Verliebt für eine Weihnachtsnacht (eBook)

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
304 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-95576-778-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Verliebt für eine Weihnachtsnacht - Sarah Morgan
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Harriet Knight will sich jeden Tag einer Herausforderung stellen. Aber als die Hundesitterin ihren neuesten Kunden kennenlernt, gerät sie mächtig ins Stottern: Obwohl der attraktive Arzt Ethan Black bei vielen Frauen einen Fieberschub auslöst, scheitert er an der Erziehung des unbändigen Spaniels Madi kläglich. Um dem Hund zu helfen, bleibt Harriet nichts anderes übrig, als in Ethans Apartment im winterlichen Manhattan einzuziehen - wo sie sich Hals über Kopf in Ethan verliebt. Doch wenn ihre Arbeit getan ist, muss sich Harriet eines fragen: Hat sie Ethan ihr Herz nur für eine Weihnachtsnacht geschenkt? Oder für ein ganzes Leben?



Sarah Morgan ist eine gefeierte Bestsellerautorin mit mehr als 21 Millionen verkauften Büchern weltweit. Ihre humorvollen, warmherzigen Liebes- und Frauenromane haben Fans auf der ganzen Welt. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von London, wo der Regen sie regelmäßig davon abhält, ihren Schreibplatz zu verlassen.

1. Kapitel

So sollte ein Date nicht enden.

Wenn sie gewusst hätte, dass sie aus dem Fenster der Damentoilette würde klettern müssen, hätte sie sich an diesem Abend gegen die Schuhe mit den wahnsinnig hohen Absätzen entschieden. Warum hatte sie nicht mehr Zeit darauf verwendet, das Balancieren zu lernen, bevor sie ihre Wohnung verlassen hatte?

Sie war noch nie der Typ für hohe Absätze gewesen, was genau der Grund dafür war, dass sie nun diese hohen Stilettos trug. Ein weiterer abgehakter Punkt auf ihrer Liste der Dinge, die Harriet Knight normalerweise nicht tun würde.

Es war eine peinlich lange Liste. Sie hatte sie eines einsamen Oktoberabends zusammengestellt, als ihr bewusst geworden war, dass sie nur deshalb allein in ihrer Wohnung saß und mit ihren Pflegetieren redete, weil sie ihr Leben sicher eingemummelt in ihrer Komfortzone verbrachte. Wenn es so weiterginge, würde sie vereinsamt sterben, umgeben von hundert Hunden und Katzen.

Hier ruht Harriet, die sich in Sachen Tierpflege bestens auskannte, deren Streicheleinheiten Menschen jedoch verwehrt blieben.

Dabei wäre ein Leben in Sünde sicherlich aufregender. Leider hatte sie bei ihrer Geburt das falsche Regelwerk gegriffen. Als Kind hatte sie gelernt, sich zu verstecken. Sich klein, wenn auch nicht vollkommen unsichtbar zu machen. Seitdem war sie immer auf dem sichersten Pfad dahingetrottet und hatte dabei praktische Schuhe getragen. Viele Leute, darunter ihre Zwillingsschwester und ihr Bruder, würden sagen, dass sie dafür gute Gründe hatte. Was auch immer sie dazu getrieben hatte, es lag in der Vergangenheit, sie lebte nun ein kleines Leben, und sie war sich unangenehm bewusst, dass sie sich freiwillig dafür entschied, es so zu belassen.

Das F-Wort thronte über ihrer Welt.

Nicht das Schimpfwort. Sie war kein Mensch, der fluchte.

Ihr F-Wort lautete Furcht.

Furcht vor Demütigung, vor dem Versagen, vor dem, was andere Leute über sie dachten. All diese Furcht hatte ihren Ursprung in der Angst vor ihrem Vater.

Sie war das F-Wort so leid.

Sie wollte nicht alleine durchs Leben gehen, weshalb sie beschlossen hatte, sich zu Weihnachten ein ganz neues Geschenk zu machen.

Mut.

Sie wollte nicht in fünfzig Jahren auf ihr Leben zurückblicken und sich fragen, was sie wohl getan hätte, wäre sie nur mutiger gewesen. Sie wollte kein Bedauern empfinden. Während eines glücklichen Thanksgiving mit Daniel und seiner zukünftigen Frau Molly hatte sie ihre Ängste-Liste durch eine andere Liste ersetzt: eine Herausforderung für jeden Tag.

