Der Lord aus meinen sinnlichen Träumen (eBook)

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-7982-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Lord aus meinen sinnlichen Träumen - Cathy Maxwell
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Die junge Lady Charlene Blanchard kann ihr Glück kaum fassen: Ausgerechnet sie wird von einem vermögenden Duke umworben! Die Heirat mit ihm wäre ihre Rettung aus bitterer Armut. Ihre sorgenfreie Zukunft als Duchess gerät jedoch in Gefahr, als der attraktive Jack Whitridge in London auftaucht. Der verwegene Lord kennt Charlenes dunkelstes Geheimnis und könnte sie jederzeit verraten. Trotzdem weckt seine Nähe auch ein ungeahnt sinnliches Verlangen in der hübschen Waise. Will Jack wirklich nur den Duke vor einem Fehler bewahren? Oder hat er ganz andere, leidenschaftliche Gründe, warum er alles daransetzt, Charlenes Hochzeit zu verhindern?



Cathy Maxwell beschäftigt sich am liebsten mit der Frage, wie und warum Menschen sich verlieben. Obwohl sie bereits über 35 Romane veröffentlicht hat, bleibt die Liebe für sie weiterhin eines der größten Mysterien! Um weiter zu diesem Thema zu forschen, verlässt sie gerne ihr gemütliches Zuhause in Texas und reist durch die Welt, um sich mit ihren Fans auszutauschen und für ihren nächsten Roman zu recherchieren.

1. KAPITEL

21. Januar 1812

Lady Charlene Blanchard wusste nicht, warum sie plötzlich an den letzten Abend mit ihrem Vater denken musste. Vielleicht, weil der heutige ein genauso trüber, bedeckter Tag gewesen war wie jener, an dem man seine Leiche aus der Themse gezogen hatte.

Vielleicht aber auch, weil sie jetzt ihre eigenen Drachen tötete.

Als Junge verkleidet, mit Knickerbockern, Strümpfen und Schnallenschuhen – ohne Schnallen –, stand sie in den länger werdenden Schatten in der Threadneedle Street. Die Rundungen ihres neunzehnjährigen Körpers verbarg sie unter einem weiten Hemd und einer sogar noch weiteren Jacke. Den Zopf hatte sie sich um den Kopf gewunden und unter einem breitkrempigen Hut von der Machart versteckt, wie ihn Stallburschen trugen.

Interessiert beobachtete sie, was sich vor der Bank of England abspielte. Drei Männer waren eben aus der Bank gekommen. Sie hatte sie vorher hineingehen sehen und so nahe bei ihnen gestanden, dass sie ihr Gespräch hatte hören können. Es waren Amerikaner.

Lady Charlene lächelte. Amerikaner oder andere Ausländer waren immer ein gutes Ziel, sie kannten die Sitten der Stadt nicht. Ihr Blick fiel auf den schweren braunen Geldbeutel aus Leder, den der jüngste von ihnen nun in die Luft warf und sorglos wieder auffing. Er sah seine Freunde grinsend an. „Ich habe vor, London ausgiebig zu genießen.“

„Mit Wein und Gesang?“, schlug der Älteste spöttisch vor. Er trug eine Zopfperücke und hatte einen Gehstock aus Ebenholz mit silbernem Knauf bei sich. Er war etwas größer als Charlene, hielt die Schultern gestrafft und den Kopf erhoben. Seine Miene wirkte gelangweilt, betont noch durch die Hakennase und die schmalen Lippen. Seine Kleidung war elegant bis ins letzte Detail.

„Nein, mit Frauen!“, jubelte der Junge. Er hatte ein offenes, gut aussehendes Gesicht; der Typ Mann, der für gewöhnlich jung heiratete und jede Menge Kinder in die Welt setzte.

Hätte Charlene Frauenkleidung getragen, wäre er bestimmt derjenige gewesen, der sie angeschmachtet hätte, da war sie sich ganz sicher. In ihrer Aufmachung jedoch entging sie seiner Aufmerksamkeit. Sie war einer von Tausenden Straßenjungen, die sich in London herumtrieben. Die drei Männer beachteten sie gar nicht, als sie näher herankam, um sich den Geldbeutel anzusehen.

Ihr Zielobjekt bestätigte ihre Vermutung. „Ich heirate in drei Monaten“, teilte er seinen Gefährten mit. „Da will ich mich vorher noch einmal richtig austoben!“ Wieder warf er den Geldbeutel in die Luft, aber der größte seiner Begleiter streckte den Arm aus und schnappte ihn sich.

