Schwertsänger (eBook)

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2015 | 1. Auflage
512 Seiten
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-95530-706-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schwertsänger -  Jennifer Roberson
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Um ihre magische Klinge mit ritueller Kraft zu tränken, erschlug Del dereinst ihren Schwertmeister. nach ruheloser Wanderschaft kehrt sie nun zum sühnenden Zweikampf in ihre Heimat zurück. Doch ihr tödlichster Feind lauert unsichtbar an ihrer Seite und wartet auf die Gelegenheit, ihr die Gabe der Schwerttänzer-Magie zu entreißen..

Jennifer Roberson, geb. 26. Oktober 1953 in Kansas City (Missouri). Sie studierte Journalismus und britische Geschichte. Danach arbeitete sie als Reporterin und Werbetexterin bei einer Zeitung. 1985 machte sie sich als Schriftstellerin selbstständig und begann mit den Arbeiten am Cheysuli-Zyklus. Für 'The Golden Key' wurde sie 1997 für den World Fantasy Award nominiert. Neben Fantasy-Romanen verfasste sie Kurzgeschichten und historische Romane, beteiligte sich an Anthologien und schrieb für Magazine. Heute lebt sie in Arizona.

Jennifer Roberson, geb. 26. Oktober 1953 in Kansas City (Missouri). Sie studierte Journalismus und britische Geschichte. Danach arbeitete sie als Reporterin und Werbetexterin bei einer Zeitung. 1985 machte sie sich als Schriftstellerin selbstständig und begann mit den Arbeiten am Cheysuli-Zyklus. Für "The Golden Key" wurde sie 1997 für den World Fantasy Award nominiert. Neben Fantasy-Romanen verfasste sie Kurzgeschichten und historische Romane, beteiligte sich an Anthologien und schrieb für Magazine. Heute lebt sie in Arizona.

EINS


Von Flöhen gebissen ... querköpfig ... hängeohrig ...« — ich holte tief Luft — »... dreimal verfluchter Sohn einer Salsetziege!«

Oder ähnliche Empfindungen. Das Problem war, daß ich ziemlich inkonsequent war und irgendwo an dem zerbrechlichen Rand des Unbehagens und der Katastrophe stand.

Er antwortete nicht. Zumindest nicht verbal. Physisch, ja, und zwar inbrünstig. Er buckelte und sprang und schnaubte und vergrub dann die Nase im Sand. Da er gleichzeitig mit kraftvoller Präzision die aussagekräftigen Hinterbeine anhob, hatte ich keine große Chance.

Mein Sattel hat, dank Valhail, keinen großen Knauf, sondern kaum mehr als eine Erhebung aus starrem Leder, die so geformt ist, daß sie sich dem Rücken des Hengstes und meinem Körper anpaßt. Ich hatte den Sattel unter dem Aspekt der Bequemlichkeit während der langen, heißen Stunden gekauft, die wir bei dem einen oder anderen Auftrag für die Durchquerung der Punja brauchen würden. Und jetzt war ich heilfroh darüber, diesen gewählt zu haben. Ein Mann, der der drohenden Gefahr gegenübersteht, im Sturzflug vom Pferd zu fallen — mit dem Kopf voran und dem Bauch nach unten, sich Schultern und Nacken zerkratzend —, möchte nicht unbedingt seinen besten Körperteil vorne am Sattel aufgespießt sehen, während sich seine restlichen Knochen im Sand verteilen.

Tatsächlich hatte ich andere Sorgen. Wie zum Beispiel, wo mein Schwert landen würde. Selbst der lebhafteste Schwerttänzer unterhält seinen Gegner im Kreis normalerweise nicht auf dem Kopf stehend. Das eröffnete die Möglichkeit, daß mein geliehenes Schwert ohne Scheide aufrecht landen und sich vollständig in etwas hineinbohren würde, vielleicht sogar in mich.

Oder — (laßt mir nur ein wenig Hoffnung) – in den Hengst selbst. Mit dem Gesicht voran rutschte ich über das abschüssige Vorderteil meines Sattels (wobei ich den Bauch und alles andere, was dazu in der Lage war, einzog) und hing, wenn auch nur kurz, nahe am Kopf des Hengstes.

Was ihm zutiefst mißfiel, denn er war kein Tier, das es gern hat, wenn bei einem großen, fluchenden Mann der Kopf eingezogen ist wie bei einem halbrohen Ei das Dotter.

Die Hinterbeine senkten sich wieder. Jetzt mußte sich der Kopf wieder heben. Weil ich wußte, was wahrscheinlich geschehen würde, wenn ich nicht sofort etwas unternahm, schlang ich die Arme und Beine um alle Pferdeteile, die ich greifen konnte, und klammerte mich fest.

Schwierig.

Ich bin groß. Ich bin stark. Es hätte funktionieren können.

