Das wahre Leben -  Melda-Sabine Fischer

Das wahre Leben (eBook)

Total verrückt und doch echt
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2017 | 4. Auflage
144 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7448-7564-6 (ISBN)
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Die hier abgedruckten und mit Humor gespickten Gedichte sollen das alltägliche Leben und die Menschen, die der Verfasserin über den Weg gelaufen sind (und immer noch laufen), in vergnüglichen Reimen glossieren. Dinge des häuslichen Umfeldes werden dabei ebenso wenig ausgespart, wie Flora und Fauna sowie der Verlauf der Jahreszeiten. Dem einen oder anderen geneigten Leser (natürlich auch der geneigten Leserin) dürfte vieles bekannt vorkommen. Schmunzeln oder lauthals artikuliertes Losprusten ist ausdrücklich erwünscht.

Melda-Sabine Fischer, geboren in Ratingen (NRW) am 25.03.1953, seit 2009 in Krefeld zu Hause, entdeckte ihre Liebe zum Schreiben humorvoller Verse (teilweise gespickt mit rheinischen Wortfetzen) im Jahr 2015. Dann trat sie nämlich nach 46 Berufsjahren als Bankkauffrau in den Ruhestand ein und musste lernen, mit ihrer Freizeit etwas Sinn- oder Unsinniges anzustellen. Dabei geholfen hat ihr ihre fast 35-jährige Erfahrung als Humoristin auf diversen Bühnen Nordrhein-Westfalens. Beim Schreiben des ersten Gedichtes entwickelte sie einen solchen Spaß, Dinge des Alltags "auf die Schippe zu nehmen", dass sie selbst oftmals laut loslachen (losprusten) musste. Deshalb ist es nicht bei nur einem Gedicht geblieben.

Das letzte Vierteljahr


Das letzte Vierteljahr bricht an,

das Jahresende schleicht heran.

Die Blätter von den Bäumen fallen,

Grog-schwanger wird man sehr bald lallen.

Das Schuhwerk ist jetzt auch viel feuchter.

Für leichte Mädchen wird‘s nicht leichter,

wenn an den Straßen und Alleen

sie frierend nach den Freiern sehen.

Der Frösche Liebespiel im Tümpel

ist bei dem Wetter auch nicht simpel.

Im Mai war das Gequake groß,

doch jetzt im Moos ist nichts mehr los.

Die Wiese wird noch mal geschnitten;

sie hat im Sommer arg gelitten.

Die Nacht ist lang, der Tag ist kurz,

nach Moder riecht so mancher Furz.

Der Regen fällt viel stärker nun.

Man kann nicht raus, was soll man tun?

Man hätte jetzt viel Zeit für Sex,

ob mit der Eignen oder Ex.

Man sitzt jetzt meistens am Kamin,

weil man nicht weiß mit sich wohin.

Ein Pfeifchen das wird angebrannt,

das Kamasutra ist zur Hand.

Die Ehefrau mit leichten Macken,

will lieber schon die Plätzchen backen,

Anstatt im String und schwarzen Straps

zu warten auf den geilen Paps.

Rundum, die Stimmung, die ist trübe.

Es wird wohl nichts mit heißer Liebe.

Auch an der Wand den beiden Fliegen

scheint heut‘ das Fliegen nicht zu liegen.

Man könnt‘ im Keller basteln geh‘n

und gleich mal nach den Ratten seh‘n,

die sich so tummeln nur zum Spaß

im Dunkeln hinter’m Einweckglas.

Der Nachbar Otto brennt schon Trester;

er säuft das Zeug meist zu Sylvester.

Den saufen auch die Partygäste;

sogar sein Hund - der säuft die Reste.

Bald im November naht heran

mit Schwert und Pferd ein heil’ger Mann.

St. Martin, der herbei geeilt,

wie jedes Jahr den Mantel teilt.

Den reicht er ruck zuck im Gedränge

´nem Bettler in der Menschenmenge.

