Schlaflos in Manhattan (eBook)

(Autor)

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2017 | 1. Auflage
448 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-95649-937-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schlaflos in Manhattan - Sarah Morgan
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Nette Freunde, ein riesiges Apartment, ein toller Job. Die Liste der Dinge, die eine junge Frau in New York erreicht haben sollte, hat Paige in allen Punkten abgehakt. Bis sie plötzlich von der Karriereleiter stürzt. Auf einmal ist der beste Freund ihres Bruders der Einzige, der ihr Leben wieder in Ordnung bringen kann. Schon früher hat Paige vergeblich für den Draufgänger Jake geschwärmt - und je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto klarer wird ihr, was auf ihrer New-York-Liste noch fehlt: die perfekte Liebesgeschichte ...
'Dieses Buch ist großartig geschrieben, voller Liebe, Träumen und auch Drama. Herrlich!' (bookreviews.at)
'Ein romantisches Erlebnis.'
Publisher?s Weekly
'Herzklopfen in der Stadt die niemals schläft und ein super Roman. Einfach lesenswert'
ReiseTravel
'Romantiker finden in diesem Roman eine wunderbare Liebesgeschichte.'
Fränkische Nachrichten



Sarah Morgan ist eine gefeierte Bestsellerautorin mit mehr als 21 Millionen verkauften Büchern weltweit. Ihre humorvollen, warmherzigen Liebes- und Frauenromane haben Fans auf der ganzen Welt. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von London, wo der Regen sie regelmäßig davon abhält, ihren Schreibplatz zu verlassen.

2. Kapitel


Schließt sich im Leben eine Tür, kannst du immer noch durch das Fenster einbrechen.

– Eva

„Eins ist klar: Du musst dein Glücks-Shirt verbrennen. Und zwar schnell.“ Paige stand auf der Dachterrasse in Brooklyn und starrte über die sanft wogenden Gräser hinweg auf die Hochhäuser von Manhattan. Der Dachgarten war eine der wenigen Ausnahmen hier in New York: eine grüne Oase, mitten in einer Stadt, in der sonst alles aus Glas, Stahl und Stein zu bestehen schien.

Matt hatte das Haus gekauft. Als Landschaftsarchitekt hatte ihr Bruder das Potenzial gesehen, wo andere Interessenten nur ein heruntergekommenes Gebäude erblickt hatten. Es war ein Brownstone, typisch für diese Gegend: die Mauern aus braunem Sandstein, schmal und hoch, ohne Garten und direkt angrenzend an die Nachbarhäuser. Wegen des baufälligen Zustands hatte Matt es für einen Bruchteil dessen bekommen, was es jetzt vermutlich wert war. Denn beim Umbau war nicht nur jedes der drei Stockwerke in ein Apartment verwandelt worden, sondern es gab noch dazu – als Krö-nung – den gemeinsamen Dachgarten. Aus dem verwitterten alten Dach war auf fast unbegreifliche Weise ein kleines Paradies geworden. Eine Reihe von schmalen, hohen Nadelbäumen umgab den Innenbereich, der mit Natursteinplatten belegt war. Aus den selbst gebauten Pflanzenkisten wuchsen Wachholder, Brautmyrte und Rosen in allen Farben. Von der Straße aus war der Garten nicht zu sehen. Die Horden von Touristen, die vorbeiliefen, um zum Times Square zu gelangen, bemerkten ihn gar nicht. Auch Paige hatte nichts von dieser verborgenen Welt gewusst, bevor sie nach New York gezogen war. Erst nach einiger Zeit war sie auf die Schmuckstücke aufmerksam geworden, die ganz weit oben auf den Dächern die Stadt zierten wie Zuckerperlen eine mehrstö-ckige Hochzeitstorte.

Der Dachgarten war ihr Lieblingsort.

Heute Abend flackerten die Kerzen in den großen Einweckgläsern, und die Luft war erfüllt vom Duft nach Lavendel und Jasmin. Das alles wirkte wie eine Szene aus einem entspannten Sommerurlaub – meilenweit entfernt von dem Chaos und der Hektik einer Großstadt. Und normalerweise brachte dieser Anblick sie auch sofort zur Ruhe.

Aber nicht heute.

Arbeitslos.

Das Wort schien in ihrem Kopf immer weiter anzuschwellen, bis es jeden anderen Gedanken verdrängt hatte.

Eva und Frankie schien es nicht anders zu gehen. Der Tisch vor ihnen war voll mit Tellern, auf denen sich köstliche Gerichte befanden: Kichererbsen im Kräutermantel. Schinken in Honigglasur. Rohes Gemüse mit einem selbst gemachten Dip. Wenn sie angespannt oder traurig war, flüchtete sich Eva in die Küche. Seit heute Mittag hatte sie ununterbrochen am Herd gestanden. Der Kühlschrank war bis oben hin mit Essen angefüllt.

