Wicked - Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2018
480 Seiten
Heyne Verlag
978-3-641-23240-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wicked - Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit - Jennifer L. Armentrout
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Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
Auf den ersten Blick ist Ivy Morgan eine normale junge Frau: Sie genießt das Studentenleben in New Orleans, und ist, seit dem tragischen Verlust ihrer ersten großen Liebe, überzeugter Single. Nur wenige ihrer Freunde wissen, dass Ivy einem Orden angehört, der die Menschen in New Orleans vor übernatürlichen Wesen schützt. Eines Tages wird Ivy von einer Fae angegriffen und schwer verletzt. Schnell ist klar, dass es bei dem Fae-Angriff nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann, deshalb schickt der Orden seinen Elite-Mann Ren Owens nach New Orleans, um die Sache gemeinsam mit Ivy aufzuklären. Ren ist attraktiv, arrogant und flirty - alles Dinge, die Ivy gehörig auf die Nerven gehen. Doch er ist auch so verboten sexy, dass sie ihm schon bald nicht mehr widerstehen kann ...

Jennifer L. Armentrout ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA. Immer wieder stürmt sie mit ihren Romanen - fantastische, realistische und romantische Geschichten für Erwachsene und Jugendliche - die Bestsellerlisten. Ihre Zeit verbringt sie mit Schreiben, Sport und Zombie-Filmen. In Deutschland hat sie sich mit ihrer »Obsidian«-Reihe und der »Wicked«- Saga eine riesige Fangemeinde erobert. Mit ihrer »Blood and Ash«-Reihe ist sie regelmäßig auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste zu finden. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in West Virginia.

1

Mir lief der Schweiß von der Stirn, und Strähnen meines roten Haars klebten mir feucht im Nacken. Meine Beine fühlten sich an, als säße ich in einer Sauna, und zwischen meinen Brüsten rann ein steter Strom hinab. Ich hatte einen Punkt erreicht, an dem mir erfahrungsgemäß nur noch eines half: jemanden zu verprügeln. Oder ihn vor eine Straßenbahn zu stoßen.

In dieser klebrig-feuchten Hitze kam New Orleans mir vor wie einer der sieben Kreise der Hölle und der Außenbereich des Palace Cafés wie die Höllenpforte. Oder das Wartezimmer.

Ein fetter Schweißtropfen fiel mir von der Nasenspitze, klatschte auf den Text zu meinem Philosophiekurs, Der Mensch als Person, und hinterließ mitten in einem Absatz einen kleinen, nassen Kreis. Durch den salzigen Schweiß, der mir in den Augen brannte, konnte ich ohnehin kaum noch lesen.

Also schweiften meine Gedanken ab. Sollte es nicht besser heißen: Der Mensch als eine Person? Mit etwas mehr individuellem Spielraum? Etwas weniger Respekt und Würde vielleicht, etwas mehr Leidenschaft zum Beispiel in meinem Fall? Aber nein, so funktionierte es an der Loyola nicht.

Der kleine Café-Tisch wackelte, als jemand einen großen Becher Kaffee mit Eiswürfeln direkt vor mein Buch knallte. »Für dich!«

Ich spähte über den Rand meiner Sonnenbrille, und mir lief das Wasser im Mund zusammen, als wäre ich einer von Pawlows Hunden. Valerie Adrieux plumpste auf den Stuhl mir gegenüber, ohne meinen Kaffee loszulassen. Dank ihrer spanischen und afrikanischen Wurzeln hatte Val einen wunderschönen Teint, ein kräftiges, makelloses Braun. Und in ihren Klamotten, stets in leuchtenden Orange-, Blau- und Pinktönen und in jeder anderen verdammten Farbe des Regenbogens, sah sie einfach umwerfend aus.

Heute zum Beispiel trug sie ein orangefarbenes, weites Neckholder-Top, das jede Schwerkraft zu verleugnen schien, eine purpurfarbene Kette und einen türkisfarbenen Bauernrock. Sie sah aus, als wäre sie gerade einem Katalog für Sommermode entstiegen. Wenn ich eine andere Farbe trug als Schwarz, Hellbraun oder Grau, sah ich aus, als wäre ich einer Irrenanstalt entsprungen.

