Der Drachen-Klau (eBook)

Ein Mallorca-Krimi
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
264 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44506-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Drachen-Klau -  Carine Bernard
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Der neue Kriminalfall von Carine Bernards EU-Ermittlerin Molly Preston - diesmal auf Mallorca! Molly verbringt mit ihrem Freund Charles einige Urlaubstage auf Mallorca. Bei einem Ausflug zur Dracheninsel Sa Dragonera lernt sie einen deutschen Auswanderer kennen, aus dessen Umfeld bald darauf ein junges Mädchen verschwindet. Molly wäre nicht Molly, würde sie nicht sofort ihre Hilfe bei der Suche anbieten. Dabei kommt sie einem rumänischen Rauschgiftsyndikat auf die Spur, was nicht nur sie, sondern auch Charles in Lebensgefahr bringt ... Carine Bernard entführt die Leser zu den schönsten Plätzen Europas. Ebenfalls in der Reihe »Molly Preston ermittelt« sind erschienen: »Der Lavendel-Coup«, »Das Schaf-Komplott« und »Die Schnitzel-Jagd« »Der Drachen-Klau« von Carine Bernard ist ein eBook von Topkrimi - exciting eBooks. Das Zuhause für spannende, aufregende, nervenzerreißende Krimis und Thriller. Mehr eBooks findest du auf Facebook. Werde Teil unserer Community und entdecke jede Woche neue Fälle, Crime und Nervenkitzel zum Top-Preis!

Carine Bernard wurde 1964 in Niederösterreich geboren und lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Düsseldorf. Sie hat ein Faible für Frankreich und erkundet Land und Leute am liebsten entlang kleiner Nebenstraßen mit dem Campingbus. Die Provence mit ihren malerischen Dörfern und der vorzüglichen Küche ist dabei schon seit Jahren ihr liebstes Ziel.

Carine Bernard wurde 1964 in Niederösterreich geboren und lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Düsseldorf. Sie hat ein Faible für Frankreich und erkundet Land und Leute am liebsten entlang kleiner Nebenstraßen mit dem Campingbus. Die Provence mit ihren malerischen Dörfern und der vorzüglichen Küche ist dabei schon seit Jahren ihr liebstes Ziel.

KAPITEL 2


Hast du Lust, mich heute zu begleiten? Ich muss nach Palma«, erklärte Charles und sah Molly über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg an. Sie saßen in der gemütlichen Wohnküche und hatten gerade ihr Frühstück beendet.

»Ja, natürlich, sehr gerne!«

Ihre Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. Ein Tag mit Charles? Dazu noch in Mallorcas Hauptstadt mit ihrer berühmten Kathedrale und den pittoresken Gässchen der Altstadt? Was für ein Geschenk!

»Ich will etwas im Stadtarchiv recherchieren«, fuhr er fort. Mollys Gesichtsausdruck wurde starr. »Doch das dauert nicht lange«, beeilte er sich hinzuzufügen. »Danach können wir etwas zusammen unternehmen.«

Molly seufzte theatralisch, aber rasch hellte sich ihr Gesicht wieder auf. »Das klingt nach einem Plan«, sagte sie. »Wie lange wirst du denn brauchen?«

»Ich weiß nicht.« Charles stockte. »Es hängt davon ab, wie schnell ich finde, was ich suche.«

Molly zog fragend die Augenbrauen hoch. »Was suchst du denn?«

Er zögerte mit der Antwort. »Das ist schwer zu erklären.«

»Versuch es doch einfach!«

»Na gut.« Charles füllte ihre Tassen nochmals auf, und Molly goss Milch in ihren Kaffee. Charles trank ihn schwarz, daran würde sie sich nie gewöhnen können.

»Die meisten Leute haben keine Ahnung, wie ein Schriftsteller arbeitet.« Er sah sie jetzt an. »Sie stellen sich vor, dass ich den ganzen Tag an meinem Schreibtisch oder in einem Kaffeehaus sitze und schreibe oder das überarbeite, was ich zuvor geschrieben habe. Aber so ist das nicht.«

»Ich habe mir darüber noch nie wirklich Gedanken gemacht«, gab Molly zu und grinste. »Schließlich ist es naheliegend, zu erwarten, dass ein Schriftsteller schreibt.«

Charles zwinkerte ihr zu. »Natürlich schreibe ich auch. Aber eben nicht nur. Ein großer Teil meiner Arbeit besteht aus Nachdenken, aus Recherchieren und Ideen sammeln. Wenn ich eine Idee für ein Buch habe, ist das zuerst einmal wie ein verheddertes Wollknäuel. Ich muss den Anfang finden und das Ende und die Fäden dazwischen sortieren und ordentlich aufwickeln. Ich muss ein Gefühl für den Stoff bekommen. Dazu gehört auch, dass ich manchmal einfach nur durch eine Stadt laufe oder in einem Lokal sitze und den Leuten zuhöre.«