Unglücklicherweise nutzte der Hengst mein Erschrecken.

Der Kopf eines Pferdes ist härter als der Bauch eines Mannes. Ein Pferd ist stärker als ein Mensch. Aber ich entdeckte, wie hart und wie stark es wirklich war, als mich der Hengst zur Seite stieß wie einen Klumpen schmutziger Seide.

– luftgeboren–

O Hoolies.

Ich landete mit dem Schwerpunkt auf meiner eingezogenen rechten Schulter, aber auch auf einer Seite des Gesichts und dem unteren Ende meines Schwertes, das in seiner Scheide diagonal über meinem Rücken im Harnisch hing. Was bedeutete, daß es, während ich nicht allzu tief in den Sand eintauchte, gerade genug Hebelwirkung ausübte, um mich auf Gesicht und Bauch zurückzuschleudern, als ich mich zweckmäßigerweise über die Schulterblätter abgerollt hatte.

Ich schluckte genug Sand, um eine neue Wüste anzulegen, und begann dann, meine Lungen über die Grenze zwischen meinem Land, dem Süden, und Dels Land, dem Norden, auszuhusten.

Del. Sie bedeutete ein wenig Hilfe. Während ich trocken hustete und mich erbrechen wollte und würgte und entdeckte, daß ich eine zerbissene, blutige Lippe hatte, stieg sie ab (auf normale Art) und ging los, um den Hengst wieder einzufangen, der aus einem nicht erkennbaren Grund in nordwestlicher Richtung davonlief.

»... von Flöhen gebissen ...« Ich spie Sand aus. »... dickköpfig ...« Noch mehr Sand. »... hängeohrig ...« Dieses Mal Blut. Ich berührte meine Lippe mit einem zögernden Finger und spürte den von Salz und Sand verursachten Schmerz in der Wunde. »... dreimal verfluchter Sohn einer Salsetziege!«

Ich setzte mich auf. Sah Del fürchterlich stirnrunzelnd an, als sie den Hengst zurückbrachte. Ihr Gesichtsausdruck war höflich und zurückhaltend, die personifizierte Unschuld. (Sie ist sehr gut darin.) Sie schien ganz sicher nicht amüsiert oder besonders besorgt oder mitfühlend. Aber ein genauerer Blick in arglose blaue Augen sagte mir, daß sie lediglich abwartete, bis ihre Zeit gekommen war.

Ich leckte meine Lippen. »Ich sollte ihn den Cumfa zum Fraß vorwerfen.« Ich mußte wegen der geschwollenen Lippe vorsichtig sprechen, aber es war deutlich genug, was ich meinte.

»Ein langer Ritt auf einem einzigen Pferd.« So mild. So beiläufig, daß es Wut hervorrief.

Ich schaute. Del untersuchte den Hengst nach Verletzungen.

»Er ist in Ordnung.« Ich machte eine Pause. »Er ist in Ordnung.«

»Ich sehe nur nach.«

Ich schaute sie etwas eindringlicher an und beobachtete geistesabwesend die klaren Linien ihres Gesichts, während sie so ernsthaft mit dem Zustand des Hengstes beschäftigt war. Viel mehr konnte ich nicht von ihr sehen, denn sie war in einen weißen Seidenburnus gehüllt, der ihre Arme und Beine und weiblichen Kurven, so aufregend sie auch waren, ausgezeichnet verbarg. Im Süden ist das der Sinn eines Burnus bei einer Frau: sie vor männlichen Augen zu schützen, die anderenfalls beim Anblick eines wohlgestalteten Knöchels vor Verlangen entflammen würden.

Das Problem war, daß der Brauch eher Schwierigkeiten verursachte, als daß er sie vermied. Ein wohlgestalteter Knöchel, der weitere anatomische Annehmlichkeiten verspricht, ist kaum mehr als eine Einladung, Phantasien über den restlichen Körper der Frau zu entwickeln.

Natürlich genügte bei Del weit weniger als ein Knöchel. Ein Blick aus diesen blauen, blauen Augen, und ich war ... nun ...

O Hoolies. Ich und jeder andere Mann.

Geschickt und sanft glitten ihre Hände an den Vorderbeinen hinab, wobei sie kurz die Sehnen untersuchte, dann führte sie ihn ein paar Schritte vorwärts, um seinen Gang zu beobachten, und nahm schließlich den Sattel, die Satteltaschen und die Decken ab, um sich seinen Rücken anzusehen. Wo das Geschirr gewesen war, war er naß, aber das war zu erwarten gewesen.

