Torn - Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2018
448 Seiten
Heyne Verlag
978-3-641-23251-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Torn - Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit - Jennifer L. Armentrout
Systemvoraussetzungen
11,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
Die Welt von Ivy Morgan steht Kopf: Seit sie von dem dunklen Prinzen der Fae beinahe getötet worden wäre ist nichts mehr wie zuvor. Nicht nur, dass sie schwer verletzt wurde, sie ist auch einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur gekommen. Einem Geheimnis, von dem der Orden auf keinen Fall erfahren darf. Ivys einziger Lichtblick ist Ren, der charmante Bad Boy mit den sexy Tattoos, der ihr Herz höher schlagen lässt. Doch für wen wird sich Ren entscheiden, wenn es hart auf hart kommt: für den Orden, dem er die Treue geschworen hat, oder für Ivy, der sein Herz gehört ...

Jennifer L. Armentrout ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA. Immer wieder stürmt sie mit ihren Romanen - fantastische, realistische und romantische Geschichten für Erwachsene und Jugendliche - die Bestsellerlisten. Ihre Zeit verbringt sie mit Schreiben, Sport und Zombie-Filmen. In Deutschland hat sie sich mit ihrer »Obsidian«-Reihe und der »Wicked«- Saga eine riesige Fangemeinde erobert. Mit ihrer »Blood and Ash«-Reihe ist sie regelmäßig auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste zu finden. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in West Virginia.

1

Mein Blut, dunkelrot wie frisch gefallene Rosenblätter, schäumte aus der Mitte meiner Handfläche hervor wie aus einem verfluchten Vulkan des Grauens.

Ich war der Halbling.

Ich war es. Ich war es schon immer gewesen. Und Ren – o mein Gott –, Ren war hier, um mich zu finden und zu töten, weil der Prinz der dreimal verfluchten Anderwelt im Reich der Sterblichen frei herumlief. Der Prinz war hier, um mit einem Halbling ein Apokalypse-Baby zu zeugen … mit mir.

Mir.

Ich würde mich übergeben.

Gleich hier auf die Holzdielen meines Schlafzimmers.

Ich hatte Mühe zu atmen, als ich den Blick hob. »Warum? Warum hast du mir das nicht gesagt?«

Tink schwebte näher heran, und seine hauchzarten Flügel flatterten dabei lautlos. Der verdammte Brownie. Der verdammte Brownie, den ich auf dem St. Louis Cemetery gefunden hatte. Der Brownie, dem ich aus einem Eisstiel eine Beinschiene gebastelt und um dessen zerrissenen Flügel ich vorsichtig Gaze gewickelt hatte. Der verdammte Brownie, den ich seit zweieinhalb Jahren in meiner Wohnung leben ließ und den ich noch nicht dafür umgebracht hatte, dass er ein Vermögen meines Geldes für Amazon-Bestellungen ausgegeben hatte, als wäre er einer Episode von Leben im Chaos entsprungen. Dieser verdammte Brownie würde gleich mit einem heftigen Tritt in eine andere Dimension befördert werden.

Nun rang er vor seiner Brust die Hände. Sein Hemd war mit Puderzucker bestäubt, und auf seinen Wangen klebte überall weißer Staub, so als wäre er mit dem Gesicht mitten in ein Häufchen Kokain gefallen.

»Ich dachte nicht, dass es jemals so weit kommen würde«, sagte er.

Ich hob die Hand, und das warme Blut rann meinen Arm hinab. »Tja, es ist so weit gekommen. Ziemlich genau jetzt.«

Tink schwebte nach links. »Ich hatte gedacht, wir hätten alle Tore geschlossen, Ivy. Wir hatten keine Ahnung, dass es hier in New Orleans ein zweites Tor gab. Wir glaubten, es bestände keine Gefahr, dass irgendein Mitglied des Königshofes oder der Prinz oder die Prinzessin hindurchkommen könnten. Es war kein Thema.«

Ich ließ die Hand sinken und schüttelte den Kopf. »Stell dir vor, Tink. Es ist ein Thema. Es ist ein riesiges, godzillagroßes Thema!«

»Das sehe ich jetzt auch.« Er flog zum Bett hinüber und landete auf meiner Decke. »Ich wollte dich nie belügen.«

Ich runzelte die Stirn und drehte mich zu ihm um. »Ich sage dir das nur ungern, Tink, aber wenn man jemanden nicht belügen will, dann belügt man ihn einfach nicht.«

»Ich weiiiß.« Er zog das Wort in die Länge und lief zum Bettrand. Dabei grub er seine nackten Füße in die purpurne Chenille-Tagesdecke und verteilte überall Puderzucker. »Hättest du es mir denn geglaubt, wenn ich es dir gesagt hätte? Bestimmt nicht, denn schließlich hatte ich keinen Dornenpflock herumliegen.«

Okay. Da hatte er nicht ganz unrecht. »Aber als ich das Thema zum ersten Mal angesprochen habe, hättest du was sagen können.«

Tink senkte den Kopf.

