Sinclair Academy - 04 (eBook)

Sturm über Arbordale
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
110 Seiten
beBEYOND (Verlag)
978-3-7325-1876-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sinclair Academy - 04 -  Carson Hammer
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Die Trainees der Sinclair Academy haben einen neuen Auftrag: Ein junges Ehepaar ist während seiner Flitterwochen spurlos verschwunden. Es gibt keine Spuren, doch in der Nähe ihres letzten Aufenthaltsortes häufen sich die Berichte über paranormale Anzeichen. Ihre Nachforschungen führen Jack, Staysy, Hassan und Sachiko in den abgeschiedenen Ort Arbordale: malerische Häuser, freundliche Menschen, spielende Kinder - die perfekte Idylle. Doch hinter all der Harmonie lauert das absolute Grauen. Die Dorfbewohner sind vor langer Zeit einen Pakt mit dem Bösen eingegangen, und als sich ein Unwetter über Arbordale zusammenbraut, bringt es mehr als nur Sturm und Gewitter -

SINCLAIR ACADEMY - DIE NEUEN GEISTERJÄGER führt die Abenteuer von 'Geisterjäger John Sinclair' in die nächste Generation fort. Wer an der SINCLAIR ACADEMY aufgenommen wird, hat bereits schmerzhafte Erfahrungen mit dem Übernatürlichen gemacht. Jack und seine Mitstreiter Staysy, Hassan und Sachiko müssen sich im Kampf gegen Geister und Dämonen als Team bewähren und die Menschheit vor dem Grauen beschützen, das im Dunkeln lauert. Denn: Das Böse ist überall.

'Erinnern Sie sich an die Spukgeschichten aus Ihrer Kindheit? Über Geister, Vampire und Dämonen? All diese Geschichten sind wahr. Es stimmt vielleicht nicht jedes Wort, aber viel mehr als die meisten Leute glauben.' - John Sinclair -

Die Serie SINCLAIR ACADEMY erscheint monatlich als E-Book und als inszeniertes Hörbuch auf CD und als Download. Jede Folge ist in sich abgeschlossen.

Kapitel 1


»Hi, Mom!«

Die Worte schallten laut durch den stuckverzierten Konferenzraum der Sinclair Academy. Die Trainees Sachiko, Staysy, Hassan und Jack saßen am großen Tisch und versanken fast in den Polstern der mit Schnitzereien und Ornamenten überladenen Stühle.

Die Aufnahme, der sie mit äußerster Konzentration lauschten, rauschte so stark, dass sie kaum ein Wort verstehen konnten.

»Mom … Pension gefunden … Sturm … Matthew lässt … bis bald!«

Kurz ertönte ein Besetztzeichen, dann endete die Audio-Datei.

Professor Rashbold, der den Laptop am Kopfende des Tisches bediente, strich sich über seinen weißen Kinnbart: »Nun, Ladies und Gentlemen, was sagt ihnen das?«

»Dass die Dame sich einen anderen Handy-Anbieter suchen sollte?«, vermutete Hassan trocken. »Das klingt nach verdammt lausiger Netzabdeckung.«

Sachiko und Jack grinsten. Kein Wunder – Hassan wusste, dass sie genau so eine Antwort von ihm erwartet hatten. Zufrieden lehnte er sich zurück – er war seinem Ruf als Klassenclown mal wieder gerecht geworden.

Der Professor hingegen ließ sich nicht aus der Ruhe bringen: »Das könnte man als Laie tatsächlich vermuten, aber Sie sollten es dank meines Unterrichts inzwischen eigentlich besser wissen, Mr. Al-Baghdadi.«

Inzwischen hatte Staysy ihren Arm gehoben. Auch das war nicht wirklich überraschend, dachte Hassan – es gab kaum eine Frage, auf die sie sich nicht meldete. Oft genug schmiss sie die Unterrichtsstunden beim Professor fast alleine.

Rashbolds Stimme klang dann auch fast ein wenig enttäuscht, als er sie aufrief: »Miss Cole?«

»Es könnte sich um transdimensionale Interferenzen handeln«, erklärte Staysy knapp.

