Das Herz der verlorenen Dinge

Ein Roman aus Osten Ard

***** 10 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
380 Seiten
2017 | 2. Druckaufl. 2018
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-96144-7 (ISBN)
20,00 inkl. MwSt

»Das Herz der verlorenen Dinge« bietet für alle neuen Leser den Einstieg in die Welt von Osten Ard. Er setzt an am Ende des letzten Bandes von »Das Geheimnis der Großen Schwerter« und eröffnet einen neuen Zyklus voll tödlicher Abgründe und Intrigen dreißig Jahre in der Zukunft.

Tad Williams' Antwort auf George R. R. Martins »Game of Thrones«


»Das Herz der verlorenen Dinge« bietet für alle neuen Leser den Einstieg in die Welt von Osten Ard. Er setzt an am Ende des letzten Bandes von »Das Geheimnis der Großen Schwerter« und eröffnet einen neuen Zyklus voll tödlicher Abgründe und Intrigen dreißig Jahre in der Zukunft.

Tad Williams' Antwort auf George R. R. Martins »Game of Thrones«

Osten Ard steht erneut am Scheideweg. König Simons und Herzog Isgrimnurs Kriegern ist es gelungen, das Elbenvolk zurück in ihre Hochburg in den Bergen zu drängen. Der Krieg scheint vorbei, aber das Töten dauert an. Die Sterblichen begnügen sich nicht mit ihrem Sieg, sie trachten danach, das Volk der Nornen gänzlich auszulöschen. Da verbreitet sich die Kunde, dass die uralte Nornenkönigin Utuk'ku gar nicht tot ist, sondern nur in einem todesähnlichen Schlaf liegt, von dem sie zurückkehren wird ...

Tad Williams, geboren 1957 in Kalifornien, ist Bestseller-Autor und für seine epischen Fantasy- und Science-Fiction-Reihen, darunter Otherland, Shadowmarch, und Der letzte König von Osten Ard, bekannt. Seine Bücher, die Genres erschaffen und bisherige Genre-Grenzen gesprengt haben, wurden weltweit mehrere zehn Millionen Male verkauft.

»Wer dunkle Nächte voller Schrecken liebt und einen Norden, der so grausig ist, dass man die Sehnsucht nach einem warmen Kaminfeuer und einer festen Burg kaum aushält, der kommt im neuen Mini-Epos "Das Herz der verlorenen Dinge" von Superstar Tad Williams voll auf seine Kosten. Nach über 20 Jahren kehrt Williams mit diesem Juwel in seine Fantasy-Reihe Osten Ard zurück.« Angela Wittmann, Brigitte, 12.2017 Angela Wittmann Brigitte 20171201

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Das Geheimnis der Großen Schwerter
Hobbit Presse
Übersetzer Cornelia Holfelder-von der Tann
Sprache deutsch
Original-Titel The Heart of What was Lost
Maße 147 x 221 mm
Gewicht 590 g
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Das Geheimnis der großen Schwerter • Elben • Epos • Fantasy • High-Fantasy • Nornen • Osten-Ard
ISBN-10 3-608-96144-5 / 3608961445
ISBN-13 978-3-608-96144-7 / 9783608961447
Zustand Neuware
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5 perfekter Zwischenband

von (Freising), am 16.05.2017

Es ist bereits über 10 Jahre her, dass meine Mutter mir die vier Teile von Osten-Ard in die Hand gedrückt hatte und ich zum ersten Mal etwas von Tad Williams gelesen habe. Ich lese sehr viele Fantasyromane und diese Bücher gehören bis heute zu meinen Lieblingsbüchern. Jetzt geht es also weiter mit dieser Reihe.
Den Anfang macht das Buch "Das Herz der verlorenen Dinge". Das Cover ist vielversprechend und Tad Williams lässt neben neuen Charakteren auch bekannte Gesichter agieren, wie z.B. Sludig und Isgrimnur. Und er gibt den Nornen diesmal sehr viel Raum, so dass man überrascht ist, dass sie gar nicht als die grauenhaften "Monster" rüber kommen, sondern ein geplagtes Volk, welches ums nackte Überleben kämpft. Es ist eine Art Kriegsbericht. Nach dem großen Finale im Engelsturm sind die Nornen auf der Flucht und die Rimmersmänner versuchen die letzen von ihnen endgültig auszulöschen. Tatsächlich taten sie mir bald leid und ich war versucht zu denken, dass sie nicht alle sterben sollten.

