Historical Lords & Ladies Band 67 (eBook)

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2018 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-7989-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Lords & Ladies Band 67 - Michelle Willingham, Deb Marlowe
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DER EARL UND SEIN VERFÜHRERISCHER ENGEL von WILLINGHAM, MICHELLE
'Wer sind Sie?' Als Stephen, Earl of Whitmore, aus seiner Ohnmacht erwacht, blickt er in das Gesicht eines Engels. Doch er befindet sich nicht im Himmel, sondern in seinem Schlafzimmer. Und so überirdisch schön die junge Frau an seinem Bett ist, so höllisch wütend ist sie auch. Hat er wirklich ihren Bruder auf dem Gewissen? Stephen kann sich an nichts erinnern - auch nicht daran, dass sie angeblich seine Ehefrau ist.
MISS LILY VERLIERT IHR HERZ von MARLOWE, DEB
Ihr erster Ball in London, endlich hat Lily sich von den Fesseln ihrer strengen Mutter befreit! Mit ihrem Charme verdreht sie allen Junggesellen den Kopf - aber sie will nur Jack Alden, den kühlen und doch so wagemutigen und attraktiven Gentleman. Schon beim ersten Blick in seine Augen hat sie ihr Herz verloren! Seine sehnsüchtigen Küsse verraten ihr, dass die Arroganz nur eine Mauer ist, hinter der er seine Gefühle zu verbergen sucht. Einen Sommer lang hat Lily Zeit, diesen Schutzwall zu durchbrechen - wenn sie scheitert, muss sie zurück in das graue Leben an der Seite ihrer Mutter ...



Michelle schrieb ihren ersten historischen Liebesroman im Alter von zwölf Jahren und war stolz, acht Seiten füllen zu können. Und je mehr sie schrieb, desto mehr wuchs ihre Überzeugung, dass eines Tages ihr Traum von einer Autorenkarriere in Erfüllung gehen würde. Sie besuchte die Universität von Notre Dame im Bundesstaat Indiana, da sie mit dem Gedanken spielte, Medizin zu studieren. Jedoch musste sie diesen Gedanken bald wieder verwerfen, da sie kein Blut sehen konnte. Stattdessen studierte sie Englisch und schloss mit summa cum laude, der besten Benotung, ab. Daraufhin kam sie auf die Idee Lektorin zu werden. Ihr erster Teilzeitjob bestand darin, Hypothekenhandbücher zu bearbeiten, was sie umgehend zurück zur Uni fliehen ließ, um Lehrerin zu werden. Michelle unterrichtete 11 Jahre lang, bevor sie aufhörte, um zu Hause bei ihren Kindern zu sein und sich voll und ganz dem Schreiben widmen zu können. Zahlreiche ihrer Romane erschienen in der Reihe Harlequin Historical. Michelle ist mit einem Raketenwissenschaftler verheiratet und lebt zusammen mit ihm in Virginia. Neben dem Schreiben kocht und liest sie gerne und vermeidet sportliche Aktivitäten um jeden Preis.

1. KAPITEL

Bei der Wahl des Geflügels für eine Hühnersuppe sollte man sich für ein Tier mit weichen gelben Füßen, kräftigen kurzen Beinen und einer fetten Brust entscheiden. Vor der Zubereitung muss dem Huhn allerdings zunächst der Garaus gemacht werden …

– aus dem Kochbuch der Emily Barrow –

Falkirk House, England, 1850

Kühle Hände strichen über seine Stirn, und Stephen Chesterfield kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an, in der er ein weiteres Mal zu versinken drohte. Mit brutaler Heftigkeit hämmerte der Schmerz in seinem Schädel. Sein Mund fühlte sich an wie mit Baumwolle ausgestopft, und alles tat ihm weh. Kurzum: Er war in einer scheußlichen Verfassung.

„Trinken Sie!“, befahl eine Frauenstimme, und er spürte, wie eine Tasse mit heißem Tee an seine Lippen gehoben wurde. Obwohl die Flüssigkeit bitter schmeckte, schluckte er sie herunter.

„Sie haben Glück, wissen Sie das?“, fuhr die Stimme fort.

Glück? Ihm war, als hätte ihm jemand den Schädel in zwei Teile gespalten. Er hatte noch nicht einmal genügend Kraft, die Augen zu öffnen, um seine Pflegerin anzusehen.

„Wie können Sie von Glück sprechen?“, stieß er flüsternd und nur unter größter Anstrengung hervor. Vermutlich hatte sie sagen wollen, dass er sich glücklich schätzen konnte, noch am Leben zu sein.

„Sie haben Glück, dass ich kein Arsen in Ihren Tee getan habe“, erklärte sie trocken. „Ansonsten wären Sie jetzt tot.“ Ein warmer Wickel, der nach Kräutern duftete, wurde auf seine Stirn gelegt.