Ich holte tief Luft. »Wusstest du sofort, was ich war, als du mich das erste Mal gesehen hast?«

»Ja«, bestätigte er und fuhr hastig fort: »Aber das war keine Absicht. Dass du mich gefunden hast, war ein Glücksfall. Ein Zufall. Oder es war Schicksal. Ich bilde mir gern ein, dass es unsere Bestimmung war.«

»Hör einfach auf.« Es tat weh zu wissen, dass er die ganze Zeit über unaufrichtig gewesen war, und das Gefühl brannte tief in meinen Eingeweiden und in meiner Brust. Ich wusste nicht, wer er war.

Ich wusste nicht länger, wer ich war.

»Ich hatte keine Ahnung, bis du in meine Nähe kamst und ich das schwache Faeblut in dir gewittert habe. Aber du hast recht. Ich hätte es dir sagen sollen, Ivy Divy. Du hattest recht, aber ich hatte Angst … ich hatte Angst davor, was du tun würdest.« Tink ließ sich plötzlich rücklings auf die Tagesdecke fallen, seine kleinen Arme und Beine von sich gestreckt. »Ich wollte dir keinen Kummer bereiten, weil du mir geholfen hattest, und ich wollte nicht, dass du irgendetwas Überstürztes tust, wenn ich es dir erzähle.«

»Was hätte ich denn tun können?« Ein Kloß bildete sich in meiner Kehle. »Was kann ich tun?«

Er hob kraftlos seine Arme. »Du hättest dir, ich weiß nicht, etwas antun können.«

Ich öffnete den Mund und zuckte zusammen, als sich die Haut meiner geprellten und geschwollenen Gesichtshälfte spannte. Ich schloss den Mund wieder. Mir etwas antun? Ich schaute zu dem Dornenpflock, der auf dem Boden lag. »Nein«, flüsterte ich, bückte mich und hob ihn auf. Mit meinem Shirt wischte ich das Blut von der Spitze. »Ich will nicht sterben.«

»Das ist gut.« Tink setzte sich auf, seine Arme hingen immer noch kraftlos herunter.

Ich legte den Dornenpflock auf die Kommode, neben meine eisernen Pflöcke und die Dolche. »Ich würde mir nichts antun, Tink.«

»Aber du würdest versuchen fortzugehen.« Tink war jetzt dicht hinter mir in der Luft.

Ich seufzte tief, was mir nicht half. Fortgehen? War das der nächste Schritt? Ich wandte mich von der Kommode ab und wich Tink aus, was schwerer war, als es das bei jemandem, der nur so groß war wie eine Barbiepuppe, hätte sein sollen. Bis ins Mark erschöpft, ging ich durchs Zimmer und setzte mich auf die Bettkante. Die Erschöpfung rührte nicht nur von den zahlreichen Verletzungen, die langsam verheilten.

Meine Gedanken wirbelten wild durcheinander. Ich schloss die Augen, legte mich aufs Bett zurück und ließ die Beine vom Rand baumeln, während sich tief in mir Panik breitmachte. Bei der bloßen Vorstellung fortzugehen schlug mein Herz wie verrückt. New Orleans zu verlassen bedeutete, den Orden zu verlassen, und das war ein riesiger Schritt. Man konnte nicht einfach verschwinden und den Orden verlassen. Das war in etwa so, als würde man sich beim Militär unerlaubt von der Truppe entfernen. Man würde nach mir fahnden. Andere Ordensmitglieder würden nach mir suchen, und es gab Sektionen in jedem Bundesstaat. Ich würde mich nur für eine begrenzte Zeit verstecken können. Wenn ich verschwand, würde David mich verdächtigen, eine Verräterin zu sein wie … wie Val. Und er würde sich mit anderen Sektionsleitern in Verbindung setzen.

Aber es war mehr als nur meine Pflicht dem Orden gegenüber, das mich zögern ließ, New Orleans den Rücken zu kehren – viel mehr.

