Folge 19/20 - Chronik der Sternenkrieger Doppelband -  Alfred Bekker

Folge 19/20 - Chronik der Sternenkrieger Doppelband (eBook)

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2018 | 1. Auflage
260 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-1764-2 (ISBN)
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Mitte des 23. Jahrhunderts werden die von Menschen besiedelten Planeten durch eine kriegerische Alien-Zivilisation bedroht. Nach Jahren des Krieges herrscht ein brüchiger Waffenstillstand, aber den Verantwortlichen ist bewusst, dass jeder neue Waffengang mit den Fremden das Ende der freien Menschheit bedeuten würde. Zu überlegen ist der Gegner. In dieser Zeit bricht die STERNENKRIEGER, ein Raumkreuzer des Space Army Corps , unter einem neuen Captain zu gefährlichen Spezialmissionen in die Weite des fernen Weltraums auf... Alfred Bekker schreibt Fantasy, Science Fiction, Krimis, historische Romane sowie Kinder- und Jugendbücher. Seine Bücher um DAS REICH DER ELBEN, die DRACHENERDE-SAGA,die GORIAN-Trilogie und seine Romane um die HALBLINGE VON ATHRANOR machten ihn einem großen Publikum bekannt. Er war Mitautor von Spannungsserien wie Jerry Cotton, Kommissar X und Ren Dhark. Außerdem schrieb er Kriminalromane, in denen oft skurrile Typen im Mittelpunkt stehen - zuletzt den Titel DER TEUFEL VON MÜNSTER, wo er einen Helden seiner Fantasy-Romane zum Ermittler in einer sehr realen Serie von Verbrechen macht.

Ra-Galan, Ka-Akons designierter Nachfolger, musste die Zeremonie durchführen. Eigentlich wäre die persönliche Anwesenheit des Tyrannen erforderlich, aber da sich Ka-Akon und seine Gruppe in einer vorgeschobenen, weit von der Zentralhöhle des nosronischen Herrschers entfernten Position befanden, war das unmöglich. Genauso wie es nicht möglich erschien, Ka-Akons Leichnam über diese lange Distanz zu überführen.

Das hätte den Abwehrkampf gegen die Etnord-Götter unterbrochen und ihnen die Gelegenheit gegeben, sich von den Schlägen zu erholen, die ihnen von den Kampfpriestern der Nosronen zugefügt worden waren.

Ra-Galan stand am Kopfende der Bahre.

Er hob die kurzen, mit breiten Grabpfoten ausgestatteten Arme und stieß schrille Laute aus, die die Translatoren der auf Ambrais VII zurückgebliebenen Menschen nur unzureichend übersetzte. Der Grund dafür lag wohl darin, dass für Trauerliturgie ein entlegenes Subvokabular der nosronischen Sprache verwendet wurde, das bislang von den Geräten einfach noch nicht aufgezeichnet und analysiert worden war.

Ein anderer, niederrangiger Kampfpriester stand neben Ra-Galan und hielt ihm einen offenen Behälter entgegen, in dem sich mühsam zusammengerupftes Seelenmoos befand.

Ra-Galan nahm etwas davon, woraufhin sich die Farbe des Mooses von einem satten Grün in ein tristes Grau veränderte.

Psychosensitivität war nur eine der erstaunlichen Eigenschaften, die von den beiden auf Ambrais zurückgelassenen Wissenschaftlern festgestellt worden war.

Professor Dr. Miles Rollins und Professor Dr. Eric Reilly II. waren Zeuge geworden, wie das Seelenmoos von den Nosronen dazu benutzt wurde, um Artgenossen von ihren Etnord-Parasiten zu befreien. Das Moos löste eine massive Abstoßungsreaktion aus.

An diesem Punkt hatten Reilly und Rollins einen Ansatz für die Abwehr der Etnord gesehen, deren Invasion trotz vorübergehender Erfolge nach wie vor eine Gefahr für die Humanen Welten sowie die mit ihnen verbündeten Sternenreiche waren.

