Nachts am Brenner

Ein Fall für Commissario Grauner

**** 11 Bewertungen

Buch | Softcover
336 Seiten
2017 | 8. Auflage
Kiepenheuer & Witsch (Verlag)
978-3-462-05008-0 (ISBN)
13,00 inkl. MwSt
lt;p>Im Schatten der Südtiroler Alpen ermittelt Commissario Grauner in seinem persönlichsten Fall.

Am sagenumwobenen Brennerpass, inmitten der Alpenidylle zwischen Südtirol und Österreich, müssen Commissario Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe einen grausamen Mord aufklären. Ein alter Mann wurde an ein Pferd gebunden zu Tode geschleift. Er lebte zurückgezogen, spielte manchmal mit seinen schweigsamen Freunden aus Jugendtagen eine Partie Karten. Als diese befragt werden sollen, verschwindet einer von ihnen spurlos. Die Ermittlungen führen den Commissario bis in die dunkelsten Abschnitte der Südtiroler Geschichte. Und ein alter Koffer birgt Hinweise darauf, dass der Fall mit der tödlichen Tragödie auf dem Hof von Grauners Eltern zusammenhängen könnte. Für die er auch heute, nach so vielen Jahren, keine Erklärung hat. Am Brenner, dort, wo einst Staatsmänner, Schriftsteller, Händler und Weltenbummler Station machten, ist die Ruhe der Nacht trügerisch.

Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, ist in Südtirol geboren und aufgewachsen. Er arbeitet als Medienentwickler und als Reporter für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und Salon. 2015 startete bei Kiepenheuer & Witsch die Krimireihe um den Südtiroler Commissario Grauner, die ein großer Erfolg bei Leser:innen und Presse ist.

»Wer dieses Buch nicht liest, versäumt einen rasant geschriebenen Krimi, bereichert durch jede Menge Lokalkolorit, spannende Verwicklungen und einige kurzweilige Lesestunden.« RMagazin Österreich 20180206

»Wer dieses Buch nicht liest, versäumt einen rasant geschriebenen Krimi, bereichert durch jede Menge Lokalkolorit, spannende Verwicklungen und einige kurzweilige Lesestunden.«

»Koppelstätter erzählt seinen fulminanten Fall sprachlich immer prägnant, mit sehr genau gezeichneten Charakteren und mitdetaillierten, atmosphärischen Schilderungen, die die Geschichte ungemein lebendig machen [...]. “Nachts am Brenner” ist ein ganz starker Kriminalroman [...].«

»Hochspannend und authentisch.«

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Commissario Grauner ermittelt ; 3
Zusatzinfo 2 farbige Karten
Sprache deutsch
Maße 124 x 190 mm
Gewicht 251 g
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 3. Fall • Alpen • Bestseller-Liste • Bozen, Bolzano • Brenner • Brenner; Krimis/Thriller • Commissario Grauner • Cozy Mystery / Cosy Mystery / Provinzkrimi • Drogen-Schmuggel • Familiengeheimnis • Kommissar • Kriminalromane und Mystery: Cosy Mystery • Kriminalromane und Mystery: Polizeiarbeit • Moderne und zeitgenössische Belletristik • Rattenlinie • Südtirol • Südtirol; Krimis/Thriller • Trentino-Südtirol
ISBN-10 3-462-05008-7 / 3462050087
ISBN-13 978-3-462-05008-0 / 9783462050080
Zustand Neuware
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3 Langatmig

von (Essen), am 07.12.2017

Ein alter Mann wurde von einem Pferd zu Tode geschleift. Kurz darauf wird eine zweite Leiche gefunden - ein Bekannter des ersten Toten. Grauner und Saltapepe ermitteln auf Hochtouren. Zunächst fällt der Verdacht auf Drogenhandel, doch dann entdeckt Grauner Dinge, die mit dem Mord an seinen eigenen Eltern im Zusammenhang stehen. Er beginnt allein, auf eigene Faust zu ermitteln und gerät dabei in große Gefahr...... 

