Doktorspiele (eBook)

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2018 | 1. Auflage
215 Seiten
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-96087-354-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Doktorspiele - Jaromir Konecny
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Liebe, Chaos, Pubertät! Eine herrlich schräge Komödie über die Wirren des Erwachsenwerdens

Andi hat das im Kopf, was man als Sechzehnjähriger so im Kopf hat, wenn einen die Pubertät schüttelt wie ein Tsunami: Mädchen, Mädchen, Mädchen ... Dabei gilt Andis permanente Sorge der Größe seines besten Stücks, seit ihn seine Cousine Lilli damals bei den Doktorspielen gefragt hat: „Sind die alle so klein?“
Doch dann steht genau diese Lilli – inzwischen mit Himmelsaugen und brisanten Brüsten ausgestattet – eines Tages vor ihm. Vergessen ist die süße Katja aus der 10b, völlig egal, dass seine Fußballmannschaft ihn braucht. Andi hat nur ein Ziel, und das heißt: Lilli zu beweisen, dass er kein Schlappschwanz ist. Und dafür nimmt er einiges in Kauf ...

Leserstimmen
„der Schreibstil des Autors ist jugendlich, authentisch und unverblümt“
„Witzig, spritzig und voller Anekdoten! Klasse, ein Bauchmuskeltrainer in Buchform!“
„Noch besser als die Verfilmung!“
„American Pie war gestern – jetzt kommen die Doktorspiele“
„Provokant, herrlich komisch und nicht nur für Jugendliche!“
„Wahnsinnig direktes und witziges Buch. Nun weiß man, wie Jungs wirklich ticken ...“



Seit Jahren begeistert der in Prag geborene und promovierte Naturwissenschaftler Jaromir Konecny das Publikum bei Poetry Slams sowie auf Kabarett- und Lesebühnen aller Art. Jaromir Konecny, der 1982 in die Bundesrepublik übergesiedelt ist, hat über 200 Poetry Slams gewonnen und wurde zweimal Vizemeister der deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften. Sein Werk Doktorspiele wurde verfilmt und lief 2014 erfolgreich in den deutschen Kinos.Sein letztes Buch für Erwachsene heißt "Du wächst für den Galgen". Zu Zeit erscheint seine Kinderkrimi-Buchreihe "#Datendetektive - lustige Krimis mit Künstlicher Intelligenz, Robotern und digitalen Welten."

Bobby, mein Exfreund


Harry stand schon vor unserem Haus und pfiff mich raus. Vor ein paar Monaten hatte er irgendwo auf einer geheimen Seite im Netz die Telefonnummer von einer amerikanischen Popsängerin rausgegraben. Leider kann ich ihren Namen aus Datenschutzgründen nicht verraten. :) Der Depp hat sie auch gleich mit seinem Handy angerufen.

Leider war die Sängerin gerade in Kalifornien und anscheinend besoffen, denn reden konnte sie nicht allzu schnell. Als Harrys Mobilrechnung gekommen ist, haben seine Alten sein Handy beschlagnahmt und ihn zu zwei handylosen Jahren verdonnert. Ich packte meinen Rucksack und flitzte hinaus.

„Hey, Mann!“, sagte Harry. „Du schaust echt ausgewichst aus!“

„Geht mir auch so!“, sagte ich. „Erinnerst du dich, dass ich dir mal von unseren Doktorspielen im Schwarzwald erzählt habe?“

„Klar. Cooles Spiel!“, sagte Harry.

„Mann! Diese entfernte Cousine kommt in den Ferien zu uns!“

„Um Doktor zu spielen? Kann ich mitmachen?“

„Quatsch! Ihre Eltern fliegen nach Amerika. Sie bleibt zwei Wochen bei uns! Mensch! Das letzte, was ich von ihr vor zehn Jahren gesehen hab, war ihre Möse! Was soll ich ihr jetzt sagen, he?“

„Frag sie halt, ob ihr da schon Haare gewachsen sind!“

„Spinnst du? Die lacht mich aus! Schon damals hat sie sich über meinen Pimmel lustig gemacht. Von wegen klein und so …“

„Weißt du was?“, sagte Harry. „Wenn sie auftaucht, holst du deinen großen Dicken raus, und sagst: ‚Schau, wie der gewachsen ist! Da glotzte, was? Nostradamus biste nicht, du Schlampe, du!‘ Oder was anderes Cooles.“

„Du Idiot! Sie ist keine Schlampe! Außerdem ist mein Ding nicht dick und groß!“

Harry starrte mich an: „Aber etwas größer schon, oder? … Als damals mit sechs!“

„Na, ja!“

„Alter! Kopf hoch! Vielleicht ist sie hässlich wie ’n Hundepimmel. Dann musst du vor ihr echt keine Hemmungen haben.“ Aber auch hier hatte ich so meine Ahnungen! Was Lilli und ihre Hässlichkeit anging, meine ich.

