Das Projekt Duplo (eBook)
200 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7460-2369-4 (ISBN)
Bruno Küpper, geboren am 25.9.1955 in Brühl/Rheinland, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Schon während des Studiums haben ihn technische Neuerungen fasziniert und er ist zum Science-Fiction-Fan geworden. Und nun auch zum Science-Fiction-Autor.
1
Aus: Das Projekt Duplo – Der Beginn:
Michael und Torben saßen auf der Terrasse und gönnten sich einen Roten.
„Weißt du noch, als wir den Fall mit dem Falschgeld hatten?“, fragte Torben.
„Klar“, meinte Michael.
„Dass wir Danielo nicht gekriegt haben, weil er sich umgebracht hat, kann ich immer noch nicht fassen. Wir waren so nah dran!“ Torben nahm einen Schluck und sagte:
„Aber er hat Recht gehabt: Schön ist es hier!“
Alfredos Firma war inzwischen nach Rom umgezogen, aber er kam immer wieder gerne hierhin, wenn er ein paar Tage frei hatte. Hier hatte er die ersten Monate seines Berufslebens gewohnt. Er genoss die gute Luft, die Aussicht aufs Meer, die Ruhe…
Viel wichtiger war: Er traf Silvia wieder, die in Senigallia geblieben war und jetzt im Hotel am Empfang arbeitete. Sie hatte gerade Pause, und sie saßen auf der Terrasse bei einem Eis.
Als der Name Danielo fiel, flüsterte er ihr ins Ohr: „Was sind das für Leute?“
„Benno, das ist der Filius von dem einen, hat mir gestern stolz gesagt, dass sein Vater und sein Freund bei der Kriminalpolizei sind.“
„Interessant!“, antwortete Alfredo. „Ich kann leider nicht alles verstehen, was sie sagen, aber der eine hat eben ‘Danielo’ gesagt.“
„War das nicht dieser Physiker, der in dem Bunker gearbeitet hat?“
„Genau!“
„Weißt du was, ich spiele mal den Dolmetscher für dich“, flüsterte sie, legte ihm den Arm um die Schultern und zog seinen Kopf auf ihre Schulter.
„Wie es da aussah! Ich habe heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Nix mehr, nur noch ein kleiner Haufen Staub und Asche. Das muss eine höllische Hitze gewesen sein.
Was sagen die Schwarzkittel in der Kirche immer: ‚Aus Staub bist du geworden und zum Staub wirst du zurückkehren’, oder so ähnlich.“
Michael schüttelte sich.
„Das einzige, was von ihm übrig war, war der teure Platinring!“ Alfredo flüsterte Silvia ins Ohr: „Wie damals unten im Bunker!“ Silvia schaute auf die Uhr.
„Du, jetzt kommen die Gäste alle wieder; es gibt gleich Abendessen. Ich muss wieder an den Empfang. Aber wenn du mich noch brauchst - ich bin noch da und helfe dir gerne!“
Sie gab ihm einen Kuss, lächelte freundlich und ging.
Alfredo drehte sich zu den Kommissaren um und fragte:
„Scusi, parla italiano?“
Michael schaute Torben an, dann sagte er: „Poco!“
„Papa“, rief Benno, der vom Pool angelaufen kam. „Ich habe beim Kickern gegen Mama gewonnen!“
Maria kam gleich hinterher und zwinkerte Michael zu.
„Benno war heute richtig stark!“, sagte sie.
„Du kannst doch Italienisch“, sagte Michael zu ihr.
„Na ja, Volkshochschule, mehr nicht!“
„Dann sprich doch mal mit dem jungen Mann da; ich glaube, der will uns was zu erzählen.“
Maria unterhielt sich kurz mit Alfredo, dann bedankte sie sich bei ihm und setzte sich zu ihrem Mann.
„Er sagt, dass er so halb mitbekommen hat, was ihr gesagt habt. Aber als du ‚Danielo’ gesagt hast, ist er aufmerksam geworden. Seine Freundin hat ihm dann ins Ohr geflüstert, was ihr erzählt habt. Es hat hier vor zwei Jahren einen schweren Unfall gegeben. Eine Druckerfirma ist damals abgebrannt. In dieser Druckerfirma sind von den Beschäftigten auch nur Staub und Asche und zwei Platinringe übrig geblieben. Und jetzt halt sich fest: Einen Danielo gab es da auch!“
Michael und Torben schauten sich an.
„Warte mal“, sagte Michael. „Ich habe doch mal ein Gruppenfoto von unserem Stammtisch gemacht. Vielleicht habe ich das noch!“
Er nahm sein Smartphone und ging die Bildergalerie durch.
„Bingo!“, sagte er, und zeigte Alfredo das Foto.
„Danielo?“, fragte er.
„Danielo!“, antwortete Alfredo erstaunt.
„Hast du die Akte noch bei dir?“, fragte Michael seinen Kollegen.
