Agatha Raisin und der tote Friseur (eBook)

Spiegel-Bestseller
Kriminalroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
224 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7325-2960-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Agatha Raisin und der tote Friseur -  M. C. Beaton
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Waschen, Schneiden, Töten - Agatha Raisins haarigster Fall

In den Cotswolds gilt Mr John als genialer Friseur, weshalb die Frauen bei ihm Schlange stehen. So auch Agatha Raisin. Denn der Selbstversuch, ihre (wenigen!) grauen Haare zu färben, ging gründlich schief. Gut, dass Mr John noch einen freien Termin hat. Und wie es scheint, findet der charmante Friseur nicht nur Agathas Haare reizvoll, sondern auch ihr Herz. Doch als Mr John vergiftet wird, endet ihre gemeinsame Zukunft, bevor sie überhaupt beginnen konnte. Ist der Täter eine Kundin des Friseurs? Der Verdacht liegt nah, meint Agatha und geht dem haarsträubenden Fall auf den Grund.

Band 8 der charmanten Krimireihe um die englische Detektivin Agatha Raisin von Bestsellerautorin M. C. Beaton.



M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt abwechselnd in Paris und in den Cotswolds.

M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt abwechselnd in Paris und in den Cotswolds.

Eins


Es herrschte Tropenwetter, und das in England, genauer gesagt in Evesham in den Cotswolds. Agatha Raisin fuhr auf den Parkplatz am Merstow Green, schaltete Klimaanlage und Motor aus und machte sich bereit, in die suppige Hitze hinauszutreten, die ihr in dem Moment entgegenschlagen würde, in dem sie die Wagentür öffnete.

Wie so viele hatte auch Agatha all die Warnungen vor dem Treibhauseffekt bisher immer als Angstmacherei übergeschnappter Ökoterroristen abgetan. Doch in diesem August wechselten sich schwüle, drückende Tage mit monsunartigen nächtlichen Gewittern ab. Das war schon seltsam.

Agatha stöhnte, als sie aus dem Wagen stieg und zum Parkscheinautomaten ging. Was für ein höllischer Tag, um sich neue Strähnchen machen zu lassen!

Sie kehrte zu ihrem Wagen zurück, legte den Parkschein ins Fenster und beugte sich zum Seitenspiegel. Ihr Haar war nach wie vor dunkelbraun, neuerdings aber mit lila Strähnen dazwischen.

Nach ihrem »letzten Fall« war Agatha in eine leichte Depression verfallen. Mrs. Agatha Raisin betrachtete sich gern als eine Privatdetektivin in der Tradition namhafter fiktiver Figuren wie Poirot oder Lord Peter Wimsey. Sie war eine nicht ganz schlanke Frau mittleren Alters mit passablen Beinen, einem runden Gesicht und kleinen Bärenaugen, die misstrauisch in die Welt blickten. Auf ihr dichtes, schimmerndes braunes Haar war sie schon immer stolz gewesen.

Allerdings hatte sie in dieser Woche erstes Grau darin entdeckt, das plötzlich überall zu sprießen schien. Also hatte sie sich eine dieser Farbspülungen gekauft, und seither schimmerten besagte Stellen gräulich lila. »Gehen Sie zu Mr. John«, hatte Mrs. Bloxby ihr geraten, die Vikarsfrau. »Sein Salon ist in der High Street in Evesham, und er soll sehr gut sein. Angeblich ist er ein wahrer Zauberer, was das Haarfärben betrifft.«

Agatha hatte einen Termin gemacht, und so kam es, dass sie nun in Evesham war, rund zehn Meilen von ihrem Heimatdorf Carsely entfernt.

Zyniker behaupteten, Evesham sei vor allem für seine Bezieher von Sozialleistungen und seinen Spargel berühmt. Der Ort lag am Avon im Vale of Evesham, dem Garten Englands, der für seine Gärtnereien, Obstplantagen und natürlich den Spargel bekannt war. Trotzdem machte es den Eindruck einer heruntergekommenen Stadt. Obwohl die Einwohnerzahlen stiegen, schlossen immer mehr Läden, und die vernagelten Fenster wurden von ansässigen Künstlern bemalt, sodass die Kleinstadt bisweilen wie eine Ansammlung von Gemälden und Wohlfahrtsläden schien. Gebärfreudige Frauen, deren bevorzugte Garderobe aus Leggings und Schlabberblusen bestand, schoben Kinderwagen durch die Straßen. Wie die Kolumnistin und Fernsehberühmtheit Ann Robinson einst bemerkte, schien dieser Kleidungsstil offenbar zwangsläufig zu Kinderwagen und Babys zu gehören.

