Death Call - Er bringt den Tod (eBook)

Spiegel-Bestseller
Thriller | Die SPIEGEL-Bestseller Psychothriller Serie: Ein Videoanruf, eine Probe und eine grausame Folge...

*****

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
416 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-1523-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Death Call - Er bringt den Tod -  Chris Carter
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SPIEGEL-Bestseller der Psychothriller-Legende Chris Carter: grausame Mordmethoden, ein sadistischer Serienkeller und unerwartete Plot Twists! Chris Carter hat jahrelang als Kriminalpsychologe für die Polizei in Los Angeles gearbeitet, das macht seine Bücher so einzigartig. Sei vorsichtig, wenn das Telefon klingelt. Es könnte der Beginn eines Albtraums sein... Tanya Kaitlin freut sich auf einen entspannten Abend. Plötzlich klingelt ihr Handy, ein Videoanruf von ihrer besten Freundin. Tanya nimmt den Anruf an und der Alptraum beginnt: Ihre Freundin ist gefesselt und geknebelt. Tanya hat eine Chance, die Freundin zu retten, hört sie von einer tiefen, unheimlichen Stimme. Sie muss nur zwei Fragen richtig beantworten. Sie scheitert - und ihre Freundin wird vor ihren Augen brutal ermordet. Profiler Robert Hunter und sein Partner Garcia haben einen neuen Fall: ein Serienmörder, der seinen Opfern in den sozialen Medien auflauert. Er studiert ihre Fehler und nutzt sie für sein perfides Spiel. Und das hat gerade erst begonnen ... »Danke für eine schlaflose Nacht, denn einen Carter unterbricht man nicht. Man MUSS in einem Stück lesen. Brillant, grandios, spannend - wer das nicht liest, hat ehrlich was verpasst.« Amazon Kundin »Die Hörbücher sind - auch dank Uve Teschner als Sprecher - einfach fesselt, mitreißend und manchmal nichts für schwache Nerven. Uve Teschner hat es teilweise geschafft, dass mein Hund nachts zur Sicherheit bei mir schlafen durfte.« Amazon Kundin *** Ein Megathriller für alle, die es blutig mögen! Kommen Sie dem Täter auf die Schliche? ***

Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Mittlerweile lebt Chris Carter als Autor in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Gegenwärtig lebt Chris Carter in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

1

Tanya Kaitlin drehte das Wasser ab, stieg aus der Dusche und trocknete sich gründlich ab, bevor sie in ihren schwarzweißen Lieblingsbademantel schlüpfte. Sobald das getan war, griff sie nach dem farblich passenden Handtuch, das an einem der kleinen Haken hinter ihrer Badezimmertür hing, und wickelte es sich wie einen Turban um das strohblonde nasse Haar. Obwohl das Wasser nur lauwarm gewesen war, hatte sich so viel Dampf entwickelt, dass der große Spiegel, der an der Wand über dem Waschtisch aus schwarzem Granit hing, vollständig beschlagen war. Tanya wischte mit der Hand eine kreisrunde Stelle frei. Sie ging ganz nah an den Spiegel heran und inspizierte gründlich ihr Gesicht. Schon nach wenigen Sekunden hatte sie etwas entdeckt.

»O nein«, sagte sie und drehte sich zur Seite, um besser ihr rechtes Profil betrachten zu können. Mit beiden Zeigefingern zog sie in der Nähe ihres Kinns die Haut straff. »Das hättest du wohl gern, du blöder Mistpickel. Aber vergiss es. Ich sehe dich.«

Tanya widerstand dem Drang, an dem kleinen Pickel herumzuquetschen. Stattdessen zog sie die linke Schublade des Waschbeckenunterschranks auf und begann, zielstrebig dar­in zu wühlen. Die Schublade war voll mit Tiegeln, Tuben und Ampullen, die verschiedene Öle, Cremes, Lotionen und andere »Wundermittel« für die Gesichtshaut enthielten. ­Tanya kaufte so ziemlich alles, was in einem der vielen Modemagazine angepriesen wurde, die sie regelmäßig las.

»Nein, du nicht … du nicht …«, murmelte sie, während sie einzelne Produkte beiseiteschob. »Wo zum Teufel ist das Teil? Ich hab es, ich weiß ganz genau, dass ich es hier irgendwo hab.« Ihre Suche wurde hektischer. »Ah, da bist du ja.« Erleichtert atmete sie auf.