„Wie bitte?“ Er krallte die Finger in die Bettdecke und zwang sich, die bleischweren Lider zu heben. Allerdings nahm er seine Umgebung nur wie durch wabernden Nebel wahr, als er herauszufinden versuchte, wo er sich befand und wer diese Frau war, die ihm offenbar nach dem Leben trachtete.

Sie hatte das Antlitz eines Engels. Das war das Erste, was er zweifelsfrei festzustellen vermochte, als er ein wenig klarer sehen konnte. Ihr honigblondes Haar trug sie im Nacken zu einem lockeren Chignon zusammengesteckt, aus dem sich ein paar ungebärdige Strähnen gelöst hatten. Sie umspielten ein fein geschnittenes Gesicht mit großen bernsteinfarbenen Augen, aus denen die junge Frau ihn müde ansah. Trotz des abscheulichen Trauerkleides aus Wollstoff, das so unförmig war, dass sie beinahe darin versank, war sie ausgesprochen hübsch. Lediglich ihre Wangen wirkten ein wenig eingefallen.

Sie kam ihm bekannt vor, aber ihr Name wollte ihm partout nicht einfallen. Fast schien es ihm, als wäre er ihr vor langer Zeit schon einmal begegnet.

„Sie haben Ihr Versprechen gebrochen. Es ist allein Ihre Schuld, dass mein Bruder sterben musste.“ Der Schmerz in ihrer Stimme konnte nicht darüber hinwegtäuschen, wie wütend sie war. Ihre Augen funkelten anklagend, und sie hatte trotzig das Kinn gereckt.

Sie machte ihn für den Tod ihres Bruders verantwortlich? Es musste sich um eine Verwechslung handeln. Stephen wusste ja nicht einmal, wer sie war – wie sollte er da ihren Bruder kennen? Er schob den Wickel von der Stirn fort und verengte argwöhnisch die Augen. „Wer sind Sie?“

Sie erbleichte. „Sie erinnern sich nicht an mich?“, fragte sie ungläubig. „Und ich dachte, der Tag könnte schlechter nicht mehr werden.“ Klirrend setzte sie die Tasse ab.

Er brachte nur wenig Verständnis für ihren Missmut auf. Verdammt, er war derjenige, der Schmerzen litt. Und jedes Mal, wenn er versuchte, sich an das Ereignis zu erinnern, das zu seinen Verletzungen geführt hatte, schien es sich in Rauch aufzulösen. Was war ihm widerfahren?

„Sie haben meine Frage nicht beantwortet“, entgegnete er. „Wie ist Ihr Name?“

„Ich heiße Emily.“ Sie beugte sich vor und bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick. Beinahe kam es ihm so vor, als warte sie auf eine Erwiderung von ihm.

Schemenhaft fügten sich einige Bruchstücke seiner Vergangenheit wieder zusammen. Emily Barrow, Baron Hollingfords Tochter. Liebe Güte, er hatte sie seit mindestens zehn Jahren nicht mehr gesehen! Ungläubig musterte er sie. Alles an ihrer Haltung brachte Tugendhaftigkeit zum Ausdruck, aber er wusste noch, wie sie Steine nach seiner Kutsche geworfen hatte und auf Bäume geklettert war, um ihn auszuspionieren.

Und mit ihr hatte er den ersten Kuss getauscht, als er ein unerfahrener Jüngling gewesen war.

Diesen letzten Gedanken schüttelte er ab, obwohl er dankbar war, dass sich zumindest ein Teil seiner Erinnerung wieder eingestellt hatte. „Was tun Sie hier?“

„Ich wohne hier.“ Und mit einem gekünstelten Lächeln fügte sie hinzu: „Erinnern Sie sich etwa nicht an Ihre Ehefrau?“

Ihre Enthüllung ließ ihn verblüfft schweigen. Seine Ehefrau? Was meinte sie damit? Er war nicht verheiratet.

„Sie belieben zu scherzen.“ Ganz gewiss war er kein unbesonnener Mann, und er pflegte jeden Tag minutiös zu planen. Ausgeschlossen, dass er sich dazu hinreißen ließ, eine Frau zu heiraten, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Falls er es nicht aus einer Weinlaune heraus doch getan haben sollte, lag auf der Hand, dass sie nicht die Wahrheit sprach. Und bei Gott, falls Emily Barrow vorhatte, ihn hinters Licht zu führen, würde sie es bitter bereuen.

„In so einer Angelegenheit würde ich nie scherzen.“ Sie hielt ihm die Tasse entgegen, die er jedoch geflissentlich übersah. Er verspürte nicht den geringsten Wunsch, etwas zu trinken, das sie ihm anbot. Plötzlich verschwamm alles vor seinen Augen, und in seinen Ohren begann es zu rauschen.