Tad Williams schreibt gewohnt routiniert und facettenreich, gibt den Darstellern Tiefe und Charakter. Etwas schade war, dass es nur drei Handlungsstränge gab und weder Binabik noch Simon darin vorkamen. Aber dafür ist das Buch auch einfach zu dünn. Deshalb muss ich mich auf den Herbst vertrösten, wenn es richtig losgeht mit der "Hexenholzkrone".

Guter Zwischenband. Für Fans ein Muss.

4 Eine vielschichtige Welt

von , am 27.04.2017

Ich muss zugeben, dass dies mein erster Roman von Tad Williams ist. Ich war etwas skeptisch, ob ich mich in dieser Welt, von der es schon so viele Vorgängerbände gibt, zurechtfinde. Der Anfang fiel mir auch nicht leicht. Viele Protagonisten und eine Menge Hintergrundinformationen zu den einzelnen Verflechtungen, die ich nicht so schnell durchschaute. Es fehlt eine irgendwie geartete Zusammenfassung der vorhergehenden Bände und/oder eine Erklärung der Welt von Osten Ard. So hatte ich eigentlich die ganze Zeit das Gefühl bei diesem Buch, dass mir wichtiges Vorwissen fehlt.
Das Buch beginnt zwar direkt, wo der letzte Band der Osten Ard Saga endete, aber soll gleichzeitig die neue Reihe eröffnen. Es ist sozusagen ein Bindeglied. Wie auch in den Vorgängerbänden geht es um den Kampf zwischen Menschen und Nornen. Ziel ist dieser Völker ist es immer noch sich gegenseitig zu vernichten. Dabei verschwimmt die schwarz-weiß Zeichnung, denn die Perspektive wechselt zwischen den zwei Todfeinden. Dadurch erhält man als Leser einen differenzierten Blick und lernt die Beweggründe beider Seiten kennen. Das fand ich vom Autor sehr gut gelöst. Der Autor konzentriert sich dabei sehr auf die Ausarbeitung der Charaktere, was einerseits einen tiefen Einblick über die Protagonisten gibt, anderseits geht es zu Lasten der Handlung. Für mich verlief diese teilweise sehr schleppend.
Schreibstil fand ich sehr gut, die Beschreibung der Umgebung und Schlachten ist detailliert, so dass ich mir alles bildlich sehr gut vorstellen konnte. Es liest sich insgesamt gut. Dennoch würde ich dieses Buch nur für Fans der Welt um Osten Ard empfehlen. Für Neueinsteiger wie mich fand ich es eher schwierig. Zu komplex ist die vorgestellte Welt, als dass man sie ohne wirkliche Einleitung verstehen kann. Dennoch ich habe durch dieses Buch Lust bekommen, mal in alten Bücher von Tad Williams reinzuschauen und vielleicht danach dieses Buch nochmal zu lesen. Denn die Welt, die er erschaffen hat, ist vielschichtig, interessant und kann sich wirklich mit den Fantasywelten anderer großer Autoren messen.

5 gelungener Appetizer

von (München), am 14.04.2017

Über 20 Jahren ist es her, dass Tad Williams Leser auf der ganzen Welt mit seinem Osten-Ard-Zyklus begeistert hat. Fast genauso lange lagen ihm seine treuen Fans in den Ohren, doch etwas Neues aus diesem Fantasyuniversum zu schreiben. Und was wir alle kaum zu hoffen gewagt hatten, ist endlich geschehen. Für Herbst ist der erste Band einer neuen Reihe angekündigt, in der wir tatsächlich Simon, Miriamel, Binabik und all die andere, liebgewonnen Figuren wiedertreffen werden. Als Appetizer darauf - und laut Verlag als Einstieg für Osten-Ard-Neulinge - ist nun „Das Herz der verlorenen Dinge“ erschienen.