So waren Rollins und Reilly nach der letzten Expedition des Sondereinsatzkreuzers STERNENKRIEGER II unter Captain Rena Sunfrost ins Ambrais-System bei den Nosronen zurückgelassen worden, um ihren Forschungen nachgehen zu können. Die Marines DiStefano und Levoiseur hatte man zu ihrer Sicherheit abgestellt.

Rollins stand etwas abseits. Interessiert verfolgte er die Zeremonie der Nosronen, während Eric Reilly II. noch mit der Auswertung einiger Proben beschäftigt war und sich davon auch nicht durch die besonderen Umstände abhalten ließ, die zurzeit herrschten.

In diesem Moment legte Ra-Galan das Seelenmoos auf den Körper des toten Ka-Akon. Daraufhin veränderte es seine Farbe – oder besser gesagt: Es verlor sie. Innerhalb weniger Sekunden wurde das Moos vollkommen weiß.

Für die Nosronen das sichere Zeichen, dass die Seele des Obersten Kampfpriesters dessen Körper tatsächlich verlassen hatte.

Gleichzeitig stimmte Ra-Galan einen durchdringenden Gesang an, der im Frequenzbereich der hohen Sopran-Koloratur einer Mozart-Arie lag. Für die nosronischen Stimmen waren das jedoch ungewöhnlich niederfrequente Laute, deren Tiefe wohl Trauer ausdrücken sollte.

Nach und nach bedeckte der neue – sicherheitshalber bereits vor Antritt dieser Mission durch den Tyrannen persönlich zum Nachfolger bestimmte – Oberste Kampfpriester den Körper des Toten mit Seelenmoos, das daraufhin ebenfalls die Farbe verlor.

Die Grabkräfte erzeugten dabei mit den Pfoten klatschende Laute. Die Kampfpriester hatten ihre Luntenschlossgewehre geschultert und verharrten in einer angespannten Haltung.

Levoiseur wandte sich an Rollins, der nur den Schutzhelm eines leichten Kampfanzugs trug, der aber ebenfalls über Funk verfügte, was die Verständigung angesichts des ohrenbetäubenden Geräuschpegels erheblich erleichterte.

»Sir, wir werden angegriffen«, erklärte Levoiseur. »Die Etnord operieren mit mehreren Kampfgleitern in dem Gebiet über uns.«

»Ich denke, wir sind tief genug unter der Oberfläche, um vor den direkten Einwirkungen ihrer Strahlwaffen geschützt zu sein«, glaubte Rollins.

»Mag sein, aber eigentlich müssten wir uns jetzt sofort zurückziehen, wenn wir einer direkten Konfrontation ausweichen wollen. Und diese nosronische Taktik hat sich doch bisher als sehr erfolgreich herausgestellt.«

Rollins hob die Schultern. Er deutete mit einer knappen Geste in Richtung des neuen Oberpriesters. Die Zeremonie war noch in vollem Gang und ging weit über das Totenritual hinaus, das für einen gewöhnlichen Kampfpriester oder gar eine der Grabkräfte durchgeführt wurde.

Ka-Akon galt unter den Nosronen bereits als eine historische Persönlichkeit. Ein Held, der schon zu Lebzeiten beinahe mythische Qualitäten erlangt hatte.

»Ich fürchte, nichts und niemand wird die Nosronen davon abhalten, ihr Ritual in aller Ausführlichkeit durchzuführen«, glaubte Rollins.

»Sprechen Sie mit ihnen!«

»Mit wem denn? Ich müsste meine Worte an Ra-Galan richten – aber wenn ich das in dieser Situation täte, könnte es sein, dass ich damit unser gutes Verhältnis zu den Nosronen aufs Spiel setze. Und für vier auf sich gestellte Menschen auf Ambrais VII ist das noch gefährlicher, als ein Angriff der Etnord!«

»Professor Reilly, was meinen Sie?«, erkundigte sich Levoiseur über Helmfunk bei dem Wissenschaftler, dessen gegenwärtige Position sich etwa fünfzig Meter entfernt in einem Seitenarm jener Höhle befand, in der diese vorgeschobene nosronische Kampfgruppe gerade kampierte.

»Vertrauen wir darauf, dass die Nosronen die Gefahr am besten einschätzen können«, lautete Reillys Ansicht.