Aber niemand aß etwas.

„Dieses Shirt? Das habe ich sofort weggeworfen.“ Evas Stimme klang belegt. „Auch wenn das vermutlich nicht besonders schlau war. Wer weiß, wann ich mir wieder ein neues leisten kann. Na ja. Vielleicht sollte ich versuchen, das Ganze auch mal positiv zu sehen. In Wahrheit habe ich diesen Job nie richtig gemocht. Jedenfalls nicht auf dieselbe Weise wie du, Paige. Ich bin nur hingegangen, um Geld zu verdienen. Und weil ihr beide auch da wart und ich es liebe, mit euch zusammenzuarbeiten. Aber es war nicht mein Traumjob oder etwas in der Art. Was ich mir wirklich wünschen würde, wäre, dass mein Koch-Blog bekannt wird, ganz viele Leute ihn lesen und ich darüber mein Leben finanzieren kann. Aber du hast immer von einer Karriere als Event-Managerin geträumt, Paige. Das muss schrecklich für dich sein.“

Paige schaute auf die Dächer, während sie versuchte, ihre Gefühle zu ordnen und sie zu benennen. Schließlich gab sie es auf. Alles schien außer Kontrolle zu sein. „Ist schon okay. Mir geht es gut“, sagte sie daher nur und lächelte. Es fiel ihr nicht weiter schwer. Sie hatte mehr als genug Gelegenheiten gehabt, dieses künstliche Lächeln zu üben. „Ihr müsst euch keine Sorgen um mich machen.“

Frankie kniete auf den Steinplatten und kümmerte sich um die Pflanzen. Sie goss, schnitt, pflückte welke Blätter ab und düngte. Und die ganze Zeit über sagte sie kein einziges Wort.

Paige wusste, was das bedeutete.

Wenn Frankie kleinere Probleme hatte, regte sie sich auf. Wenn sie wirklich bedrückt war oder Angst bekam, schwieg sie.

Und heute Abend war sie komplett still.

Denn nach allem, was sie in ihrer Kindheit erlebt hatte, war ihr Job alles für sie.

Sie selbst, dachte Paige, sah das genauso. Wenn auch aus anderen Gründen.

Plötzlich ertönte ein Klirren. Eva hatte vor Schreck ihr Glas umgeworfen, als Claws wie aus dem Nichts hervorgesprungen war.

Mit gerunzelter Stirn sah sie die Katze an, die Matt halb verhungert auf der Straße gefunden hatte. „Warum tut sie das immer? Dieses Tier ist doch nicht ganz normal.“ Sie stand auf, und Paige reichte ihr eine Papierserviette.

„Ich weiß. Dank dieser Katze hat meine gesamte Kleidung Kratzspuren.“ Sie hob die Hand, um Claws zu streicheln. Doch das Tier stolzierte mit steil erhobenem Schwanz davon. Die Katze verachtete jede Art von körperlicher Zuneigung – es sei denn, sie kam von Matt. Paige seufzte. „Warum hat Matt nicht eine süße Babykatze gerettet?“

„Weil süße Katzenbabys viel Pflege brauchen. Aber Claws ist Die Katze, die ihren eigenen Weg geht“, zitierte Frankie Kipling. Claws belohnte diese Erkenntnis mit einem kleinen Umweg und rieb sich kurz an Frankies Bein. „Wow. Habt ihr das gesehen? Sie war fast nett zu mir.“

„Wenn sie endlich mal aufhören würde, zu kratzen und Überraschungsangriffe zu starten, müsste sie nicht mehr immer nur ihren eigenen Weg gehen. Dann hätte sie nämlich Freunde.“ Eva wischte an ihrem Kleid herum. „Angeblich sollen Tiere doch spüren können, wenn es jemandem schlecht geht. Und dann kommen sie an und versuchen, die betreffende Person zu trösten.“ Ihre Stimme begann, bedenklich zu schwanken. „Dieser Abend hätte eigentlich dazu da sein sollen, Paiges Beförderung zu feiern. Stattdessen sind wir jetzt alle drei arbeitslos. Also, ich fühle mich nicht so gut. Wie schafft ihr beiden es eigentlich, so gelassen zu bleiben?“

Paige beobachtete, wie Claws sich neben Frankie auf der Terrasse ausstreckte. „Ehrlich gesagt, bin ich schon etwas sauer.“ Außerdem war sie ziemlich verängstigt, aber das würde sie nicht erzählen. „Vor allem auf Cynthia, weil sie mir große Versprechungen gemacht hat, die dann nicht ganz der Wahrheit entsprachen – vorsichtig formuliert. Und ich bin sauer auf mich selbst, weil ich dumm genug war, ihr zu vertrauen und sie beim Wort zu nehmen. Wenn ich früher Verdacht geschöpft hätte, wären wir drei jetzt vielleicht nicht in dieser Situation.“

Eva griff nach einer weiteren Papierserviette. „Es ist doch nicht dumm, wenn man seinem Arbeitgeber vertraut.“

„Doch, ist es. Es ist immer dumm, jemandem blind zu vertrauen.“ Frankie streckte die Hand aus, um Claws zu streicheln. Prompt begann die Katze zu fauchen.