Mit geschlossenen Lidern wartete er, dass die Benommenheit wieder verschwand, und als die Welt aufgehört hatte, sich zu drehen, sah er sich im Zimmer um. Das Bett, in dem er lag, hatte einen Himmel aus blauem Samt und Vorhänge aus demselben schweren Stoff, und auf dem Regal an der gegenüberliegenden Wand standen zahlreiche Bücher. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er sich in seinem Schlafgemach auf Falkirk befand – einem seiner Landsitze. Allerdings hatte er keinen blassen Schimmer, wie er hierhergekommen sein mochte.

„Wie lange bin ich schon auf Falkirk?“

„Seit zwei Tagen.“

„Und davor?“

Sie zuckte mit den Schultern. „Sie sind eine Woche nach unserer Hochzeit nach London verschwunden. Seit Februar habe ich Sie nicht mehr gesehen. Warum sagen Sie mir nicht, wo Sie gesteckt haben?“

Obwohl er sich verzweifelt bemühte, wollte sich noch nicht einmal der Hauch einer Erinnerung bei ihm einstellen. Es schien, als hätte gähnende Leere einen Teil seines Lebens ersetzt, was eine überaus irritierende Erfahrung war, wie er feststellen musste. An den größten Teil seiner Kindheit und seines Erwachsenendaseins vermochte er sich zu erinnern. Ihm fiel sogar ein, dass er im Januar an einer Aufstellung von Konten für einen seiner Landsitze gearbeitet hatte. Doch danach … nichts.

„Was für ein Tag ist heute?“, fragte er in dem Bestreben, die letzte ihm verbliebene Erinnerung zeitlich genau zu bestimmen.

„Der zwanzigste Mai.“

Unwillkürlich krallte er die Finger in die Bettdecke. Februar, März, April und beinahe der ganze Mai … nahezu dreieinhalb Monate seines Lebens waren völlig aus seinem Gedächtnis getilgt. Wieder schloss er die Augen, um die Erinnerungen heraufzubeschwören, doch je verbissener er es versuchte, desto mehr schmerzte ihm der Kopf.

„Wo sind Sie gewesen?“, fragte sie, und es kam ihm so vor, als schwinge Sorge in ihrer Frage mit. Allerdings konnte er sich nur schwer vorstellen, dass diese Regung aufrichtig war, hatte sie ihm doch eben gerade noch angedroht, ihn zu vergiften.

„Ich weiß es nicht“, erwiderte er wahrheitsgemäß. „Aber ich weiß genau, dass ich mich nicht daran erinnere, geheiratet zu haben.“

„Das mag wohl so sein, es ist aber nun mal eine Tatsache.“

Irgendetwas stimmte nicht, und sie verschwieg es ihm. Sie wirkte beinahe verzweifelt – vermutlich, weil er sie beim Lügen ertappt hatte.

„Es steht Ihnen frei, jederzeit zu gehen“, schlug er vor. „Offensichtlich erregen Sie sich sehr über meine Rückkehr.“

Ihre Augen schimmerten feucht, als sie mit sanfter Stimme erwiderte: „Sie haben keine Ahnung, was ich durchgemacht habe. Ich dachte, ich würde Sie nie wiedersehen.“

Sie tauchte den ausgekühlten Wickel in die Wasserschüssel und wrang ihn aus, bevor sie ihn wieder auf seine Stirn legte, wobei sie mit der Hand sacht seine Wange streifte. Die Geste stand im völligen Widerspruch zu ihren harschen Worten.

„Sie sind nicht meine Gattin.“

Als sie daraufhin die Arme vor der Brust verschränkte, zog die Gebärde seine Aufmerksamkeit unwillkürlich auf ihre Figur. Sie war ausgesprochen schlank, doch ihre Brüste waren wohlgerundet, und er betrachtete sie fasziniert. Der oberste Knopf ihres Kleides hatte sich geöffnet, sodass er einen Blick auf die ansonsten unter Stoff verborgene Haut zu erhaschen vermochte.

„Doch, das bin ich.“ Sie ließ die Arme sinken und nahm anscheinend all ihren Mut zusammen, während sie ihn unverwandt ansah. Ihr sinnlicher Mund war leicht geöffnet, und ihre Schultern hoben und senkten sich unter ihren raschen Atemzügen. Die Strähnen ihres goldblonden Haars, die sich aus dem Chignon gelöst hatten, hoben sich deutlich vom Schwarz des Trauerkleides ab.

Sie hatte ihr Haar noch nie zu bändigen vermocht – schon als Mädchen nicht. Bei mehr als einer Gelegenheit hatte er ihr damals mit den...

Erscheint lt. Verlag 27.4.2018
Reihe/Serie Historical Lords & Ladies
Historical Lords & Ladies
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adlig • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • glamourös • heldenhaft • Historical Lords & Ladies • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Regency • Romantische Bücher • Sammelband • Sommer der Liebe • viktorianisch
ISBN-10 3-7337-7989-4 / 3733779894
ISBN-13 978-3-7337-7989-4 / 9783733779894
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