Meine liebe Schwester!
Verlag MMag. DDr. Marianne Eschlböck - editio historiae
978-3-9504278-2-0 (ISBN)
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Trotz der langen Distanz hält Elisa die Korrespondenz mit ihrer in Wien lebenden Schwester Victoria aufrecht. In vielen Briefen erzählt sie von ihren Eindrücken, Erlebnissen und den Herausforderungen, die das eher karge Leben in der neuen Heimat bereithalten.
Von Grund auf optimistisch glaubt Elisa eine Zeit lang, dass Tristan und sie zueinander finden könnten, doch dann häufen sich seine Arztbesuche bei einer bestimmten Patientin. In Windhuk brodeln bald die Gerüchte hoch ...
Otto von Bismarck wehrte sich jahrelang erfolgreich gegen Kolonien für Deutschland. Für ihn waren sie wenig wirtschaftlich und brachten politische Störungen. Noch 1881 lehnte er eine deutsche Kolonialpolitik ab, weil er verwundbare Punkte in fernen Weltteilen unbedingt vermeiden wollte. Doch der Trend der Zeit war gegen seine Einstellung. In Deutschland war ein regelrechtes Kolonialfieber ausgebrochen, das sich durch die Gründung von zahlreichen Vereinen und Gesellschaften, die eine Kolonialisierung zum Ziel hatten, zeigte. Die tatsächlichen Gebietserwerbungen gingen, wie im Fall von Deutsch-Südwestafrika, auf private Initiativen zurück: Der deutsche Kaufmann Adolf Lüderitz hatte 1882 zusammen mit Heinrich Vogelsang und Kapitän Timpe den Erwerb des Schiffes „Tilly“ beschlossen, um in Afrikas noch unbesetzten Gebieten nach geeignetem Land zu suchen. Heinrich Vogelsang wurde tatsächlich fündig und schloss 1883 einen Vertrag über den Kauf der Bucht Angra Pequena, heute Lüderitzbucht, mit fünf Meilen Umland. Die Einheimischen erhielten dafür 200 Gewehre und 100 englische Pfund. In den kommenden Jahren wurden mit den Eingeborenen weitere Landübertragungen ausgehandelt. Da für Deutschland die Wahrung der kaufmännischen Interessen im Vordergrund stand, stellte Bismark 1884 sogenannte Schutzbriefe aus. In der Folge wurden die neuen Territorien, auch häufiger Schutzgebiete, als Kolonien genannt. Diese Unterstützung der wirtschaftlichen Initiativen hielt fünfzehn Jahre an. Erst 1899 wurde eine formelle staatliche Verwaltung bestellt. Die neuen Schutzgebiete sollten Deutschland in vielerlei Hinsicht Vorteile bringen. Zum einen erhofften sich die Investoren hohe Renditen und zum anderen sollte beispielsweise Deutsch-Südwestafrika das Problem der Überbevölkerung im Reich lösen. Die Migrantenströme sollten weg vom beliebten Ziel Amerika in die neuen Gebiete umgeleitet werden. Durch Ausstellungen über Expeditionen, die vom Kolonial-Wirtschaftlichen Komitee organisiert wurden, und Berichte über das Wirtschaftsleben in den Schutzgebieten sollten die Leute auf den Geschmack kommen. Elisabeth von Walsburg gerät durch ihren Ehemann in eben jenen Sog der Aufbruchstimmung hinein und muss zur Mitte von 1900 ein neues Leben in Windhuk beginnen. Ihre Eindrücke, Erinnerungen und Sorgen teilte sie ihrer Schwester Victoria, die in Wien lebte, in zahlreichen Briefen mit.
Erscheinungsdatum | 20.12.2017 |
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Verlagsort | Wien |
Sprache | deutsch |
Maße | 114 x 172 mm |
Themenwelt | Literatur ► Briefe / Tagebücher |
Schlagworte | Briefe aus Windhuk • Deutsche Schutztruppe • Deutsch-Südwestafrika • Hereroaufstand |
ISBN-10 | 3-9504278-2-1 / 3950427821 |
ISBN-13 | 978-3-9504278-2-0 / 9783950427820 |
Zustand | Neuware |
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