Eine schnelle Bewegung, eine souveräne.

Dieser Mann war nicht dumm.

Er war um die dreißig, groß und breitschultrig und hatte überlanges dunkles Haar und ein markantes Kinn. Offensichtlich war er der Anführer der drei. Er strahlte eine gewisse Präsenz aus, etwas Entschlossenes. Auch seine Stimme klang auffallend; ihre Tiefe hob ihn deutlich von den anderen ab.

Genau wie Charlene trug er einen weit ins Gesicht gezogenen, breitkrempigen Hut. Sie versteckte darunter die Fülle ihres weißblonden Haars und die langen dunklen Frauenwimpern. Sie fragte sich, was er wohl zu verbergen hatte.

„Wir sind nicht hier, um deinen kleinen Freund zu unterhalten“, sagte er jetzt und gab seinem Gefährten den Geldbeutel zurück. „Oder damit du dir die Franzosenkrankheit holst.“

„Du kannst mich mal, Whitridge“, lautete die Antwort. Der Jüngere steckte den Geldbeutel in die tiefe Tasche seines Mantels. Auf der linken Seite. Und er knöpfte sie auch nicht zu. „Ich kann selbst auf mich aufpassen. Das Erste, was ich gleich tun werde, ist, so viel Abstand wie möglich zwischen dich und mich zu bringen. Sieben Wochen auf einem Schiff und ständig deiner Kritik ausgesetzt, mehr kann ich nicht ertragen. Ich brauche mindestens sieben Wochen Abstand von dir.“

„Wir sind hier im Die…“

„Ich weiß, ich weiß, im Dienst für unser Land. Du bist wirklich ein Tugendbold, Whitridge. Nicht wahr, Lawrence?“

Lawrence hatte gerade ein Gähnen unterdrückt. „Das sind Männer meist, die Verantwortung tragen. Ich ziehe mich jetzt zurück. Ich möchte ein gutes Abendessen und ein Bett, das nicht schwankt, wahrscheinlich genau das Gegenteil von dem, wonach du dich sehnst, Matthew. Bis morgen, Freunde.“ Er wartete erst gar keine Antwort ab und ging mit raschen Schritten und den Gehstock schwingend davon.

„Lawrence hat recht. Ich mache mich allein auf den Weg“, sagte Matthew. Ohne Whitridge um Erlaubnis bittend anzusehen, stürzte er sich in den dichten Nachmittagsverkehr.

Charley ging ihm nach, dem Mann mit dem Geldbeutel. In ihrer Verkleidung fühlte sie sich sicher. Seit zwei Monaten verkleidete sie sich nun schon als Junge und genoss die damit einhergehende Freiheit. Bis jetzt war noch niemanden aufgefallen, dass sie eine Frau war, was bewies, dass ihre Tante Sarah nicht die einzige Schauspielerin in der Familie war.

Auch war sie durchaus stolz auf ihr neu entdecktes Talent.

Charley, Lady Charlene Blanchard, war eine Taschendiebin, und zwar eine gute.

Die Idee, sich ein wenig im Taschendiebstahl zu versuchen, stammte von Lady Baldwin. Ihre Ladyschaft war eine häufige Besucherin im Haus in der Mulberry Street, wo Charley mit ihrer Tante Sarah Pettijohn lebte. Bevor sie Lord Baldwin geheiratet hatte und in die höhere Gesellschaft aufgestiegen war, war Lady Baldwin wie Sarah Schauspielerin und offenbar auch etwas kriminell gewesen.

„Manchmal muss ein Mädchen eben für sein Überleben sorgen“, hatte sie Charley anvertraut. „Sarah ist zu stolz für so etwas, aber du verstehst, wie es auf der Welt zugeht.“

Das tat Charley allerdings. Die Tochter des berüchtigten Lord Dearne wusste sehr gut, wie unsicher das Leben sein konnte. Vor sechs Monaten hatte ihr Onkel Davies aufgehört, das monatliche Geld zu schicken, das er für Charleys Unterhalt zugesagt hatte. Obwohl Sarah in mehreren Funktionen am Haymarket-Theater arbeitete – Bühnenrollen, Kostümschneiderei, ja sogar das Schreiben von Stücken, für die der Theaterdirektor dann die Lorbeeren einheimste –, war das Geld knapp, und Charley hatte deswegen ein schlechtes Gewissen. Ihre Tante hätte allein ein sehr gutes Leben führen können, wenn sie Charley nicht bei sich aufgenommen hätte.

