Folge 13/14 - Chronik der Sternenkrieger Doppelband -  Alfred Bekker

Folge 13/14 - Chronik der Sternenkrieger Doppelband (eBook)

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2018 | 1. Auflage
360 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-1678-2 (ISBN)
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Mitte des 23. Jahrhunderts werden die von Menschen besiedelten Planeten durch eine kriegerische Alien-Zivilisation bedroht. Nach Jahren des Krieges herrscht ein brüchiger Waffenstillstand, aber den Verantwortlichen ist bewusst, dass jeder neue Waffengang mit den Fremden das Ende der freien Menschheit bedeuten würde. Zu überlegen ist der Gegner. In dieser Zeit bricht die STERNENKRIEGER, ein Raumkreuzer des Space Army Corps , unter einem neuen Captain zu gefährlichen Spezialmissionen in die Weite des fernen Weltraums auf... Alfred Bekker schreibt Fantasy, Science Fiction, Krimis, historische Romane sowie Kinder- und Jugendbücher. Seine Bücher um DAS REICH DER ELBEN, die DRACHENERDE-SAGA,die GORIAN-Trilogie und seine Romane um die HALBLINGE VON ATHRANOR machten ihn einem großen Publikum bekannt. Er war Mitautor von Spannungsserien wie Jerry Cotton, Kommissar X und Ren Dhark. Außerdem schrieb er Kriminalromane, in denen oft skurrile Typen im Mittelpunkt stehen - zuletzt den Titel DER TEUFEL VON MÜNSTER, wo er einen Helden seiner Fantasy-Romane zum Ermittler in einer sehr realen Serie von Verbrechen macht.

Marrashtuorr glich einem gewöhnlichen, durchschnittlichen Fulirr. Langsam hatte er sich in seine Funktion als Befehlshaber, der sich am Rande des Nalhsara sammelnden Flotte von Keilschiffen hineingearbeitet. Diese Flotte wartete auf eine Gelegenheit, das Wurmloch im Gebiet der Menschen zu erobern. Der erste Versuch in dieser Richtung konnte mit Fug und Recht als gescheitert angesehen werden. Marrashtuorr war sich der Tatsache bewusst, dass die Abwahl seines Vorgängers durch die Konsensgemeinschaft aller Fulirr – was die eigentliche Bedeutung des Begriffs Nalhsara war – mit den hohen Verlusten in Zusammenhang stand, die an Bord der angreifenden Keilschiffe erlitten worden waren.

Aus den Fehlern seiner Vorgänger zu lernen, hielt Marrashtuorr daher für außerordentlich wichtig. Aber die Stimmung im Nalhsara reagierte außerordentlich sensibel.

Schon die Zerstörung des Horchpostens auf einer Dunkelwelt auf der anderen Seite der Grenze hatte die Zustimmungswerte zu seinem Vorgehen drastisch verändert.

Wahrscheinlich war die Tatsache, dass er noch im Amt war, nur dem Umstand zu verdanken, dass es zur gleichen Zeit einen recht spektakulären Angriff der K'aradan auf das fast sechzig Lichtjahre entfernte Ishor-System gegeben hatte und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von daher abgelenkt gewesen war. Andere hatten für die Geschehnisse im Ishor-System gerade zu stehen und sich für ihre Entscheidungen gegenüber dem Nalhsara zu rechtfertigen. Der zuständige Kommandant des Abschnitts war mit einem gebrochenen Reißzahn davongekommen, wie eine Redensart der Fulirr lautete, wenn der entstandene Schaden für den Betreffenden zwar unangenehm, aber nicht existenzgefährdend war.

Noch hatte Marrashtuorr den regierenden Handelsherrn des Naarash-Handelshauses mit einer endgültigen Antwort hingehalten. Aber er würde in dieser Angelegenheit sehr bald Position beziehen müssen und seinen Vorschlag dann dem Nalhsara zur unmittelbaren Abstimmung vorlegen.

Es gab zwei Fragen, die ihn dabei vor allem beschäftigten.