Garik hüpfte schon am Ende unserer Straße hinterm Zaun hoch. Ich steckte ihm ein bisschen Salami zu und kraulte ihn hinter den Ohren. „Die Salami ist von einem Biobauern aus dem Allgäu, du Hundemonster“, sagte ich, aber das war Garik echt wurscht. Salami ist Salami, dachte er sich sicher.

„Mann!“, sagte Harry. „Pass auf, dass er dir nicht die Hand abbeißt! Der wird ja von Tag zu Tag größer. Ein richtiges Vieh ist der schon.“

„Ein Schäferhund halt. Der beißt aber keinen, der will nur spielen!“

„Kann sein, dass ich den vor ein paar Wochen im Wald hab rumlaufen sehen?“, fragte Harry.

„Gut möglich“, sagte ich. „Garik reißt ständig aus! Letzte Woche habe ich ihn auch im Wald erwischt. Er jagte fünf Nordic Walker aus dem Rentnerheim da drüben vor sich her. Die Rentner haben sich mit ihren Stöcken wie bei der Skiabfahrt abgestoßen und hatten schon ein irres Tempo drauf. Aber anstatt sich bei mir zu bedanken, dass ich Garik abgefangen habe, haben die mich zur Sau gemacht. Nächstes Mal lasse ich die weiter traben! Da kann Garik sich austoben.“

Am Ende der Fütterung spreizte ich meinen Zeige- und Mittelfinger wie ’ne Gabel und streckte die Hand gegen Gariks Schnauze. Das hab ich aus Crocodile Dundee. Garik knurrte, legte sich auf den Rücken, und ich kraulte ihm den Bauch durch. Er will immer, dass ich ihn am Pimmel kratze, aber da mach ich nicht mit.

„Mann!“, sagte Harry. „Ein echter Zirkushund!“

„Hab ihm paar Kunststücke beigebracht“, sagte ich. „Garik mag das!“

Wir bogen in unseren Schulhof ein. „Der Bobby-Depp mit seinem Harem!“, sagte Harry. In der Hofecke hüpften fünf Mädchen aus unserer Parallelklasse, der 10b, um unseren ehemaligen Mitschüler Bobby rum.

Die Mädchen in unserer Klasse kannst du vergessen. Wir drücken schon so lange die Schulbank zusammen, dass wir uns wie ’ne Familie vorkommen. Deiner Schwester würdest du auch nicht die Mieze kraulen wollen, oder? Das wäre doch Blutschande! Deswegen hat sich Bobby Anfang dieses Schuljahrs in die Parallelklasse versetzen lassen.

Na, ja, ein bisschen was hatte wohl auch ich mit Bobbys Wechsel zu tun. Wir waren früher die besten Freunde, aber seit der Achten haben wir immer Stress miteinander. Genauer gesagt, seit unserer Prügelei!

Jetzt zog Bobby in der Schule den großen Casanova ab. War nur am Baggern, sozusagen. Bob der Baumeister – der Baggerboy! Sogar die älteren Mädchen flutet es, wenn Bobby auftaucht.

Dabei trägt er echt peinliche Klamotten: rosa Seidenhemden, grüne Schlangenlederschuhe mit ’ner Spitze, die jeden Arschtritt zum Todesstoß machen. Seine Frisur schaut manchmal echt wie die Cheopspyramide aus – ein Kilo Gel in den Haaren!

Dazu ein Lächeln wie Tom Cruise und nur am Angeben. Ein echtes Alphatier halt! Jetzt gerade, in seinen Cowboystiefeln und der kurzen Jeans mit den abgerissenen Hosenbeinen (wer würde schon Cowboystiefel zu ’ner kurzen Hose anziehen, he?), wurde er wieder mal von fünf Mädels aus seiner neuen Klasse umschwärmt: Anne, Mary, Ilona, Mandy mit den Mördermöpsen und Katja – meine Traumfrau.

Klar hab ich bei Katja keine Chance. Neben Bobby gebe ich den ewigen Verlierer ab. Gordon, Bobbys Vater, arbeitet in der Glotze und ist schwul. Das haben wir allerdings erst letztes Jahr erfahren. Früher hatte Bobby davon nichts gesagt, im Gegenteil. Er hat immer erzählt, wie viele Schauspielerinnen sein Vater klar machen würde und so.

Seit dem letzten Jahr protzt er aber bei jeder Gelegenheit mit seinem schwulen Vater. Nahezu jeden Satz fängt er mit „mein schwuler Vater ...“ an, und das macht die Mädels echt heiß. Ich frag mich immer, was Bobby besser macht als wir, verdammt, dass er all die Mädchen rumkriegt?

