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lt;p>Die Absicht, engagiert politisch zu handeln, stellt Akteur*innen immer wieder vor die Frage: Wie sich organisieren? Welche Form der Organisierung ermöglicht welches politische Handeln, welcher Grad an Organisierung ist für ein politisches Handeln notwendig? Wie lässt sich an mehreren Herrschaftsknoten rütteln und Spaltungsabsichten entgegenwirken? Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen politischer Wirkung/Macht und Organisation? "Sich organisieren" beinhaltet dabei zugleich eine Ambivalenz von Singular und Plural, von Einzelnen und Gruppe/Kollektiv/Bewegung/Partei, die/das politische Handlungsmacht wiederum daraus ziehen mag, dass sie aus den vielen eine Stimme formt.

In Brechts Fatzer-Fragment warten die vier aus dem Ersten Weltkrieg Desertierten in Mülheim auf etwas, auf das Beginnen der politischen Tätigkeit, auf den Ausbruch der Revolution - auf was eigentlich? Dabei kämpfen sie mit dem Problem, sich zu organisieren, mit den Fragen von Zusammenhalt und Egoismus, von Zugehörigkeit und Ausschluss, der Fähigkeit zu handeln, anzugreifen oder sich zu verteidigen, von Hierarchie und Anarchie, von Beschlussfassung und offener Diskussion. Im vorliegenden Band wurden Formen der Organisierung in gegenwärtigen Arbeits- und sozialen Kämpfen, die gemeinsame Selbstorganisierung von Geflüchteten und Unterstützer*innen, Strategien im Umgang mit der 'Neuen Rechten' in Theater- und Kunsträumen und die politische Organisierung Fatzers und seiner Mitdeserteure befragt. Diese werden im Buch ergänzt durch Überlegungen zur internationalen Arbeiterbewegung vom 19. bis ins 21. Jahrhundert, zum Funktionieren des Demokratischen Konföderalismus in Rojava, zu marxistisch-feministischen Positionen in der aktuellen Sexismus-Debatte sowie zur Praxis des Ensemble-Netzwerks.

Der sechste Band der Mülheimer Fatzerbücher - Organisation/Organisierung - gibt das Symposium wieder, spiegelt die Wechselwirkungen zwischen dem Politischen und dem Ästhetischen und dokumentiert die während der Fatzer Tage gezeigten Aufführungen ausführlich: die Fatzer-Inszenierung von Jürgen Kuttner und Tom Kühnel (Deutsches Theater Berlin) sowie den für die Fatzer Tage produzierten Stadtrundgang Go! Fatzer! Go! der Leipziger Gruppe friendly fire und die über den Open Call entstandene Performance how to be we von Bergmann | Gilles (Gießen/Hildesheim).

Matthias Naumann (M.A.) ist freier Theaterwissenschaftler, Dramaturg, Publizist und Übersetzer. Er forscht und veröffentlicht in den Bereichen Theater, Film und Medien. Er ist Mitgründer der Künstergruppe manche(r)art, Vorstandsmitglied des Ismar Elbogen Netzwerks für jüdische Kulturgeschichte e.V. und arbeitet in der offenen Bildungsarbeit mit Jugendlichen zum Thema Israel

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Mülheimer Fatzerbücher ; 6
Zusatzinfo Mit 41 Farb- u. 1 S/W-Abbildungen
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 135 x 210 mm
Gewicht 454 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Kunst / Musik / Theater Theater / Ballett
Schlagworte Arbeitskämpfe • Ästhetik • Bertolt Brecht • Ensemble-Netzwerk • Fatzer • Fatzer Tage • Inszenierung • Internationale Arbeiterbewegung • Organisation • Organisierung • Politik und Ästhetik • Politisches Handeln • Politisches Theater • Ringlokschuppen Ruhr • Selbstorganisierung Geflüchteter • Selbstverwaltung in Rojava • Sexismus-Debatte • soziale Kämpfe • Theater • Umgang mit der Neuen Rechten • Untergang des Egoisten Johann Fatzer
ISBN-10 3-95808-155-X / 395808155X
ISBN-13 978-3-95808-155-0 / 9783958081550
Zustand Neuware
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