Ich hatte eigentlich erwartet, dass dieser mit 330 Seiten recht knapp gehaltene Zwischenband eher wie eine Ergänzung zu den Geschehnissen am Engelsturm daherkommen würde. Immerhin spielt es nur ungefähr ein Jahr nach den letzten Geschehnissen. Ineluki ist vernichtet und die Nornen auf der Flucht in ihre letzte Bastion in den Bergen. Isgrimnur wurde abkommandiert sie zu verfolgen, wenn möglich zu vernichten. Auf ihrem Rückzug kommt es zu immer neuen Gefechten. Die Weißfüchse sind nur noch wenige, aber sie kämpfen mit unglaublicher Härte und Geschicklichkeit und viele menschliche Kämpfer müssen ihr Leben lassen und die Überlebenden sehnen sich danach, dass es ein Ende hat mit diesem fürchterlichen Krieg.

Das bekannte Personal beschränkt Tad Williams diesmal auf Isgrimnur und den treuen Kämpfer Sludig. Stattdessen werden mit Porto und Endri zwei einfache Soldaten vorgestellt, die stellvertretend für eine tapfere Truppe von RImmersmännern und Söldnern aus allen menschlichen Landen stehen. Die beiden Neuzugänge wachsen einem sehr schnell ans Herz. Aber der interessanteste Kniff ist die Art und Weise, wie Tad Williams in diesem Buch die Nornen darstellt. Er gibt ihnen diesmal sehr viel Raum und beleuchtet nicht nur ihre Beweggründe und ihre sozialen Strukturen, sondern er rückt einige Nornen in den Mittelpunkt der Geschehnisse, die durchaus Sympathiewerte erringen können und trotz ihrer Fremdartigkeit und ihrer seltsamen Rituale fast menschlich rüberkommen. Schnell kann man sich nicht mehr wirklich entscheiden, wer den letzten Kampf gewinnen soll.


Für mich war es wie ein Nachhause kommen in eine Fantasy-Serie, die mir über die Jahre sehr ans Herz gewachsen ist. Neben dem Herrn der Ringe meine absolute Lieblingsreihe und meine Erwartungen in den Augustband wurden durch dieses Buch hier noch hochgekitzelt. Denn er kann es tatsächlich. Das alte Feeling ganz schnell wiederaufleben lassen. Und dabei neue Wege gehen und Möglichkeiten eröffnen, wie es ab September weitergehen könnte. Eigentlich war mir das Buch ja viel zu kurz, denn ich bin nach 300 Seiten gerade warmgelaufen. Und ich bin mir unschlüssig, ob Quereinsteiger auch nur annähernd so viel Vergnügen an dieser Geschichte haben, wie ich sie hatte und ob ihnen nicht doch sehr viele wichtige Informationen fehlen. Vielleicht wäre es hilfreich gewesen, doch eine kurze Einführung zu geben, in der ein paar Fakten und Daten beschrieben werden. Es gibt allerdings eine kurze Erläuterung über die Feenwesen. Das liest sich gut und ist als Einstieg nicht schlecht.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen und ich freue mich, wenn es mit der Hexenholzkrone weitergeht.

Autor: Tad Williams
Buch: Das Herz der verlorenen Dinge

4 Gelungene High Fantasy

von , am 25.03.2017

Mit "Das Herz der verlorenen Dinge" knüpft Autor Tad Williams an seine Osten Ard Saga an und bietet dem Leser erneut High Fantasy in Reinkultur.
Dieses Mal wollen die Nornen zurückerobern was ihnen einst von den Sterblichen genommen wurde. Doch diese wissen sich zur Wehr zu setzen und bald entbrennt ein grausamer Krieg, der in einer epischen Schlacht am großen Berg ihren Höhepunkt findet.

Der Autor schafft mir Osten Ard eine sehr fantasievolle, raue Welt in der ihre Bewohner, die meiste Zeit um ihr Überleben bangen. Geprägt von kalten Ebenen, dunklen Wäldern und riesigen Bergen empfängt die Landschaft den Leser nicht eben freundlich, dafür mit einer düsteren Spannung, die der Geschichte den passenden Rahmen verleiht. Auch der etwas härtere Schreibstil des Autoren fügt sich nahtlos in die Erzählung ein und rundet das Buch zu einem gelungenen Gesamtpaket ab.
Besonders die wechselnden Perspektiven zwischen Nornen und Sterblichen haben dabei ihren ganz eigenen Reiz. Denn auch wenn beide Völker rachedurstig und wenig sympathisch daher kommen, gelingt es Tad Williams Verstehen und Verständnis für sie zu erzeugen. Durch die Betrachtung von Einzelschicksalen, aber auch dem Wohl des ganzen Volkes lässt er den Leser tief in die Geschichte eindringen und schafft es so, mehr hinter diesem Krieg zu sehen als nur das reine Töten. Hut ab!