Vielleicht hat er ja schon früher von diesem Scheißvampir gehört und bei ihm was gelernt …? Oh, shit! Jetzt bin ich doch wieder bei Lillis Vampir gelandet. Und dabei wollte ich doch alles der Reihe nach erzählen. Vergesst also den Vampir, Leute! Wir bleiben hier und jetzt!

„Ah, Andi Latte!“, sagte Bobby, als wir an ihm und seinen Mädchen vorbeilatschten. Blöder Sack halt. Zumindest zeigt euch das, wie’s zwischen uns läuft. Die Mädchen prusteten los. Meine Traumfrau Katja lachte, als habe ihr ein Bayern-München-Fußballer einen Heiratsantrag gemacht.

Mit rotem Gesicht, den Kopf zwischen den Schultern, gab ich Gas. Noch zehn Schritte bis zum Schuleingang. Wie einem Rettungsring lechzte ich ihm zu. Auch Harry hatte nur ein müdes „blödes Arschloch“ zustande gebracht. Der uncoole Spruch schüttelte Bobbys Grüppchen aber noch mehr durch. Coole Sprüche vor den Mädchen hat hier in der Schule leider nur einer drauf – Bobby eben!

Wie kommt man bei der Konkurrenz wohl an ’ne so krasse Braut wie Katja ran? Wenn ich wenigstens auch einen schwulen Vater hätte! Doch mein Vater ist sogar für meine Mutter nichts als eine Lusche. Statt ins Leben oder in meine Mutter oder andere Männer ist mein Vater nur in seine Gitarre und alte Bücher verknallt. Bobbys Vater dagegen lebt sogar mit seinem Lover Buzzi und mit Bobby in einem Haushalt.

„Wie haben Gordon und Buzzi Bobby überhaupt gezeugt?“, fragte ich Harry im Schulgebäude.

„Künstliche Befruchtung!“, sagte Harry. „Heutzutage können sogar Männer Babys austragen.“

„Und wie machen die das mit der Geburt?“, fragte ich ihn.

„Du musst halt ’nen Pimmel groß wie ’nen Fabrikschornstein haben!“, sagte er.

„Dann kann ich wohl keine Kinder gebären“, sagte ich.

„Jetzt rede dir nicht ständig ein, dass dein Pimmel zu klein ist!“, sagte Harry. „Du solltest dich frontal im Spiegel anschauen! Dann sieht er gleich länger aus. Wenn ich meinen Großen von oben angucke, kommt er mir auch kurz vor. Alles ‘ne Frage der Perspektive, Alter! Hast du in Geometrie nicht aufgepasst, verdammt? Deine Probleme möchte ich echt haben!“

Doch er hat sie ja auch, na, klar, er ist ebenfalls sechzehn. Die wenigsten Jungs werden als Bobby geboren. Noch mit dreizehn war ich ein richtiger Draufgänger, wenn‘s um Mädels ging, jetzt dagegen komm ich mir wie der letzte Schlappschwanz vor.

„Alter!“, sagte ich. „Wie macht Bobby das überhaupt? Der Simone hat er mal gesagt: ‚Du bist echt interessant. Wenn ich nicht schwul wäre, würde ich mich sofort in dich verknallen!‘ Jedem anderen in Bayern würde so ’n Outing den Hals brechen, nur dem Bobby nicht. ’ne Woche später hat er Simone klar gemacht. Sie soll dabei Dear Mr. President von Pink gepfiffen haben. Dass die Mädels auf so ’ne schwule Nummer fliegen?“

„Logisch tun die das!“, sagte Harry. „Die ganz heißen Mädchen finden’s einfach cool, wenn du schwul bist. Sie denken halt, mit dir wird’s keinen Stress geben, und passen nicht auf. Und dann schwupp – du holst deinen Harten raus und sagst: ‚Irgendwie hab ich mich geirrt, Baby!’ Das bringt die Mädels ganz durcheinander, und sie werden schwach.“

„Euch schüttelt die Pubertät durch wie ein Tsunami!“, erklang es plötzlich hinter unserem Rücken.

„Hä, Christine? Bist du uns nachgelaufen?“

Meine achtzehnjährige Schwester schob mir ein Papiertütchen zu. „Hier, von Mama. Du hast zu Hause deine Phosphor-Pillen vergessen.“

„Mutter spinnt echt!“, sagte ich. „Die ist reif für die Klinik!“

„Ihr beide solltet euch auch behandeln lassen“, sagte Christine, „bevor euch die Hormone das Gehirn auflösen.“...

Erscheint lt. Verlag 5.7.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte All-Age • Coming of Age • Erwachsen-werden • Humor • Jugendbuch • jugend-literatur-buch • liebe-frauen-roman-tik-s-e-lustig-humor-voll • männer-humor-roman • Männerroman • Pubertät • romanti-k-sche-komödie • Romantische Komödie
ISBN-10 3-96087-354-9 / 3960873549
ISBN-13 978-3-96087-354-9 / 9783960873549
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