Leider hat mich dieses Buch überhaupt nicht überzeugt. Grauner selbst wird als ewig hinter der Zeit hinkender Typ beschrieben, das kann nett wirken - ist aber hier einfach nervig. Dadurch kam bei mir auch keinerlei Sympathie auf. Spannung habe ich vergeblich gesucht, man liest einfach eine nette Geschichte mit viel Landschaft (die ist allerdings sehr schön beschrieben) und kauzigen, eigenbrötlerischen Dorfbewohnern. Diese beiden Teile sind sehr gut dargestellt, so daß ich finde, wenn man sich vom Krimi lossagt und keinen großartigen Krimi erwartet, erhält man eine nette Geschichte. 

3 Haut mich nicht vom Hocker

von (Wachtendonk), am 26.11.2017

Zum Inhalt: 
Am sagenumwobenen Brennerpass, inmitten der Alpenidylle zwischen Südtirol und Österreich, müssen Commissario Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe einen grausamen Mord aufklären. Ein alter Mann wurde an ein Pferd gebunden zu Tode geschleift. 
Meine Meinung: 
Hier handelt es sich um eine Geschichte, die eher ruhig daher kommt. Für mich schon fast zu ruhig. Die Protagonisten waren mir auch - aus welchen Gründen auch immer - nicht wirklich sympathisch. Ich habe auch ein wenig mit den immer wieder eingeworfenen italienischen und österreichischen Worten und Redewendungen gefremdelt. An sich mag ich Krimis mit Lokalkolorit, aber scheinbar liegt mir die Gegend scheinbar nicht so. Aber das ist nur mein Eindruck, ich bin davon überzeugt, dass das Buch für viele sehr gut lesbar ist. Der Schreibstil an sich liest dich übrigens auch gzt. 
Fazit: 
Leider nicht so ganz meins.

5 Düster und spannend

von , am 29.10.2017

Mich haben bei diesem Krimi besonders zwei Aspekte angesprochen:
- Zum einen das Ermittlerteam: Der Neapolitaner Claudio Saltapepe und der Südtiroler Johann Grauner, die vom Wesen so unterschiedlich ist. Und doch in ihrem Stolz eine Gemeinsamkeit haben. Ich kenne die beiden ersten Bände nicht, es wurde mir aber gut vermittelt, wie die beiden zueinander stehen und dass sie sich gegenseitig wertschätzen.
- Das Zweite ist die Darstellung des Brenners als Mysterium, eine Zwischenwelt in der sich niemand wohlfühlt. Es scheint, als ob alle, die dort wohnen oder arbeiten, mit einem Fluch belastet sind. Im Schatten der großen Autobahn, die Tausende von Nord nach Süd und umgekehrt bringt, ist das Leben und sogar das Wetter schwierig und unberechenbar. Diese düstere Stimmung wird im Verlauf der Geschichte beispielsweise verstärkt durch die Wiederholung des ersten Satzes des Prologs „Im Dunkeln gibt es keine Schatten.“

Die Ermittlungen zu den mysteriösen Todesfällen der beiden alten Männer nimmt für mich einen gelungenen und spannenden Verlauf. Es gibt viele Zusammenhänge und viele Möglichkeiten in welche Richtung sich der Fall entwickeln könnte. Und so jagt das Team immer wieder neuen Fährten hinterher und es dauert eine ganze Weile, bis die Puzzleteile endlich zusammenpassen.

Ich war erst einmal in der Gegend, aber trotz der düsteren Grundstimmung hat mir das Buch doch Lust gemacht, wieder nach Südtirol zu fahren. Und auch die beiden ersten Teile der Serie möchte ich gerne lesen.

4 Nachts am Brenner

von (Neresh.), am 28.10.2017

Nachts am Brenner, von Lenz Koppelstätter

Cover:
Schön atmosphärisch und passend zum Buch.

Inhalt:
Am Brenner, fast im Niemandsland zwischen Österreich und Südtirol wird ein alter Mann grausam ermordet. Kurz darauf wird eine zweite Leiche gefunden, auch wieder ein alter Mann aus der gleichen Kartenrunde.
Alle Hinweise deuten in die Vergangenheit und je mehr ermittelt wird, desto deutlicher wird, dass die Idylle mehr als trügerisch ist.