Ich richtete mich auf, ignorierte die Tatsache, dass meine Oberschenkel am Stuhl festklebten, und griff gierig nach dem eiskalten Kaffee. »Gib her.«

Sie zog eine Braue hoch. In der Sonne hatte Vals Haar einen kastanienbraunen Schimmer. Hübsch. Meins sah aus wie ein Feuerwehrauto. Furchterregend. Ganz gleich, wie hoch die Luftfeuchtigkeit war, ihr Kopf voller Korkenzieherlocken sah immer toll aus. Wiederum, hübsch. Zwischen April und November gaben meine Locken jede Anstrengung auf und verwandelten sich in krisselige Wellen. Wiederum, höllisch furchterregend.

Manchmal wünschte ich, ich könnte Val hassen.

»Hast du dem nichts hinzuzufügen?«, fragte sie.

Jetzt zum Beispiel.

»Gib her … meine Teuerste?«, ergänzte ich.

Sie grinste. »Versuch’s noch mal.«

»Vielen Dank?« Meine Finger zappelten ungeduldig in Richtung Kaffee.

Sie schüttelte den Kopf.

Ich ließ mit einem müden Seufzer die Hände in den Schoß sinken. »Kannst du mir einen Tipp geben, was du hören willst? Eine Runde Heiß und Kalt spielen oder so was?«

»Sonst immer gern, aber heute passe ich.« Sie hob den Kaffee hoch und lächelte mich breit an. »Die korrekte Antwort lautet: ›Ich liebe dich so sehr dafür, dass du mir eiskalten Kaffee bringst, dass ich alles für dich tun würde.‹« Sie wackelte mit den Augenbrauen. »Ja, das klingt in etwa richtig.«

Lachend lehnte ich mich zurück, streckte die Beine aus und legte sie auf den freien Stuhl neben mir. Wahrscheinlich schwitzte ich deshalb so, weil ich kniehohe Schnürstiefel trug, in denen es ungefähr hundert Grad heiß war. Aber ich hatte heute Abend Dienst, und Flipflops eigneten sich weder, um meinen Job zu erledigen, noch, um die Dinge darin zu verstecken, die ich dafür brauchte. »Du weißt, dass ich dir einfach in den Hintern treten und mir den Kaffee nehmen könnte, ja?«

Val schob die Unterlippe vor. »Das ist nicht nett, Ivy.«

Ich grinste sie an. »Aber wahr. Ich könnte deinen Hintern mit einem Ninja-Tritt die ganze Canal Street hinauf- und hinunterbefördern.«

»Vielleicht, aber du würdest so was niemals tun, weil ich deine allerbeste Freundin auf der ganzen Welt bin«, entgegnete sie nun ihrerseits mit einem breiten Grinsen, und sie hatte recht. »Okay. Was ich will, ist keine große Sache.« Sie zog sich den Strohhalm, der aus dem Kaffee ragte, etwas näher an den Mund, und ich stöhnte. »Gar keine große Sache.«

»Was willst du?« Mein zweites Stöhnen ging im Lärmen der Passanten und Jaulen von Sirenen unter, die höchstwahrscheinlich zum Quarter unterwegs waren.

Val zog eine Schulter hoch. »Ich habe am Samstagabend ein Date – ein heißes Date. Na ja, hoffentlich ein heißes Date, aber David hat mich eingeteilt, das Quarter zu beackern, also …?«

»Also, lass mich raten.« Ich drapierte die Arme über die Rückenlehne meines Stuhls. Nicht die bequemste Position, aber sie half mir, mich auszulüften. »Du willst, dass ich deine Schicht im Quarter übernehme … an einem Samstagabend? Im September? Mitten in der Touristenhölle?«

Sie nickte enthusiastisch. »Bitte. Bittebittebitte?« Sie schüttelte den Becher mit dem kalten Kaffee, und die Eiswürfel darin klirrten verlockend. »Bitte?«

Mein Blick wanderte von ihrem hoffnungsvollen Gesicht zum Kaffee und blieb dort haften. »Klar. Warum nicht? Ich hab schließlich kein heißes Date.«

»Yippie!« Sie stieß die Hand mit dem Kaffeebecher vor, und ich pflückte ihn eine halbe Sekunde, bevor sie ihn fallen ließ, aus der Luft. Einen Moment später schlürfte ich glücklich vor mich hin, ganz und gar in einen kühlen Koffeinhimmel versetzt.

»Weißt du«, sagte Val und stützte die Ellbogen auf den Tisch, »du könntest durchaus auch ein heißes Date haben, wenn du einmal im Jahr überhaupt ausgehen würdest.«

Ich ignorierte diese Bemerkung und trank in einem Tempo weiter, bei dem zwangsläufig mein Gehirn gefrieren musste.