Die erste hatte natürlich damit zu tun, inwiefern es sinnvoll war, den Beistand dieses Händlervolkes anzunehmen, dass natürlich seine eigenen Interessen verfolgte und ganz gewiss einen hohen Preis für seine Bündnisdienste fordern würde.

Einen Preis, der wohl nur darin bestehen konnte, dass die Naarash freien Zugang zum Wurmloch bekamen, was natürlich die uneingeschränkte Verfügungsgewalt, die das Nalhsara anstrebte

– und zwar mit überwältigend hohen Abstimmungsergebnissen! – erheblich einschränkte.

Die andere Frage, die den Fulirr-Kommandanten von Samtran VIII und des gesamten Sektors mindestens ebenso stark beschäftigte, bezog sich darauf, welche Wirkung es für seine eigenen Sympathiewerte hatte, wenn er in dieser Angelegenheit eine Entscheidung in die eine oder andere Richtung traf.

Angenommen ich empfehle ein Bündnis und die Mehrheit entscheidet sich dagegen – wie stehe ich dann da?, ging es ihm durch den Kopf.

Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass eine derartige Nichtakzeptanz einer Entscheidung den Sturz des Amtsträgers zur Folge hatte, der sie vorgeschlagen hatte. Da konnte man dem Nalhsara gegenüber noch so sehr beteuern, man werde die Mehrheitsentscheidung aller zur Konsensgemeinschaft gehörenden Bürger des Nalhsara akzeptieren, selbst wenn man anfänglich eine andere, abweichende Meinung vertreten habe.

Viele Abstimmungsberechtigte glaubten einem das dann einfach nicht mehr. Es brauchte sich nur ein anderer der Allgemeinheit gegenüber als halbwegs kompetent erscheinender Bürger des Nalhsara finden, der sich gut darzustellen wusste, und man war sein Amt los.

Die radikale Volksherrschaft, wie sie von den Fulirr verstanden wurde, hatte Marrashtuorr insgeheim schon häufig verflucht, auch wenn er sich niemals getraut hätte, so etwas öffentlich zu äußern. Schließlich wäre das einer Beleidigung der Abstimmungsberechtigten gleichgekommen und hätte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine vernichtende Wahlniederlage zur Folge gehabt.

Bis jetzt kann mir niemand etwas vorwerfen – weder von jenen, die eine Allianz mit den Naarash befürworten, noch mit denen, die glauben, dass die Methanatmer sich lediglich an unsere Macht anzuhängen versuchen, um im Windschatten der kommenden Konflikte ihre eigenen Interessen zu verfolgen, überlegte der Kommandant. Und es kann nicht schaden, den Standpunkt des Gegenübers genauestens zu prüfen, was ich natürlich tun werde!

Aber irgendwann, dass wusste auch Marrashtuorr, würde dieser Augenblick der Entscheidung kommen. Wenn nicht sogar vorher noch irgendetwas Unvorhergesehenes geschah, und sein Name viel früher zur Disposition stand. Die Vernichtung des Horchpostens durch die Menschen hatte den Stein bereits bewegt, der nun nur noch einen ganz geringen Druck brauchte, um endgültig ins Rollen zu geraten und vielleicht zu einer Lawine zu werden, die niemand mehr aufzuhalten vermochte.

Eine Tür öffnete sich und ein Offizier erschien.

»Ehrenwerter Kommandant, unser Gast ist in der Schwebenden Stadt angekommen«, erklärte er. »Wir sollten ihn nicht auch noch warten lassen.«

Marrashtuorr ließ die Zungen aus dem lippenlosen Maul hervorschnellen und schaltete die Anzeige des Rechners ab, auf dem die Entwicklung der Sympathiewerte sowie die Ergebnisse der letzten Nalhsara weit durchgeführten Abstimmungen verzeichnet war. Nach komplizierten mathematischen Verfahren wurden daraus Trends ermittelt, die in einer Reihe von Kurvendiagrammen dargestellt wurden. Jetzt wurde der Schirm dunkel.

