Beren und Lúthien (eBook)

Spiegel-Bestseller
Mit Illustrationen von Alan Lee
eBook Download: EPUB
2017 | 5. Auflage
304 Seiten
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-10888-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Beren und Lúthien -  J.R.R. Tolkien
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Ein dramatisches Schicksal überschattet die Liebe von Beren und Lúthien. Sie gehört den unsterblichen Elben an, während er ein Sterblicher ist. In seiner tiefen Abneigung gegen alle Menschen zwingt ihr Vater, ein großer Elbenfürst, Beren eine unlösbare Aufgabe auf: Bevor dieser Lúthien heiraten darf, muss er von Melkors Krone einen Silmaril rauben. Den Leser erwartet die schönste Geschichte Tolkiens. Unerschrocken macht sich Beren auf den Weg, den Silmaril für seine Liebe zu gewinnen. Da setzt Melkor, auch Morgoth der Schwarze Feind genannt, die fürchterlichsten Kreaturen - skrupellose Orks und schlaue Wölfe - gegen Beren ein. Aber die Liebe zwischen Lúthien und Beren reicht buchstäblich über den Tod hinaus.   Diese ohne Übertreibung schönste Geschichte Tolkiens ist in nicht endgültiger Form Bestandteil des »Silmarillion«, des »Buchs der Verschollenen Geschichten« und des »Leithian Liedes«. Christopher Tolkien hat versucht, die Erzählung von Beren und Lúthien aus dem umfangreichen Werk, in das sie eingebettet ist, herauszulösen. Er erzählt sie mit den Worten seines Vaters: zunächst in ihrer ursprünglichen Form, dann gemäß späteren Texten. So wird sie in ihrem Wandel dargestellt. Die hier erstmals zusammen präsentierten Texte enthüllen Aspekte, die sowohl was die Handlung, als auch was die erzählerische Unmittelbarkeit anbelangt, später verlorengegangen sind.

J.R.R. Tolkien wurde am 3. Januar 1892 geboren. Er gilt als einer der angesehensten Philologen weltweit, vor allem ist er jedoch als Schöpfer von Mittelerde und Autor des legendären Der Herr der Ringe bekannt. Seine Bücher wurden in mehr als 80 Sprachen übersetzt und haben sich weltweit millionenfach verkauft. Ihm wurde ein Orden des Britischen Empire (CBE) und die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford verliehen. Er starb 1973 im Alter von 81 Jahren.

J.R.R. Tolkien wurde am 3. Januar 1892 geboren. Er gilt als einer der angesehensten Philologen weltweit, vor allem ist er jedoch als Schöpfer von Mittelerde und Autor des legendären Der Herr der Ringe bekannt. Seine Bücher wurden in mehr als 80 Sprachen übersetzt und haben sich weltweit millionenfach verkauft. Ihm wurde ein Orden des Britischen Empire (CBE) und die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford verliehen. Er starb 1973 im Alter von 81 Jahren. Christopher Tolkien, geboren am 21. November 1924, war der dritte Sohn J.R.R. Tolkiens. Als literarischer Nachlassverwalter widmete er sich mehr als vierzig Jahre lang der Veröffentlichung der unveröffentlichten Werke seines Vaters, vom Silmarillion und den Nachrichten aus Mittelerde über Beren und Lúthien bis hin zu Der Fall von Gondolin und der Reihe The History of Middle-earth. 2016 wurde er mit der die Bodley-Medaille für seine Verdienste um die Literatur geehrt. Er starb im Januar 2020 im Alter von 95 Jahren. Alan Lee, geboren am 20. August 1947 in Middlesex (England), ist mit seinen Illustrationen von Mittelerde den Tolkienfans rund um den Erdball bekannt. Für seine Entwürfe zur Verfilmung von »Der Herr der Ringe« erhielt er 2004 einen Oscar.

Vorwort


Nach dem Erscheinen des Silmarillion (1977) verbrachte ich mehrere Jahre damit, die Vorgeschichte des Werkes zu untersuchen und ein Buch zu schreiben, das ich The History of The Silmarillion, ›Die Geschichte des Silmarillion‹, nannte. Später wurde dies (mit leichten Kürzungen) zur Grundlage der ersten Bände von The History of Middle-earth.

