Ein Mann, der fällt

Roman

(Autor)

Buch | Hardcover
187 Seiten
2017 | 2. Auflage
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-42581-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Mann, der fällt - Ulrike Edschmid
20,00 inkl. MwSt

Sommer 1986. Berlin-Charlottenburg. Ein Mann steht auf der Leiter und streicht die Decke einer Altbauwohnung, in die er mit seiner Gefährtin einziehen will. Da verliert er das Gleichgewicht und stürzt in die Tiefe.

Danach ist nichts mehr, wie es war. Brutaler hätte der Aufbruch zweier Menschen in die gemeinsame Zukunft kaum scheitern können. Doch was wie ein Ende erscheint, geht langsam über in die Erforschung eines unbekannten Kontinents: des eigenen Lebens.

Der Kampf mit der Querschnittslähmung und die erzwungene Verlangsamung des Alltags müssen sich in einer Umgebung behaupten, die sich mit dem Mauerfall rasant verändert. Iranische Oppositionelle, russische Neureiche, Roma-Flüchtlinge aus dem zerfallenden Jugoslawien ziehen ein. Jahrzehnte vergehen, die Wohnung im Eckhaus bleibt Beobachtungsstation und Zufluchtsort, ausgesetzt und geschützt zugleich. Unten auf der Straße wird das Leben nicht nur schneller, sondern lauter, roher, gewalttätiger. Dann leert sich das Haus. Am Ende bleibt das alte Liebespaar - und der lebenslange Versuch, standzuhalten.

Nach dem großen Erfolg ihres Romans Das Verschwinden des Philip S. stellt Ulrike Edschmid erneut ihr Vermögen unter Beweis, von der Essenz eines Unglücks zu erzählen. Und von dem anderen Blick auf die Welt, den wir dabei erlernen.

Ulrike Edschmid, 1940 in Berlin geboren, studierte u.a. an der Deutschen Film- und Fernsehakademie und arbeitete als Lehrerin. Für ihre autobiographisch grundierten kurzen Romane wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. 2013 mit dem Preis der SWR-Bestenliste für ihr Lebenswerk.

»Nie wird [Ulrike Edschmid] laut, hektisch, vordergründig. Ihre Sätze sind kurz und erzeugen trotzdem eine Melodie. Das ist toll gemacht.« Hannah Bethke Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 20170716

»Nie wird [Ulrike Edschmid] laut, hektisch, vordergründig. Ihre Sätze sind kurz und erzeugen trotzdem eine Melodie. Das ist toll gemacht.«

»Das Faszinierende an diesem Buch ... ist der Tonfall, den Edschmid gefunden hat.«

»Anhand von Alltagsszenen und Stadtskizzen wird deutsche Geschichte erzählt, doch so beiläufig und unheorisch, wie sie sich in der Realität oft abspielt: ... Ereignis unter Ereignissen.«

»Die Erzählerin schildert seinen Kampf mit seinem ›stummen‹ Körper aus nächster Nähe, unerbittlich, präzise und zugleich mit großem Respekt. Sie urteilt nicht, sie interpretiert nicht, sie notiert keinen einzigen direkten Dialog, und gerade durch diesen nüchternen Ton, durch die Distanz der Beobachtenden, die sie sich auferlegt, trifft einen die Geschichte mit voller Wucht.«

»Das ist die große Kunst der Ulrike Edschmid: Autobiografisch oder realistisch erzählen und doch einen Abstand zur Wirklichkeit zu halten. ... So entfaltet der Roman seine große Wirkung subtil, der Leser wird in das erzählte Leben verstrickt.«

»Ulrike Edschmid ist eine Autorin, die nahe am Autobiografischen erzählt und Detail an Detail fügt. Dass daraus am Ende eine dann doch weitreichende Geschichte wird, die man von Moment zu Moment, von Szene zu Szene, zunehmend fasziniert liest, das ist ihre große Kunst.«

»Ulrike Edschmid beherrscht diese Mischung aus Reduktion und sehr genauer Selektion meisterlich. Es ist das Gegenteil von Sentimentalität und dennoch hochemotional – aber niemals direkt.«

»Ulrike Edschmid hat einen beeindruckenden Roman geschrieben … verfasst in einem Stil, bei dem die Klarheit kunstvoll die Dunkelheit verdeckt.«

»Wie schon in ihren vorangegangenen Veröffentlichungen ... beherrscht Ulrike Edschmid auch in diesem wiederum autobiografisch grundierten Werk die Kunst der Reduktion und Verdichtung und erzeugt gerade damit Aufmerksamkeit und Anteilnahme.«

»In ihren spröden, präzisen Stil muss man sich erst einfinden. Einfache, klare Sätze erzeugen aber einen Sog, dass man das Buch kaum weglegen mag.«

»Wie Edschmid ganz leicht und dabei sehr genau das Leben im Berlin-Charlottenburg am Ende der 1980er-Jahre schildert, das ist nicht nur sprachlich beeindruckend – es holt tatsächlich diese Zeit zurück.«

Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 127 x 204 mm
Gewicht 309 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Berlin • Berlin; Romane/Erzählungen • Großstadt im Wandel • Liebe • Querschnittgelähmte; Romane/Erzählungen • Querschnittslähmung • Unfall
ISBN-10 3-518-42581-1 / 3518425811
ISBN-13 978-3-518-42581-7 / 9783518425817
Zustand Neuware
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