Rashbold nickte zufrieden, doch Hassan stöhnte auf: »Echt jetzt? Du hörst ein Rauschen in der Leitung und denkst ›Oh shit, das ist jetzt aber eine transdimensionale Interferenz‹?!«

Staysy runzelte die Stirn: »Und du sitzt an einer Akademie für Geisterjäger und glaubst, dass wir uns mit normalen Störungen im Handynetz abgeben?«

Bevor Hassan etwas erwidern konnte, schaltete sich Jack ein: »Sir«, wandte er sich an den Professor, »was bringt Sie denn zu der Vermutung, dass es sich hier um ein paranormales Phänomen handeln könnte?«

»Eine ausgezeichnete Frage, Mr. Archer. Genau dieselbe, die mir die Kollegen bei Scotland Yard kürzlich gestellt haben. Und zwar …«

»Stopp mal!«, rief Sachiko dazwischen. »Kürzlich? Heißt das, die Aufnahme ist aus einem aktuellen Fall?«

Rashbold sah sie überrascht an: »Aber natürlich ist sie das. Habe ich das nicht erwähnt?«

»Nein, das haben Sie nicht!« Die zierliche Asiatin warf ihre Haare nach hinten – heute waren sie quietschpink gefärbt. Hassan hatte schon erlebt, wie schnell Sachikos Temperament aufflammen konnte, darum hob er beruhigend die Hände: »Hey, ist doch egal, von wann die Aufnahme ist.«

»Nein, das ist es nicht«, beharrte Sachiko. »Verstehst du denn nicht? Wenn das aktuell ist, dann heißt das, dass da Leute sind, die unsere Hilfe brauchen. Und die sollen sie gefälligst schnell bekommen – da will ich keine albernen akademischen Ratespielchen lösen!«

Rashbold war sichtlich pikiert: »Diese ›Ratespielchen‹ sind ein wichtiger Teil Ihrer Ausbildung. Es ist meine Aufgabe, Sie so umfassend wie möglich auf Ihre Einsätze vorzubereiten, und dazu gehört es auch …«

»Lassen Sie es gut sein, Professor«, ertönte eine Frauenstimme aus Richtung Eingang. »Ich kann Miss Mitos Frage verstehen.«

»Ich nicht«, knurrte eine männliche Stimme hinterher.

Alle Köpfe wandten sich zur mächtigen Doppeltür, die zum Flur führte. Dort stand eine kleine Frau mit strengem Dutt und noch strengerem Blick. Miss Julia, ihres Zeichens Hausverwalterin und Leiterin der Academy. Neben ihr hatte sich Ian Campbell aufgebaut, der bullige Waffenmeister mit raspelkurzem Haar.

»Für mich gibt es zwei Möglichkeiten«, fuhr Campbell fort. »Entweder alle hier haben Vertrauen, dass die Führungsebene keine Scheiße baut, oder wir können den Laden dichtmachen.«

Miss Julia warf ihm einen mahnenden Seitenblick zu, dann wandte sie sich an Sachiko: »Was Mr. Campbell sagen will, ist, dass dieses Briefing Sie auf einen Einsatz in dieser Angelegenheit vorbereiten soll.«

»Nein«, grätschte der Waffenmeister dazwischen. »Was Mr. Campbell sagen will, ist, dass es euch einen feuchten Dreck angeht, warum wir euch etwas erzählen. Nicht eure Baustelle.«

»Der hat ja heute eine sonnige Laune«, raunte Jack Hassan zu. »Irgendeine Ahnung, was dahintersteckt?«

»Keine Ahnung – vielleicht ist seine Lieblings-Panzerfaust mit einem anderen durchgebrannt«, flachste Hassan leise. »Aber warte mal, das kann man bestimmt ausnutzen.«

Hassan setzte seine freundlichste Miene auf, als er Campbell ansprach: »Sir, ich verstehe das, aber ich hätte da eine kleine Frage …«

»Wenn’s sein muss«, grollte Campbell.

»Wir alle wissen ja, dass diese Akademie von Mr. Sinclair geleitet wird. Formal sind wir also direkt John Sinclair unterstellt. Sie hingegen, genauso wie der Professor und Miss Julia hier, sind zu unserer Ausbildung und Unterstützung angestellt.« Hassan lächelte äußerst freundlich, als er hinzufügte: »Ungefähr so wie ein Gärtner oder ein Koch.«

Alle hielten den Atem an. Mr. Campbell auf eine Stufe mit einem Koch oder Gärtner zu stellen, schien ungefähr so ratsam, wie eine scharfe Handgranate in ein Lagerfeuer zu werfen.

