Die Stadt des Lebens -  Isolde Kurz

Die Stadt des Lebens (eBook)

Schilderungen aus der Florentinischen Renaissance

(Autor)

Jürgen Schulze (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
252 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-215-7 (ISBN)
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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke 'Vanadis' und 'Florentiner Novellen'. Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Null Papier Verlag

Isolde Maria Klara Kurz (21.12.1853-06.04.1944) war eine deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Schon früh wurde sie mit den Schriften der klassischen Antike bekannt und arbeitete in jungen Jahren als Übersetzerin. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden.

Isolde Maria Klara Kurz (21.12.1853–06.04.1944) war eine deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Schon früh wurde sie mit den Schriften der klassischen Antike bekannt und arbeitete in jungen Jahren als Übersetzerin. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden.

Lorenzo il Magnifico
Der mediceische Musenhof
La Bella Simonetta
Der Brutus der Mediceer
Bianca Cappello

Lorenzo il Magnifico


Bis­wei­len ge­fällt es der Na­tur, ihre eig­nen Gren­zen zu er­wei­tern und eine ein­zel­ne Per­sön­lich­keit mit so über­schweng­li­chen Ga­ben aus­zu­stat­ten, dass alle Kräf­te ih­res Zeit­al­ters in ihr ver­sam­melt er­schei­nen. Ei­ner die­ser Hoch­be­güns­tig­ten war Lo­ren­zo de’ Me­di­ci, ge­nannt il Ma­g­ni­fi­co. Bei­läu­fig sei hier be­merkt, dass die­ser Zu­na­me erst von der Nach­welt auf Lo­ren­zos Hoch­sinn, Pracht­lie­be und kö­nig­li­che Frei­ge­big­keit be­zo­gen wur­de, ur­sprüng­lich war Ma­g­ni­fi­cenz die An­re­de an das nicht ge­fürs­te­te Staats­ober­haupt, die schon den Vor­gän­gern Lo­ren­zos zu­kam.

Es ist be­kannt, aus welch be­schei­de­nen An­fän­gen die Fa­mi­lie Me­di­ci zu ih­rer bei­spiel­lo­sen Grö­ße em­por­ge­stie­gen ist. Sie wa­ren bür­ger­li­cher Ab­stam­mung, ur­sprüng­lich Ärz­te und Apo­the­ker, wie der Name be­sagt; die gol­de­nen Ku­geln (Pal­le) ih­res Wap­pens wer­den als Arz­nei­pil­len ge­deu­tet. Im Han­del reich ge­wor­den, tra­ten sie bei dem Em­por­kom­men der un­te­ren Klas­sen mit wach­sen­dem An­se­hen und mit im­mer be­deu­ten­de­ren per­sön­li­chen Zü­gen in den Vor­der­grund.

Goe­thes Wort, dass eine Fa­mi­lie nicht gleich das Voll­kom­me­ne im Gu­ten oder Bö­sen her­vor­bringt, son­dern erst durch eine Rei­he ge­stei­ger­ter Per­sön­lich­kei­ten hin­durch ge­hen muss, um end­lich die »Won­ne« oder »das Ent­set­zen der Welt« zu er­zeu­gen, be­währt sich nir­gends so au­gen­fäl­lig, wie an dem Ge­schlech­te der Me­di­ci.