Molly nickte. »Ja, das kenne ich. Bei meiner Ermittlungsarbeit ist das ähnlich, da ist auch viel Intuition im Spiel. Würde ich nur Akten wälzen oder Verhöre lesen, käme ich nie auf einen grünen Zweig.«

»Genau. Ich muss die Menschen dazu sehen, die Gerüche wahrnehmen, die Stimmung fühlen, vorher kann ich nicht authentisch darüber schreiben.«

»Und heute willst du herausfinden, wie es im Stadtarchiv riecht?«

Charles musste lachen. »Ja, so ungefähr. Ich habe im Internet gelesen, dass es da eine kleine Dauerausstellung gibt und dass der Leiter des Stadtarchivs eine wahre Fundgrube ist, wenn es um die Geschichte von Mallorca geht. Ich habe um elf Uhr einen Termin mit ihm und ich hoffe, dass er mir etwas über die alten Schmugglergeschichten erzählen kann.«

»Du arbeitest an einer Schmugglergeschichte?« Molly sah ihn erstaunt an. »Normalerweise schreibst du doch Krimis!«

»Es wird ja auch ein Krimi. Aber Mallorca hat eine lange und wenig rühmliche Vergangenheit als Schmugglerparadies. Viele Hotels, die du hier siehst, sind mit dem Schmuggel von Zigaretten und Medikamenten finanziert worden. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts sind ein paar Leute sehr reich damit geworden. Eine der größten Privatbanken in Spanien gehört zum Beispiel einem Mann, der sein Vermögen mit Schmuggel verdient hat. Es wäre eine Schande, diese Geschichten nicht zu verwenden, wenn mein Krimi auf Mallorca spielt.«

»Ah, ich verstehe. Du suchst nach einem Ereignis in der Geschichte, das heute zu einem Kriminalfall führt«, fasste Molly zusammen.

»So habe ich es noch gar nicht betrachtet. Aber ja, du hast es treffend formuliert, so etwas meinte ich.«

Charles holte tief Luft, und plötzlich verlor sich sein Blick in der Ferne. Molly schwieg und beobachtete sein lebhaftes Mienenspiel. Es dauerte mehrere Minuten, bis Charles den Kopf schüttelte, als ob er den Schleier vertreiben wollte, der sich über seine Gedanken gelegt hatte.

»Danke, mein Schatz. Du hast mich gerade auf eine Idee gebracht. Ich glaube, ich weiß jetzt, wie ich die Geschichte anlege. Und ich bin sicher, im Stadtarchiv lässt sich etwas Passendes dazu finden.«

Molly stand auf und gab ihm einen Kuss. »Hauptsache, du vergisst darüber nicht, dass ich auch noch da bin.«

 

Eine Stunde später stand Molly vor dem Hauptportal von La Seu, der riesigen Kathedrale von Palma, und verfolgte mit den Augen die himmelwärts strebenden Pfeiler. Es war kurz nach elf, und auf dem Platz vor der Kirche drängten sich viele Menschen. Bruchstücke fremder Sprachen erreichten ihr Ohr, Fotoapparate klickten, einspännige Pferdekutschen klapperten über das Pflaster, Radfahrer fuhren in Schlangenlinien um die Touristen herum, und zwei Polizisten in blauen Uniformen und mit deutlich sichtbaren Pistolen im Halfter schlenderten über den Platz in Richtung Altstadt.

Das Portal selbst war verschlossen, und Molly folgte dem Strom der Besucher zu einer weitläufigen Terrasse an der Südseite der Kathedrale. La Seu erhob sich hoch über der Stadt. Molly trat an die gemauerte Brüstung und bewunderte das herrliche Panorama, das sich ihr bot: die Befestigungsanlagen direkt unter ihr, die sich bis zu den Palmen am Ufer erstreckten, dahinter die schlanken Masten der Jachten und am Horizont die riesigen Kreuzfahrtschiffe, die vor dem Hafen von Palma ankerten. Eigentlich hatte sie vorgehabt, den Dom zu besichtigen, aber der Anblick der vielen Leute, die auf Einlass warteten, nahm ihr die Lust daran. Bis 13.00 Uhr war der Eintritt frei, las sie auf einem Schild, und bis dahin würde die Warteschlange kaum kürzer werden.

Da sie nicht wusste, wann Charles fertig sein würde, ließ sie die Kathedrale hinter sich und bummelte stattdessen durch die verwinkelten Gassen der Altstadt. Die Straßencafés waren bereits gut besucht, und aus einem der zahlreichen Restaurants drangen so verführerische Düfte, dass Mollys Magen zu knurren begann.