Die Harriet-Challenge.

Sie würde sich auf eine Reise begeben, um das Selbstbewusstsein zu finden, das sich ihr bislang entzog, und wenn sie es nicht fände, würde sie es vortäuschen.

In dem Monat zwischen Thanksgiving und Weihnachten würde sie jeden Tag eine Sache tun, die ihr Angst machte oder zumindest unangenehm war. Es musste etwas sein, bei dem sie dachte: Das will ich nicht.

Einen Monat lang würde sie genau das Gegenteil von dem tun, was sie normalerweise tat.

Einen Monat lang würde sie sich durch ihre ganz eigene Hölle schicken.

Sie würde aus dieser Challenge als neue, verbesserte Version ihrer selbst hervortreten. Stärker. Mutiger. Selbstbewusster.

Weshalb sie nun halb aus einem Badezimmerfenster hing und sich auf ihre neue beste Freundin Natalie stützte. Zum Glück befand sich das Restaurant nicht auf einer Dachterrasse.

»Zieh die Schuhe aus«, riet Natalie ihr. »Ich werfe sie dir runter.«

»Wie ich mich kenne, werden die Absätze mich entweder aufspießen oder bewusstlos schlagen. Es ist besser, ich behalte sie an, Natalie.« Es gab Tage, da zweifelte sie an den Vorzügen ihrer Sensibilität, aber im Moment war sie nicht sicher, ob sie ihr den Spaß verdarb oder sie am Leben hielt.

»Nenn mich Nat. Wenn ich dir helfe zu fliehen, können wir die Formalitäten auch beiseitelassen. Und du kannst diese Schuhe nicht anlassen. Dann verletzt du dich bei der Landung. Und gib mir deine Handtasche.«

Harriet klammerte sich daran fest. Das hier war New York City. Sie würde ihre Handtasche genauso wenig einer Fremden überlassen, wie sie nackt durch den Central Park spazieren würde. Sie war ein Mensch, der zweimal hinsah, bevor er die Straße überquerte, der das Türschloss überprüfte, bevor er ins Bett ging. Sie war definitiv niemand, der Risiken einging.

Was genau der Grund dafür war, warum sie es tun sollte.

Sie bezwang die Seite an sich, die sich die Handtasche an die Brust drücken und niemals loslassen wollte, und hielt Nat das gute Stück hin. »Nimm. Und wirf sie zu mir herunter.« Dann schob sie ein Bein aus dem Fenster und ignorierte dabei die ängstliche Stimme, die laut durch ihren Kopf hallte. Was, wenn sie es nicht tut? Was, wenn sie damit wegrennt? Deine Kreditkarten benutzt? Deine Identität klaut?

Wenn Nat ihre Identität stehlen wollte, war sie herzlich eingeladen. Harriet war mehr als bereit, jemand anderes zu sein. Vor allem nach dem Abend, der gerade hinter ihr lag.

Sie selbst zu sein funktionierte nicht sonderlich gut.

Durch das offene Fenster hörte sie das Rauschen des Verkehrs, die Kakofonie der Hupen, das Kreischen von Bremsen, das Hintergrundgrollen, das New York City ausmachte. Sie hatte ihr ganzes Leben hier verbracht. Manhattan war ihr so vertraut wie ihr Wohnzimmer, wenn auch entschieden größer.

Nat nahm ihr die Schuhe ab. »Versuch, dir nicht den Mantel zu zerreißen. Der ist übrigens super. Die Farbe gefällt mir, Harriet.«

»Der Mantel ist ganz neu. Ich habe ihn mir extra für dieses Date gekauft, weil ich so große Hoffnungen hatte. Was beweist, dass eine optimistische Natur durchaus ein Nachteil sein kann.«

»Ich finde es bezaubernd, optimistisch zu sein. Optimisten sind wie Weihnachtsbeleuchtung. Sie erhellen alles um sich herum. Bist du wirklich ein Zwilling? Das ist so cool.«

Die heutige Herausforderung hatte gelautet: Sei Fremden gegenüber nicht so reserviert. Darin war sie ganz gut, wenn sie jemanden erst einmal kennengelernt hatte, aber oft schaffte sie es nicht durch die ersten qualvoll ungelenken Phasen. Doch sie war entschlossen, das zu ändern.