„Wir nehmen nur denen ein wenig weg, die es sich leisten können“, hatte Lady Baldwin vorgeschlagen. „Eine Wiederherstellung des Gleichgewichts, sozusagen.“

Die Idee hatte Charley gefallen. Da hatte es Menschen gegeben, die die Schwächen ihres Vaters ausgenutzt und ihm alles gestohlen hatten, was er besaß. Jetzt konnte Charley es ihnen mit gleicher Münze heimzahlen.

„Du hast geschickte Hände und einen scharfen Verstand. Wenn wir beide uns zusammentun, sind unsere Mieten bezahlt“, hatte Lady Baldwin prophezeit.

Natürlich hatte Charley einige Zeit gebraucht, um die Kunst des Taschendiebstahls zu erlernen. Zum Glück war Lady Baldwin eine gute Lehrerin, und schon bald hatten sich erste Erfolge eingestellt. Mit der Behauptung, das Geld stamme von Onkel Davies, hatte sie Sarah genug geben können, um den Vermieter zufriedenzustellen.

Diesen Monat war sie ein wenig knapp bei Kasse. Der dicke Geldbeutel, den Matthew in seinen offenen Mantel gesteckt hatte, würde das Geld für die Miete und vielleicht noch etwas mehr sichern.

Matthew war ziemlich großspurig. Er wandte sich jetzt den Hafenkais und dem Trubel zu, der dort immer herrschte. Das war das Londoner Leben in seiner rauesten Form, und Matthew fügte sich gut ein. Er gaffte jeden Busen an, an dem er vorbeikam, drängelte sich mit den Schultern durch Menschentrauben, die sich vor den Pubs eingefunden hatten, und benahm sich ganz allgemein so, als gehörte die Straße ihm.

Charley blieb in seiner Nähe, ohne seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie schob sich an denen vorbei, die Matthew angerempelt hatte. Sie vertraute fest auf ihre Verkleidung, und nur wenige nahmen von ihr Notiz.

„Warte, bis dein Ziel gründlich abgelenkt ist“, empfahl Lady Baldwin immer. „Dann kannst du ihm den Geldbeutel entwenden, ohne dass er es bemerkt. Die Geheimnisse eines guten Taschendiebs sind Geduld und der richtige Augenblick.“

Der richtige Augenblick kam für Matthew, als eine Schankhure aus dem dunklen Eingang zu ihrem Etablissement trat. Sie sah ziemlich schlampig aus, nur aus Busen und sehr viel Kinn bestehend, hatte aber diese dunklen Schlehenaugen, die Männer Charleys Beobachtungen nach anziehend fanden. Ihr Blick fiel auf Matthew. Ein Zucken mit der Schulter, und ihre Bluse rutschte auf der einen Seite nach unten, sodass der Großteil einer Brust mitsamt der großen braunen Brustwarze enthüllt wurde.

Der Amerikaner blieb wie angewurzelt stehen. Die Frau grinste und nickte ihm zu, er solle ihr folgen.

Zur gleichen Zeit versuchte eine Frau, die in jeder Hand ein kopfloses flatterndes Huhn hielt, sich zwischen Matthew und der begehrten Brust hindurchzudrängen.

Eine bessere Ablenkung konnte es gar nicht geben.

Charley trat hinter ihn, sodass er gegen sie prallte, als er der Frau mit den Hühnern Platz machte. Mit einer Hand stieß sie ihn von sich, während sie mit der anderen in seine Manteltasche fasste. Ihre Finger schlossen sich um den Geldbeutel, und sie zog ihn heraus, ohne dass Matthew etwas davon mitbekam. Jetzt nur schnell nach Hause, und …

„Haltet den Dieb!“

Bei diesen...

Erscheint lt. Verlag 13.7.2018
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Übersetzer Andrea Härtel
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuerlich • Adlig • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • exotisch • Frauenroman • highlander liebesromane • highlanderliebesromane • Historical Gold Extra • Historical_Herbst_Sale23 • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Marrying the Duke • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7337-7982-7 / 3733779827
ISBN-13 978-3-7337-7982-5 / 9783733779825
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