Im Jahre 1981 schrieb ich einen längeren Brief an Rayner Unwin, den Verleger von Allen & Unwin, und berichtete ihm, was ich getan hatte und womit ich immer noch beschäftigt war. Zu der Zeit umfasste das Manuskript, wie ich ihm mitteilte, 1968 Seiten und war ganz offensichtlich nicht für eine Veröffentlichung geeignet. Ich sagte ihm: »Wenn Sie dieses Buch sehen, werden Sie sofort erkennen, dass es völlig unvorstellbar ist, es zu publizieren. Die Textanalysen und anderen Diskussionen sind viel zu detailliert und minuziös, und allein der Umfang (der eher noch zunehmen wird) verbietet es. Ich habe dies teils zu meiner eigenen Befriedigung getan, um mir Dinge klarzumachen, und weil ich wissen wollte, wie die ganze Konzeption sich von den frühesten Anfängen an entwickelt hat. …

Wenn es eine Zukunft für derartige Forschungen gibt, so möchte ich so weit wie möglich sicherstellen, dass irgendwelche späteren Studien über JRRTs ›literarische Historie‹ keinen Unsinn produzieren, indem sie den tatsächlichen Ablauf der Entwicklung falsch wiedergeben. Das Chaos und die intrinsische Problematik vieler Unterlagen (mit mehreren Schichten von Änderungen auf einer einzigen Manuskriptseite, entscheidenden Hinweisen auf verstreuten Zetteln irgendwo im Archiv, Texten auf den Rückseiten anderer Werke, der Unordnung und Trennung von Manuskripten, der teilweisen oder völligen Unlesbarkeit an manchen Stellen) ist einfach unglaublich. …

Theoretisch bietet die History Stoff für eine Menge Bücher, und es gibt viele Möglichkeiten und Kombinationen von Möglichkeiten. Zum Beispiel könnte ich ein Buch über ›Beren‹ zusammenstellen, mit der ursprünglichen Verschollenen Geschichte,1 dem Leithian-Lied und einem Essay über die Entwicklung der Sage. Am liebsten wäre mir wahrscheinlich, wenn es überhaupt zu einem so positiven Ergebnis käme, eine der Sagen als eine sich entwickelnde Einheit zu behandeln, statt alle Verschollenen Geschichten in einem wiederzugeben; aber die Schwierigkeiten der Darstellung im Detail wären in einem solchen Fall gewaltig, denn man würde sehr oft erklären müssen, was sich anderswo abspielte, in anderen unveröffentlichten Schriften.« Ich sagte, ich würde sehr gern ein Buch namens ›Beren‹ im Sinne der hier vorgeschlagenen Vorgehensweise schreiben, aber »das Problem wäre sein Aufbau, sodass der Stoff verständlich wäre, ohne dass der Herausgeber zu sehr in den Vordergrund träte«.

Als ich dies schrieb, meinte ich, was ich sagte: Ich hatte keine Vorstellungen von der Möglichkeit einer Veröffentlichung, es sei denn mit der Idee, eine einzelne Sage »als eine sich entwickelnde Einheit« darzustellen. Jetzt habe ich offenbar genau das getan – wenngleich ohne einen Gedanken an das, was ich Rayner Unwin vor fünfunddreißig Jahren vorgeschlagen hatte: Ich hatte den Brief völlig vergessen, bis ich ihn durch Zufall wiederfand, als dieses Buch schon so gut wie fertig war.

Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied zwischen dem heutigen Buch und meiner ursprünglichen Idee, und zwar, was den Kontext betrifft. Inzwischen ist ein großer Teil des immensen Bestands an Manuskripten zum Ersten Zeitalter, auch als Älteste Tage oder Altvorderenzeit bezeichnet, veröffentlicht worden, in sorgfältigen und detaillierten Editionen, hauptsächlich in den Bänden der History of Middle-earth. Die Idee eines Buches über die Entwicklung der Geschichte von Beren, die ich Rayner Unwin gegenüber als mögliche Veröffentlichung ins Gespräch brachte, hätte viel an seinerzeit unbekannten und nicht verfügbaren Texten ans Tageslicht gebracht. Aber dieses Buch bietet keine einzige Seite an bislang unbekanntem Material. Was ist dann der Sinn eines solchen Werkes?

Ich will versuchen, eine (zwangsläufig komplexe) Antwort darauf zu geben – oder mehrere Antworten. Zum einen bestand ein Aspekt jener Editionen darin, die Texte in einer Art zu präsentieren, welche die anscheinend exzentrische Arbeitsweise meines Vaters (die oft durch äußere Zwänge beeinflusst wurde) angemessen wiedergab, und so die Abfolge von Phasen in der Entwicklung einer Erzählung aufzudecken und meine Interpretation des Sachverhalts zu rechtfertigen.

