Die Welt für Anfänger (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
320 Seiten
Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH
978-3-462-31604-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Welt für Anfänger -  Michael Mittermeier
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Ein Bayer entdeckt die Welt - die wahren Geschichten aus dem Leben des Bestsellerautors Michael Mittermeier sind rührend, klug und sehr komisch. Wenn ein Bayer anfängt, die Welt zu entdecken, ist das sehr komisch - für die Welt! Seit Michael Mittermeier denken kann, ist er Anfänger, daheim und unterwegs. Der erste Schultag, das erste Mal, der erste Urlaub als Paar - alles ging gleich ohne Probe los. Die ersten Auftritte - erst in Bayern und dann in aller Welt. Er verliebt sich in die Erotik der Schweiz, lässt sich von schmähverrückten Österreichern an der Nase herumführen, bändigt eine Rockergang in Oberbayern, kämpft mit Animateuren in Hotelanlagen, erlebt ein Wunder in Manhattan, flüchtet vor Amerikanern und Nashörnern in Südafrika und stellt sich dort der Mutter seiner Ängste. In diesem Buch erzählt Michael Mittermeier die schönsten, schrägsten und lustigsten Geschichten aus seinem Leben als Anfänger. Der Vorgänger »Achtung, Baby!« stand monatelang auf Platz eins der SPIEGEL-Bestsellerliste. Nach Mittermeiers Bestseller »Die Welt für Anfänger« und seinen Geschichten zum Wundern und Weglachen sieht man die Welt selbst mit den Augen eines Komikers! »Michael Mittermeier ist nicht nur auf der Bühne ein glänzender Erzähler.« Hamburger Abendblatt

Michael Mittermeier, geboren 1966, hat mit seinen Soloprogrammen »Zapped«, »Back to Life«, »Paranoid«, »Safari«, »Achtung, Baby!«, »Blackout« und »Wild« Millionen Zuschauer in Deutschland, Österreich und der Schweiz begeistert. Seit vielen Jahren spielt er auch englischsprachige Programme erfolgreich im Ausland. Für seine Arbeit wurde er mit unzähligen Preisen ausgezeichnet - allein sechs Mal erhielt er den Deutschen Comedypreis.

Michael Mittermeier, geboren 1966, hat mit seinen Soloprogrammen »Zapped«, »Back to Life«, »Paranoid«, »Safari«, »Achtung, Baby!«, »Blackout« und »Wild« Millionen Zuschauer in Deutschland, Österreich und der Schweiz begeistert. Seit vielen Jahren spielt er auch englischsprachige Programme erfolgreich im Ausland. Für seine Arbeit wurde er mit unzähligen Preisen ausgezeichnet – allein sechs Mal erhielt er den Deutschen Comedypreis.

… tut mir leid für die kurze Verzögerung, aber wenn ich ein Buch über Anfänge schreibe, sollte das auch meine Lebenswirklichkeit widerspiegeln. Und wenn ich hier pünktlich auf der ersten Seite beginne, würde das meinen Ruf als notorischer Zuspätkommer zerstören. Niemand würde dem vorliegenden Werk Glauben schenken. Ich muss zugeben, ich habe noch nie irgendetwas pünktlich angefangen. Das ist anscheinend in meinem System nicht vorgesehen. Es ist ein Wunder, dass dieses Buch fertig geworden ist, so lange wie ich das Schreiben hinausgeschoben habe. Ich bin selbst ein bisschen überrascht. Aber wer fängt denn heute noch pünktlich an? Es gibt zwar das alte Sprichwort: »Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige«, aber das ist »Bullshit Royal«! Wenn ich König wäre, würde ich auf Pünktlichkeit einen feuchten und trockenen Kehricht geben, ich würde nur noch anfangen, wann ich will. Wer könnte mir denn was? Wer würde mich denn ausschimpfen wollen für meine zeitlichen Unpässlichkeiten?

»Oh, der Herr Staatssekretär meint, wir seien etwas überfällig? Danke, dass er sich freiwillig gemeldet hat, die neuen Stretching-Geräte im Verlies zu testen.«

Das Zitat stammt übrigens von Ludwig VXIII., französischer König ab 1814. Ein französischer König, der gern pünktlich kommt? Das wäre wie ein unbestechlicher römischer Kaiser. Wahrscheinlich saß Ludwig gerade auf seiner VXIII. Mätresse, als er diese Weisheit von sich gab, und die Hoflügenpresse hat einen staatsmännischen Ausspruch daraus gemacht. Ein schöner königlicher Satz in diesem Zusammenhang: »Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss die nehmen, die übrig bleibt.« Ich jedenfalls mache bei diesem Pünktlichkeitsmist nicht mit. Und wer von Euch Lesern noch nie zu spät gekommen ist, der werfe jetzt das erste Wort, den ersten Stein, oder was auch immer Ihr wollt. Da ich ja nur als analoges Print-Hologramm vor Euch liege, ist es mir ziemlich egal, was oder wohin ihr was auch immer werft.

