Was bleibt, wenn die Schreie enden?
Dieser Band beschließt die große vierbändige Ausgabe der Briefe Samuel Becketts. Er enthält Briefe aus den letzten 23 Lebensjahren, in denen sich das Werk des seit Warten auf Godot (1953) berühmten Autors weiter entfaltet.
1969 erhält Beckett den Nobelpreis - und flieht nach Tunesien. Aus der Lawine der Glückwünsche und sonstigen Zuschriften kann er, der gewissenhafte Korrespondent, sich kaum befreien. Immer wieder, zum Beispiel zu den Geburtstagen, wird er in dieser Weise verschütt gehen, sich beklagen und aufs Neue berappeln. Denn weiterhin drängen Texte ans Licht. Zahlreiche Theater- und Fernsehstücke entstehen ebenso wie Prosa, so die Trilogie Gesellschaft, Schlecht gesehen schlecht gesagt und Aufs Schlimmste zu.
Beckett inszeniert die eigenen Stücke in Paris, London und häufig in Berlin - sowie Fernsehstücke in Stuttgart. Dauernd ist er mit Selbstübersetzungen (französischer Texte ins Englische, englischer Texte ins Französische) beschäftigt. Er bekommt es - unwillig und dann doch kooperativ - mit BiographInnen zu tun, Deirdre Bair, dann James Knowlson (Samuel Beckett. Eine Biographie, 2001). Urlaube, die er mit seiner Frau auf Malta, an der nordafrikanischen Küste oder in den Alpen verbringt, sind auch Fluchten vor dem Pariser und internationalen Kulturbetrieb, den er haßt und in dem er doch unermüdlich mitwirkt.
Zuletzt lassen die Kräfte nach. Am 22. Dezember 1989 stirbt Samuel Beckett im Pflegeheim. Unweigerlich pointiert und trocken, immer noch in diesem unnachahmlichen Ton, bescheidet eines seiner letzten Schreiben den Briefpartner: "Mein Hirn ist Matsch, kann nicht helfen. Bonne continuation."
Samuel Beckett wurde am 13. April 1906 in Dublin geboren und starb am 22. Dezember 1989 in Paris. Er zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts und erhielt 1969 den Literaturnobelpreis. Beckett ist dem breiten Publikum hauptsächlich durch seine Dramen, insbesondere Warten auf Godot, bekannt, verfasste aber auch Prosa und Lyrik.
Chris Hirte, geboren 1948, studierte Germanistik und Anglistik in Berlin. Heute ist er als Publizist und literarischer Übersetzer tätig.
» ... durchweg faszinierende Briefe ... « Friedhelm Rathjen Neue Zürcher Zeitung 20190423
» ... durchweg faszinierende Briefe ... «
»Als er endlich so alt war, wie er sich immer gefühlt hatte: Samuel Becketts späte Briefe glimmen vor Witz.«
»Es ist ein schweres Stück Literaturgeschichte, das einem hier in schwarzem Umschlag mit Becketts zerfurchtem Geistesgesicht auf dem Titelbild präsentiert wird. Aber die Lektüre lohnt sich.«
»Fast dreitausend Seiten Briefe von Samuel Beckett haben die Herausgeber in vier Bänden veröffentlicht und der Übersetzer Christ Hirte ins Deutsche übertragen. Beständig begegnet man darin einem besonderen Menschen, und die Frage, ›Was bleibt, wenn die Schreie enden‹, könnte man nach dieser Lektüre, mit großem Glück, beantworten.«
»Dass Beckett bei soviel Zynismus und Selbstverachtung (ausserdem fast permanent gequält von körperlichen Beschwerden) über Jahrzehnte hin literarisch tätig geblieben ist und nebenher ebenso regelmässig wie weltoffen korrespondiert hat, ist staunenswert genug.«
Erscheinungsdatum | 07.11.2018 |
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Übersetzer | Chris Hirte |
Zusatzinfo | ca. 20 Abbildungen s/w im Band verteilt |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Letters of Samuel Beckett 1966-1989 |
Maße | 146 x 224 mm |
Gewicht | 992 g |
Themenwelt | Literatur ► Briefe / Tagebücher |
Schlagworte | Biografie • Biographie • Briefwechsel • Dublin • Endspiel • Internationaler Verleger-Preis 1961 • Nobelpreis • Nobelpreis für Literatur • Nobelpreis für Literatur 1969 • Warten auf Godot • Zeitgeschichte |
ISBN-10 | 3-518-42837-3 / 3518428373 |
ISBN-13 | 978-3-518-42837-5 / 9783518428375 |
Zustand | Neuware |
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