Nach „Der Tote am Gletscher“ und „Die Stille der Lärchen“ ist dies der dritte Roman mit Commissario Grauner und seinem neapolitanischen Kollegen Saltapepe. Und dieser Fall führt Grauner auch in seine eigene private und ungeklärte Vergangenheit, zu seinen eigenen Dämonen, zurück. Zum ungeklärten Mord an seinen Eltern.

Meine Meinung:
Ein guter Einstig und eine spannende Geschichte.
Für alle die Commissario Grauner schon kennen, wird dies auch seine sehr persönliche Geschichte. Ich kenne die beiden Vorbücher und habe mich doch wieder gewundert als ich die Altersangabe von Grauner (46 Jahre) gelesen habe, kommt er mir in seiner wohltuenden Ruhe, seiner Behäbigkeit, seinen Ansichten und seinen liebenswerten „Macken“ doch deutlich älter vor.
Die Spannung wird sehr geschickt aufgebaut, auch wenn es mir teilweise schon fast ein bisschen zu viele Zufälle sind. Manchmal frage ich mich wirklich: wie hat der „Täter“ jetzt von diesen „Ermittlungsergebnissen“ erfahren?
Während den Ermittlungen werden etliche Verdächtige gefunden, es entsteht ein wahrer undurchsichtiger Dschungel.
Geschehnisse aus der Vergangenheit werden mit aktuellen Ereignissen, Drogen und Flüchtlingsproblemen verwoben.

Am Ende gibt es noch mal ein Wende, ein Gedanke den ich immer mal wieder im Kopf hatte aber kaum für möglich gehalten habe.

Wie bei den anderen beiden Büchern, möchte ich die Karte hinten und vorne im Buch lobend erwähnen, kann man sich als Leser doch um einiges mehr in die Geschichte einfinden.

Autor:
Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, ist in Bozen geboren und in Südtirol aufgewachsen. Nach dem Studium in Bologna und Berlin, absolvierte er in München die Deutsche Journalistenschule. Er arbeitete als freier Autor und als Kolumnist und Medienentwickler für verschiedene Verlage, Magazine und Zeitungen.

Mein Fazit:
Ein spannender Roman, mit etlichen Hacken und Winkelzügen, manchen fraglichen Stellen und einem überraschenden Ende.
Von mir 4 Sterne.

4 Nachts am Brenner

von (Neresh.), am 23.10.2017

Nachts am Brenner, von Lenz Koppelstätter

Cover:
Schön atmosphärisch und passend zum Buch.

Inhalt:
Am Brenner, fast im Niemandsland zwischen Österreich und Südtirol wird ein alter Mann grausam ermordet. Kurz darauf wird eine zweite Leiche gefunden, auch wieder ein alter Mann aus der gleichen Kartenrunde.
Alle Hinweise deuten in die Vergangenheit und je mehr ermittelt wird, desto deutlicher wird, dass die Idylle mehr als trügerisch ist.

Nach „Der Tote am Gletscher“ und „Die Stille der Lärchen“ ist dies der dritte Roman mit Commissario Grauner und seinem neapolitanischen Kollegen Saltapepe. Und dieser Fall führt Grauner auch in seine eigene private und ungeklärte Vergangenheit, zu seinen eigenen Dämonen, zurück. Zum ungeklärten Mord an seinen Eltern.

Meine Meinung:
Ein guter Einstig und eine spannende Geschichte.
Für alle die Commissario Grauner schon kennen, wird dies auch seine sehr persönliche Geschichte. Ich kenne die beiden Vorbücher und habe mich doch wieder gewundert als ich die Altersangabe von Grauner (46 Jahre) gelesen habe, kommt er mir in seiner wohltuenden Ruhe, seiner Behäbigkeit, seinen Ansichten und seinen liebenswerten „Macken“ doch deutlich älter vor.
Die Spannung wird sehr geschickt aufgebaut, auch wenn es mir teilweise schon fast ein bisschen zu viele Zufälle sind. Manchmal frage ich mich wirklich: wie hat der „Täter“ jetzt von diesen „Ermittlungsergebnissen“ erfahren?
Während den Ermittlungen werden etliche Verdächtige gefunden, es entsteht ein wahrer undurchsichtiger Dschungel.
Geschehnisse aus der Vergangenheit werden mit aktuellen Ereignissen, Drogen und Flüchtlingsproblemen verwoben.