Übrigens, auf der nächsten Seite geht’s dann aber so was von los. Und wer mir zu diesem frühen Zeitpunkt schon nicht mehr vertraut und das Buch jetzt schon wegwerfen will, dem danke ich zumindest für den Kauf! Aber ich sage auch: Wer jetzt schon aufgibt, ist selbst schuld, denn wenn ich mal anfange, dann lohnt es sich aber so was von …

Entschuldigung, aber bevor ich endgültig anfange, noch eins vorweg: Wir alle sind Anfänger auf dieser Welt. Keiner von uns kommt vorbereitet an. Niemand wird vorher gebrieft, was hier abläuft, wie man sich am besten verhält und auf welche Weise man am effektivsten Schwierigkeiten vermeidet. Keiner von uns darf sich vor seiner Geburt im Worldsurvivalshop mit dem Notwendigsten eindecken, um sein Weltendasein etwas besser zu meistern.

Selbst all die Wiedergeborenen fangen immer wieder von vorn an. Aber vorher wird ihnen anscheinend wie beim Film »Men in Black« mit einem Blitz-Dings das Gedächtnis gelöscht. Die Wiedergeborenen waren zwar schon mal da, haben die ein oder andere Lebenserfahrung gesammelt, aber müssen sich wieder ganz neu ums Karma kümmern. Da habe ich es als Katholik schon besser, egal welchen Mist ich auf Erden baue, solange ich noch kurz vorm Abnippeln zum Beichten gehe, komme ich in den Himmel. Als Wiedergeborener wäre ich sauer auf meinen Gott, der mich in ein Dauerschleifen-Loser-Monopoly schickt: »Gehe ins Leben, begib dich direkt dorthin, gehe nicht über vorheriges Los, ziehe nicht nützliche Informationen ein.« Selbst wenn man im alten Leben Besitzer der Schlossallee war: Im neuen ist die weg! Und es kann sein, dass man als Regenwurm oder als Büchereibuchrückenaufkleberdraufkleber wiederkommt. Da hat’s jeder Wiederkäuer besser als ein Wiedergeborener.

Und es tut mir leid, es zu schreiben zu müssen, aber auch Gott war ein Anfänger. Die Welt war ja, wenn man dem Glauben Glauben schenken möchte, die erste, die Er je gemacht hat. Schon die Umstände wirken für einen Außenstehenden amateurhaft. Das fängt mit dem Tempo an, mit dem Er da rangegangen ist: Sieben Tage und fertig! Wow! Sieben Tage! Da habe ich bei einem Hausbau normalerweise noch nicht mal das erste Angebot der Tiefbaufirma erhalten, von der Genehmigung des Bauamts ganz zu schweigen! Gott muss glücklich gewesen sein, dass Er seinen Bauerschaffungsantrag in keinem Gemeinderat einreichen und mit keinem Baureferenten über Sattel- oder Flachdach, Fenstergröße, Abstand zum Nachbargrundstück und andere für die Menschheit überlebenswichtige Grundregeln diskutieren musste. Warum Er uns ein paar Millionen Jahre später all dies als Bürde auferlegt hat, kann ich mir nur mit Seinem Humor erklären.

Grundsätzlich sage ich: Sieben Tage, mein lieber Gott – Respekt! Eine Woche ist sehr ambitioniert. Eigentlich ein typischer Anfängerfehler: zu hastig, zu wenig Zeit eingerechnet für Details, da ist Schludern programmiert. Und dann Sein Tiefbau-Grundhilfsmittel, der Urknall – da kann man nicht von einer kontrollierten Sprengung sprechen. Gegen so einen Urknall ist eine Atombombe eine halbe Reihe Schweizerkracher. Liebe Schweizer, es tut mir leid, aber kleine Miniböller nennt man bei uns in Deutschland Schweizerkracher. Zum Gender-Ausgleich nennt man diese in der Schweiz Frauenfurz oder Lady Crackers. An dieser Stelle sei noch allen Atheisten, theologischen Grundskeptikern und Physikanbetern, die nicht an Gott oder seine Konkurrenten mit ihren etwaigen Schöpfungsgeschichten glauben, sondern nur an die reine Urknalltheorie, gesagt: Für den weiteren Leseverlauf hier im Buch ist die Glaubensausrichtung irrelevant, denn die Erde ist da, und wir müssen damit leben. Aber als kleiner kritischer Grübler frage ich: Wenn kein Gott am Urknall beteiligt gewesen ist: Wer hat den Schweizer-Urknaller angezündet??? Gotcha!