»Bitte, Sir?« Levoiseur glaubte schon, sich verhört zu haben.

»Die Etnord schwärmen jetzt mit Infanterie aus«, mischte sich DiStefano ein.

Er sandte die Anzeigen seines Ortungsgeräts auf die Helmdisplays der anderen Teilnehmer dieser Expedition. Eine schematische Übersicht erschien vor Levoiseurs linkem Auge. Deutlich war die Position der Höhle gekennzeichnet, in der sie sich im Moment aufhielten. Sie lag fast vierhundert Meter unter der planetaren Oberfläche und galt als sicher. Das dazwischen liegende Gestein und Erdreich bildete sowohl einen Schutz gegen direkten Beschuss, als auch gegen die Ortungssysteme der Etnord, über deren Leistungsfähigkeit man allerdings nur indirekte Schlüsse ziehen konnte, indem man sorgfältig beobachtet hatte, bei welchem Verhalten von der anderen Seite eine Reaktion erfolgte.

Umgekehrt waren natürlich auch die Ortungsmöglichkeiten der Menschen in dieser Tiefe eingeschränkt. Normalerweise wäre es je nach Zusammensetzung des über ihnen liegenden Gesteins sogar völlig unmöglich gewesen, die feindlichen Gleiter auszumachen. Aber glücklicherweise hatte sich die Signatur der Laserwaffen, die von den Etnord bevorzugt benutzt wurden, als sehr durchdringend erwiesen. Die Gleiter der Etnord waren mit entsprechenden Geschützen ausgerüstet worden und daher sehr deutlich zu orten. Schwächere Signaturen deuteten auf ausgeschwärmte Infanterie mit entsprechenden Handwaffen hin. Da die Etnord darüber hinaus auch Projektilwaffen verwendeten, die Weiterentwicklungen der von den Menschen verwendeten Nadler und Gauss-Gewehre darstellten, musste man damit rechnen, dass mindestens anderthalbmal so viele Kämpfer ausgeschwärmt waren, wie sich Strahler-Signaturen anmessen ließen.

Zumindest entsprach das den Erfahrungen, die Levoiseur und DiStefano bei ihren bisherigen Begegnungen mit den Etnord-Kampftruppen gemacht hatten.

Auf den Helmdisplays aller vier Expeditionsteilnehmer war deutlich zu sehen, wie sich die Etnord aufteilten und verschiedene Höhleneingänge ansteuerten.

»Es wird eine leichte Explosion angezeigt«, meldete DiStefano und interpretierte damit eine deutlich anmessbare seismische Erschütterung, deren Ursprung in der Nähe eines Höhleneingangs liegen musste, der von den Nosronen verschlossen worden war. Jetzt schickten sich die Etnord offenbar an, diesen Eingang wieder zu öffnen.

»Wir werden versuchen müssen, die Etnord aufzuhalten«, erklärte Levoiseur.

»Zwei Marines gegen eine hochmodern ausgerüstete Armee?«, fragte Rollins zweifelnd.

»Sollen wir erst warten, bis die Etnord in einer Position sind, die sie in die Lage versetzt, uns zu vernichten?«

Bislang hatten sich Levoiseur und DiStefano nach Möglichkeit bei direkten Konfrontationen mit den Etnord zurückgehalten. Schließlich wollten sie unbedingt vermeiden, dass die andere Seite von ihrer Anwesenheit erfuhr.

Die Nosronen wiederum hatten im Laufe der Zeit eine Kampftechnik entwickelt, die auf Sabotage der Energieversorgung hinauslief. Dass sie mit ihren Luntenschlosswaffen keine Chance gegen die Etnord hatten, lag auf der Hand. Aber zwischenzeitlich hatten die Nosronen es sogar geschafft, den gesamten Planeten energietechnisch lahm zu legen. Ein Schlag, von dem sich die Etnord noch immer nicht ganz erholt hatten. Teile von Ambrais City wurden noch immer nicht mit...

Erscheint lt. Verlag 21.2.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-1764-0 / 3738917640
ISBN-13 978-3-7389-1764-2 / 9783738917642
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