Wünschenswert wäre es dennoch gewesen etwas mehr Geschichte auch ausserhalb des Krieges zu lesen. Darüber hätten sich sicherlich Stammleser der Reihe ebenso gefreut, wie Neueinsteiger wie ich.

Fazit:
Sowohl für Stammleser eine lange erwartete Fortsetzung, wie auch ein guter Einstieg für Neulinge in die Welt von Osten Ard. Sehr schön erzählte, aber ein wenig einseitige Geschichte die Hoffnung auf die weiteren Bände gibt.

4 Das Herz der verlorenen Dinge

von , am 22.03.2017

Der bekannte Fantasy- Autor Tad Williams hat mit seinem neuen Werk „Das Herz der verlorenen Dinge“ eine Weiterführung der Osten-Ard-Reihe geschrieben. Hierbei schlägt er eine Brücke zwischen dem bereits bekannten Zyklus „Das Geheimnis der Großen Schwerter“ und der weiterführenden Reihe. Nach etwa 25 Jahren kehrt Tad Williams nach Osten Ard zurück, wobei „Die Hexenholzkrone“ im September 2017 erscheinen wird.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Nach dem Tod des Sturmkönigs Ineluki flohen die Nornen hinter die schützenden Mauern ihrer Burg Nakkiga im Norden, um dort erneut Kräfte zu sammeln. Viyeki, ihr Heeresvormann, sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, sein Volk der endgültigen Auslöschung durch Herzog Isgrimnur und seinen Truppen zu retten. Den Truppen Isgrimnurs haben sich zwei einfache Soldaten angeschlossen, Porto und Endri, deren Freundschaft angesichts der Grausamkeiten der Kämpfe auf eine harte Probe gestellt wird. Und unter den Elben spielt ein Amulett eine immer wichtigere Rolle: Es trägt den Namen „Das Herz der verlorenen Dinge“ und erinnert an das einstige Paradies dieses uralten Volkes.

