aber die Erfahrung lehrte mich, dass es so ist. Daher habe ich oft geschwiegen, wenn ich über dieses und jenes anderer Meinung war, nur um diese Eigenschaft nicht herauszufordern. Wenn ich so nachdenke, kommen mir Erinnerungen, die besser vergessen blieben. Du weißt vielleicht gar nicht, wie oft du mich manchmal ganz schwer verletzt hast. Genau, wie du manches Mal in dieser so wundervollen Stimmung warst und wir beisammen saßen und erzählten, ohne auf die Zeit zu achten, auch noch in letzter Zeit. So warst du hin und wieder derart ungnädig, das ich dir lieber aus dem Wege ging, um dir Zeit zu lassen, dich zu beruhigen. Freilich ist jeder Mensch Stimmungen unterworfen, du, ich und alle anderen. Aber muss jeder alles vom anderen wissen? Du willst es, ich mag es nicht so gern. Ich habe dir mit aller Offenheit alles von hier erzählt und nun muss ich erkennen, dass auch das noch nicht genug ist. Liebesbriefe, wie du sie schreibst, wirst du niemals von mir bekommen, da muss ich dich enttäuschen. So kann ich nicht schreiben, es liegt mir nicht oder möchtest du etwa gezwungene Briefe? Sicher-lich nicht. Und doch, wenn du mich wirklich kennen würdest, dann müsstest du wissen, dass im Grunde in jedem Ozean von blauer Tinte mehr Liebe verborgen ist, als du ahnst. Warum spürst du das nicht? Du musst Tatsachen und Sätze vor Augen sehen, hast du denn hierfür kein Gefühl mehr? In dieser Hinsicht sind wir sehr verschieden, darüber besteht kein Zweifel; so wie du schreibst, so willst du es auch hören. Vielleicht hast du ja auch Recht. Wenn ich aber auch nicht dauernd überschwänglich schreibe: Ich liebe dich, so musst du es wenigstens jetzt richtig hören, wenn ich sage: Wir gehören zusam-men und ich sehne mich oft nach dir, eben weil ich dich liebe, mit ganz klarem Kopf und mit aller Kraft möchte ich dich glücklich machen, heute und immer. Dein Dott P.S.: Der Tag geht hin, ich sitze seit Stunden bei diesem Brief, der bis hierher geschrieben war, lese deine Briefe hin und her und komme ins Grübeln. Ich könnte dir vom gestrigen Filmbesuch berichten und bin jetzt doch nur in der Lage zu sagen: Mit Ajoy und Deboo an meiner Seite habe ich doch nur an dich gedacht, denn ich habe eine riesige Angst in mir, die mich nicht mehr loslässt. Bisher war es mir eine Freude, bis in die kleinsten Einzelheiten gehende Berichte, die in meinen Augen Plaudereien für dich sein sollten, mit Geduld und Ausdauer zu schreiben. Schon seit Montag kann ich es nicht mehr. Die vielen Stunden, die ich mir allein überlassen bin und die ich sonst nutzbringend angewandt habe, vergehen mit Sinnieren und ziemlich trostlosen Grübeleien. In den ersten Tagen hier in Kalkutta, nachdem diese unheimlich angespannte glückhafte Stimmung herrschte, habe ich mich selbst einmal gefragt: ‚Liebst du das Leben jetzt mehr als vorher? Würdest du jetzt auch immer noch sagen, es ist mir ganz gleich, wie lange ich lebe?‘ Die Antwort, die ich mir gab, war: ‚Und wenn ich in diesem Augenblick sterben müsste, es täte mir nicht leid.‘"

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Mein Wunscherbe ; 1-2
Sprache deutsch
Maße 160 x 220 mm
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Briefe / Tagebücher
Schlagworte Briefe • Erbe • Erlebnisse • Familiengeschichte • Gefühle • Hachmann • Hamburg • Indien • Kalkutta • Lebensgeschichte • Mutter • Reise • Tagebuch • wahrheitsgemäß • Zweiter Weltkrieg
ISBN-10 3-86282-663-5 / 3862826635
ISBN-13 978-3-86282-663-6 / 9783862826636
Zustand Neuware
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