Der Stamm­va­ter des Hau­ses, Gio­van­ni di Aver­ar­do dei Me­di­ci, ge­mein­hin Gio­van­ni di Bic­ci ge­nannt, war noch völ­lig Pri­vat­mann, ein rei­cher Groß­händ­ler und Ban­kier, durch des­sen Hän­de alle Geld­ge­schäf­te Ita­li­ens gin­gen, vom größ­ten Ein­fluss im Staa­te, ohne sich vor­zu­drän­gen, ein Freund des Volks, ein Ver­mitt­ler und Wohl­tä­ter. Im großen Gang der Uf­fi­zi­en zu Flo­renz ist sein Bild­nis auf­ge­hängt: ein erns­tes ecki­ges Bau­ern­ge­sicht mit dem Aus­druck von Klug­heit und zu­gleich von Red­lich­keit. Hät­te er in Ban­kos Zau­ber­spie­gel die Rei­he sei­ner glor­rei­chen Nach­kom­men vor­über­zie­hen se­hen, er wür­de die Fun­da­men­te, auf de­nen die künf­ti­ge Grö­ße des Hau­ses sich er­he­ben soll­te, nicht um­sich­ti­ger und dau­er­haf­ter ha­ben aus­mau­ern kön­nen. So sam­melt die Ar­beits­bie­ne aus Na­tur­trieb das Wachs und baut die Zel­le für die kö­nig­li­che Pup­pe, de­ren Aus­schlüp­fen sie selbst nicht mehr er­le­ben soll. In dem war­men In­ter­es­se für die Fort­schrit­te der Kunst, die er durch sei­ne rei­chen Mit­tel un­ter­stütz­te, tritt schon der Fa­mi­li­en­zug her­vor, der den un­s­terb­li­chen Ruhm der Me­di­ce­er be­grün­det hat.

In Co­si­mo wie­der­ho­len sich die Ei­gen­schaf­ten des Va­ters, aber ins Groß­ar­ti­ge ge­stei­gert und schon von dem bür­ger­li­chen Hin­ter­grun­de ab­ge­löst. Er spann ein Netz von Ban­ken über die gan­ze abend­län­di­sche Welt, die er von Flo­renz aus mit der Si­cher­heit ei­nes heu­ti­gen Bör­sen­kö­nigs, dem der elek­tri­sche Fun­ke dienst­bar ist, lei­te­te. Durch Vor­schüs­se, die er nie zu­rück­ver­lang­te, mach­te er einen großen Teil sei­ner Mit­bür­ger zu heim­li­chen Kli­en­ten der Me­di­ci. Die flo­ren­ti­ni­schen Zu­stän­de wa­ren der­art, dass ein Mann von Co­si­mos Be­deu­tung sei­ner Exis­tenz nicht si­cher war, wenn er nicht die Hand am Steu­er hat­te. Co­si­mo brach­te sei­ne An­hän­ger in den Re­gie­rung­s­pa­last und ließ durch sie Ge­set­ze ge­ben. Nach Sturz und Ver­ban­nung kehr­te er noch mäch­ti­ger zu­rück, denn Flo­renz hat­te ein­ge­se­hen, dass es sei­ner nicht mehr ent­ra­ten konn­te. Er wur­de öf­fent­lich mit dem Ehren­ti­tel ei­nes Pa­ter pa­triae be­grüßt und übte bis zu sei­nem Tode eine fast un­um­schränk­te Ge­walt. Doch wahr­te er sein Le­ben lang ängst­lich den Schein des Pri­vat­man­nes und ver­mied in sei­nem Auf­tre­ten al­les, was das Gleich­heits­ge­fühl sei­ner Mit­bür­ger ver­let­zen konn­te. Von sei­nem un­ge­heu­ren Ver­mö­gen macht man sich einen Be­griff, wenn man hört, dass Co­si­mo, als Ve­ne­dig und Nea­pel ge­gen Flo­renz rüs­te­ten, die feind­li­chen Staa­ten lahm­leg­te, in­dem er sei­ne dort kur­sie­ren­den Gel­der zu­rück­zog und so durch eine ein­fa­che mer­kan­ti­le Maß­re­gel den Frie­den er­zwang.

