Die Plotter

**** 5 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
360 Seiten
2018 | 1. Auflage
Europa Verlage
978-3-95890-232-9 (ISBN)
24,00 inkl. MwSt
Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite Koreas. Denn Old Raccoon ist ein Plotter. Als Kopf der Organisation »Library of Dogs« hat er seit Jahrzehnten alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant. Doch als die Macht der Diktatur schwindet, gerät auch der Einfluss der Plotter ins Wanken - und eine neue Generation beginnt, ihr eigenes tödliches Netzwerk aufzuziehen. Als Raeseng vom Plan der Plotter bei der Ausführung eines Auftrags abweicht, geraten die Dinge außer Kontrolle - und Raeseng rückt selbst an die erste Stelle der Todesliste ...Nach Han Kangs Sensationserfolg Die Vegetarierin macht mit Un-Su Kim ein weiterer koreanischer Bestsellerautor international Furore. In Korea gefeiert und mehrfach preisgekrönt, besticht Un-Su Kim in Die Plotter durch einzigartigen Stil und bemerkenswerte Beobachtungsgabe. Mit einfühlsam-sarkastischem Humor lässt er in seinem außergewöhnlichen Krimi noir den Beruf des Killers zum Handwerk werden. Ein faszinierendes Leseerlebnis, das alles zugleich ist: traumhaft und realistisch, hart und aufwühlend. Wie schon Old Raccoon sagte: »Wenn du Bücher liest, wird dein Leben erfüllt sein von Ängsten und Scham« - und alles andere als langweilig.

Un-Su Kim, geboren 1972 in Busan, Korea, hat in seiner Heimat mehrere Literaturpreise gewonnen, darunter den renommierten Mumhakdongne Preis. Mit Die Plotter, seinem ersten Kriminalroman, ist ihm auf Anhieb ein Werk gelungen, das Zeichen setzt – nicht nur in Korea. Die internationale Krimiszene feiert ihn schon jetzt als den »koreanischen Henning Mankell«.

"Skandinavische Thriller kennt jeder. Aber koreanische? Kim Un Su porträtiert in seinem genialen Roman eine Welt, in der das Morden nur nach den Gesetzen des Markts funktioniert." Spiegel Online, 14.12.2018 "Durchgeknallt: Korea im Zerrspiegel, visiert durch seine Killer." FAS Krimibestenliste, 06.01.2019 "Der Koreaner Un-su Kim wird als neuer Mankell gehandelt. Dabei ist er viel besser." FAZ, 07.01.2019 "Autor Un-Su Kim erzählt in "Die Plotter" die Geschichte eines Auftragsmörders, der nachzudenken beginnt. Das liest sich fesselnd und poetisch zugleich." Die Presse (Österreich), 19.01.2019 "Un-Su Kim ist ein Buch gelungen, das die Leser in ein weitgehend unbekanntes Land führt. Auffallend sind sein ausdrucksstarker Schreibstil und die überzeugenden Charaktere." www.wodisoft.ch/zeta, Januar 2019 ""Die Plotter" paart gelungen brutale Gewalt mit Humor, ohne in Zitate zu verfallen, und variiert bekannte Muster originell. Ein einnehmend gestaltetes Buch und rasantes Lesevergnügen." Bücher Magazin, Februar 2019 "Ein faszinierendes Leseerlebnis,das alles zugleich ist: traumhaftund realistisch, hart und aufwühlend." Buch-Magazin, Februar 2019 "Un-su Kim beschreibt eindrücklich das gefühlsmässige Erwachen eines Auftragskillers, der als Findelkind von Old Raccoon aufgenommen, aufgezogen und "ausgebildet" wurde." (orell.füssli, Nr. 1/2019) "Es ist ein Thriller der Extraklasse, den der südkoreanische Autor Un-Su Kim hier vorlegt." (feuilletonscout, 01.04.2019) "Wer sich auf ein aus dem üblichen Thrillergenre fallendes Werk einlassen möchte, greift bei dieser oft surreal wirkenden Geschichte zu und macht womöglich eine großartige Entdeckung." (Krimi-Couch, Juli 2019) "Skurrile Typen, fein gezeichnete Charaktere, Überraschungen und ein so ganz eigener Stil! Ein tiefsinniger Noir-Thriller voll Poesie. Ein liebenswerter Killer?" (Sabine-Ibing, literaturblog CH)