Der Bettler murmelt: „Das ist gut,

doch hätt‘ ich lieber einen Hut!“

St. Martin zischt: „Ist wohl ein Witz,

dann warte doch auf Hoppeditz.

Der gibt dir keinen Loden ab,

der setzt dir auf die Narrenkapp‘.“

Ist Martin dann davon geritten,

erscheint schon Nik’laus mit dem Schlitten.

Fliegt über Eichen, Birken, Pappeln,

nur um in ´nem Kamin zu zappeln.

So naht Advent mit großen Schritten,

man streut sich Zimt auf seine Fritten.

Jetzt weißt du, es ist höchste Zeit:

Geschenke-Wahnsinn macht sich breit.

Schnell zu REAL, denn einmal hin,

ist ja laut Werbung alles drin.

Man kauft schnell Schlips, Parfum und Socken;

am Baum will man nicht ohne hocken.

Das Christfest steht schon vor der Tür;

Ihr Kinderlein….. tönt das Klavier,

an dem uns Opa traut begleitet,

derweil sich die Verwandtschaft streitet.

Das Neue Jahr, so hofft man schließlich,

wird besser und nicht so verdrießlich.

Das erste Vierteljahr bricht an:

„Ob man was besser machen kann?“

Halloween


Vor Martin und vor Nikolaus

gibt’s ein Event, das ist der Graus.

Am einunddreißigsten Oktober,

gibt’s Totentanz und viel Zinnober.

Bei Iren und im Ami-Land

ist dieser Unfug wohlbekannt.

Seit mehr als zwanzig Jahren dann,

schloss man sich hier dem Schwachsinn an.

Zuerst, weil da noch unbekannt,

hielt man’s für’n Gruß ans ÖSI-Land,

denn plötzlich rief ein jeder Teen

begeistert nur noch: „Hello Wien!“

Doch uns’re Jugend kurz und knapp,

die schnitt die alten Bräuche ab.

Nicht mehr St. Martin mit den Fackeln

war „hip“, um fromm umher zu dackeln.

So warten wir seither vergeblich,

wenn’s draußen dunkel und auch neblich,

auf singend wohlerzog’ne Blagen,

die selbsterstellte Fackeln tragen.

Selbst Nik’laus, der bisher mit Zossen

ritt heilig und stets unverdrossen,

ist nicht mehr „In“ beim „Armen Mann“,

weil der ihn ja nicht gruseln kann.

D‘rum rennt an Halloween man dumm

und blöd wie Frankenstein herum.

Mit hohlen Rüben auf den Rüben

kann man sich nun als Zombie üben.

Als Hexe oder Sk‘lett-Gestell

schminkt man sich modrig oder grell.

Man läuft sogar im Gruselwahn

oft mittig auf der Autobahn.

Zum Sensenmann im schwarzen Kittel

da gibt es auch ein Gegenmittel.

Denn Kürbisse, gestellt ins Fenster,

vertreiben grinsend die Gespenster.

An Halloween auf jeden Fall

hat mancher einen Riesenknall.

Selbst Onkel Otto und Hund Waldi

sieht man als Monster heut‘ beim ALDI….

...um zu erschrecken, das ist klasse,

Frau Magda Müller an der Kasse.

Vor Schreck vergisst die einzutippen

des Onkel Otto’s Vollkorn-Schrippen.

Vor Otto graust’s auch Fräulein Meyer,

verliert ´ne Schachtel Bio-Eier.

Auch der Verkäuf’rin am Gemüse

geht schaurig-schön-erschreckt die Düse.

Und Mäx’chen, Onkel Otto’s Neffe,

den nachts ich auf der Straße treffe,

hat auf dem Schopf ´nen Totenkopf,

wild hüpfend wie ein Wiedehopf.

Mathilde Spärlich -mit Gerassel-,

just zu Besuch bei uns aus Kassel,

als „weiße Frau“ gestylt mit Stola,

sammelt für Zombies aus Angola.