Dieses Buch ist auch für Neueinsteiger geeignet, wobei man sich jedoch besonders zu Beginn des Buches stark konzentrieren muss, um die Zusammenhänge zu erkennen. Auch sind die Namen teilweise ungewohnt und bestimmt nicht immer einfach auseinander zu halten. Am Ende des Buches hat Tad Williams noch eine kleine Zusammenfassung zu den Völkern der Nornen und Sithi beigefügt. Darin wird auf die Geschichte der unterschiedlichen Völker eingegangen. Auch diese ist besonders für Neueinsteiger zu empfehlen, da man so das Vergangene besser bewerten kann.
Mit „Das Herz der verlorenen Dinge“ hat Williams einen Übergangsband geschrieben, der zwischen den beiden Reihen aus Osten Ard stehen soll, hierbei knüpft er nahtlos an das letzte Buch der vorherigen Reihe „Der Engelsturm“ an. Ein direkter Einstieg macht einem klar, dass der Kampf zwischen den Nornen und den Menschen noch nicht vollständig beendet ist. Hierbei wird direkt nach dem Sieg der Menschen gegenüber den Nornen angeknüpft. Die Flucht der Nornen gen Norden wird thematisiert und wie diese dabei von den Rimmersmännern verfolgt werden. Unterschiedliche Kriegs- und Belagerungssituationen werden erzählt. Der Erzählstil des Autors ist angenehm und bildhaft. Verschiedene Orte der ausgebauten und komplexen Welt werden als Schauplätze ausgewählt und dabei so beschrieben, dass ich sie mir gut vorstellen konnte. Ich hatte quasi das Gefühl, dass ich bei den kriegerischen Auseinandersetzungen der beiden so unterschiedlichen Völker mit dabei sei. Williams schafft es, mich als Leser in fremde und gefährliche Welten zu entführen und die Ausführungen dieses doch recht kurzen Buches spannend und vielseitig zu gestalten. Auch wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet, sodass die Spannung noch zusätzlich gesteigert wird. Man bekommt Einblicke in die Vorgehensweisen und Gedankengänge der beiden Völker und kann dessen Beweggründe besser nachvollziehen. Auch empfindet man dadurch für beide Seiten Sympathien, da das jeweilige Volk seine eigenen Gründe für diesen Krieg hat. Man kommt dabei aus dem typischen Schwarz- Weiß- Denken heraus und will die Charaktere nicht sofort in diverse Schubladen stecken und sie einem Lager zuteilen. Das hat mir persönlich gut gefallen und ich fand es interessant, dass für beide Seiten ihre jeweilige Lage auf verständnisvolle Art erklärt wurde. Auch wird aus dem Bericht einer Chronistin der Nornen zitiert. Diese fasst die Geschehnisse knapp zusammen und gibt nochmal einen Einblick in die Denkweise der Nornen, welche doch ganz anders als die menschliche ist. Die Atmosphäre des Buches ist recht düster gehalten. Verwundet es nicht, da in „Das Herz der verlorenen Dinge“ der Krieg der Nornen mit den Menschen thematisiert wird. Kampfszenen und auch Belagerungen werden bildhaft beschrieben. Williams schafft es gekonnt, die Stimmung während so eines Krieges zu transportieren und die Atmosphäre von so einem Ereignis einzufangen. Er gibt die Sehnsüchte und Ängste der jeweiligen Parteien weiter und schafft es, dass man für beide Seiten Mitgefühl empfindet und sich in die Leidenden hineinversetzen kann. Dabei wird der Krieg nicht verherrlicht, man bekommt die schlimmen Ausmaße aus direkter Quelle mit. Das Ende dieses Werkes konnte mich nochmal überraschen – mit so einem Ausgang der Geschichte hatte ich definitiv nicht gerechnet. Es weckt das Interesse, wie die Geschichte weitergeführt wird und steigert die Vorfreude auf die noch folgenden Bücher aus Osten Ard.
Positiv möchte ich auch die Gestaltung des Buches hervorheben. Hierbei sind hilfreiche Karten, ein umfangreiches Glossar sowie ein detailliertes Personenregister beigefügt wurden. Diese empfand ich als sehr hilfreich und besonders auf den ersten Seiten des Buches habe ich die beigefügten Hilfsmittel gerne zu Rate gezogen. Auch habe ich den zurückgelegten Weg der Nornen und Rimmersmännern auf den jeweiligen Karten nachverfolgt, sodass man einen guten Einblick in die wesentlichen Schauplätze der kriegerischen Auseinandersetzungen erhält.
Etwas schade fand ich, dass diverse Charaktere eingeführt wurden sind, auf diese aber nicht näher eingegangen wurde. So zum Beispiel die Sithi, welche die Rimmersmänner begleitet. Auch auf das Amulett, welches dem Buch seinen Titel gegeben hat, wird nur kurz eingegangen – eine kurze Erklärung diesbezüglich folgt, leider nicht mehr. Ich hoffe, dass dies in den späteren Bänden nochmal aufgegriffen wird und umfangreicher thematisiert wird.

Insgesamt hat Tad Williams mit „Das Herz der verlorenen Dinge“ einen gelungenen Übergangsband geschaffen, welcher die Vorfreude auf die folgende Reihe steigert. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.

4 Von Schlachten und Belagerungen – düstere High Fantasy Fortsetzung

von , am 22.03.2017

Meine Meinung:

„Kriege enden nicht“ (S. 98)

Mir war nicht bewusst, dass „Das Herz der verlorenen Dinge“ eine Fortsetzung des „Osten Ard“- Zyklus („Das Geheimnis der großen Schwerter“) ist, dessen ersten Band Tad Williams bereits vor knapp 30 Jahren geschrieben hat. Entsprechend ist die Welt von „Osten Ard“ eine Welt, die der Autor schon zuvor in vier Büchern entwickelt und aufgebaut hat. Mit einer markanten Geografie, klassischen wie neuen Fantasy-Wesen, einer ganz eigenen Magie-Form (das „Singen“), mehreren sehr unterschiedlichen Volksstämmen mit eigenen Sprachen und Namensgebungen sowie einer sehr ausgeklügelten und faszinierenden „Historie“ lässt die Welt von Osten Ard sicherlich das Herz eines jeden High-Fantasy-Fans höher schlagen, gar keine Frage!