Aus den Tiefen der Schublade förderte sie eine kleine weiße Tube mit kugelförmigem Applikator zutage. Sie hatte das Produkt bisher noch nie benutzt, aber in einem Artikel, den sie wenige Tage zuvor gelesen hatte, war es als eins der fünf wirksamsten derzeit auf dem Markt erhältlichen Aknemittel angepriesen worden. Nicht, dass Tanya ein Problem mit Akne gehabt hätte – im Gegenteil, für eine Dreiundzwanzigjährige hatte sie ein ungewöhnlich gutes Hautbild. Aber sie sorgte eben gerne für den Fall der Fälle vor. Die Anzahl der Kosmetikprodukte, die sie allein im Laufe der vergangenen zwei Jahre »für den Fall der Fälle« angeschafft hatte, spottete jeder Beschreibung.

Tanya schraubte den Deckel der Tube ab, sah ein weiteres Mal in den Spiegel und tupfte dann mit Hilfe des Roll-on-Applikators eine kleine Menge der Salbe auf das winzige Pickelchen, das kaum sichtbar an ihrem Kinn spross.

»Ganz genau, Mistding. Du bist erledigt«, sagte sie triumphierend. »Jetzt verzieh dich – und zwar noch vor dem Wochenende, sonst gibt’s Ärger.«

Tanya wollte gerade mit ihrem Pflegeritual für Gesicht und Körper beginnen, als sie aus dem Schlafzimmer ein Geräusch hörte – oder wenigstens glaubte sie, aus dem Schlafzimmer ein Geräusch gehört zu haben. Sie öffnete die Badezimmertür, schob ihren Handtuchturban so zurecht, dass ihr rechtes Ohr frei lag, steckte den Kopf durch den Türspalt und lauschte kurz. Die unverwechselbare Melodie verriet ihr, dass sie soeben eine Anfrage für einen Videochat von ­einer ihrer drei engsten Freundinnen erhalten hatte.

»Komme schon … komme schon!«, rief Tanya und eilte aus dem Bad ins Schlafzimmer. Dort sah sie ihr Smartphone auf dem Nachttisch liegen. Es vibrierte und ruckelte dabei hin und her, als wolle es zur Melodie tanzen. Hastig riss sie es an sich und warf einen Blick auf das Display – die Einladung zum Videochat kam von ihrer besten Freundin Karen Ward. Die Uhr des Smartphones zeigte zweiundzwanzig Uhr neununddreißig an.

Das Telefon vor ihr Gesicht haltend, nahm sie den Anruf an. Sie und Karen telefonierten oft per Video.

»Hey, Süße!«, rief sie und ließ sich auf die Bettkante plumpsen. »Ich hab einen Pickel an meinem Kinn gefunden, dem musste ich gerade erst mal den Garaus machen. Ist das zu fassen?«

Als das Bild auf ihrem Smartphone-Display sichtbar wurde, runzelte sie verwundert die Stirn. Statt des Gesichts ihrer Freundin waren nur deren tiefliegende blaue Augen zu sehen. Und die waren voller Tränen.

»Karen, alles in Ordnung mit dir?«

Karen antwortete nicht.

»Süße, was ist denn los?«, fragte Tanya in ernsthafter Sorge.

Als sich kurz darauf der Bildausschnitt ganz langsam zu vergrößern begann, wurde ihre Besorgnis zu Angst. Das Gefühl legte sich um sie wie ein zu enger Mantel.

Karens helle Haare waren nass, als hätte sie geschwitzt. Wie feuchtes Papier klebten die Strähnen an ihrer Stirn und an den Seiten ihres Gesichts. Sie musste geweint haben, denn ihr Augen-Make-up war verschmiert und ihr in einem bizarren Muster aus schwarzen Zickzacklinien die Wangen heruntergelaufen.

Tanya beugte sich dichter über ihr Smartphone. »Karen, was um alles in der Welt ist denn los? Geht es dir gut?«

Doch auch diesmal bekam sie keine Antwort, und als der Bildwinkel noch weiter aufging, erkannte Tanya endlich, wor­an das lag: Karen wurde von einem dicken Lederknebel am Sprechen gehindert. Er saß so fest, dass ihr Gesicht davon ganz verzogen wirkte. Der Knebel hatte ihr sogar die Mundwinkel aufgerissen. Aus den Wunden lief Blut über ihr Kinn.

»Was soll das?«, hauchte Tanya kaum hörbar. »Karen, ist das irgendein blöder Scherz?«

»Ich fürchte, Karen kann gerade nicht reden.«

Die Stimme, die Tanya durch die winzigen Lautsprecher ihres Smartphones vernahm, musste digital verzerrt worden sein, denn sie klang geradezu beängstigend tief. So tief sprach kein normaler Mensch. Außerdem stimmte etwas mit der Geschwindigkeit nicht; die Worte klangen eigenartig schleppend und gedehnt. Tanya hatte unwillkürlich das Gefühl, als spräche ein Dämon aus einem Hollywood-Film zu ihr. Sie konnte unmöglich sagen, ob es sich um eine männ­liche oder eine weibliche Stimme handelte.

