Crossfire. Vollendung (eBook)
544 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-16549-9 (ISBN)
Gideon und Eva - der reiche attraktive Geschäftsmann und seine junge Ehefrau sind verbunden durch ein verzweifeltes Verlangen, eine grenzenlose Liebe und das Versprechen für die Unendlichkeit. Mittlerweile hat Gideon sich ganz auf Eva eingelassen, und es scheint, als könnte sie nichts mehr trennen. Doch ihre Entscheidung für die Liebe war nur der Anfang. Für diese Liebe zu kämpfen wird sie entweder befreien ... oder zerstören.
Die Nummer-1-Bestsellerautorin Sylvia Day stand mit ihrem Werk an der Spitze der New York Times-Bestsellerliste sowie 28 internationaler Listen. Sie hat über 20 preisgekrönte Romane geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden. Weltweit werden ihre Romane millionenfach verkauft.
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Taschenbuch (Nr. 46/2016) — Platz 10
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Taschenbuch (Nr. 45/2016) — Platz 7
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Taschenbuch (Nr. 44/2016) — Platz 5
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Taschenbuch (Nr. 43/2016) — Platz 1
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Taschenbuch (Nr. 42/2016) — Platz 5
1
New York – die Stadt, die niemals schlief,wurde noch nicht mal müde. Meine Wohnung auf der Upper West Side war schallisoliert, wie es sich für eine Immobilie gehörte, die mehrere Millionen Dollar wert war, aber die Geräusche von draußen drangen dennoch hinein – das rhythmische Pochen der Reifen über die ausgefahrenen Straßen, das Protestieren überlasteter Bremsen und das unaufhörliche Hupen der Taxis.
Als ich aus dem Café an der Ecke auf den stets belebten Broadway trat, wurde ich vom Lärm der Stadt förmlich überspült. Wie hatte ich je ohne die Kakofonie Manhattans leben können?
Wie hatte ich jemals ohne ihn leben können?
Gideon Cross.
Ich legte die Hände um sein Kinn, spürte, wie er sich in meine Berührung ergab. Die Verletzlichkeit und Zuneigung dieser Geste ging mir durch und durch. Vor wenigen Stunden noch hatte ich geglaubt, dass er sich niemals ändern würde, dass ich mich zu sehr würde verbiegen müssen, wenn ich mein Leben mit ihm teilte. Doch als ich ihm jetzt in die Augen sah, entdeckte ich seinen Mut darin und zweifelte an meinem eigenen.
Hatte ich mehr von ihm verlangt, als ich selbst zu geben in der Lage war? Ich schämte mich, weil ich ihn unter Druck gesetzt hatte. Ich hatte ihn gezwungen, sich weiterzuentwickeln, ich selbst hingegen war weitgehend die alte geblieben.
Da stand er nun vor mir, so groß und so stark. In Jeans und T-Shirt, die Baseballmütze tief in die Stirn gezogen. Niemand hätte in diesem Moment den berühmten Multimillionär in ihm erkannt, aber dennoch war seine Erscheinung so faszinierend, dass sich jedermann nach ihm umdrehte. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie die Menschen in unserer Umgebung nach dem ersten Blick gern noch einen zweiten riskierten.
Ob lässig gekleidet oder im maßgeschneiderten dreiteiligen Anzug, seine Ausstrahlung war schon aufgrund seiner Größe unglaublich. Seine Körperhaltung, die Autorität, seine nie nachlassende Selbstkontrolle – das alles verhinderte, dass er unauffällig mit seiner Umgebung verschmolz.
New York verleibte sich einfach jeden ein, doch bei Gideon war es umgekehrt: Er hatte die Stadt im Griff.
Und er gehörte mir. Obwohl ich seinen Ring am Finger trug, konnte ich es manchmal kaum glauben.
Er war nicht einfach nur ein Mann. Nach außen hin wirkte er elegant und glatt, einfach perfekt, aber er hatte auch eine animalische Seite und seine Ecken und Kanten. Er war der Nabel meiner Welt, der Nabel der Welt.
Doch er hatte gerade bewiesen, dass er sich bis an die Grenze der Belastbarkeit beugen und nachgeben konnte, nur um mit mir zusammen zu sein. Deshalb war ich wild entschlossen, ihm zu beweisen, dass ich den Schmerz wert war, den ich ihm bereitet hatte.
