Vertrauen ist gut, küssen ist besser (eBook)

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2017 | 1. Auflage
368 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-95649-965-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vertrauen ist gut, küssen ist besser - Susan Mallery
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Das Leben ist kein Liebeslied. Der Meinung ist Destiny, und als Tochter zweier Countrystars muss sie es schließlich wissen. Sie sucht alles außer Drama und Herzschmerz. Aber die erhoffte Ruhe, die sie erwartet hat, findet sie nicht in Fool's Gold. Denn um ein Bergrettungsteam aufzubauen, muss sie eng mit dem Ex-Profi-Skifahrer und Adrenalinjunkie Kipling Gilmore zusammenarbeiten. Schon bald wird es zwischen ihr und Kipling so heiß, dass der Schnee schmilzt ...
'Susan Mallery ist eine Klasse für sich'
Romantic Times Book Reviews



Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.

1. Kapitel


Niemand wachte morgens auf und überlegte sich: Heute werde ich mich im Wald verlaufen. Aber selbst ohne Plan konnte dies geschehen.

Vielleicht lag es schlicht an dem den Menschen innewohnenden Forscherdrang. Oder es war schieres Pech. Oder vielleicht waren Menschen einfach nur dumm. Grandma Nell hatte immer gesagt: „Schönheit vergeht, aber Dummheit bleibt.“ Nicht, dass Destiny Mills das eine oder das andere verurteilen würde. Menschen verliefen sich nun mal, und ihre, Destinys, Aufgabe war es, sicherzustellen, dass sie wiedergefunden wurden. Es war ein wenig so, als wäre sie eine Superheldin. Nur verfügte sie anstelle eines Laserblicks oder der Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen, über ein brillantes Computerprogramm und ein gut ausgebildetes Such- und Rettungsteam.

Nun, theoretisch gesehen war es nicht ihr Team. Es gehörte zu der Stadt oder dem County, das ihre Firma engagiert hatte. Ihr Unternehmen hatte die Software programmiert, und sie war eine von drei Prozessbegleitern, die denen halfen, die es benutzen wollten. Sie kam vorbei, bildete das Such- und Rettungsteam aus und reiste dann zu ihrem nächsten Auftrag weiter.

Wenn heute Montag ist, muss ich in Fool’s Gold sein, dachte sie humorvoll, als sie ihr kleines vorübergehendes Büro betrat. Fool’s Gold, Kalifornien, Einwohner: 125.482, wie das Schild verkündete, das sie auf dem Weg hierher gesehen hatte. Am Fuße der Sierra Nevada gelegen, zog die Stadt Touristen zu Tausenden an. Im Winter kamen sie zum Skilaufen, im Sommer zum Wandern und Zelten und das ganze Jahr über, um eines der Dutzenden Festivals zu besuchen, für die der Ort berühmt war.

Nichts davon war jedoch der Grund für ihre Anwesenheit. Sie interessierte sich nur für die mehrere Hunderttausend Hektar Land direkt außerhalb der Stadtgrenze. Unerforschte Wildnis mit unzähligen Abhängen, Rinnen, Flüssen und Höhlen. Plätze, an denen Menschen sich verirrten. Und wenn jemand sich verirrt hatte, wen rief man dann an?

Destiny lachte leise, als die Titelmelodie von Ghostbusters durch ihren Kopf hallte. Sie wusste nicht, wie es anderen Leuten ging, aber für sie war das Leben ein Soundtrack. Überall war Musik. Noten bildeten Melodien, und Melodien waren wenig mehr als Erinnerungen, die man jederzeit abrufen konnte. Man musste nur einen Song vom Abschlussball der Highschool hören, und schon lag man wieder in den Armen seines Freundes.

Seufzend setzte sie sich auf ihren Stuhl und stellte ihren Laptop in die Dockingstation. Sie hatte nur gut eine Woche, um sich einzurichten, bevor die echte Arbeit begann. In den nächsten drei Monaten würde sie das Terrain kartografieren, die unglaublich intelligente Software ihrer Firma mit den Informationen füttern und das Such- und Rettungsteam ausbilden. Sie war die Kontaktperson, die menschliche Verbindung. Und in drei Monaten würde sie an einen anderen Ort des Landes ziehen und wieder von vorn anfangen.