„Klar. Sie ist zwar schon im Keller, im Archiv. Aber wir haben die Akte auf jeden Fall noch.“
„Das ist gut!“, sagte Michael. „Ich glaube, die brauchen wir noch!“
Beim Abendessen sagte Michael zu Torben:
„Ich könnte mir gut vorstellen, dass Danielo seinen Abschied nur vorgetäuscht hat und jetzt wieder irgendwo ist, wo ihn keiner kennt, und er in Ruhe seine krummen Sachen machen kann.“
„Das hätte er dann aber wirklich super gemacht. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass an der Geschichte etwas faul ist!“ Benno hustete heftig.
„Was ist los?“, fragte Maria ihn. „Hast du dich etwa an einer Nudel verschluckt?“
Benno schüttelte den Kopf und schaute verlegen nach unten.
„Hast du die Geschichte mit Danielo immer noch nicht verarbeitet?“, fragte Michael.
Benno nickte.
Dann sagte er:
„Ich glaube, ich habe einen großen Fehler gemacht.“
„Wie meinst du das?“
„Versprichst du mir, dass du mir nicht böse bist, wenn ich dir jetzt etwas Schlimmes erzähle?“, fragte Benno.
„Etwas Schlimmes?“
Benno nickte.
„Nun, das kommt darauf an, wie schlimm das ist!“, sagte Michael und lachte.
„Was für ein Verbrechen hast du denn begangen?“
Benno schaute jetzt auch Torben an und schien darauf zu warten, dass auch er etwas sagte. Torben tat ihm den Gefallen: „Also, wenn du eine Bank überfallen hast, dann muss ich dich direkt verhaften!“, sagte er.
„Festnehmen meinst du“, sagte Michael lachend. „Du willst doch nicht wieder den gleichen Fehler machen wie damals bei dem Banker?“
„Woher weißt du das denn schon wieder?“, fragte Torben.
„Geheim!“, sagte Michael. „Oder glaubst du, dass ich deine Kollegen in Trier verpetze?“
Michael wendete sich wieder Benno zu.
„Also, Benno, sag‘ mir schon, was du Böses gemacht hast“, sagte er.
Benno holte tief Luft, dann legte er los:
„Ich hatte mitbekommen, dass ihr einem Superfälscher auf der Spur seid, und Danielo gefragt, ob er vielleicht der Superfälscher ist!“
„Du hattest das mitbekommen? Wie denn?“
„Das ist geheim!“, sagte Benno.
Torben lachte laut.
„Der Kleine lernt aber schnell!“
Michael hatte derweil begriffen, was das Geständnis von Benno bedeutete.
„Dann weiß ich jetzt, warum uns Danielo entkommen ist. Wenn du ihn das gefragt hast, wundert mich nichts mehr!“
„Muss ich jetzt ins Gefängnis?“, fragte Benno kleinlaut.
„Nein“, sagte Torben, „erstens bist du noch nicht strafmündig, wie man das nennt, und zweitens konntest du doch nicht ahnen, dass Danielo deshalb schnell abgehauen ist, bevor wir ihn festnehmen konnten.“ Benno schaute ihn ungläubig an.
„Das heißt, dass Danielo gar nicht tot ist, sondern noch lebt?“
„Wahrscheinlich ist das so“, sagte Michael.
„Muss ich ihm dann jetzt den Drucker und die Autos wiedergeben?“, fragte Benno.
„Keine Angst“, sagte Michael, „die Sachen hat er dir ganz offiziell geschenkt. Die gehören unumstößlich dir!“
Benno atmete auf.
„Dann brauchen wir sicher auch keine Kerzen mehr auf sein Grab zu legen, wenn er gar nicht da drin ist.“
„Das stimmt“, sagte Maria, die sich alles still angehört hatte.
„Aber eins verstehe ich immer noch nicht“, sagte Benno.
Michael schaute ihn fragend an und wartete ab, was jetzt kommen würde.
„Als wir das erste Mal hier waren, habe ich einen Mann gesehen, der genau so aussah wie Danielo. Aber das konnte Danielo gar nicht sein, weil der ja zu Hause in Rutsch war, und außerdem arbeitete der andere Mann hier.“
„Das musst du mir jetzt aber ganz genau erklären“, sagte Torben erstaunt. „Du hast hier einen Mann gesehen, der wie Danielo aussah und der hier gearbeitet hat?“
Benno nickte wieder.
„Ihr habt doch Tennis gespielt und ich habe eure Bälle gesucht und gefunden“, sagte Benno zu seinen Eltern.
„Richtig“, sagte Maria, „und du hast doch sogar eine Belohnung bekommen!“
Benno konnte sich gut erinnern, dass er für seinen Freund Martin und sich ein schönes großes Eis davon gekauft hatte.
„Und da habe ich den Hausmeister gesehen, als er das Loch im Zaun geflickt hat. Ich sag' dir: Der sah aus wie Danielo. Ich bin danach extra mit Martin an die Garage gegangen, wo der Hausmeister immer die Fahrräder repariert und habe durch das Fenster noch mal genau geguckt. Der sah Danielo wirklich ganz...
Erscheint lt. Verlag | 24.1.2018 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
ISBN-10 | 3-7460-2369-6 / 3746023696 |
ISBN-13 | 978-3-7460-2369-4 / 9783746023694 |
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