Aber auch bei Gott gibt es Probleme mit der Logik. In der Genesis – nicht die Band, sondern das erste Buch Mose – steht: »Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.«

Das ist ja schon mal einiges. Eigentlich eine komplette Grundausstattung. Dann begann die nächste Stufe: »Und die Erde war wüst und öde, und Finsternis lag auf der Urflut … Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es wurde Licht.«

Das heißt, Er hat die Erde erschaffen, und dann erst das Licht angemacht! Das hätte auch anders ausgehen können. Schon mal im Dunklen einen Kuchen gebacken? Oder je im Dunklen versucht zu töpfern? Wenn die Hände sagen: »Ich spüre, was für eine tolle kunstvolle Vase das wird«, sagen die Augen, sobald das Licht eingeschaltet ist, etwas anderes, dann ist sehr viel Fantasie gefragt. Aber egal wie verformt oder hässlich dieses Gebilde ist, als Muttertagsgeschenk ist es perfekt. Als Kind muss man nur sagen: »Mama, das habe ich für dich gemacht.« Von Tag zwei bis Tag sechs schuf Gott das gesamte Zubehör, Wolken, Land, Wasser, Büsche, Bäume, Blumen, Gräser – Gott sei Dank gab es vorher das Wasser zum Gießen! Ein sehr durchdachter Schachzug – Sonne, Mond, Sterne, Tiere und Menschen. Und am siebten Tag ruhte Gott. Verdient, würde ich sagen, aber dann waren es ja insgesamt nur sechs Tage Arbeit. Einen Tag vor Abgabetermin fertig – kein Student oder Autor der Welt hat diesen Satz je gesagt (auch ich nicht). So, dann war die Welt erschaffen und Gott ruhte. Übrigens steht in der Bibel nirgends, dass Er je wieder an die Arbeit gegangen ist. Gesehen hat ihn jedenfalls niemand mehr. Alte Handwerkerkrankheit.

Warum hat Gott nur eine Welt erschaffen? Eine Welt ist ja eigentlich gar nichts. Wenn man etwas gemacht hat, was einem gefällt, macht man doch weiter. Kann natürlich auch sein, dass Grandmaster G dachte: »Bitte nicht noch eine.« Ich als Gott hätte viele Welten erschaffen. Warum? Hier würde ein Satz passen von Mario Adorf als großer Unterweltpate im Film »Der Schattenmann«: »Weißt du, warum sich ein Rüde die Eier leckt? Weil er’s kann!« Und im Himmel kann es ja auch langweilig werden. Alles ist dauernd heilig und gut und frohlockend! Oder sind wir Menschen nur Figuren in einem überdimensionalen göttlichen Fantasy-Computer-Spiel? »World of Worldcraft«? Zu abwegig? Ich tue manchmal Dinge, bei denen ich mich später frage: Woher kam diese Schnapsidee? Ich komme mir dann vor wie fremdgesteuert. Habe ich das wirklich aus eigenen Antrieb gemacht – oder saß da jemand an der Konsole?

»Die Welt für Anfänger« mag suggerieren, ich als der Autor wäre ein Profi, der sich super auskennt, ein World-Checker, der erklärt, was man alles besser machen kann, um nicht als Rookie durch diese Welt zu stolpern. Nein! Null! Dies ist keine Anleitung zum Thema »Wie geht eigentlich Welt?«. Ich schildere nur meine Erfahrungen als Anfänger. Wer sich dieses Buch – eines Komikers! – aus falscher Erwartungshaltung gekauft hat, ist entweder …

  • a)

    leichtgläubig (was ja per se nichts Schlimmes ist, aber als geistiger Ministrant durch diese Welt zu gehen, ist kein Zuckerschlecken),

  • b)

    ziemlich verzweifelt,

  • c)

    ein Humorhasser, der voller Schadenfreude lesen möchte, wie der Komiker an der Welt verzweifelt,

  • d)

    ein bisschen verpeilt, weil er dachte, dies sei die Biografie des unehelichen Sohnes einer berühmten Skifahrerin.

Wenn dieses Buch eine Gebrauchsanleitung für die Welt wäre, dann würde der ganze Text hier sowieso nur auf Holländisch oder Japanisch stehen, wie es das Gesetz aller Gebrauchsanweisungen verlangt, vor allen Dingen von Videorecordern (für die Jüngeren: das sind Bewegtbildmaschinen-Artefakte aus dem alten...

Erscheint lt. Verlag 30.9.2016
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Schlagworte Abenteuer • Achtung Baby • Anfänger-Geschichten • Autobiografie • Autobiografisch • Autobiographisch • Bayern • Comedian • Erlebnisse • Humor • Komiker • Lachen • Michael Mittermeier • New York • Reise-Abenteuer • Tourismus • Welt-Reise
ISBN-10 3-462-31604-4 / 3462316044
ISBN-13 978-3-462-31604-9 / 9783462316049
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