Der Herr des Wüstenplaneten (eBook)

Roman
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2019 | 1. Auflage
336 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-22824-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Herr des Wüstenplaneten -  Frank Herbert
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Die ferne Zukunft: Der Kampf um Arrakis, den Wüstenplaneten, ist beendet, und Paul Atreides, genannt Muad'dib, ist von den Fremen zu ihrem Propheten ernannt worden. Sie folgen ihm bedingungslos in einen Djihad, der wie ein Sturmwind durch die Galaxis fegt. Pauls neues Imperium und seine Machtfülle ruft Neider auf den Plan, die seine Herrschaft brechen wollen. Und so mischen sich unter die Pilger, die nach Arrakis kommen, um den Erlöser zu sehen, Attentäter, menschliche Zeitbomben ...

Frank Herbert (1920-1986) wurde in Tacoma, Washington, geboren. Nach einem Journalismus-Studium arbeitete er unter anderem als Kameramann, Radiomoderator, Dozent und Austerntaucher, bevor 1955 sein Debütroman »The Dragon in the Sea« zur Fortsetzung in einem Science-Fiction-Magazin veröffentlicht wurde. Der Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm schließlich Mitte der 1960er-Jahre mit seinem Roman »Der Wüstenplanet«, der sowohl mit dem Hugo Award als auch mit dem Nebula Award ausgezeichnet wurde. Bis heute gilt »Der Wüstenplanet« zusammen mit den Nachfolgeromanen als einzigartige literarische Weltenschöpfung, die jede Generation von Leserinnen und Lesern neu für sich entdeckt.

Auszug aus dem Gespräch mit Bronso von Ix in der Todeszelle

Frage:

Was hat Sie zu Ihrer besonderen Herangehensweise an eine Geschichte Muad’Dibs veranlasst?

Antwort:

Warum sollte ich Ihre Fragen beantworten?

Frage:

Weil ich Ihre Worte bewahren werde.

Antwort:

Ah! Der ultimative Anreiz für einen Historiker!

Frage:

Also werden Sie kooperieren?

Antwort:

Warum nicht? Aber Sie werden nie verstehen, was mich zu meiner »Historischen Analyse« inspiriert hat. Nie. Für euch Priester steht zu viel auf dem Spiel, als dass …

Frage:

Versuchen wir es.

Antwort:

Es versuchen? Nun, wie gesagt – warum nicht? Mir war aufgefallen, wie oberflächlich die allgemeine Sicht auf diesen Planeten ist, die von seiner umgangssprachlichen Bezeichnung herrührt: Wüstenplanet. Also nicht Arrakis, sondern Wüstenplanet. Die Geschichtswissenschaft ist besessen von der Vorstellung dieses Planeten als einer Wüste, als Geburtsort der Fremen. Dementsprechend konzentriert sie sich auf die Gebräuche, die aufgrund der Wasserknappheit entstanden sind – und auf den Umstand, dass die Fremen in ihren Destillanzügen, die einen Großteil der von ihnen ausgeschiedenen Feuchtigkeit wiederaufbereiteten, ein halbnomadisches Leben führten.

Frage:

Ist das alles denn nicht wahr?

Antwort:

Tja, oberflächlich betrachtet, schon. Was unter der Oberfläche liegt, können Sie ebenso gut ignorieren, wie … wie Sie versuchen können, sich einen Reim auf meinen Geburtsplaneten Ix zu machen, ohne zu ergründen, dass wir unseren Namen von dem Umstand abgeleitet haben, dass wir der neunte Planet unserer Sonne sind. Nein … nein. Es genügt nicht, den Wüstenplaneten nur als eine Welt wilder Stürme zu betrachten. Es genügt nicht, lediglich über die Bedrohung durch die gigantischen Sandwürmer zu sprechen.

Frage:

Aber beides trägt entscheidend zum arrakischen Charakter bei!

Antwort:

Entscheidend? Natürlich. Aber es führt zu einer Art Monokultur, was den Blick auf diesen Planeten angeht – so wie er auch nur einen Ertrag erbringt, weil er die einzige Quelle für das Gewürz Melange ist.

Frage:

Ah ja. Hören wir uns an, was Sie über das geheiligte Gewürz zu sagen haben.

Antwort:

Ja, geheiligt! Und wie alles Heilige gibt es mit der einen Hand und nimmt es mit der anderen. Das Gewürz verlängert das Leben und ermöglicht es dem Eingeweihten, seine Zukunft vorherzusehen, aber es legt ihm auch die grausamen Fesseln der Sucht an und zeichnet seine Augen, wie Ihre gezeichnet sind: durch und durch blau, ohne Weißes. Ihre Augen, das, womit Sie sehen, werden kontrastlos und erlauben nur noch eine Sichtweise.

Frage:

Derlei ketzerische Aussagen haben Sie in diese Zelle gebracht!

Antwort:

Ihr Priester habt mich in diese Zelle gebracht. Und wie alle Priester habt ihr früh gelernt, die Wahrheit als Ketzerei zu bezeichnen.

Frage:

Sie sind hier, weil Sie zu behaupten gewagt haben, dass Paul Atreides etwas für seine Menschlichkeit Essenzielles verloren hat, bevor er Muad’Dib werden konnte.

Antwort:

Ganz zu schweigen davon, dass er seinen Vater im Harkonnenkrieg verloren hat. Oder vom Tod Duncan Idahos, der sich geopfert hat, damit Paul und Lady Jessica entkommen konnten.

Frage:

Ihr Zynismus wurde registriert.

Antwort:

Zynismus! Das ist zweifellos ein größeres Verbrechen als Ketzerei. Aber Sie müssen wissen, dass ich im Grunde kein Zyniker bin. Ich beobachte und kommentiere lediglich. Als Paul mit seiner schwangeren Mutter in die Wüste geflohen ist, konnte ich bei ihm wahren Edelmut erkennen. Natürlich war sie ihm sowohl eine große Hilfe wie auch eine Bürde.