»Du bist wirklich hübsch, selbst mit diesem Haar.« Sie deutete mit einer kreisförmigen Bewegung in Richtung meines Kopfes. »Du hast wirklich tolle Möpse, und dein Arsch ist total zum Anbeißen. Ich würde es sofort mit dir treiben.«

Ich ignorierte sie weiterhin, während sich hinter meinen Augen ein dumpfer Schmerz ausbreitete. Ich musste mich bei dem Kaffee dringend bremsen, aber er war so verdammt lecker.

»Stehst du überhaupt auf Jungs, Ivy? Du weißt ja, ich bin für beides zu haben. Ich bin mehr als bereit, einem Mädchen auszuhelfen.«

Ich verdrehte die Augen und verzog sofort das Gesicht. Dann ließ ich den Kaffee sinken und presste mir eine Hand an die Stirn. »Au.«

Val schnaubte.

»Ich stehe auf Jungs«, brummelte ich, während das Eispickel-in-meinem-Kopf-Gefühl verebbte. »Und können wir bitte nicht über Jungs reden oder darüber, für beides zu haben zu sein oder mir auszuhelfen? Denn dieses Gespräch führt unweigerlich zu dem Mangel an Orgasmen in meinem Leben und dazu, dass ich einfach mit dem nächstbesten Kerl in die Kiste springen sollte, und ich bin nicht wirklich in der Stimmung, darüber zu reden.«

»Worüber willst du dann reden?«

Ich nahm bedächtig einen kleineren Schluck Kaffee und beäugte sie. »Wie kommt’s, dass du nicht schwitzt?«

Val legte den Kopf in den Nacken und lachte so laut, dass ein älteres, vorbeischlenderndes Paar mit Bauchtaschen im Partnerlook sie anstarrte. »Babe, ich bin in Louisiana geboren und aufgewachsen. Meine Familie lässt sich bis zu den ersten französischen Siedlern zurückverfolgen.«

»Bla, bla, bla. Bedeutet das, dass du eine Art magische Fähigkeit besitzt, die dich resistent gegen die Hitze macht, während ich in meinem eigenen Saft schmore?«

»Man kann ein Mädchen aus dem Norden holen, aber man kann den Norden nicht aus dem Mädchen holen.«

Ich schnaubte. Es stimmte. Ich war erst vor drei Jahren aus Virginia nach New Orleans gezogen, und ich hatte mich immer noch nicht an das Klima gewöhnt. »Weißt du, was ich genau jetzt für einen Schwall Kaltluft tun würde?«

»Sex haben jedenfalls nicht, so viel steht fest.«

Ich zeigte ihr den Stinkefinger. Ich wusste wirklich nicht, warum ich immer noch gewissenhaft jeden Tag die Pille nahm. Vermutlich eine Angewohnheit aus Zeiten, in denen es tatsächlich wichtig gewesen war.

Val kicherte und beugte sich über den Tisch, und musterte mit ihren dunkelbraunen Augen mein Philosophiebuch. »Ich kapiere einfach nicht, warum du aufs College gehst.«

»Warum nicht?«

Der Ausdruck auf ihrem Gesicht legte die Vermutung nahe, dass die Hitze einige meiner Gehirnzellen weggebrutzelt haben musste. »Du hast bereits einen Job – der sehr gut bezahlt wird, und du brauchst im Gegensatz zu anderen eigentlich nicht noch einen. Wir haben zwar sonst nicht viele Vorteile, und die Lebenserwartung in unserem Job ist wahrscheinlich kürzer als bei allen anderen, außer Fallschirmspringern ohne Fallschirm, aber genau das ist doch ein Grund mehr, deine Zeit nicht mit diesem Mist zu verschwenden, oder?«

Ich zuckte mit den Achseln – ich wusste ja selbst nicht genau, warum ich mich vor einem Jahr an der Loyola eingeschrieben hatte. Vielleicht aus Langeweile? Oder aus einem merkwürdigen Bedürfnis heraus, einmal das gleiche zu tun wie die meisten anderen Einundzwanzigjährigen? Möglicherweise ging es...

Erscheint lt. Verlag 10.9.2018
Reihe/Serie Wicked-Reihe
Wicked-Reihe
Wicked-Serie
Übersetzer Michaela Link
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Wicked - A Wicked Trilogy Book 1
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte buch weihnachten • Buffy • dunkles Geheimnis • eBooks • Fae • Fantasy • Liebe & Erotik • Lux-Saga • Magie • New Adult • Obsidian • Paranormal Romance • Romantasy • Urban Fantasy
ISBN-10 3-641-23240-6 / 3641232406
ISBN-13 978-3-641-23240-5 / 9783641232405
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