Am Ende gibt es noch mal ein Wende, ein Gedanke den ich immer mal wieder im Kopf hatte aber kaum für möglich gehalten habe.

Wie bei den anderen beiden Büchern, möchte ich die Karte hinten und vorne im Buch lobend erwähnen, kann man sich als Leser doch um einiges mehr in die Geschichte einfinden.

Autor:
Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, ist in Bozen geboren und in Südtirol aufgewachsen. Nach dem Studium in Bologna und Berlin, absolvierte er in München die Deutsche Journalistenschule. Er arbeitete als freier Autor und als Kolumnist und Medienentwickler für verschiedene Verlage, Magazine und Zeitungen.

Mein Fazit:
Ein spannender Roman, mit etlichen Hacken und Winkelzügen, manchen fraglichen Stellen und einem überraschenden Ende.
Von mir 4 Sterne.

4 Tatsächlich ein Krimi!

von , am 20.10.2017

Der Krimi "Nachts am Brenner" von Lenz Koppelstätter stand seit der Vorstellung auf meiner Wunschliste, weil ich den Brenner kenne und mich alleine dieser Ort neugierig gemacht hat, zudem hat der geschichtliche Hintergrund mein Interesse geweckt und auch die Aussicht auf "Ein Highlight des deutschsprachigen Krimi-Jahrgangs" hat mich dazu bewogen das Buch unbedingt lesen zu wollen. Das Cover finde ich gelungen und im Großen und Ganzen wurden auch alle meine Erwartungen erfüllt. Dies ist mein erster Krimi um Commissario Grauner und obwohl es bereits zwei Fälle davor gibt haben mir keine Informationen gefehlt, um leicht hineinzufinden.

Schon die Erzählungen zu Beginn vom Brenner und verschiedenen Orten und Gegenden in Südtirol haben mir sehr gefallen, insbesondere weil ich einige davon selber schon besucht habe und dies schöne Erinnerungen geweckt hat. Der Autor schafft von Anfang an Spannung und baut einen Krimi auf, der sich wirklich so nennen kann und in dem es um nichts anderes als den Fall geht, also nicht detaillierter um das Privatleben der Ermittler, wie man es öfter vorfindet, abgesehen davon, dass der Fall für Commissario Grauner Licht ins Dunkel um den Tod seiner Eltern bringt. Dies bewirkt allerdings auch, dass die Personen allesamt nicht wirklich greifbar und sympathisch werden und alles sehr kühl herüber kommt, Gefühle kamen bei mir kaum auf. Der Fall wird immer komplexer und behandelt am Ende sogar drei verschiedene Ermittlungsstränge, bleibt aber trotzdem übersichtlich genug, um dem Geschehen gut folgen zu können. Der Leser kann bis zum Schluss nicht wirklich erahnen, wer der Mörder der beiden alten Männer war und die Auflösung fand ich gelungen, lediglich der Epilog rief eine gewisse Verwirrung hervor. Die geschichtlichen Hintergründe fand ich gut in den Fall eingebunden und hätten für mich noch ausführlicher dargestellt werden können, zumal ich mich im Moment sehr für Geschichte interessiere. Diesbezüglich fand ich auch die Empfehlung weiterführender Literatur des Autors in seinen Dankesworten sehr hilfreich.

Ich kann auf alle Fälle meine Leseempfehlung für diesen Krimi aussprechen und werde bei Gelegenheit sicher auch die ersten beiden Fälle noch nachholen.