Erscheinungsdatum
Übersetzer Rainer Schmidt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 140 x 222 mm
Gewicht 549 g
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Die Vegetarierin • Han Kang • Killer • Korea • Organisiertes Verbrechen • Thriller
ISBN-10 3-95890-232-4 / 3958902324
ISBN-13 978-3-95890-232-9 / 9783958902329
Zustand Neuware
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5 Eine Geschichte der Schattierungen von Gut und Böse

von , am 03.01.2019

„Raeseng ist Killer von Beruf“ – und zum Glück keiner, den man so zu Hauf in der westlichen Literatur finden kann. Er ist einfach nur ein Mann, Raeseng. Er ist kein Adonis, der die Frauen reihenweise mit seinem Charme gefügig macht, er ist auch nicht hochintelligent und meistert jede noch so ausweglose Situation mit Links. Raeseng ist ein Mensch wie du und ich – natürlich abgesehen von dem Part mit dem Auftragskiller (hoffe ich) – und gerade deswegen schließt man ihn im Laufe der Geschichte unglaublich ins Herz.

Das sage ich, obwohl ich die ersten Kapitel überhaupt nicht mit dem Buch warm geworden bin und mir gerade mal 3 Sterne dafür vorstellen konnte. Obwohl der „Prolog“ sehr gelungen ist, sind die darauffolgenden Kapitel für mich irgendwie zu wirr gewesen. Ständig springt man ohne Hinweise zwischen Vergangenheit und Gegenwart, hier hüpft mal ein neuer Charakter hinzu und dort sind wir plötzlich in einer neuen Situation. Aber spätestens, wenn sich das Buch fast vollkommen der Gegenwart widmet, konnte ich es nicht mehr weglegen.

Das Buch ist selten humorvoll, aber es gibt doch die ein oder andere Situation, in der eine bittersüße und sarkastische Bemerkung fallen gelassen wird, die einen schmunzeln lässt. Das zieht sich durch die ganze Geschichte und bringt etwas frischen Wind in die doch schwere Thematik. Man kann auch einen Hauch der klassischen russischen Literatur finden – es wird an jeder dritten Ecke über Gott und die Welt philosophiert. Das ist hier allerdings sehr gelungen, da es sich nicht seitenweise zieht und sich doch die ein oder andere gute Weisheit offenbart.

Fazit: Wer von den ersten Kapiteln enttäuscht ist: durchhalten! Die Geschichte geht ins Herz und bleibt stecken wie eine von Raesengs‘ Kugeln.