Destiny liebte das Vagabundenleben. Sie fand es schön, immer wieder woanders zu sein. Es fiel ihr leicht, Freunde zu finden, und genauso leicht ließ sie alles hinter sich, wenn es an der Zeit war aufzubrechen. An dem neuen Platz würden weitere Freunde warten. Sicher, in ihrem Leben fehlte es an Kontinuität, aber dafür wurde ihr das emotionale Drama erspart, das langfristige Freundschaften mit sich brachten, die mitunter äußerst erschöpfend sein konnten.

Sie war in einer Familie aufgewachsen, die diese „Real Housewives of“-Sendungen im Fernsehen so interessant wirken ließen wie das Lesen des Telefonbuchs. Gegen ihre Eltern war Reality-Fernsehen gar nichts. Als Erwachsene hatte sie wählen können, ob sie das Drama wollte oder nicht, und sie hatte sich dagegen entschieden. Mit Absicht hatte Destiny einen Job und einen Lebensstil gewählt, die es ihr erlaubten, ständig in Bewegung zu sein.

Aber in den nächsten paar Monaten würde sie die kleinstädtische Schrulligkeit von Fool’s Gold genießen. Sie hatte sich bereits ein wenig über die Stadt informiert und freute sich schon darauf, das Lokalkolorit in sich aufzusaugen.

Pünktlich auf die Minute öffnete sich die Tür zu ihrem kleinen Büro. Destiny erkannte den großen, blonden, gut aussehenden Mann, der im Türrahmen stand. Sie hatten sich zwar noch nie getroffen – sie war von der Bürgermeisterin engagiert worden, nicht von ihm –, aber sie hatte ihn schon oft auf Zeitschriftencovers, in Fernsehinterviews oder Fotos in Internetartikeln gesehen.

Lächelnd erhob sie sich. „Hi. Ich bin Destiny Mills.“

„Kipling Gilmore.“

Seine Augen waren von einem dunkleren Blau, als sie erwartete hatte, und er hatte diese leichte Anmut, die vermutlich daher kam, dass er schon immer Sportler gewesen war. Denn er war nicht einfach nur Kipling Gilmore, sondern der Kipling Gilmore. Berühmter Athlet. Superskifahrer. Olympischer Goldmedaillengewinner. Die Presse hatte ihn G-Force genannt, weil es ihm zumindest auf Skiern nur auf Geschwindigkeit ankam und er allen Regeln der Physik zu trotzen schien. Er konnte Dinge tun, die niemals zuvor jemand getan hatte. Zumindest bis zu seinem Sturz.

Sie schüttelten einander die Hand. Dann reichte er ihr einen kleinen rosafarbenen Karton von einer Bäckerei. „Damit Ihnen das Einleben leichter fällt.“

Sie hob den Deckel und entdeckte ein halbes Dutzend Donuts. Der Duft von Zimt stieg ihr in die Nase. Er war berauschend und weckte den Wunsch in ihr, fünfzehn Minuten allein mit diesen zuckrigen Köstlichkeiten zu verbringen.

„Danke“, meinte sie. „Viel besser als Blumen.“

„Freut mich, dass Sie das so sehen. Wann sind Sie angekommen?“

„Gestern. Ich bin am Abend vorher nach Sacramento geflogen und dann gestern Morgen den kurzen Weg hierhergefahren.“

„Sind Sie mit Ihrer Unterkunft zufrieden?“

„Ja, und ich freue mich darauf, mich an die Arbeit zu machen.“

„Dann sollten wir loslegen.“

Sie setzten sich beide, und sie drehte ihren Laptop so, dass er auch etwas sehen konnte, während sie auf der Tastatur tippte.

„Es gibt zwei Voraussetzungen, um die Such- und Rettungssoftware zum Laufen zu bringen“, begann sie. „Das eine ist das Kartografieren der Gegend und das andere, Ihnen und Ihrem Team die Benutzung des Programms beizubringen.“

„Das klingt nicht so schwer.“

„Das höre ich immer – bis einen die Realität einholt.“

Langsam zog er eine Augenbraue hoch. „Ist das eine Herausforderung?“

„Nein. Ich will damit nur sagen, dass der Prozess seine Zeit braucht. STORMS kann sich an beinahe jede Situation anpassen. Der Erfolg oder Misserfolg einer Suche hängt normalerweise von einer Kombination aus Informationen und Glück ab. Mein Ziel ist es, das Glück aus der Gleichung zu streichen.“