5 Das Tor zum Paradies ist die Hölle

von (xxxx), am 18.10.2017

Nachts am Brenner, Kriminalroman von Lenz Koppelstätter, 336 Seiten, erschienen im Verlag Kiepenheuer & Witsch.

Der Südtiroler Commissario Grauner ermittelt in seinem persönlichsten Fall.
Alpenidylle zwischen Österreich und Italien, der sagenumwobene Brennerpass. Hier wurde ein alter Mann grausam ermordet. Er lebte sehr zurückgezogen, sein einziger Kontakt, seine Kartelrunde. Als die in die Jahre gekommenen Freunde befragt werden sollen, verschwindet einer von Ihnen spurlos. Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe beginnen mit den Ermittlungen. Ein alter Lederkoffer bringt den Ermittler auf eine Spur, die mit dem ungeklärten Mord an seinen Eltern in Zusammenhang steht. Da der Commissario befürchtet, dass ihm wegen Befangenheit der Fall entzogen werden könnte, beginnt er im Geheimen zu ermitteln. Auch Saltapepe begibt sich auf den Spuren des Mörders in Lebensgefahr. Ein ungesühntes Verbrechen und geheime, illegale „Machenschaften“ tun sich auf. Kann das Ermittlerduo diesen komplizierten Fall lösen?
Die im auktorialen Erzählstil geschriebene Geschichte erstreckt sich über einen Zeitraum von 3 Tagen. Die einzelnen Kapitel sind mit einer Zeitangabe versehen und in Abschnitte unterteilt, was mir sehr dabei geholfen hat, den Überblick zu behalten, dabei hilfreich waren auch die Landkarten die auf die inneren Umschlagseiten gedruckt sind. Ein wortgewaltiger Krimi in einer düsteren Sprache, Briefe, Eigennamen und besondere Textstellen erscheinen kursiv gedruckt. Viele Dialoge – auch in italienischer Sprache machen die Erzählung äußerst lebendig. Koppelstätter konnte mich wieder einmal mit seinem bildhaften Erzählstil und der eindrucksvollen Sprache restlos begeistern. Sätze wie: „ Es ist nicht die Nacht, die das Unheil bringt, sondern ihr verschwinden“ oder „ Weil sie daherkommt diese Höllenstund‘, in der das dunkle Schwarz und das helle Blau um den Himmel ringen“, erzeugen Gänsehaut bzw. ein wohlig schauriges Gefühl. Der Spannungsbogen beginnt im Prolog und bleibt gleichbleibend hoch bis zum Ende. Trotz verschiedener Erzählstränge und der atmosphärisch dichten Handlung, war es ein Leichtes dem Plot zu jeder Zeit zu folgen. Im Epilog ergab sich noch eine überraschende Wendung, die auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Gut gefallen hat mir die Zusammenarbeit von Grauner und Saltapepe, eine Vertrautheit die sich im Verlauf der insgesamt 3 Bände langsam entwickelt hat. Der Ispettore aus Neapel scheint in Norditalien angekommen zu sein. Grauner, der seine Heimat und die Natur liebende Kommissar ist mir trotz seiner Ängste und seiner kauzigen Art sehr ans Herz gewachsen. Die Szene mit seinem neuen Fiat brachte mich zum Schmunzeln. Alles in allem habe ich die Lektüre sehr genossen. In Südtirol fühle ich mich wohl, das Buch gab mir ein herrliches „Urlaubsgefühl“, denn die verschiedenen Orte des Settings sind mir vertraut. Ein Krimi der sich von selber liest. Es bleibt die Hoffnung auf ein „Wiedersehen“ mit den Ermittlern in einer weiteren Folge. Von mir dafür 5 begeisterte Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

4 Nachts am Brenner

von (Neresh.), am 15.10.2017

Nachts am Brenner, von Lenz Koppelstätter

Cover:
Schön atmosphärisch und passend zum Buch.