Zugleich war das Erste Zeitalter in der History of Middle-earth in doppelter Hinsicht als ›Historie‹ zu verstehen. Es war zunächst im Sinne des Wortes eine Chronik von Lebensgeschichten und Ereignissen in Mittelerde, aber es war auch die Historie der sich mit den Jahren verändernden literarischen Konzeptionen, und daher verteilt sich die Erzählung von Beren und Lúthien über viele Jahre und mehrere Bücher. Darüber hinaus verflocht sich diese Geschichte mit dem sich langsam entfaltenden ›Silmarillion‹ und wurde letztlich ein wesentlicher Teil davon, weshalb ihre Entwicklung in einer Folge von Manuskripten enthalten ist, die sich in erster Linie mit der ganzen Geschichte der Ältesten Tage befassen.

Der Geschichte von Beren und Lúthien als einem einzelnen und in sich geschlossenen Erzählstrang in der History of Middle-earth zu folgen ist daher nicht einfach.

In einem oft zitierten Brief von 1951 nannte sie mein Vater »die wichtigste Geschichte im Silmarillion« und beschrieb sie wie folgt:

Beren, ein geächteter Sterblicher, erreicht (mit Hilfe Lúthiens, die bloß ein Mädchen ist, wenn auch eine Elbin von königlicher Abstammung), was all den Heeren und Kriegern misslungen ist: Er dringt ein in die Burg des Feindes und raubt ihm einen der Silmarilli aus der Eisenkrone. Damit gewinnt er Lúthiens Hand, und erstmals wird Sterbliches mit Unsterblichem vermählt.

Als solche ist die Geschichte eine (wie ich finde, starke und schöne) heroisch-märchenhafte Abenteuergeschichte, für sich allein aufnehmbar, bei nur ganz allgemeiner und vager Kenntnis des Hintergrundes. Aber zugleich ist sie ein Bindeglied, tief eingelassen in den Zyklus, in dem sie erst ihre volle Bedeutung erhält.

Zum anderen verfolge ich in diesem Buch ein zweifaches Ziel: Auf der einen Seite habe ich versucht, die Geschichte von Beren und Lúthien so herauszulösen, dass sie für sich stehen kann, soweit dies (meiner Meinung nach) ohne Verzerrung möglich ist. Auf der anderen Seite wollte ich zeigen, wie sich dieses grundlegende Thema über die Jahre hinweg entwickelt hat. In meinem Vorwort zum ersten Band von Das Buch der Verschollenen Geschichten schrieb ich über die Wandlungen in den Geschichten:

Die Veränderung und Ausgestaltung der Geschichte Mittelerdes im Laufe der Jahre geschah selten durch gänzliches Ausscheiden von Elementen, sondern vielmehr durch allmähliche und vorsichtige Umformung, sodass die Geschichten ebenso zu wachsen schienen wie Sagen, die das Ergebnis vieler Geister und Generationen sind (so zum Beispiel die Nargothrond-Geschichte, die mit Beren und Lúthien verknüpft wurde, was, obwohl beide Elemente bereits vorhanden waren, in den Verschollenen Geschichten nicht einmal angedeutet wird).

Es ist ein wesentliches Merkmal dieses Buches, dass diese Entwicklungen in der Sage von Beren und Lúthien in den eigenen Worten meines Vaters dargestellt werden. Dazu habe ich Passagen aus längeren Manuskripten in Prosa oder Versen entnommen, deren Abfassung sich über einen Zeitraum von vielen Jahren erstreckt.

Auf diese Weise werden auch Passagen detaillierter Beschreibung oder dramatischer Unmittelbarkeit ans Licht gebracht, die in der summarischen, verknappten Erzählweise, welche für einen Großteil des Silmarillion charakteristisch ist, verloren gehen. So zum Beispiel das Kreuzverhör von Beren, Felagund und ihren Gefährten, als Orks verkleidet, durch Thû den Nekromanten (der erste Auftritt von Sauron in der Geschichte), oder das Gastspiel des entsetzlichen Tevildo, Fürst der Katzen, der gewiss eine Erwähnung verdient, so kurz sein literarisches ...

Erscheint lt. Verlag 14.6.2017
Illustrationen Alan Lee
Übersetzer Helmut W. Pesch, Hans-Ulrich Möhring
Zusatzinfo 9 vierfarbige Bildtafeln und ca. 26 s/w-Zeichnungen
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Alan Lee • Buch der Verschollenen Geschichten • Christopher Tolkien • Elben • Elbin • Fantasy • Herr der Ringe • High Fantasy • Hobbit • Kinder Hurins • Liebe • Melkor • Mittelerde • Morgoth • Mythologie • Nachlass • Orks • Romantik • Silmaril • Silmarillion
ISBN-10 3-608-10888-2 / 3608108882
ISBN-13 978-3-608-10888-0 / 9783608108880
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