Nach und nach öffneten die Geschäfte am Broadway ihre Pforten. Der Verkehr wurde wieder dichter, schwarze Autos und gelbe Taxis holperten ungestüm über die unebene Straße. Anwohner begannen die Gehsteige zu bevölkern, um ihre Hunde auszuführen, oder strebten in Richtung Central Park, um eine Runde zu joggen und sich noch ein wenig Zeit für sich zu nehmen, bevor der harte Arbeitsalltag ihnen keine Gelegenheit mehr dazu ließ.
Der Benz fuhr genau in dem Augenblick vor, als wir am Bordstein anlangten. Ich konnte Raúls großen Schatten erkennen, der am Lenkrad saß. Dahinter steuerte Angus den Bentley. Gideon und ich fuhren nach Hause, in getrennte Wohnungen. Was für eine Ehe war das?
Aber es war unsere Ehe, auch wenn keiner von uns es so wollte. Ich hatte Abstand von Gideon gewinnen müssen, als er meinen Boss von der Werbeagentur, für die ich arbeitete, abgeworben hatte.
Gideon wünschte sich, dass ich in seine Firma einstieg, und das verstand ich. Dass er mich allerdings zu dieser Entscheidung zwingen wollte, indem er hinter meinem Rücken Maßnahmen ergriff? … Das konnte ich nicht zulassen, nicht bei einem Mann wie Gideon. Entweder waren wir zusammen – trafen gemeinsam die Entscheidungen – oder wir waren zu weit voneinander entfernt, um eine funktionierende Beziehung führen zu können.
Ich legte den Kopf in den Nacken und sah in sein faszinierendes Gesicht. Dort las ich sowohl Reue als auch Erleichterung. Und Liebe. So viel Liebe.
Er war atemberaubend gut aussehend. Seine dichte und glänzende schwarze Mähne hatte eine sexy Länge, die ihm bis auf den Kragen herabfiel, und seine Augen waren tiefblau. Seine Gesichtszüge waren fein geschnitten, er hatte eine gerade Nase und wohlgeformte Lippen. Er sah so makellos aus, dass sein Anblick hypnotisch wirkte und jeden vernünftigen Gedanken so gut wie unmöglich machte. Ich war vom ersten Moment an von seinem Aussehen fasziniert gewesen, und auch heute noch stockte mir jedes Mal der Atem, wenn ich in seiner Nähe war. Gideon blendete mich einfach.
Ich liebte den Mann, der sich hinter diesem Äußeren verbarg, seine unermüdliche Energie und Kraft, seinen scharfen Verstand und seine Unbarmherzigkeit, gepaart mit einem Herzen, das so weich sein konnte …
»Danke.« Mit den Fingerspitzen strich ich über seine dunkle Augenbraue. Meine Haut prickelte, wie immer, wenn ich die seine berührte. »Dass du mich angerufen hast. Dass du mir von deinem Traum erzählt hast. Dass du dich hier mit mir getroffen hast.«
»Ich würde mich überall mit dir treffen.« Die Worte waren wie ein Schwur – voller Leidenschaft und Feuer.
Jeder hat seine Dämonen. Solange er wach war, hatte Gideon die seinen eisern im Griff. Wenn er schlief, quälten sie ihn in heftigen, furchtbaren Albträumen, von denen er mir partout nicht hatte erzählen wollen. Wir hatten so viel gemeinsam, nicht nur den Missbrauch in unserer Kindheit. Doch Letzteres war ein Trauma, das uns gleichzeitig aneinanderkettete und auseinanderbrachte. Deshalb wollte ich härter um Gideon kämpfen, um das, was uns miteinander verband. Unsere Peiniger hatten uns schon zu viel genommen.
»Eva … Du bist die einzige Macht der Welt, die mich von dir fernhalten kann.«
»Auch dafür danke«, raunte ich. Mir wurde die Brust eng. Unsere Trennung auf Zeit war für uns beide eine Tortur gewesen. »Ich weiß, es war nicht leicht für dich, mir meinen Freiraum zu lassen, aber den brauchten wir. Und ich weiß, ich habe dich sehr bedrängt …«
»Zu sehr.«
Über diese kleine Spitze musste ich lächeln. Gideon war es nicht gewohnt, dass man ihm seine Wünsche abschlug. Aber sosehr es ihm verhasst war, keinen Kontakt zu mir haben zu dürfen, jetzt waren wir zusammen, denn gerade dieser Entzug hatte ihn weitergebracht. »Ich weiß. Und du hast mich gewähren lassen, weil du mich liebst.«
»Es ist mehr als Liebe.« Seine Hände umfingen meine Handgelenke, umspannten sie auf jene gebieterische Weise, die mich dahinschmelzen ließ.