Frage:

Das Problem mit euch Historikern ist, dass ihr es nie bei etwas belassen könnt. Sie erkennen also wahren Edelmut beim Heiligen Muad’Dib, aber Sie müssen noch eine zynische Anmerkung hinzufügen. Kein Wunder, dass auch die Bene Gesserit Sie verurteilen.

Antwort:

Ihr Priester tut recht daran, gemeinsame Sache mit der Schwesternschaft der Bene Gesserit zu machen. Auch diese können nur überleben, indem sie im Verborgenen handeln. Aber sie können nicht den Umstand verbergen, dass Lady Jessica eine ausgebildete Schülerin der Bene Gesserit war. Sie wissen, dass Jessica ihren Sohn in den Künsten der Schwesternschaft unterwiesen hat. Mein Verbrechen bestand darin, dass ich dieses Phänomen als solches erörtert habe – dass ich ihre mentalen Fähigkeiten und ihre genetische Programmierung problematisiert habe. Es gefällt Ihnen nicht, wenn man darauf hinweist, dass Muad’Dib der erhoffte gefesselte Messias der Schwesternschaft, ihr Kwisatz Haderach, war, bevor er zu Ihrem Propheten wurde.

Frage:

Falls ich noch irgendwelche Zweifel an der Rechtmäßigkeit Ihres Todesurteils gehabt haben sollte, haben Sie sie gerade zerstreut.

Antwort:

Ich kann nur einmal sterben.

Frage:

Es gibt solche Tode und solche.

Antwort:

Passen Sie auf, dass Sie keinen Märtyrer aus mir machen. Ich glaube nicht, dass Muad’Dib … Sagen Sie mir, weiß Muad’Dib, was Sie hier in diesen Verliesen treiben?

Frage:

Wir behelligen die Heilige Familie nicht mit Trivialitäten.

Antwort:

(Lachen) Und dafür hat sich Paul Atreides einen Platz bei den Fremen erkämpft! Dafür hat er gelernt, wie man den Sandwurm kontrolliert und reitet! Es war ein Fehler, Ihre Fragen zu beantworten.

Frage:

Dennoch werde ich mein Versprechen halten und Ihre Worte für die Zukunft bewahren.

Antwort:

Tatsächlich? Dann hören Sie mir jetzt genau zu, Sie degenerierter Fremen, Sie Priester, der keinen Gott außer sich selbst kennt! Es gibt sehr viel, für das Sie sich verantworten müssen. Es war ein Fremen-Ritual, bei dem Paul zum ersten Mal eine große Dosis Melange eingenommen hat, was ihm den Blick auf seine Zukunftsvisionen geöffnet hat. Es war ein Fremen-Ritual, in dem eben jene Melange die ungeborene Alia im Bauch von Lady Jessica aufgeweckt hat. Haben Sie jemals darüber nachgedacht, was es für Alia bedeutete, bei vollem Bewusstsein in dieses Universum hineingeboren zu werden, mit allen Erinnerungen und all dem Wissen ihrer Mutter? Eine schrecklichere Vergewaltigung kann man sich nicht vorstellen.

Frage:

Ohne das geheiligte Gewürz wäre Muad’Dib nicht der Anführer aller Fremen geworden. Und hätte Alia nicht diese heilige Erfahrung gemacht, wäre sie nicht Alia.

Antwort:

Und ohne Ihre blinde Fremen-Grausamkeit wären Sie kein Priester. Ah, ich kenne euch Fremen. Ihr glaubt, dass Muad’Dib zu euch gehört, weil er mit Chani das Bett teilt, weil er die Gebräuche der Fremen angenommen hat. Aber zuerst war er ein Atreides, und eine Schülerin der Bene Gesserit hat ihn ausgebildet. Er verfügte über Fähigkeiten, die euch gänzlich unbekannt waren. Ihr dachtet, er hätte euch eine neue Organisationsform und eine neue Mission gebracht. Er hat euch versprochen, euren Wüstenplaneten in ein wasserreiches Paradies zu verwandeln. Und während er euch mit diesen Zukunftsvisionen geblendet hat, hat er euch eurer Jungfräulichkeit beraubt!

Frage:

Ihre Ketzerei ändert nichts daran, dass die ökologische Umwandlung des Wüstenplaneten plangemäß voranschreitet.

Antwort:

Und die Ketzerei bestand darin, dass ich den Wurzeln dieser Umwandlung nachgespürt und ihre Folgen untersucht habe. Die große Schlacht auf der Ebene von Arrakeen hat dem Universum gezeigt, dass die Fremen die imperialen Sardaukar besiegen konnten – aber was hat sie uns noch gezeigt? Wenn das Sternenreich des Hauses Corrino unter Muad’Dib zu einem Fremen-Reich geworden ist, was ist dann noch aus diesem Imperium geworden? Euer Dschihad hat nur zwölf Jahre gedauert, aber welch eine Lektion hat er uns erteilt! Nun begreift das Imperium, dass Muad’Dibs Ehe mit Prinzessin Irulan ein Schwindel ist!

Frage:

Sie wagen es, Muad’Dib...

Erscheint lt. Verlag 11.2.2019
Reihe/Serie Der Wüstenplanet - neu übersetzt
Übersetzer Jakob Schmidt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Dune Messiah
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Arrakis • astounding • diezukunft.de • Dune • eBooks • Fremde planeten • Paul Atreides • Verfilmung • Wüstenplanet-Zyklus
ISBN-10 3-641-22824-7 / 3641228247
ISBN-13 978-3-641-22824-8 / 9783641228248
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