»Das ist bei ihm so«, belehrte ich sie. »Das weißt du. Du hast gesehen, daß das auch vorher schon so war.«

Sie schürzte die Lippen und hob helle Brauen. »Dieses Mal ist es ein wenig schlimmer.«

»Wie bei mir.« Ich stand auf, zuckte zusammen und rollte den Kopf von einer Seite zur anderen. »Del ...«

»Dem Hengst geht es gut.« Sie wandte sich um. »Wie geht es dir, Tiger?«

Jetzt fragt sie. »Gut.« Ich bewegte die Handgelenke, die Finger, hob die Schultern an und ließ sie wieder fallen. Dann zog ich das Schwert aus der Scheide, um sicherzugehen, daß meine Waffe unbeschädigt war, wie es jeder Schwerttänzer tun würde, und zwar so oft wie nötig.

Hoolies. Diese dreimal verfluchte Klinge eines nordischen Metzgers!

Sie gehört nicht mir. Nicht wirklich, obwohl ich sie gebrauche, wenn ich muß. Sie ist geliehen, einem toten Mann abgenommen, der keine Verwendung mehr dafür hatte. Ich haßte ihn, tot wie er war. Ich haßte es, obwohl diese letztere Empfindung ziemlich dumm war. Aber das Schwert anzusehen, es zu berühren, es zu tragen, es für meinen Beruf zu gebrauchen, erinnerte mich hin und wieder daran, daß meine eigene vom Shodo geweihte, aus bläulichem Stahl gefertigte Klinge tot war wie der Mann, den ich im Kreis unter dem Mond getötet hatte.

Einzelhieb.

Nun, es hat keinen Sinn zu jammern, wenn der Aqivi bereits verschüttet ist.

Aber ich haßte dieses Ding. Es hatte auch keinen Sinn, das zu leugnen. Oder zu leugnen, daß es mich auf eine seltsame, unerklärliche Art ängstigte.

Das Schwert war nordisch. Nicht südlich, wie Einzelhieb gewesen war, wie ich war. Im Norden geschmiedet, im Norden getränkt. Ein Jivatma, von Del als Blutklinge bezeichnet, weil der Mann, der sie gemacht hatte, einen angesehenen Feind auserwählt hatte, um die Klinge zu tränken, sie mit Blut zu tränken, während eines mir unbekannten nordischen Rituals. Hier im Süden ist es anders.

Das Sonnenlicht lief die Klinge hinab. Fremdartige Runen, die in gleichermaßen fremdartiges Metall eingearbeitet waren, wurden in dem Licht lebendig und wanden sich, obwohl es nur eine Illusion war ... oder zumindest habe ich das immer angenommen. Meiner Meinung nach gibt es keine Magie. Ich bin nicht Theron, der die Klinge getränkt hat, und ich kenne nicht ihren Namen oder den Schlüssel, um das Schwert zum Leben zu erwecken.

Aber er hatte es getan, im Kreis, bevor ich ihn tötete. Er hatte es getan, und ich hatte all die strahlenden Lichter dessen gesehen, was Del die Palette der Götter nannte: Purpurfarben, Violettöne, Magentarot, alle von unheimlicher Leuchtkraft. Jedes Schwert hatte eine Seele (mangels eines treffenderen Ausdrucks), sowie auch einen Namen, und jene Seele zeigte sich in einem strahlenden Flechtwerk des Lichts, einem kaum wahrnehmbaren Gitterwerk sichtbarer Farben. Normalerweise war dies nur erkennbar, wenn es gut aufgelegt war, aber etwas davon zeigte sich in der Klinge auch, wenn sie ruhte: Dels war lachsfarben-silbern, Therons ein ganz helles Purpurrot.

Oder war so gewesen, bevor er starb.

Es...

Erscheint lt. Verlag 20.3.2015
Reihe/Serie Schwerttänzer-Zyklus
"Schwerttänzer-Zyklus" (Sword Dancer Saga)
Übersetzer Karin König
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Abenteuer • Abenteuerromane • Abenteuer Romane • Abentuer • A.C. Donaubauer • Band 2 • Bestsellerautoren • David Dalglish • DEL • Drache • Drachen • fantastische Reihe • Fantasy • Fantasy Bücher • Fantasy Bücher Erwachsene • fantasy deutsch • Fantasy Roman • Fantasy romane deutsch • Fantasy Saga • Gefahr • Geheimnis • J. B. Eyries • Jennifer Roberson • Jürgen Friemel • Kampf • Kilian Braun • Macho • Magie • Magier • Mantel und Degen • Marion Zimmer Bradley • Meisterwerke • Michael Rothballer • Nina Döllerer • Nomaden • piraten romane • Richard Schwartz • romantik deutsch • Sam Feuerbach • Schwert • Schwertkampf • Schwertkämpfer • Schwertmeister • Schwerttänzer • Schwerttanz-Saga • Sigrid Kraft • susanne pavlovic • Tiger • Trudi Canavan • Wüste
ISBN-10 3-95530-706-9 / 3955307069
ISBN-13 978-3-95530-706-6 / 9783955307066
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