Angesichts dessen, dass sie und Natalie sich erst vor genau dreißig Minuten kennengelernt hatten, als diese ihr einen köstlich aussehenden Shrimps-Salat serviert hatte, war sie mit ihrem Fortschritt ganz zufrieden. Sie hatte sich nicht verschlossen oder in einsilbige Antworten geflüchtet, wie sie es normalerweise bei Menschen tat, die sie nicht kannte. Und am wichtigsten war, sie hatte nicht gestottert, was sie als Beweis dafür nahm, dass sie endlich gelernt hatte, ihre Sprechstörung zu meistern, die ihr Leben bis in ihre Zwanziger hinein bestimmt hatte. Es war inzwischen Jahre her, dass sie durch einen Satz gestolpert war, und selbst in stressigen Situationen passierte es ihr nicht mehr – sodass es auch keine Entschuldigung mehr gab, Fremden mit Vorsicht zu begegnen.

Alles in allem war das eine gute Sache, wozu die Unterstützung ihrer Schwester einen wesentlichen Teil beigetragen hatte.

Nat seufzte sehnsüchtig. »Sie ist deine beste Freundin, oder? Ihr teilt alles miteinander? Geheimnisse. Schuhe …«

»Wir teilen das meiste.« In Wahrheit war sie bis vor Kurzem diejenige gewesen, die geteilt hatte. Fliss fiel es selbst Harriet gegenüber schwer, sich zu öffnen, aber in letzter Zeit hatte sie versucht, sich zu ändern.

Und Harriet versuchte ebenfalls, sich zu ändern. Sie hatte ihrer Zwillingsschwester gesagt, dass sie nicht mehr beschützt werden musste, und nun musste sie es sich selbst beweisen.

Zwilling zu sein hatte viele Vorteile, aber einer der Nachteile war, dass es einen träge werden ließ. Oder vielleicht wäre selbstzufrieden das bessere Wort. Sie hatte sich nie zu viele Gedanken darüber machen müssen, die rauen Gewässer der Freundschaft zu befahren, weil ihre beste Freundin immer an ihrer Seite war. Was auch immer das Leben ihnen in den Weg gestellt hatte – und das war nicht wenig gewesen –, sie und Fliss hatten eine Einheit gebildet. Auch andere Menschen führten tiefe Freundschaften, aber nichts, gar nichts, konnte es auch nur annähernd mit dem Wunder aufnehmen, einen Zwilling zu haben.

Was Schwestern anging, hatte sie den Jackpot geknackt.

Nat klemmte sich Harriets Handtasche unter den Arm. »Ihr wohnt also zusammen?«

»Nicht mehr.« Harriet fragte sich, wie es sein konnte, dass manche Menschen ohne Unterlass redeten. Wie lange würde es dauern, bis der Mann, der noch im Restaurant saß, nach ihr suchen würde? »Sie wohnt jetzt in den Hamptons.« Das war zwar keine Millionen von Meilen entfernt, fühlte sich aber genauso weit an. »Sie hat sich verliebt.«

»Ich schätze, das ist super für sie, aber sie muss dir wie verrückt fehlen.«

Das war eine Untertreibung.

Der Auszug ihrer Schwester Fliss hatte enormen Einfluss auf Harriet und stellte ihr Gefühlsleben komplett auf den Kopf. Sie freute sich zwar, sie so glücklich zu sehen, aber zum ersten Mal in ihrem Leben wohnte Harriet nun allein. Erwachte allein. Machte alles allein.

Anfangs hatte es sich seltsam und ein wenig beängstigend angefühlt, so als würde man das erste Mal ohne Stützräder Fahrrad fahren. Sie kam sich auch ein wenig verletzlich vor, als würde sie in einen Schneesturm hinausgehen und dann erst merken, den Mantel zu Hause vergessen zu haben.

Aber das war nun die...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2018
Reihe/Serie From Manhattan with Love
Übersetzer Ivonne Senn
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-95576-778-7 / 3955767787
ISBN-13 978-3-95576-778-5 / 9783955767785
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