Ich nickte, hatte nicht länger Angst zuzugeben, dass wir einander brauchten, in einem Maße, das manche Menschen für ungesund halten würden. Das machte uns aus, das war es, was uns aneinanderband. Und es war kostbar.
»Wir fahren zusammen zu Dr. Petersen.« Diese Worte waren ein unmissverständlicher Befehl, aber seine Augen suchten die meinen, als ob er mir eine Frage gestellt hätte.
»Du hast das Sagen«, neckte ich ihn, denn ich wollte eine entspannte Atmosphäre schaffen, bevor wir jetzt auseinandergingen. Voller Hoffnung. Unser allwöchentlicher Termin mit Dr. Lyle Petersen stand in wenigen Stunden an und hätte nicht passender sein können. Wir sind einen wichtigen Schritt weitergekommen. Nun konnten wir ein wenig Hilfe brauchen, um herauszufinden, welche Richtung wir als Nächstes einschlagen sollten.
Seine Hände umfassten meine Taille. »Das liebst du doch an mir.«
Ich griff nach dem Saum seines Shirts, umklammerte das weiche Material. »Ich liebe dich.«
»Eva.« Ich spürte seinen schaudernden Atem an meinem Hals. Manhattan umgab uns, konnte jedoch nicht eindringen. Wenn wir zusammen waren, gab es nichts anderes.
Ein leiser, hungriger Laut entfuhr mir. Ich sehnte mich nach ihm, verlangte nach ihm, erschauerte vor Wonne, weil er sich endlich wieder an mich presste. Ich atmete ihn in tiefen Zügen ein, meine Finger bearbeiteten die harten Muskeln an seinem Rücken. Es war wie ein schwindelerregender Rausch. Ich war süchtig nach ihm – nach seinem Herzen, seinem Körper, seiner Seele –, und ich war jetzt tagelang ohne meine Dröhnung ausgekommen, sodass ich zittrig und unausgeglichen, nicht mehr ganz ich selbst war.
Er hüllte mich ein, sein Körper so viel größer und härter als meiner. Ich fühlte mich sicher in seinen Armen, geliebt und beschützt. Nichts konnte mich berühren oder verletzen, wenn er mich festhielt. Ich wollte, dass er sich bei mir genauso sicher fühlte. Ich wollte ihm klarmachen, dass er sich bei mir fallen lassen konnte, dass er durchatmen konnte, dass ich uns beide beschützen konnte.
Ich musste stärker sein. Klüger. Furchterregender. Wir hatten Feinde, denen sich Gideon bisher allein in den Weg gestellt hatte. Es lag in seiner Natur, andere zu beschützen. Es war sein Wesen, das ich bewunderte. Aber ich musste den Menschen langsam zeigen, dass ich ein ebenso Respekt einflößender Gegner sein konnte wie mein Mann.
Und was noch wichtiger war: Ich musste es Gideon beweisen.
Ich schmiegte mich an ihn, nahm seine Wärme in mich auf. Seine Liebe. »Wir sehen uns um fünf, Ace.«
»Keine Minute später. Sonst passiert was«, befahl er barsch.
Ich musste unwillkürlich lachen, betört von seiner Grobheit. »Was denn?«
Er zog sich zurück und warf mir einen Blick zu, bei dem sich mir die Nackenhaare aufstellten.
»Dann komme ich und hole...
Erscheint lt. Verlag | 11.10.2016 |
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Reihe/Serie | Crossfire-Serie | Crossfire-Serie |
Übersetzer | Nicole Hölsken |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Crossfire 5 |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | eBooks • Erfüllung • Erotik • Eva und Gideon • Liebesroman • Liebesromane • New York • Nr. 1 Bestseller • Offenbarung • Shades of Grey • Spiegelbestseller • Verlangen • Versuchung |
ISBN-10 | 3-641-16549-0 / 3641165490 |
ISBN-13 | 978-3-641-16549-9 / 9783641165499 |
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