Da dies mein erstes Buch aus dieser Reihe war, ist mir der Einstieg allerdings ungewöhnlich schwer gefallen. Tad Williams hat auf den Seiten 327 ff. eine kurze Abhandlung über die Feen-Völker Osten Ards und deren Geschichte geschrieben, die man als „Osten Ard Neuling“ auf jeden Fall vor der eigentlichen Geschichte lesen sollte, die ich aber in allen ihren Zusammenhängen dennoch schon als sehr komplex empfunden haben. Dazu kommen die ungewöhnlichen Namen, die für mein Lese-Gedächtnis nicht sehr einprägsam waren, und die mich des Öfteren gezwungen haben, im Glossar ab Seite 333 nachzuschlagen.

Erst nach ca. einem Drittel der knapp 330 Seiten langen Geschichte hatte ich es geschafft, in der Geschichte Fuß zu fassen und zumindest die wesentlichen Charaktere sicher auseinanderhalten zu können. Glücklicherweise stellte es sich heraus, dass es insgesamt keine zehn Hauptcharaktere sind, die die Geschichte vorantreiben. Von diesen haben mir insbesondere der Soldat Porto, der Baumeister Vijeki und die Generalin der Opfermutigen, Suno´ku, sehr gut gefallen. Sehr spannend für die Folgebände ist die Frage, welche Rolle die geheimnisvolle Figur Ayaminu vom Feen-Volk der Sitha gespielt hat.

Die Geschichte selbst hat dann doch ein bisschen Weniger Inhalt geboten, als ich mir das erhofft hatte. Letztendlich geht es hier – im Anschluss an die Kriege der Vorgängerbände - „nur“ um drei aufeinanderfolgende Belagerungen. Für ein einzelnes Buch wäre mir das viel zu wenig gewesen, als Teil einer Reihe in einem epischen Fantasy-Werk, das George R. R. Martin zu seiner „Das Lied von Eis und Feuer“-Reihe („Game of Thrones“) inspiriert haben soll (!), ist das aber durchaus passend und für meinen Geschmack vollkommen in Ordnung.

Besonders gut gefallen haben mir einerseits die düstere und oftmals von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit geprägte Atmosphäre sowie die drei Schauplätze, die sich Tad Williams für seine Story erdacht hat, sei es die verfallene und irgendwie surreal anmutende Wirrwurzelfeste, der strategisch wichtige Drei-Raben-Turm oder die sagenumworbene Bergfestung der Nornen, die hoch im Norden den letzten Rückzugsort dieses Volkes darstellt.

Tad Williams Erzählstil merkt man voll und ganz an, dass er unbestritten zu den besten Fantasy-Autoren der Gegenwart gehört. Sein Sprache und seine eigenen Namenskreationen passen perfekt zu seiner fantastischen Welt, die er mit seinen Worten plastisch und lebendig entstehen lässt. Durch einen stetigen Wechsel in der Erzählperspektive - zwischen dem Heer der Rimmersleute sowie dem Volk der Nornen – treibt er die Geschichte stets voran und lässt den Leser an den Motiven, Sorgen und Nöten beider Seiten teilhaben, so dass man sich kaum für eine der beiden Seiten entscheiden kann. Zwischendurch legt Tad Williams dann beim Erzählen nochmal den „Turbo-Gang“ ein, in dem er die Geschichte in „geraffter“ Form durch die Berichterstattungen einer Chronistin beschreiben lässt – ein sehr interessantes Stilmittel!

Im Zyklus mit den Vorgängerbänden auf jeden Fall eine absolute Leseempfehlung für alle Fans anspruchsvoller High Fantasy, als „Einstieg“ in die Welt von „Osten Ard“ würde ich dieses Buch eher nicht empfehlen.

FAZIT:
Als Teil der „Osten Ard“-Reihe sehr atmosphärisch, düster und unbedingt empfehlenswert für alle Fans anspruchsvoller High Fantasy.