3 Verspricht viel, ohne es zu halten

von (Bad Krozingen), am 02.01.2019

Das Gute zuerst: Die Buchgestaltung ist ein absoluter Blickfang! Auf dem Cover sieht man eine weiße Pompondahlie auf schwarzem Grund, ein Bild, das Reinheit suggeriert. Jedoch diese Reinheit wird zerstört, indem das gesamte Buch einschließlich Cover und Seitenschnitt dicht übersät ist mit leuchtend roten Blutspritzern. Perfekter gestalterischer Einstieg also für einen Thriller.
Für den Inhalt bemühe ich ausnahmsweise den Klappentext: Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite Koreas. Denn Old Raccoon ist ein Plotter. Als Kopf der Organisation »Library of Dogs« hat er seit Jahrzehnten alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant. Doch als die Macht der Diktatur schwindet, gerät auch der Einfluss der Plotter ins Wanken – und eine neue Generation beginnt, ihr eigenes tödliches Netzwerk aufzuziehen. Als Raeseng vom Plan der Plotter bei der Ausführung eines Auftrags abweicht, geraten die Dinge außer Kontrolle – und Raeseng rückt selbst an die erste Stelle der Todesliste …
Die Leseprobe, der Einstieg ins Buch, hatte mich fasziniert. Die Schreibweise wirkte auf mich ruhig und intensiv und dadurch sehr, sehr eindringlich. Allein schon die Walgeschichte, die in der Leseprobe erzählt wird, lässt den Leser nicht mehr los. Tja, das war es aber dann auch. Je weiter ich las, desto mehr verlor ich das Interesse. Ich empfand das Buch zunehmend als langweilig, schleppend – und am Ende fragte ich mich, was das ganze Buch eigentlich soll. Auch der Schreibstil, der mich zu Beginn des Buches so fasziniert hatte, verlor im weiteren Verlauf zunehmend an Intensität, wirkte teilweise fast holprig. Mag sein, dass ich aufgrund meiner mangelnden Kenntnis, Südkorea betreffend, den Sinn des Buches nicht verstehe. Vielleicht liest jemand mit entsprechendem politischen Hintergrundwissen das Buch mit mehr Gewinn. Wie auch immer - als Thriller würde ich das Buch nicht bezeichnen. Damit weckt man, wie ich glaube, völlig falsche Erwartungen.

3 Mehr Roman als Thriller

von (Ilsenburg), am 22.12.2018

Mehr Roman als Thriller

Angepriesen wurde mir Un-Su Kim als „koreanischer Henning Mankell“. Davon angefixt habe ich mich sofort in die unmenschliche Welt der Plotter, Auftragskiller, Tracker und Cleaner gestürzt. Überaus ansprechend, zusätzlich verlockend, ist die Optik des angekündigten Thrillers. Abgebildet ist eine Dahlie auf schwarzem Grund, über der gerade ein Blutregen nieder geht. Die Blutspritzer setzen sich auf dem Buchschnitt fort, so als würde einen der erste Mord ins Auge springen, sobald man das Buch aufschlägt.

Zu Beginn ist es richtig aufregend und spannend, den Elite-Killer Raeseng bei seinen Aufträgen zu begleiten. Auch die Entsorgung der dabei anfallenden Leichen ist ein hoch interessanter Vorgang. Nach dem ersten Einblick in das Leben der Killer-Elite konzentriert sich der Roman jedoch eher auf den politischen Umbruch und die damit einhergehende Neuordnung der Machtverhältnisse im Plotter-Milieu. Ja, ich empfinde „Die Plotter“ mehr als Roman, der ein brutales Umfeld thematisiert, denn als Thriller. Dazu hätte ich mir durchweg das Spannungsniveau der Anfangsphase gewünscht.

Raeseng selbst kommt als nachdenklicher Typ rüber. Er zweifelt an seiner Tätigkeit, möchte das Auftragskillerdasein aufgeben, fragt sich immer wieder, ob es für ihn nicht auch hätte anders laufen können. Eigentlich möchte er sich möglichst weit entfernt im Ausland absetzen. Mit seinen Wegbegleitern tauscht er sich stets bei ein, zwei Flaschen Soju über seine Gedanken aus, auch über das die Plotter gegenseitig provozierende Machtvakuum. Bei Uneinigkeit ersetzen Blicke Worte. Die Charaktere funkeln sich an. Trotz seines Wunsches, sich der drohenden Gefahr zu entziehen, wird Raeseng immer tiefer in den Konflikt hineingezogen.

So zieht sich leider der erwartete Thriller als langatmiger Roman hin. Die für einen Thriller aus meiner Sicht zu langen Kapitel tragen ihren Teil dazu bei. Etwas unglücklich konstruiert habe ich zudem das Eintreten neuer Charaktere in die Story empfunden. Zeitweise taucht in jedem Kapitel eine neue Persönlichkeit auf. Vielleicht auch dadurch wirkte der Roman auf mich irgendwie abgehakt. Ein richtiger Thriller-Lesefluss, wo man am liebsten in einem Zug durchlesen möchte, kam nicht auf. Dadurch unbefriedigt fand ich schließlich die ewige Soju-Trinkerei der Protagonisten und das ständige gegenseitige Anfunkeln nervig. Ebenso störend kamen die recht offensiven Product Placement Szenen rüber.