Gott, meine Pflicht dem Orden gegenüber schrieb vor, dass ich mich ihnen auslieferte, und selbst das war es nicht. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte der plötzliche Widerwille dagegen, das Richtige zu tun, nichts mit meiner Pflicht zu tun.

Er hatte ausschließlich mit Ren zu tun.

Fortzugehen bedeutete, ihn zu verlassen, und beim bloßen Gedanken daran rutschte mir das Herz in die Hose. Oder gleich in die Füße. Ich liebte ihn. Gott, ich liebte ihn mehr als Pralinen und Beignets, und das war etwas sehr Bedeutsames, denn meine Liebe zu süßen, gezuckerten Dingen stand den größten Liebesgeschichten der Menschheit in nichts nach. Bei dem Gedanken, Ren nie wiederzusehen, wollte ich mich am liebsten ganz klein machen und einrollen – und das wäre unglaublich dumm, denn ich war mir ziemlich sicher, dass es mit meinen geprellten Rippen höllisch wehtun würde.

Ich hätte ihm nie so nahekommen dürfen.

Die ganze Zeit über war ich starr vor Angst gewesen, dass er sterben könnte, wie alle anderen es getan hatten, die mir wichtig gewesen waren. Nie im Leben wäre es mir in den Sinn gekommen, dass ich ihn verlieren könnte, weil ich gehen müsste. Oder weglaufen müsste, und zwar schnell.

Aber was konnte ich tun? Auf keinen Fall durfte der Prinz seine Pläne in die Tat umsetzen. Ein Kind aus einer Verbindung des Prinzen mit einem Halbling würde buchstäblich sämtliche Tore zur Anderwelt aufreißen. Sie blieben dauerhaft geöffnet, und alle Fae würden hindurchkommen. Die Menschheit würde sich in ein »All you can eat«-Büfett für Fae verwandeln.

»Du denkst gerade darüber nach zu verschwinden«, verkündete Tink.

Ich dachte in diesem Moment über eine Menge Dinge nach.

Er landete auf meinem Knie, und ich stieß ihn nur deshalb nicht weg, weil ich mir sicher war, dass ich mir dabei nur wehtun würde.

»Du denkst, deine einzige Möglichkeit besteht darin, fortzugehen. Aber das wird dir nicht helfen. Du vergisst etwas sehr Wichtiges. Eigentlich vergisst du zwei sehr wichtige Dinge.« Er hielt inne. »Wenn ich so recht darüber nachdenke, vergisst du wahrscheinlich eine ganze Menge, weil du einen Schlag auf den Kopf bekommen hast …«

»Tink«, warnte ich ihn.

Er stapfte mein Bein hinauf, was sich anfühlte, als würde eine Katze über meinen Oberschenkel tapsen. »Du müsstest einverstanden sein.«

Mühsam öffnete ich die Augen. Das linke war immer noch ziemlich angeschwollen, daher sah ich von Tink nur verschwommene Umrisse.

Er legte die Hände wie einen Trichter um den Mund. »Sex. Du musst damit einverstanden sein, mit dem Prinzen Sex zu haben. Das ist die einzige Möglichkeit, wie du ein Kind von ihm empfangen kannst. Ohne Glamour-Zauber. Ohne Magie oder Unterwerfung des Willens. Ohne Tricks. Weißt du, du musst es tatsächlich wollen …«

»Ich weiß, was einvernehmlicher Sex bedeutet«, fuhr ich ihn an.

»Anscheinend weißt du es nicht.« Tink sprang von meiner Hüfte und landete neben mir auf dem Bett. »Denn er kann dich nicht dazu zwingen. Nun, er könnte das tun, und das wäre einfach ekelhaft und falsch und nicht völlig untypisch für den Prinzen, aber ihr würdet kein Kind zeugen.«

»Oh, gut zu wissen. Er könnte mir Gewalt antun, aber hey, wenigstens gibt es kein...

Erscheint lt. Verlag 10.12.2018
Reihe/Serie Wicked-Reihe
Wicked-Reihe
Wicked-Serie
Übersetzer Michaela Link
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Torn - A Wicked Trilogy Book 2
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte buch weihnachten • Buffy • dunkles Geheimnis • eBooks • Fae • Fantasy • Liebe & Erotik • Lux-Saga • Magie • New Adult • Obsidian • Paranormal Romance • Romantasy • Urban Fantasy
ISBN-10 3-641-23251-1 / 3641232511
ISBN-13 978-3-641-23251-1 / 9783641232511
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 2,3 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich