Gilde der Jäger - Engelsgift (eBook)

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2018 | 1. Auflage
469 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-0396-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gilde der Jäger - Engelsgift -  Nalini Singh
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Endlich! Venoms Geschichte!

Unnahbar, verboten gut aussehend und gefährlich charmant - Venom, Leibwächter des Erzengels von New York, genießt seinen Status und seine Unsterblichkeit. An tiefere Gefühle verschwendet er keine Gedanken. Doch als er den Auftrag bekommt, eine junge Vampirin zu beschützen, auf die ein Kopfgeld ausgesetzt ist, gerät seine Welt aus den Fugen. Mit ihrer aufbrausenden und leidenschaftlichen Art ist Holly Chang eine Herausforderung für den eleganten Vampir mit den Schlangenaugen. Und entfacht Gefühle in Venom, die dieser niemals zuvor gespürt hat ...

'Es war - wie Holly und Venom füreinander - perfekt!' The Alliterates

Band 10 der Spiegel-Bestseller-Reihe von Nalini Singh





Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen. Ihre Bücher sind regelmäßig auf der Spiegel-Bestsellerliste vertreten. Weitere Informationen unter: www.nalinisingh.com

Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen. Ihre Bücher sind regelmäßig auf der Spiegel-Bestsellerliste vertreten. Weitere Informationen unter: www.nalinisingh.com

1


Holly umarmte ihre Schwester ein letztes Mal. Das Herz tat ihr weh, so schwer fiel ihr dieser Abschied. »Los!«, drängte sie, als Mia kurz vor dem Eingang zum Sicherheitsbereich noch einmal zögerte. »Wenn du nicht bald in Gang kommst, fliegen sie ohne dich.«

Immer noch zögernd, kaute Mia an ihrer vollen Unterlippe. Die weißen Neonlichter des Terminals ließen ihren kinnlangen Bob schwarz und glänzend wie Obsidian schimmern. »Ich habe jetzt schon Heimweh!«

»Es wird schon alles gut gehen!« Holly, die genau wusste, wie sehr ihr die ältere Schwester und beste Freundin fehlen würde, nahm Mias Gesicht in beide Hände und blickte entschlossen in die braunen Augen, die genauso aussahen wie früher ihre eigenen. »Du bist so klug, du schaffst das mit links!«, versicherte sie. »So klug wie du ist niemand, den ich sonst kenne.« Ihrer Schwester, frischgebackene Ärztin, war am Massachusetts General in Boston eine der heiß begehrten Stellen zur Facharztausbildung angeboten worden.

»Aber ich bin dann so weit weg von allen.«

Dabei erreichte man Mias neuen Wirkungsbereich von New York aus in wenigen Stunden Fahrt – noch schneller sogar, wenn man Holly hieß und einen bestimmten Fahrstil pflegte. Aber das erwähnte Holly nicht, denn sie wusste, was Heimweh war und wie sehr man darunter leiden konnte. Sie selbst hatte einst mitten in dieser quirligen Stadt, der Heimat ihrer Familie, Heimweh nach ihren Leuten gehabt. Damals, als sie sich monatelang von allen abgeschottet hatte, in den Nachwehen des Angriffs, bei dem aus ihr ein Wesen geworden war, das weder Mensch noch Vampir genannt werden konnte.

Dieser Unsinn, sich zu verstecken, lag jetzt glücklicherweise hinter ihr, und ihre Familie liebte sie genug, um ihr zu verzeihen. Natürlich rieb ihr ihre Mutter die Sache bei jeder sich bietenden Gelegenheit unter die Nase, was allerdings nicht anders zu erwarten gewesen war. Daphne Chang erwähnte auch immer noch gern, wie sich Holly mit siebzehn eines Abends ohne Erlaubnis aus dem Haus gestohlen hatte, nur um wenige Stunden später heulend anzurufen und um Hilfe zu bitten, weil ihr blödes Date sie einfach irgendwo in den finsteren Straßen des Stadtteils Queens hatte sitzen lassen.

Nach wie vor durfte Holly mit ihren Eltern, den jüngeren Brüdern und Mia nicht über alles reden, was ihr neues Leben betraf, aber diese Wahrung bestimmter Geheimnisse diente lediglich dem Schutz ihrer Lieben. Sterbliche brauchten wirklich nichts von einem blutgeborenen Erzengel zu wissen. Was ihre Eltern und Geschwister betraf, waren Holly und ihre Freundinnen von einem geistesgestörten Sterblichen entführt und mit einem lebensgefährlichen Virus infiziert worden. Ein Engel hatte Holly gerettet, indem er versucht hatte, sie in einen Vampir zu verwandeln, allerdings war die Wandlung aufgrund des Virus in ihrem Blut nicht glatt vonstattengegangen.

Hollys Familie hatte keinen Grund, die Geschichte nicht zu glauben.

»Ich fahre hoch und werde dich besuchen, wann immer du dich allein fühlst!«, versicherte sie jetzt ihrer Schwester, die unerschütterlich und dickköpfig darauf bestanden hatte, Holly auch dann noch zu lieben, als diese selbst es nicht getan hatte, es nicht hatte tun können. »Ein Anruf genügt.«

»Ich hab dich lieb, Hollster!« Noch eine kräftige Umarmung, alles an Mia bestand aus weichen, weiblichen Rundungen.

Mia war so völlig anders gebaut als Holly, die immer noch hoffte, ihre Brüste würden sich irgendwann doch noch besinnen und wenigstens ein bisschen größer werden, wenn sie es sich nur stark genug wünschte. Solange sie das nicht taten, gab es in dieser Frage nur einen Silberstreif am Horizont: in BHs brauchte Holly ihr Geld nicht zu investieren. »Und ich liebe dich noch mehr, Mimi.« Holly hatte einen Kloß im Hals. Nicht, weil ihre Schwester heute zu einem neuen Abenteuer aufbrach, sondern weil sie sich auf grauenhafte Art der Tatsache bewusst war, dass sich das Leben ohne Vorwarnung plötzlich ändern konnte. Wie schnell aus einem Menschen, der eben noch gelebt und gelacht hatte, eine blutüberströmte Leiche werden konnte.

Holly ließ die Menschen, die sie liebte, nur ungern aus den Augen. Das hatte sich zu einem ernsthaften psychologischen Problem entwickelt. Und weil es so war, zwang sie sich jetzt, ihre Schwester loszulassen, denn sie hatte nun wirklich nicht vor, Mias Träume zu zerstören, nur weil sie selbst von Albträumen gequält wurde. »Los jetzt!« Sie strich über Mias weiche, graue Strickjacke und versetzte der Schwester einen leichten Stoß. »Geh schon!«

Endlich riss Mia sich los und folgte den Absperrungsbändern bis zum Sicherheitsbereich, den kleinen Handgepäckkoffer hinter sich herziehend. »Ich werde dich an dein Versprechen erinnern!«, rief sie Holly über die Schulter hinweg zu.

Da der Sicherheitsbereich hinter einer Glasscheibe lag und somit einsehbar war, sah Holly Mia so lange nach, wie es irgend ging. Und die ganze Zeit musste sie gegen den heftigen Drang ankämpfen, einfach über die Absperrung zu springen und ihre Schwester wieder dorthin zu zerren, wo sie auf sie aufpassen, wo sie sie beschützen konnte. Dann schenkte ihr die ältere Schwester ein letztes, nervöses Lächeln, winkte noch einmal und verlor sich im Strom der Reisenden aus der Stadt, die Holly ebenso heftig liebte wie hasste.

Jingle bells, jingle bells, jingle all the way!

»Ashwini, nein wirklich!«, stöhnte Holly, während sie ihre Taschen nach ihrem Handy durchsuchte.

Das war nicht der Klingelton, den sie programmiert hatte!

Es dauerte ein bisschen, bis sie das ärgerlich fröhliche singende Streifenhörnchen zum Schweigen gebracht hatte. Mit dem Handy am Ohr eilte sie aus dem Terminal. »Sag deiner Frau, ich bringe sie um, wenn sie mir das nächste Mal über den Weg läuft!«

Janvier schien solche Drohungen seiner geliebten Ashwini gegenüber nicht weiter schlimm zu finden, er lachte nur. »Bist du am Flughafen, Hollyberry?«, erkundigte er sich im schleppenden Tonfall des Südens Louisianas, ein Akzent, der schon so manchen hinters Licht geführt hatte. Wer Janvier nicht kannte, konnte leicht meinen, er achte nur beiläufig auf die Welt um sich herum.

»Lass das!«, zischte Holly aufgebracht. »Vipernauge kannst du gleich mit auf die Liste meiner zukünftigen Mordopfer setzen.«

Hollyberry – diesen lächerlichen Spitznamen hatte Venom ihr zu einer Zeit verpasst, als sie selbst darauf bestanden hatte, von allen Sorrow genannt zu werden. Damals hatte sie den Namen passend gefunden, denn immerhin bedeutete Sorrow ja Kummer. Im Nachhinein musste sie sich allerdings eingestehen, dass sie vielleicht ein wenig überdramatisiert hatte.

Und wenn schon, sollten sie sie doch verklagen! Immerhin war sie von einem mächtigen, aber zutiefst gestörten Erzengel entführt und unglaublich brutal misshandelt worden. Über ihrem Leben hatte von einem Moment auf den anderen der Pesthauch schrecklicher, alles ausblendender Schmerzen gelegen. Gerade einmal dreiundzwanzig Jahre alt, war sie Nacht für Nacht von Albträumen heimgesucht worden, die ihr die Seele in Stücke rissen, war fast jeden Morgen stumm zu einem Ball aus Angst zusammengerollt in ihrem Schrank erwacht, als hätte ihr Unterbewusstsein gehofft, das Monster mit den roten Augen könnte sie dort nicht finden.

Natürlich hatte es sie doch gefunden.

Jedes Mal.

Denn dieses Monster lebte nun in Hollys vergiftetem Blut.

Da durfte ihr ein wenig Dramatik doch wohl gestattet sein.

Und außerdem: Was hatte dieser Venom schon für eine Ahnung? »Jawohl«, grummelte Holly. »Ich bin am Flughafen. Wollte gerade zurück nach Manhattan.«

»Du musst zu unserem Privatflugplatz, jemanden für mich abholen.«

»Ach nee!« Holly hielt mitten im Gehen inne. Sie wusste genau, wer heute mit dem Flugzeug nach New York zurückkehren würde. »Das ist dein Job!«

»Bloß stecke ich leider im Stau«, klärte Janvier sie auf. »Direkt vor mir hat ein Laster jede Menge Hühner auf die Fahrbahn gespuckt.«

»Sehr witzig. Ich lege jetzt auf.«

»Das ist kein Witz, Klein-Hollyberry.« Holly hörte, wie ein Autofenster heruntergelassen wurde. Wenig später drang das indignierte Gackern einer Hühnerschar aus ihrem Handy. »Siehst du, Janvier lügt nicht«, fuhr der nervige Cajun fort. »Ich bin von frustrierten Autofahrern umzingelt, und ein Ausweg ist nicht in Sicht. Du dagegen befindest dich nur zehn Minuten von dem Flugplatz entfernt. Bitte hol den Typen ab.«

»Ist das ein Befehl?« Janvier und Ashwini waren offiziell zu Hollys Chefs ernannt worden, als vor sieben Monaten das gesamte für ihre Ausbildung und geistige Gesundheit zuständige Team einhellig befunden hatte, sie habe die verdorbene und giftige Kraft, die sie als Schöpfung des Erzengels Uram kennzeichnete, mittlerweile ausreichend im Griff.

Wenn Holly an diesen Tag dachte, hätte sie vor Stolz jedes Mal fast platzen können. Das Team hatte ihr sein Vertrauen ausgesprochen, darauf wollte sie sich konzentrieren, auch wenn sie weiterhin an der Leine gehalten wurde. Janvier und Ashwini waren bereit gewesen, Hollys Fähigkeit zur Freundschaft mit jenen anzuerkennen, die eher im Schatten der Stadt lebten, und daher gehörte sie jetzt zu einer kleinen, aber effizienten Gruppe, die den schmutzig grauen Untergrund New Yorks im Auge behielt. Ein Ort, der sich erheblich von der Nachbarschaft des Engelsturms unterschied, wo eher die Macht als irgendetwas sonst zu Hause war.

Bevor ihr Leben in einer Fontäne aus Blut, Angst und Qualen auseinandergebrochen war, hatte Holly...

Erscheint lt. Verlag 27.4.2018
Reihe/Serie Elena-Deveraux-Serie
Elena-Deveraux-Serie
Elena-Deveraux-Serie
Übersetzer Dorothea Danzmann
Sprache deutsch
Original-Titel Archangel's Viper
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Elena • Engel • Erzengel • fantasy buch • fast burn • Gefühl • Gefühle • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Große Liebe • Ilona Andrews • J.R. Ward • Katie MacAlister • Kresley Cole • Lara Adrian • Leidenschaft • Liebe • Liebe / Beziehung • Liebesroman • Liebesromane Bestseller • Liebesromane deutsch • Liebesroman (modern) • Lynsay Sands • Midnight Breed • nalini singh deutsch • nalini singh gestaltwandler • nalini singh gestaltwandler reihenfolge • nalini singh gilde der jager • nalini singh gilde der jäger • nalini singh guild hunter • nalini singh hörbuch • nalini singh hörbuch cd • nalini singh psy changeling • nalini singh rock hard • nalini singh rock kiss • nalini singh rock kiss deutsch • nalini singh shards of hope • Raphael • Romance • Romanhefte • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Unterhaltung • USA • Vampir • Vampire
ISBN-10 3-7363-0396-3 / 3736303963
ISBN-13 978-3-7363-0396-6 / 9783736303966
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