Aus Remscheid kommt der Lehrer Gütlich,

lehrt Mathe und ist meistens friedlich.

Doch jetzt zieht er durch dunkle Gassen,

um heut‘ als Teufel Frau‘n zu fassen.

Er klebt auf seine Stirne vorn

d‘rum links und rechts ein Teufelshorn.

Am Friedhof dann beim Hexentanz

wippt angenäht sein Teufelsschwanz.

Zum Friedhof zieht‘s an Halloween

auch manches and’re Monster hin.

Dort findet man auch Tante Ella

mit Appelkorn als Vampirella.

Auch Friedrich Krause mit der Glatze

mimt Dracula mit Grusel-Fratze.

Zwecks Echtheit hat er -leicht verschroben-

„die Dritten“ d‘rum nach vorn geschoben.

Der Apotheker Alfred Ziehr

geht heute mal als Spinnentier.

Das fällt nicht schwer, denn Ziehr ist mager

und seine Spinnenbeinchen hager.

Am Friedhof steht auch Pfarrer Kuppe,

raucht amüsiert die zehnte Fluppe.

„Ich gehe heut‘ als Heil’ger Geist,

der Euch das Tor zum Jenseits weist.“

Die Monster rufen: „Das ist traurig,

für Halloween zu wenig schaurig.“

Doch dann gemeinsam in die Gruppe

nimmt man doch auf den Pfarrer Kuppe.

So zieht man dann durch unser Städtchen,

man klopft an viele Fensterläd’chen,

drückt an den Türen manche Klingel

und schreckt damit so manchen Pingel.

„Saures oder Süßes“ klingt’s aus den Kehlen,

doch kann ich es mir nicht verhehlen:

„Ich finde Halloween nur Schiet,

auch wenn der Heil’ge Geist mit zieht!“

Frau Holle (…mal erotisch)


Reif und Schnee auf jeder Tanne,

Frau Holle sitzt in ihrer Wanne.

Sie hat zu Sido just gerappt,

darum die Wanne überschwappt.

St. Nik’laus kommt in 10 Minuten,

sie muss noch ihren Körper fluten.

Der heil’ge Mann -ganz dienstbeflissen-

will heut‘ mit ihr noch auf die Kissen.

D‘rum muss Frau Holle reinlich werden,

sonst gibt’s womöglich noch Beschwerden.

Sie schiebt die Seife tief hinein;

auch innen soll es sauber sein.

Schon klopft es an Frau Holle’s Tür,

doch nur ein Engel steht herfür:

„‘nen Gruß schick‘ ich vom heil’gen Manne,

er hatte eine Schlittenpanne.“

„Wie schrecklich“, schreit die alte Holle,

„ich hol mir eben eine Molle.

Tritt solang ein, du guter Bote,

erzähl‘ derweil mir eine Zote.“

Und während sie das sagt, die Gute,

entdeckt entzückt sie seine Rute.

Die trägt versteckt er, dieser Wüste;

auch Engel haben halt Gelüste.

Frau Holle -Augen wie ´ne Eule-

erspinkst beglückt des Engels Beule.

Schnell greift sie hin -ganz wie zum Gruß-

und drückt die Rute mit Genuss.

Und die Moral von der Geschicht‘:

„Trau niemals einem Engel nicht.

Die Flügel machen‘s nicht allein,

es könnte auch ein Bengel sein.“

Eheleute Weihnachtsmann (…mal erotisch)


Ganz tief im Wald, wo Fuchs und Hase

fast täglich leeren ihre Blase,

besucht der Weihnachtsmann ein Häus’chen,

er macht dort öfter mal ein Päus’chen.

Die Tür ist schlicht, die Fenster sauber

und immer ist es wie ein...

Erscheint lt. Verlag 28.6.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
ISBN-10 3-7448-7564-4 / 3744875644
ISBN-13 978-3-7448-7564-6 / 9783744875646
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