Schnell ging sie weiter und konzentrierte sich lieber auf die Straßenkünstler. An der Mauer einer kleinen Kirche hatten sich einige Maler postiert und stellten ihre Bilder zur Schau. Eine bunt gekleidete Frau blies aus einer Drahtschlinge riesige Seifenblasen in die Luft, die über den Köpfen der Menge zerplatzten, und ein Stück weiter jonglierten zwei junge Männer mit bunten Bällen.

Molly blieb immer wieder stehen; sie wusste gar nicht, wohin sie zuerst schauen sollte. Fast wäre sie in einen silbern gekleideten Roboter gelaufen, der als lebende Statue an einer Straßenecke stand. Ein Stück weiter posierte ein alter Indianer in Fellmantel und mit Federschmuck auf dem Kopf. Ein dunkelhäutiger Mann auf einem Podest stellte einen Berberkönig dar; er verzog keine Miene, nicht einmal, als zwei Kinder an seinem langen Umhang zogen. Besonders hatte es Molly eine junge Frau angetan. Sie war in Grün- und Goldtönen bemalt und trug Blüten im Haar: eine Waldelfe, die im Schneidersitz auf dem Straßenpflaster saß. Sie bildete eine kleine Insel in dem ständigen Strom von Menschen, der sich vor ihr teilte und hinter ihr wieder schloss.

Molly wollte gerade weitergehen, da rempelte sie jemand von der Seite an. Automatisch fasste sie ihre Umhängetasche fester, und während sie noch ihr Gleichgewicht suchte, fühlte sie hinten an der Hosentasche eine kleine Hand. Mit einem raschen Griff erwischte sie ein schmales Handgelenk und blickte in die großen Augen eines vielleicht zehnjährigen schwarzhaarigen Mädchens. Es trug rosarote Leggins und ein buntes T-Shirt und erinnerte sie so frappant an Mattea, die sie gestern bei Gabriel getroffen hatte, dass sie unwillkürlich ihren Griff lockerte.

Das Mädchen zögerte keine Sekunde. Es entwand ihr die Hand, tauchte zwischen den Beinen der vorbeieilenden Menschen durch und war im nächsten Moment verschwunden. Molly sah sich nach den beiden Polizisten um, aber schnell verwarf sie den Gedanken. Die kleine Diebin hatte das Weite gesucht, und von ihrem Komplizen, der sie gestoßen hatte, war auch keine Spur mehr zu sehen.

Musik ertönte, und der Klang zog Molly weiter. Ein Stück weiter vorne öffnete sich die Gasse zu einem kleinen Platz, auf dem eine Gruppe von Straßenmusikern Aufstellung genommen hatte. Es war eine richtige Band, und die Musiker gaben im Eingang zu einem geschlossenen Laden ihre Kunst zum Besten. Die Besetzung war klassisch: ein Schlagzeug, eine E-Gitarre und ein riesiger Kontrabass, drei junge Männer, die mit Begeisterung bei der Sache waren. Der Schlagzeuger war gleichzeitig Sänger, und Molly blieb stehen, als sie eine moderne Interpretation eines Stücks von Chris de Burgh erkannte. Die drei waren wirklich gut, und es flogen reichlich Münzen und sogar einige Scheine in den offenen Gitarrenkasten. Auch Molly warf eine Münze hinein und beobachtete, wie der junge Mann am Kontrabass sein Instrument nachstimmte. Er sah auf, und ihre Blicke trafen sich, haselnussbraun und dunkelblau. Einen Moment lang sahen sie sich an. Der junge Mann hob fragend die Brauen. Im nächsten Augenblick schüttelte er den Kopf, grinste und zog resignierend die Schultern hoch.

Molly lachte über seine stumme Pantomime und wandte sich ab, ließ sich weitertreiben von der Menschenmenge, bis sie zu einem weiteren Platz kam, auf dem Kunsthandwerker einen kleinen Markt aufgebaut hatten. Eine asiatisch aussehende Frau flocht Tiere aus Binsengras, daneben saß ein alter Mann und schnitzte Schüsseln aus schimmerndem...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2017
Reihe/Serie Molly Preston ermittelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte cosy crime deutsch • cosy krimi deutsch • Dracheninsel • Drogen • EU • Freundschaft • Geochaching • insel-krimi • Krimi deutsche Autoren • Krimi Drogen • Krimi Kommissarin • Kriminalromane Serien • krimi reihen • Krimis mit Kommissarin • Krimis von Frauen • Mallorca • Mallorca Krimi • Molly Preston • Mord • Opfer • Urlaub • Urlaubskrimi • Urlaubslektüre • Verdacht • verschwundenes Mädchen • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-426-44506-9 / 3426445069
ISBN-13 978-3-426-44506-8 / 9783426445068
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