Inhalt:
Am Brenner, fast im Niemandsland zwischen Österreich und Südtirol wird ein alter Mann grausam ermordet. Kurz darauf wird eine zweite Leiche gefunden, auch wieder ein alter Mann aus der gleichen Kartenrunde.
Alle Hinweise deuten in die Vergangenheit und je mehr ermittelt wird, desto deutlicher wird, dass die Idylle mehr als trügerisch ist.

Nach „Der Tote am Gletscher“ und „Die Stille der Lärchen“ ist dies der dritte Roman mit Commissario Grauner und seinem neapolitanischen Kollegen Saltapepe. Und dieser Fall führt Grauner auch in seine eigene private und ungeklärte Vergangenheit, zu seinen eigenen Dämonen, zurück. Zum ungeklärten Mord an seinen Eltern.

Meine Meinung:
Ein guter Einstig und eine spannende Geschichte.
Für alle die Commissario Grauner schon kennen, wird dies auch seine sehr persönliche Geschichte. Ich kenne die beiden Vorbücher und habe mich doch wieder gewundert als ich die Altersangabe von Grauner (46 Jahre) gelesen habe, kommt er mir in seiner wohltuenden Ruhe, seiner Behäbigkeit, seinen Ansichten und seinen liebenswerten „Macken“ doch deutlich älter vor.
Die Spannung wird sehr geschickt aufgebaut, auch wenn es mir teilweise schon fast ein bisschen zu viele Zufälle sind. Manchmal frage ich mich wirklich: wie hat der „Täter“ jetzt von diesen „Ermittlungsergebnissen“ erfahren?
Während den Ermittlungen werden etliche Verdächtige gefunden, es entsteht ein wahrer undurchsichtiger Dschungel.
Geschehnisse aus der Vergangenheit werden mit aktuellen Ereignissen, Drogen und Flüchtlingsproblemen verwoben.

Am Ende gibt es noch mal ein Wende, ein Gedanke den ich immer mal wieder im Kopf hatte aber kaum für möglich gehalten habe.

Wie bei den anderen beiden Büchern, möchte ich die Karte hinten und vorne im Buch lobend erwähnen, kann man sich als Leser doch um einiges mehr in die Geschichte einfinden.

Autor:
Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, ist in Bozen geboren und in Südtirol aufgewachsen. Nach dem Studium in Bologna und Berlin, absolvierte er in München die Deutsche Journalistenschule. Er arbeitete als freier Autor und als Kolumnist und Medienentwickler für verschiedene Verlage, Magazine und Zeitungen.

Mein Fazit:
Ein spannender Roman, mit etlichen Hacken und Winkelzügen, manchen fraglichen Stellen und einem überraschenden Ende.
Von mir 4 Sterne.

3 Konnte leider - im Gegensatz zu den Vorgängern - nicht zu Gänze überzeugen

von , am 05.10.2017

Im Vorfeld muss ich sagen, dass ich die beidern Vorgängerbände "Der Tote am Gletscher" und "Die Stille der Lärchen" kenne und ich somit die beidern Ermittler Grauner und Saltepepe schon seit Anfang an begleite beim Lösen ihrer Fälle.
Leider haben die beiden für mich in diesem Fall wieder Rückschritte gemacht: Mir hat die gemeinsame Ermittlungsarbeit gefehlt, die recht schwierige Beziehung zu Anfang, die im zweiten Band besser geworden ist, hat für mich hier im dritten Band einen Stillstand erfahren. Ich hatte die Hoffnung, dass die beiden noch näher zueinander kommen.
Auch hat mir die Ironie, die gegenseitigen Frotzeleien der beiden gefehlt.
Schade fand ich auch, dass Silvia Tappeiner - die Sekretärin der beiden - wieder nur eine kleine Nebenrolle erhalten hat. Von ihr hätte ich gerne mehr gelesen.