Ob­gleich durch und durch Kauf­mann und ganz in weit­bli­cken­den Un­ter­neh­mun­gen le­bend, hat­te er doch die geis­ti­gen Gü­ter als die höchs­ten er­kannt und leg­te den Grund zu der be­rühm­ten me­di­ce­i­schen Kunst- und Bü­cher­samm­lung. Sel­ber un­ge­lehrt, fand er im Um­gang mit Ge­lehr­ten und Künst­lern sei­ne glück­lichs­ten Stun­den. Durch Be­grün­dung der »pla­to­ni­schen Aka­de­mie« gab er kräf­ti­gen An­stoß zur Be­le­bung der klas­si­schen Stu­di­en, die Hand in Hand mit den Küns­ten ge­hend, dem gan­zen Jahr­hun­dert sei­ne wun­der­sa­me Dop­pel­phy­sio­gno­mie von Ge­lehr­ten­tum und ju­gend­fri­scher Schöp­fer­kraft auf­ge­prägt ha­ben.

Co­si­mo stärk­te je­des Ta­lent und för­der­te jede Kunst, doch ent­sprach sei­ner ge­bie­ten­den Per­sön­lich­keit am meis­ten die Archi­tek­tur, die Lieb­lings­kunst der Herr­scher, die sich vor al­len an­de­ren im Rau­me be­haup­tet und die den Tri­umph des Wil­lens und Geis­tes über die Mas­se dar­stellt. Mit Bru­nel­les­co und Mi­che­loz­zo, den bei­den großen Bau­meis­tern sei­ner Tage, leb­te er in na­her per­sön­li­cher Freund­schaft, und ein großer Teil der herr­lichs­ten Bau­ten in und au­ßer­halb Flo­renz ist eine Schöp­fung Co­si­mos; auch ins Aus­land, bis Pa­ris, ja bis Je­ru­sa­lem er­streck­te sich sei­ne Bau­lust. Der ko­los­sa­le Auf­wand, den er da­für mach­te, er­reg­te sei­nes noch groß­ar­ti­ge­ren En­kels Lo­ren­zo stau­nen­de Bil­li­gung.

Aber erst in die­sem En­kel er­scheint die Ab­sicht der Na­tur er­reicht und die Höhe er­klom­men.

Sei­ne Vor­gän­ger hat­ten sich mit zä­hen Wur­zeln in dem hei­mi­schen Bo­den fest­ge­saugt, nun kam Lo­ren­zo und brei­te­te tau­send Äste aus, aus de­nen sich die gan­ze Früh­ling­s­pracht der Re­naissance mit ih­rem be­rau­schends­ten Blu­men­duft und Vo­gel­ge­schmet­ter ent­fal­ten konn­te.

Er wur­de am 1. Ja­nu­ar 1449 als Sohn des tüch­ti­gen, aber durch kör­per­li­che Ge­bre­chen hintan­ge­hal­te­nen Pie­ro de’ Me­di­ci und der geist­vol­len Lu­cre­zia Tor­na­buo­ni ge­bo­ren. Er er­hielt eine ge­lehr­te Er­zie­hung, die ihn zum Ge­bil­dets­ten un­ter den da­mals hoch­ge­bil­de­ten Herr­schern Ita­li­ens mach­te. Zu­gleich wur­de er früh auf die Re­gen­ten­lauf­bahn vor­be­rei­tet und er­warb sich in den Ge­schäf­ten des Hau­ses und des Staa­tes den si­che­ren Welt­blick und die prak­ti­sche Er­fah­rung. Die...

Erscheint lt. Verlag 12.12.2024
Reihe/Serie Klassiker bei Null Papier
Klassiker bei Null Papier
Verlagsort Neuss
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Adel • Adolf Friedrich von Schack • Betrug • Doge • Dogen • Emanuel Geibel • Felix Dahn • Franz von Kobell • Friedrich Bodenstedt • Gondel • Hermann Lingg • Italien • Kaiser • König • Paul Heyse • Robert von Hornstein • Tyrannei • Untergang • Verrat • Wilhelm Heinrich Riehl • Wilhelm Hertz
ISBN-10 3-96281-215-6 / 3962812156
ISBN-13 978-3-96281-215-7 / 9783962812157
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