Agatha dachte manchmal, dass ein Großteil der Bekleidungsgeschäfte durchaus überlebensfähig gewesen wäre, hätten die Besitzer beizeiten einen Blick nach draußen geworfen und begriffen, dass sie vielleicht nicht nur Sachen bis Größe 40 anbieten sollten, sondern bis 46.

Sie steuerte direkt die High Street an, ohne die prächtigen alten Kirchen zu beachten. Agatha interessierte sich nicht für Geschichte, jedenfalls nicht so wie James Lacey, ihr Nachbar und die Liebe ihres Lebens. James war mal wieder auf Reisen, weit weg von seinem Cottage und der deprimierten und jetzt auch noch ergrauten Agatha.

Der Salon hieß schlicht Mr. John. Mrs. Bloxby hatte Agatha dringend empfohlen, einen Termin beim Besitzer persönlich zu machen.

Und dort war das Geschäft auch schon. In der flirrenden Hitze der High Street sah Agatha eine unscheinbare Ladenfront, an der Mr. John in geschwungenen Messinglettern über der Tür stand.

Agatha ging hinein. Keine Klimaanlage, war ja klar. Dies war England, und in der Erinnerung überwogen die kalten Sommer, also warum hätten die Hausbesitzer auf die Idee kommen sollen, Klimaanlagen einzubauen?

Eine Frau am Empfang hakte Agathas Namen in ihrem Buch ab und rief ein pickliges, dünnes Mädchen herbei, das Agatha zu ihrem Platz führte. Agatha bereute bereits, hergekommen zu sein. Sie trottete dem Mädchen hinterher, das versprach, Mr. John zu holen.

Mürrisch blickte Agatha in den großen Spiegel. Sie fühlte sich alt und unansehnlich.

Auf einmal erschien ein Mann hinter ihr im Spiegel, und eine angenehme Stimme sagte: »Guten Tag, Mrs. Raisin. Ich bin Mr. John.«

Agatha blinzelte. Mr. John war groß und sehr, sehr gut aussehend. Er hatte dichtes blondes Haar und strahlende Augen, die so blau wie die Schwingen eines Eisvogels waren. Sein Gesicht war leicht gebräunt.

»Nun, was haben wir hier?«, fragte er.

»Wir haben lila Haar«, antwortete Agatha schnippisch, denn vor seiner umwerfenden Erscheinung kam sie sich noch schäbiger vor.

»Das lässt sich leicht beheben. Möchten Sie auch gleich eine neue Frisur?«

Gewöhnlich trug Agatha ihr Haar kurz, hatte es jedoch in letzter Zeit ein ganzes Stück wachsen lassen. Wenn schon, denn schon, dachte sie. »Warum nicht?«

»Sie sind nicht von hier, oder?«, fragte Mr. John, während er die Haarfarbe mit starken, gepflegten Händen anrührte.

»Nein, ich bin aus London.« Agatha hatte nicht vor, Mr. John oder sonst jemandem von ihrer Kindheit im Armenviertel von Birmingham zu erzählen. »Ich hatte eine PR-Agentur, die ich verkauft habe, und bin dann nach Carsely gezogen.«

»Ein hübsches Dorf.«

»Ja, sehr nett.«

»Und wie gefällt es Ihrem Mann?«

»Mein Mann ist tot.«

Seine Hände schwebten reglos über Agathas Kopf. »Raisin. Raisin? Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor.«

»Sollte er auch. Mein Mann wurde ermordet.«

»Ach ja, jetzt erinnere ich mich! Wie furchtbar für Sie.«

»Ich bin darüber hinweg. Schließlich hatte ich ihn vorher jahrelang nicht mehr gesehen.«

»Tja, eine attraktive Frau wie Sie wird sicher nicht lange Single bleiben.«

»Das ist zweifellos nett gemeint, und bestimmt sagen Sie Ähnliches zu all Ihren Kundinnen«, entgegnete Agatha gereizt, »aber mir ist durchaus bewusst, wie ich aussehe.«

»Ach, aber ich habe ja auch noch nicht Ihr Haar gemacht. Wenn ich damit fertig bin, werden Sie die Kerle mit Knüppeln vertreiben müssen!«

Agatha musste lachen. »Sie sind sich Ihrer Fähigkeiten ja sehr sicher.«

»Dazu habe ich auch allen Grund.«

»Wenn Sie so gut sind, warum sind Sie dann in Evesham?«

»Warum nicht? Ich mag Evesham. Die Leute sind nett. Hier bin ich der König. In London wäre ich inmitten der ganzen Konkurrenz nur einer von vielen. So, fertig, jetzt lassen wir die Farbe einwirken. Ich stelle die Uhr. Sharon, einen Kaffee und einige Zeitschriften für Mrs. Raisin!«

Eine Frau war hereingekommen und saß nun auf dem Platz neben Agatha. »Noch mal nachfärben, Maggie?«, begrüßte Mr. John sie.