Letztlich war es einerseits interessant, sich mit dem Stil eines koreanischen Autors auseinander zu setzen, der ein extrem gewalttätiges Umfeld weniger voyeuristisch und irgendwie „sauberer“, im Sinne von „reinlicher“ skizziert. Vielleicht entspricht das der koreanischen Kultur. Andererseits hat mich der Mangel an echter Spannung enttäuscht. Aus meiner Sicht hinkt der Vergleich mit Henning Mankell.

Ich gebe eine eingeschränkte Leseempfehlung an alle experimentellen Leser, die sich gern auf etwas Neues, immer wieder Anderes einlassen können.

4 Profikiller

von (Lemwerder), am 12.12.2018

Un-Su Kim ist ein koreanischer Schriftsteller.
„Die Plotter“ ist sein erster Kriminalroman.
Eine ungewöhnliche Geschichte über eine eigenartige Organisation. Die südkoreanischen Politiker scheinen die Dienste der Plotter auch gerne beauftragen.
Der Protagonist Raeseng wurde als Baby in einer Mülltonne gefunden. Er wurde von Old Raccoon aufgenommen und zu einem Killer erzogen. Der ist ein Plotter, der die Aufträge zum Töten an seine Killer weiter gegeben wird. Die Killer dürfen keine Fehler machen, sonst werden sie zu Opfern.
Der Roman besteht aus vielen interessanten Dialogen.
In der Mitte wird es mir etwas lang, aber dann gibt es noch eine gute Endphase. Das Ende scheint mir schlüssig zu sein.
Un Su Kim hat einen ausdrucksstarken beeindruckenden Stil. Ich würde gern einmal einen Roman des Autors lesen.

5 Literarischer Thriller aus Südkorea

von , am 02.12.2018

Die Plotter ist ein spannender Roman aus Südkorea.
Die ausdrucksvolle bildliche Sprache des koreanischen Autors erinnert mich weniger an die Filme von Kim Ki-Duk, die ich auch sehr schätze als an die Wucht des frühen John Woo (Bullet in the Head, Hardboiled).
Die mafiösen Kreise, die das Leben des 32jährigen Auftragskillers Raeseng bestimmen, waren immer Teil seines Lebens. Raeseng wurde als Baby in einer Mülltonne gefunden und dann von Old Raccoon adoptiert. So war sein Leben vorbestimmt. Er führt die Befehle aus. Die Auftragskiller sind seine einzige Familie.
Der Autor macht aber auch deutlich, dass gesellschaftliche Misstände mitverantwortlich sind, die als Überbleibsel der südkoreanischen Militärdiktatur entstanden.

Die Tatsache, dass Raeseng sich sein Leben nicht selbst ausgesucht hat, lässt den Leser mit der Figur fühlen. Ein mal als er Anfang Zwanzig war, versuchte er auszubrechen und als Fabrikarbeiter ein bürgerliches Leben zu führen, doch letztlich konnte er seiner Bestimmung nicht entkommen und kehrte zurück.

Un-Su Kim schafft es auf verschiedene Art, Atmosphäre aufzubauen, zum Beispiel mit sparsam verteilten effektvollen Action-Szenen, aber auch mit ungewöhnlichen Schauplätzen wie das Dog House, die Bibliothek von Old Raccoon, in der sich Raeseng gerne zurückzieht. Eine große Stärke sind auch die intensiv ausgestalteten Dialoge, die von Ironie und Fatalismus geprägt sind. Keine der Figuren glaubt, seinem Schicksal entgehen zu können.
Es ist ebenfalls beeindruckend, was für eine komplexe Geschichte sich schließlich entwickelt.
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