STORMS – Search Team Rescue Management Software – unterstützte das Rettungsteam. Das System wurde mit Daten gefüttert, und dann prognostizierte das Programm die wahrscheinlichsten Gegenden, in denen mit der Suche begonnen werden sollte. Je mehr Informationen über die vermisste Person, das Terrain, die Jahreszeit und die Wetterbedingungen vorlagen, desto schneller ging die Suche. Jeder Suchende hatte einen GPS-Tracker bei sich. Dessen Informationen wurden zur Software zurückgeschickt, damit die Suche in Echtzeit aktualisiert werden konnte.

So wurden immer mehr Gegenden eliminiert und das Suchgebiet eingegrenzt, bis die vermisste Person gefunden wurde.

„Ich fange in den nächsten Tagen an, die Gegend zu kartografieren“, sagte sie.

„Wie wird das ablaufen?“

„Erst einmal aus der Luft. Wir benutzen einen Helikopter und verschiedene Ausrüstungen, um die uns bereits vorliegenden Satellitendaten zu unterfüttern. Die stark bewaldeten Gegenden und die steilen Berghänge werden zu Fuß erfasst werden müssen.“

„Und das machen Sie?“

Auch wenn die Frage durchaus höflich gestellt war, schwang in seiner Stimme eine gewisse Ungläubigkeit mit. Du dummer Mann, dachte sie lächelnd.

„Ja, Kipling, ich kann klettern, wenn nötig. An zu abgelegenen Plätzen nehme ich mir einen Führer mit, der sich in der Gegend auskennt.“

„Ich dachte, Sie wären ein Großstadtmädchen. Hat mir nicht jemand erzählt, Sie würden in Austin leben?“

„Dort wohne ich, ja. Aber ich bin in der Nähe der Smoky Mountains aufgewachsen. Ich komme da draußen ganz gut klar.“

Unerwähnt ließ sie, dass sie als Kind mehrere Jahre bei ihrer Grandma mütterlicherseits in den eben erwähnten Bergen gelebt hatte. Sie konnte nicht nur klettern, sondern auch angeln und kannte drei Arten, ein Eichhörnchen zuzubereiten. Doch das würde sie ihm nicht verraten. Wenn man jemandem sagte, dass man ein großartiges Steak zubereiten konnte, wurde einem applaudiert. Bei gekochtem Eichhörnchen mit Wurzelgemüse hingegen schauten sie einen an, als wäre man ein Kannibale. Die Leute waren seltsam, aber das war nichts Neues für sie.

„Dann vertraue ich darauf, dass Sie wissen, was Sie tun“, sagte er. „Wann kommt der Hubschrauber?“

Sie schaute auf den Kalender. „Ende der Woche. Es wird ein geschäftiger Sommer. Sobald wir die Geografie in der Datenbank haben, fangen wir an, das System zu testen. Das bedeutet, nach Menschen zu suchen, die sich nicht wirklich verlaufen haben.“

Seine Mundwinkel zuckten amüsiert. „Ich habe die Unterlagen durchgesehen.“

„Gut zu wissen. Heißt das, dass Sie auch Bedienungsanleitungen lesen?“

Er zögerte lange genug, dass sie anfing zu lachen.

„Das habe ich...

Erscheint lt. Verlag 9.1.2017
Reihe/Serie Fool's Gold
Fool's Gold
Übersetzer Ivonne Senn
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Belletristik • Bestsellerautorin • Beziehung • Erinnerung • Erotik • Extremsportler • Familie • Familiensaga • Fool's Gold • Frauenroman • Frauenromane • Freundinnen • Freundschaft • Gegenwartsliteratur • grünen Augen • Gutshaus • Historische Liebesromane • humorvoll • Jungfrau • Jungfräulichkeit • Krankenschwester • Liebe Romantik • Liebesleben • Liebesroman • Liebste • Musik • Romance • Romantik • romantische Liebesgeschichte • Romanzen • Scheidung • Schwanger • Schwester • Schwestern • Selbstbewusstsein • Sierra Nevada • Susan Mallery • Teenager • Unterhaltung • Winter
ISBN-10 3-95649-965-4 / 3956499654
ISBN-13 978-3-95649-965-4 / 9783956499654
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