5 purer Flash

von (Bamberg), am 19.03.2017

Leute was soll ich groß schreiben. Ich bin einfach geflasht. Als ich gehört habe, dass Osten-Ard tatsächlich in eine neue Runde geht, da dachte ich nur, wow!!! Und ich hoffte aus tiefstem Herzen, dass Tad es gut macht. Schließlich sind ja schon ein paar Jährchen vergangen und er hat jede Menge andere Sachen geschrieben. Und nicht alles fand ich so überzeugend und genial, da bin ich ganz ehrlich. Aber der Drachenbeinthron war einfach immer mein Liebling und zum Warmlaufen habe ich mir dieses Buch als Wunschtitel bei vorablesen gleich gesichert.

Und es ist der Hammer, wie weich man landet in der Welt von Osten-Ard. Da wird nicht lange gefackelt. Da kommen Sludig und Isgrimnur zu Wort und ich möchte Hurra schreien und alle Fantasyleser umarmen.

Das Herz der verlorenen Dinge macht einfach da weiter, wo der Engelsturm aufgehört hat. Es soll ein Übergangsband sein - quasi auch für Neulinge. Aber ob das so ohne weiteres funktioniert, weiß ich nicht so recht. Für mich als Heimkehrer ist es auf jeden Fall perfekt. Ein paar neue Darsteller in der Geschichte, ein paar altbekannte, liebgewonnene dazu, jede Menge Nornen, die keineswegs geschlagen und noch lange nicht am Ende sind. Das macht Lust und Laune und ist viel zu kurz. Und Tad Williams schreibt göttlich und fabuliert wie eh und je. Einziger Trost ist, dass es im August schon so richtig dicke losgeht.

Ich hoffe sehr, dass Vorablesen da auch wieder dabei ist. Aber ganz egal. Spätestens am Erscheinungstag liegt das bei mir auf dem Tisch und dann habe ich für nichts andereres mehr Zeit.

4 Kampf gegen die Nornen

von , am 15.03.2017

In Osten Ard herrscht Krieg. Die Sterblichen drängen die Nornen, so nennen sie die Elben, immer weiter in den Norden und beabsichtigen sie endgültig zu vernichten. Vor den Mauern der Burg Nakkiga im Norden, in der viele der letzten Nornen leben, kommt es zu einer gewaltigen Schlacht zwischen den Kriegern der beiden Völker.
Die Reihe „Das Geheimnis der Großen Schwerter“ von Tad Williams habe ich nicht gelesen und vielleicht viel es mir daher anfangs etwas schwer in diesen Roman einzutauchen. Die vielen schwierigen Namen haben mich in meinem Lesefluss gestört und manchmal wusste ich anfangs nicht, wer eigentlich zu wem gehört, aber nachher gings dann.
Im hinteren Teil im Buch findet man ein Glossar der Personen und das sind doch einige Namen. Es sind auch noch zwei Karten abgebildet. Danach folgt noch ein Auszug aus „Die Hexenholz Krone“, der erste Band der neuen Osten Ard-Trilogie. Am Anfang wäre mir das Glossar lieber gewesen, so habe ich es erst entdeckt, als ich fertig war mit dem Roman.
Die Protagonisten Portos und Endri haben mir am besten gefallen, die beiden fand ich sehr sympathisch dargestellt, mit den anderen Charakteren konnte ich nicht so viel anfangen.
Der Angriff auf die Burg der Nornen ist spannend beschrieben und es ist ein ziemlich brutaler Kampf, ein ziemlich heftiges Gemetzel. Dazu setzen die Nornen noch ihre Magie ein.
Für die Leute, die „Das Geheimnis der Großen Schwerter“ gelesen haben, ist dieser Roman unbedingt zu empfehlen.
Bei mir hat etwas anfangs etwas gedauert, bis ich durchgeblickt habe und mich auf die Story einlassen konnte. Die Handlung wurde jedoch zunehmend spannender und hat mir dann immer besser gefallen.

5 steigert die Vorfreude

von (Unterhaching), am 14.03.2017

Mit "Das Herz der verlorenen Dinge" kehrt Tad Williams nach über 20 Jahren zurück in seine Osten-Ard-Welt. Es sei dahingestellt, ob es für eingefleischte Fans wirklich einen sogenannten "Zwischenband" vor der neuen Trilogie geben sollte. Für mich wirkt es eher wie eine Ergänzung des vierten Bandes mit ein paar erklärenden Fakten für Neueinsteiger. Wobei ich das bei der Vielzahl der Namen und er Komplexität der Geschehnisse in den ersten vier Bänden als etwas gewagt und schwierig empfinde.