Schreibstil
Lenz Koppelstätter hat es mit seinem Schreibstil wieder geschafft, eine düstere, teils dramatische Stimmung zu schaffen. Seine Beschreibung, wie es nachts am Brenner ist bzw. sein kann, war toll. Allerdings hat sich das für mich relativ oft wiederholt. Vielleicht wollte er wieder diese Stimmung schaffen, aber gegen Ende hin, war mir der Bezug zur Nacht etwas zuviel.
Auch die Personen- und Charakterbeschreibung von Grauner und Saltapepe war mir etwas zu viel. Einerseits finde ich es gut, dass ein Leser auch beim dritten Band einsteigen kann und nichts wichtiges verpasst, aber als Kennerin der beiden Vorgängerbände waren mir viele Passagen zu viel, zu ausführlich.
Was ich anfangs noch charmant gefunden habe, mich aber ebenfalls zu Ende hin ziemlich in meinem Lesefluss gestört hat, war die italienischen Ausdrücke bzw. Sätze, die immer wieder zwischen den ermittelnden Polizisten gesprochen wurden. Leider bin ich der italiensichen Sprache nicht mächtig, und musste so immer wieder im Internet nach der Übersetzung googlen, weil ich die Angst hatte, dass mir wichtige Infos sonst verloren gegangen wären.
Positiv erwähnen möchte ich noch, dass ich bis zum Ende nicht gewusst habe, wer der Täter ist und auch in diesem Fall wiederum überrascht wurde.

Gelungen finde ich auch wieder das Cover: Dieses passt zur Stimmung im Buch, zur Region, in der sie spielt und was mir immer besonders gefällt: Sie fügt sich super in den Reigen zu den Covern der Vorgängerbände ein.

Fazit
Ein nach wie vor symathisches und eigenwilliges Ermittlerduo, das leider nicht seinen stärksten Fall gelöst hat.
Ich freue mich trotzdem auf den vierten Fall, den es hoffentlich bei dem kleinen Cliffhänger am Ende geben wird!

3 Schwächer

von (Dresden), am 29.09.2017

Im Vergleich zu den beiden Vorgängern fand ich dieses Buch schwächer. Zum einen hatte ich das Gefühl, Grauner wird immer mehr als ein kauziger rückwärtsgewandter Mensch dargestellt, der eigentlich mit seiner Polizeiarbeit nur hadert. Zum anderen fehlte mir eine durchgehende Spannung. So wirklich Verdächtige gab es für mich nicht, weil so ziemlich jedes mögliche Verbrechen als Motiv herhalten musste. Ich bekam mehr und mehr das Gefühl, auf dem kleinen Stück Brenner gibt es nur noch Verbrecher. Alles musste irgendwie untergebracht werden. Das nahm mir etwas die Lust am Lesen und ich kämpfte mich über große Strecken durch das Buch. Selten hatte ich das Gefühl, unbedingt weiterlesen zu wollen. Gut gefallen haben mir die Landschaftsbeschreibungen und die Eigenheiten der Menschen in der Region. Alles in allem für mich ein eher durchschnittliches Buch mit einigen Längen und für mich von den drei bisher vorliegenden Bänden das am wenigsten interessante.

3 zeitweise sehr langatmig

von (Buseck), am 28.09.2017

Das Cover ist wie den vorherigen Bänden wieder einmal gelungen. Es macht so ein bisschen Lust auf Urlaub in den Bergen.

Der Schreibstil von Lenz Koppelstädt ist wie bereits bei den ersten beiden Fällen äußerst flüssig, interessant, spannend und teilweise sehr düster. Aus diesem Grund lässt sich auch dieser Fall sehr gut lesen. Allerdings gibt es etwas was mich dieses Mal gestört hat. Die vielen verschiedenen Handlungsstränge, die weit in die Vergangenheit zurück führen haben das ganze recht unübersichtlich erscheinen lassen. Auch dieser ständige Wechsel zwischen den einzelnen Taten haben mich hier sehr gestört, denn sie haben die Aufklärung des eigentlichen Falls doch sehr raus gezögert.
Grauner und sind Saltapepe hingegen sind mir noch immer äußerst sympathisch auch wenn ihre Zusammenarbeit noch immer etwas holprig ist. Da hoffe ich, das sich das bei den nächsten Fällen schrittweise besssert.

Mein Fazit: Lesenswert, aber leider mit Abstand der schwächste Fall des Ermittlerduos.
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