»Wenn Sie meinen«, sagte Maggie und blickte bewundernd zu ihm auf.

»Gefiel Ihrem Mann der neue Look?«

»Dem gefällt gar nichts an mir.« Maggies Stimme bekam einen quengelnden Unterton. »Nichts als Beleidigungen von morgens bis abends. Ich sage Ihnen, John, wenn Sie mich nicht immer wieder aufmuntern würden, hätte ich mich längst umgebracht.«

»Aber, aber. Sie werden sich gleich viel besser fühlen, wenn wir hier fertig sind.«

Während Agatha wartete, dass die Farbe einwirkte, und noch mehr Kundinnen behandelt wurden – einige von den Assistenten des Meisters –, staunte sie, wie viel Persönliches die Frauen beim Friseur von sich preisgaben.

Verstohlen beobachtete sie Mr. John, der mit geschmeidigen Bewegungen hin und her eilte. Sie bewunderte seinen athletischen Körper, das blonde Haar und seine unglaublich blauen Augen.

Und zum ersten Mal seit Wochen begann Agatha, sich wieder lebendig zu fühlen.

Die Uhr klingelte, und Agatha wurde zu einem Waschbecken geführt, wo man ihr die Farbe aus dem Haar spülte. Danach ging es zurück zu Mr. John, der damit begann, ihr das Haar auf Wickler zu drehen.

»Ich dachte, es wird geföhnt?«

»Ich werde Ihr Haar aufstecken … Agatha. Sie heißen doch Agatha, nicht?«

Ein weniger atemberaubend aussehender Friseur hätte hierauf zu hören bekommen, dass sie Mrs. Raisin hieß. Doch Agatha nickte nur.

»Sie werden es lieben.«

»Ich habe mein Haar noch nie aufgesteckt, sondern es bisher immer kurz getragen.«

Er schnalzte mit der Zunge. »Nur Frauen, die weniger von sich halten, als sie sollten, tragen ihr Haar kurz. Sehen Sie sich irgendeine beliebige Frau mit kurzem Haar an, und ich sage Ihnen, dass sie ein schlechtes Selbstwertgefühl hat. Aber wissen Sie was? Wenn Sie es nicht mögen, können wir immer noch schneiden.«

Skeptisch stimmte Agatha zu, obwohl sie bereits merkte, wie sie zu schwitzen begann. Wie konnte Mr. John so cool bleiben?

Ihr war, als säße sie seit Stunden unter der Trockenhaube, bis sie endlich gerettet und zu Mr. John zurückgebracht wurde.

Während er eifrig ihren Kopf bearbeitete, sah Agatha verzückt dabei zu, wie ihr neues Ich zum Vorschein kam. Ihr Haar war wieder glänzend und braun, aber am Hinterkopf zu einer Banane hochgesteckt, sodass ihr Gesicht schmaler wirkte. Agatha vergaß die Hitze und lächelte Mr. John voller Dankbarkeit an.

Erst als sie die High Street wieder hinunterging und ihr Spiegelbild in den Schaufenstern anblinzelte, fiel ihr ein, dass sie keinen Folgetermin gemacht hatte. Bisher hatte...

Erscheint lt. Verlag 16.3.2017
Reihe/Serie Agatha Raisin Mysteries
Übersetzer Sabine Schilasky
Sprache deutsch
Original-Titel Agatha Raisin and the Wizard of Evesham
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Agatha Christie • agatha raisin • agatha raisin cd • agatha raisin dishing the dirt • agatha raisin dvd • agatha raisin englisch • agatha raisin englisch kindle • agatha raisin hörbuch • agatha raisin hörbuch deutsch • agatha raisin krimi • agatha raisin quiche of death • agatha raisin reihenfolge • Ann Granger • bücher krimi • Cornwall Krimi • Cosy Crime • Cosy Mystery • Dedektiv • Detektiv • Deutsche Krimis • Englischer Krimi • Ermittler • Gitta Edelmann • Hannah Dennison • hörbücher krimi • Komissar • Kommisar • Kommissar • Krimi • Krimi Bestseller • Krimi England • Kriminalroman • Krimi Neuerscheinung • Krimis • Krimis Bestseller 2016 • Krimis Neuerscheinungen 2016 • mc beaton • mc beaton agatha raisin • mc beaton agatha raisin deutsch • mc beaton hamish • mc beaton macbeth • Miss Marple • Mord • Mörder • Polizei • Polizist • Rebecca Michèle Ein tödlicher Schatz • Spannung • Spannungsroman • spiegel bestseller krimi • Tatort • Thriller • Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall Emma Goodwyn • Verbrechen
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ISBN-13 978-3-7325-2960-5 / 9783732529605
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