»Sie haben Recht«, sagte der Kommandant von Samtran VIII. »Die Naarash empfinden es ja meines Wissens nach schon als unhöflich, wenn wir ihnen mit unbedeckten Gesichtern entgegentreten, da wollen wir sie nicht auch noch mit Unpünktlichkeit verärgern.«

5


LIEUTENANT COMMANDER Seiichi Ishikawa war seit vier Jahren Funkoffizier an Bord der LIBERTY, einem Schlachtschiff der Dreadnought-Klasse, das von Commodore Thorbjörn Soldo als Flaggschiff für die von ihm kommandierten Space Army Corps Einheiten im Picus Sektor benutzt wurde. Seine Finger glitten über die Sensorfelder des Touchscreens, der zu seiner Konsole gehörte. Vor zehn Jahren war Ishikawa Lieutenant auf der PLUTO unter Commander Van Doren gewesen und hatte an der Mission des Space Army Corps zur Rückholung der Trans-Alpha-Siedler mitgewirkt. Eine Kommandofunktion hatte er niemals angestrebt. Sein vorrangig technisches Interesse galt Kommunikationssystemen aller Art und so fühlte er sich in seiner Position auf der LIBERTY sehr gut aufgehoben. Im Grunde tat er dasselbe, was er zuvor schon auf der PLUTO und davor als Fähnrich auf einem kleinen Raumboot der Lokalverteidigung getan hatte. Nur die technischen Systeme, die ihm mit dem aufsteigenden Rang zur Verfügung standen, hatten sich verändert. Eigentlich gab es niemanden, den er beneidete. Doch in diesen Tagen ertappte er sich manchmal dabei, dass er jetzt sehr gerne mit einem der Kommunikationsoffiziere an Bord der beiden Schiffe getauscht hätte, die von Commodore Soldo damit beauftragt worden waren, auf die andere Seite des Wurmlochs vorzustoßen.

Was ist aus dem Taralon-System geworden?, ging es ihm durch den Kopf.

Zweieinhalb Millionen Siedler – gut die Hälfte der damals dort ansässigen Bevölkerung – hatte es vorgezogen, auf den Taralon-Planeten zu bleiben. Alle anderen Siedlungen in Trans-Alpha waren zu vernachlässigen. Es war ohnehin kaum eine darunter gewesen, die vor dem Exodus mehr als zehntausend Einwohner gehabt hatte.

Was für einen Mut hatte diese Menschen doch ausgezeichnet, die sich nicht davon hatten abhalten lassen, ihren Traum zu verwirklichen, auch wenn sie dabei ohne den Schutz der Humanen Welten hatten auskommen müssen.

Ishikawa empfand Bewunderung dafür und war sich gleichzeitig in seinem tiefsten Inneren der Tatsache bewusst, dass er wohl niemals selbst diesen Mut gehabt hätte. In Wahrheit bist du doch froh gewesen, dass dir so grundsätzliche Entscheidungen von deinen Befehlshabern im Space Army Corps abgenommen werden!, überlegte er. Es ist eben nicht jeder als Pionier geboren...

Ein Sandström-Funksignal traf ein und riss den Kommunikationsoffizier der LIBERTY urplötzlich aus seinen Gedanken. Von einer Sekunde zur anderen war er geistig wieder im Hier und Jetzt.

»Commodore, wir erhalten eine Transmission des Oberkommandos!«, meldete er.

»Das dürfte die angekündigte Lagekonferenz sein«, äußerte sich Commodore Thorbjörn Soldo. Der blonde Bartträger mit der an einen Wikinger erinnernden Erscheinung erhob sich von seinem Schalensitz und zog die Jacke seiner Uniform glatt, die sich um den Bauch herum schon wieder etwas spannte.

»Sie haben recht, Sir«, bestätigte Ishikawa. »Das Signal wird im Konferenzmodus gesendet.«

»Ich nehme es in meinem Raum entgegen«, erklärte Soldo.

Er wandte sich an Commander Damian Duvalier, seinen Ersten Offizier. »Sie haben das Kommando, I.O.«

»Jawohl, Sir«, bestätigte Duvalier.

»Falls sich irgendeine Veränderung der...

Erscheint lt. Verlag 21.1.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-1678-4 / 3738916784
ISBN-13 978-3-7389-1678-2 / 9783738916782
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