Paige schüttelte den Kopf. „Achtung, Frankie. Mach das lieber nicht. Mein Bruder ist der einzige Mensch, dem sie vertraut. Obwohl ich diejenige bin, die Claws füttert, wenn er nicht da ist. Es gibt eben einfach keine Gerechtigkeit auf dieser Welt.“

Eva gab einen Becher Dressing über ihren selbst gemachten Salat. „Warum habe ich eigentlich so viel Zeit in der Küche verbracht, wenn niemand etwas isst? Na ja, das ist eben einfach meine Art, mich abzureagieren. Trotzdem sollten wir uns den Appetit nicht verderben lassen. Scheiß auf Cynthia. Scheiß auf sie alle.“

Frankie zog die Augenbrauen hoch. „Das ist das erste Mal, dass ich dich fluchen höre. Ich wusste gar nicht, dass du das kannst.“

„Es ist auch das erste Mal, dass ich meinen Job verloren habe. Ein spannendes neues Erlebnis, auch wenn es nicht auf der Liste der Dinge stand, die ich noch erleben will.“ Mit etwas mehr Schwung als notwendig begann Eva, das Dressing unter den Salat zu mischen, wobei einige Blätter aus der Schüssel flogen. „Immerhin muss ich Großmutter nichts davon erzählen. Grams hätte sich bestimmt Sorgen um mich gemacht. Aber wisst ihr, was das Schlimmste ist? Dass wir drei in Zukunft nicht mehr zusammenarbeiten werden.“ In ihren Augen glitzerten die ersten Tränen. Paige lief zu ihr und legte den Arm um ihre Freundin.

Ein guter Job war wichtig. Aber viel wichtiger waren gute Freunde. Und das hier waren die beiden besten Freundinnen, die man sich wünschen konnte.

„Das wird wieder“, sagte sie energisch, als könnte sie die Worte wahr machen, wenn sie nur genug Leidenschaft in sie legte. „Wir werden eine Lösung finden.“

„Aber wir haben doch schon angefangen zu suchen.“ Evas Stimme klang erstickt an ihrem Arm. „Es gibt nichts.“

Frankie stand auf und kam zu ihnen. „Dann suchen wir eben weiter.“ Sie strich Eva über die Schultern.

Eva schniefte. „Ist das hier eine Gruppenumarmung? Ich weiß, dass die Dinge sehr schlecht stehen, wenn Frankie mich umarmt.“

„Es war eher ein Tätscheln als eine Umarmung“, erläuterte Frankie. „Und gewöhn dich lieber gar nicht erst daran. Ich war nur kurz mal sentimental. Normalerweise bin ich ungefähr so streichelfreudig wie Claws. Aber mir geht es genau wie dir, Ev. Star Events interessiert mich im Grunde nicht die Bohne. Aber es macht mir ziemlich viel aus, wenn wir drei nicht mehr zusammenarbeiten können.“

Bei diesen Worten ihrer Freundin verspürte Paige eine Mischung aus Hilflosigkeit und Wut. Und dazu kam noch das schlechte Gewissen.

Sie hatte das Team geleitet. Noch nicht offiziell, aber...

Erscheint lt. Verlag 6.2.2017
Reihe/Serie From Manhattan with Love
Übersetzer Stefanie Kruschandl
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte auftakt • Belletristik • bewegend • Beziehung • Bruder • bücher bestseller • Champagne • Champagner • Donaueschingen • Elena Ferrante • Familiengeschichte • Frauenroman • Frauenunterhaltung • Freundinnen • Freundschaft • Gefühle • Gefühlschaos • Gegenwartsliteratur • Geschenk • Geschichte • Gesicht • Gestaltwandler • Handlung • Historische Liebesromane • Island • Kamelie • Kindle • Kleidung • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Los Angeles • Lovestory • Manhattan • Neuerscheinungen • New York • Orks • Paranormal • Protagonistin • reihenauftakt • Roman • Romance • Romantik • Romanze • Romanzen • San Francisco • Schlaf • Schwester • sexy Boss • Traumjob • Verdacht
ISBN-10 3-95649-937-9 / 3956499379
ISBN-13 978-3-95649-937-1 / 9783956499371
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