Für mich war es wie ein Nachhause kommen in eine Fantasy-Reihe, die mir über die Jahre sehr ans Herz gewachsen ist. Neben dem Herrn der Ringe meine absolute Lieblingsreihe und meine Erwartungen in den Augustband wurden durch dieses Buch hier noch hochgekitzelt. Denn er kann es tatsächlich. Das alte Feeling ganz schnell wieder aufleben lassen. Dabei helfen ihm zum einen die wohlbekannten Helden, wie Isgrimnur und Sludig. Sie sorgen für den Wiedererkennungseffekt. Toll sind aber auch neue Figuren, die liebenswert und lebensnah geschildert werden in einer Welt nach einem großen Krieg. In der es weiter Kämpfe und Gefahr gibt und die Feinde sich zwar geschlagen zurückziehen, aber man bereits spürt, dass das noch nicht das Ende war. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Nornen in ganz anderen Dimensionen als der kleine Mensch denkt.

Mir hat dieser relativ dünne Band hervorragend gefallen. Ich freue mich wahnsinnig, dass es im August so richtig losgehen soll. "Das Herz der verlorenen Dinge" hat mir den Mund so richtig wässrig gemacht.

5 Neues aus Osten Ard

von , am 12.03.2017

Das Herz der verlorenen Dinge schließt an den bekannten Drachbeinzyklus von Tad Williams an. Nach 20 Jahren hat niemand mehr daran geglaubt jemals wieder etwas aus Osten Ard zu hören, aber mit diesem Werk beweist Williams der Leserschar nun das Gegenteil. In meinen Augen kann man es aber nicht als direkte Fortsetzung sehen. Man kann es sich am Vergleich Herr der Ringe und der kleine Hobbit aber gut vorstellen, man kann sie ebenfalls getrennt voneinander lesen, aber das große Ganze erschließt sich nur, wenn man alle Teile kennt. Das Buch handelt nach der Schlacht auf dem Hochhorst, in einer Zeit in der Herzog Isgrimnur die Nornen bis in ihr Land verfolgt um sie endgültig zu besiegen. In die Geschichte eingewebt ist das Schicksal zweier einfacher Soldaten, Porto und Endri. Auf Seiten der Nornen sind Viyeki und Suno'ku der eine Baumeister, die andere Generälin, als zentrale Figuren zu betrachten. Die beiden Nornen sind wichtige Personen im Kampf gegen die Menschen. Nach dem Nakkiga von den letzten Nornen erreicht wurde und die Menschen diese Festung belagern, zeigt sich während der Gefechte, dass weder Menschen noch Nornen einander vergeben haben und es einen starken Hass aufeinander gibt. Nach langen, harten Kämpfen sehen die Menschen das Verhandlungen besser wären. Der Zentrale Kern des Roman geht für mich um die Inneren Streitigkeiten und Zerrissenheit innerhalb der Nornen, die durch den jahrtausendelangen Hass auf die Menschheit, einen Krieg begannen und diesen verloren. Einige der älteren Nornen haben erkannt, dass der Weg so nicht richtig war, und sollte er weitergeführt werden, bedeutet dass den Untergang der Nornen. Es gibt einige Anspielungen auf die Vorgänger, die aber nicht wichtig für die Story dieses Teils sind. Der Schreibstil ist wie gewohnt gelungen und fesselnd. Allgemein muss ich sagen das Tad Williams in meinen Augen wieder zeigt warum er zu den Großen gehört. Das Buch ist für mich definitiv nicht abgeschlossen, ich gehe davon aus, dass dies nicht der letzte Band um Osten Ard sein wird, zumal es schon Leseproben eines neuen Bandes gibt. Dieser Fantasy-Roman hat mir sehr gut gefallen. Alles passt wunderbar ins Land Osten Ard! Für Kenner und auch für Neueinsteiger gedacht. Wer Fantasy liebt wird sich in Osten Ard verlieren.
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