»Was …?« Die Brauen angestrengt zusammengezogen, starrte sie auf den Handybildschirm. Doch außer Karen war dort niemand zu sehen. »Wer ist denn da?«

»Wer ich bin, tut nichts zur Sache«, entgegnete die Dämonenstimme monoton. »Wichtig ist allein, dass du mir jetzt gut zuhörst, Tanya, und dass du nicht auflegst. Du kannst mich nicht sehen, aber ich sehe dich. Wenn du den Anruf beendest, wird das schreckliche Konsequenzen haben … für Karen … und für dich.«

Tanya schüttelte den Kopf, als wolle sie einen bösen Traum abschütteln. »Was?« Ihre Verwirrung wuchs von Sekunde zu Sekunde.

Der Bildausschnitt vergrößerte sich noch ein wenig mehr, und jetzt sah Tanya, dass Karen mit einem dünnen Seil an einen Stuhl gefesselt war. Tanya kniff die Augen zusammen. Sie kannte diesen Stuhl – und auch das große Poster an der Wand dahinter. Der Anruf kam aus Karens Wohnzimmer.

Tanya zögerte. Sie wägte kurz ab, dann legte sie skeptisch den Kopf schief. Das kann doch nur irgendein geschmackloser Scherz sein, dachte sie bei sich. Und dann – endlich – ging ihr ein Licht auf.

»Pete, bist du wieder da? Bist du das mit der dämlichen Teufelsstimme?« Tanyas eigene Stimme klang jetzt wieder etwas fester. »Wollt ihr zwei mich veräppeln?« Sie zog sich das Handtuch vom Kopf, so dass ihr die feuchten Haare offen über die Schultern fielen.

Keine Reaktion.

»Wirklich zum Totlachen, Leute. Kommt schon, Pete, Karen – hört auf mit dem Mist. Das ist echt nicht lustig, okay? Ich hab mich total gegruselt. Ich hätte mir eben vor Angst fast in die Hose gemacht.«

Noch immer kam keine Antwort.

»Leute, jetzt mal im Ernst. Lasst das sein, sonst lege ich auf.«

»Das würde ich an deiner Stelle nicht tun«, meldete sich erneut die Dämonenstimme. »Ich weiß ja nicht, wer dieser Pete ist, aber das ließe sich bestimmt herausfinden. Dann könnte er der Nächste auf meiner Liste werden.«

Tanya sah nach wie vor niemanden außer Karen. Zu wem auch immer diese Dämonenstimme gehörte, er oder sie musste sich hinter der Kamera befinden – obwohl Tanya den Eindruck hatte, dass das Telefon auf ein Stativ montiert war, weil die Bilder kein bisschen wackelten.

Das ist doch vollkommen irre, dachte sie und sah ihrer besten Freundin in die Augen.

Daraufhin atmete Karen scharf durch die Nase ein, was ihr sehr schwerzufallen schien, denn ihr ganzer Kopf zitterte dabei vor Anstrengung. Frische Tränen rollten ihr über die Wangen und hinterließen dort weitere schwarze Linien.

Tanya kannte Karen gut. Sie wusste, dass diese Tränen echt waren. Was immer hier gerade vor sich ging, an einen Scherz glaubte sie jetzt nicht mehr.

»Ich würde mich ja zu gern weiter mit dir unterhalten«, fuhr der Dämon fort, »aber die Zeit drängt, Tanya. Wenigstens für deine Freundin Karen hier. Also erkläre ich dir jetzt, wie die Sache ablaufen wird.«

Tanya versteifte sich unwillkürlich.

»Ich habe nämlich eine Wette abgeschlossen.«

Tanya wusste nicht genau, ob sie richtig gehört hatte. »Was? Eine Wette?«

»Ganz genau«, bestätigte der Dämon. »Ich habe mit Karen gewettet. Wenn ich die Wette verliere, lasse ich sie frei, und keine von euch beiden wird je wieder von mir hören. Dar­auf gebe ich euch mein Wort.«

Es folgte eine lange Pause.

»Aber sollte ich die Wette gewinnen …« Die Person am anderen Ende ließ den Rest des Satzes ganz bewusst unausgesprochen.

Tanya schüttelte den Kopf und stieß...

Erscheint lt. Verlag 11.8.2017
Reihe/Serie Ein Hunter-und-Garcia-Thriller
Ein Hunter-und-Garcia-Thriller
Übersetzer Sybille Uplegger
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
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ISBN-10 3-8437-1523-8 / 3843715238
ISBN-13 978-3-8437-1523-2 / 9783843715232
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