Hassan konnte förmlich sehen, wie die Wut im Körper des Waffenmeisters nach oben kroch: Die Muskeln spannten sich, der Hals schwoll an, und sein Gesicht wurde puterrot.

»Das wird gut«, wisperte Hassan Jack zu. »Ich kann ihn schon hören: ›Wenn das so ist, dann mach ich das Abendessen, und Sie lassen sich die Waffen vom Koch erklären!‹ So was kommt garantiert. Wetten?«

Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen schwieg der Waffenmeister gefährlich lang. Schritt für Schritt kam er in den Raum, bis er direkt vor Hassan stand, und er blickte ihm direkt in die Augen.

Mit leiser, rauer Stimme zischte er dann: »Geben Sie mir Ihr Telefon. Los!«

Hassan zögerte überrumpelt, doch Campbells durchdringender Blick ließ ihn schließlich doch gehorchen. Der Waffenmeister fragte nach Hassans PIN-Code, dann scrollte er durch das Adressbuch auf dem Gerät.

»Haben Sie noch Verwandte? Ah, ja – hier haben wir ja eine Tante in Kairo. Spricht sie Englisch?«

Hassan schüttelte verwirrt den Kopf: »Nur Arabisch.«

»Macht nichts.« Der Major drückte auf den Eintrag, stellte den Lautsprecher an, und alle hörten, wie das Handy eine Nummer wählte.

»Moment mal, was machen Sie da?«, beschwerte sich Hassan, doch Jack hielt ihn zurück – jetzt war kein guter Moment, um sich mit Campbell anzulegen.

Am Telefon meldete sich eine leicht zittrige Frauenstimme auf Arabisch.

Zur allgemeinen Überraschung begrüßte Campbell sie ebenfalls auf Arabisch – und zwar fließend.

Die anderen verstanden nicht, was gesagt wurde, doch Hassan wurde blass, als er der Unterhaltung folgte:

»Madame Al-Baghdadi? Mein Name ist Campbell, ich war Ausbilder Ihres Neffen Hassan. Leider muss ich Ihnen eine traurige Mitteilung machen. Ihr Neffe ist bei einem Einsatz ums Leben gekommen.«

Ohne nachzudenken, sprang Hassan auf und riss Campbell das Telefon aus der Hand: »Amma?«, rief er auf Arabisch in den Hörer. »Glaub ihm kein Wort. Hier ist Hassan. Mir geht es gut!«

Doch es kam keine Antwort.

Irritiert blickte Hassan auf das Telefon – die Verbindung war unterbrochen.

»Sie hat aufgelegt«, entfuhr es ihm. »Vielleicht war das der Schock.«

Er wirbelte zu Campbell herum: »Was sollte der Mist, Sie Arschloch? Wegen Ihnen hat Tante Najat jetzt vielleicht einen Herzinfarkt gekriegt!«

Seine Finger zitterten, als er die Nummer erneut wählen wollte, doch Campbell hielt ihn davon ab:

»Sparen Sie sich die Mühe. Ihrer Tante geht’s gut. Sie hat nichts weiter mitbekommen, als dass sich jemand verwählt hat.«

Als Hassan ihn verständnislos ansah, fuhr der Waffenmeister fort: »Ich hab aufgelegt, bevor ich auch nur ein Wort gesagt habe.«

Er zeigte Hassan die Anrufliste. Tatsächlich: Gesprächslänge: drei Sekunden.

»Aber wenn Sie nicht wollen, dass ich einmal wirklich so einen Anruf machen muss, dann passen Sie ab jetzt gefälligst auf, wenn ich Ihnen etwas beibringe. Verstanden?«

In Hassan kochte es. Er wollte Campbell am Kragen packen und ihm ins Gesicht sagen, wie armselig diese blöde Psycho-Nummer war. Und wie mies es war, Hassans Familie da mit reinzuziehen. Glaubte der Waffenmeister wirklich, Hassan wüsste nicht, was es heißt, Leid über seine Angehörigen zu bringen?

Alles das hätte er dem Major gerne gesagt – und danach hätte er ihm dann am liebsten kräftig in die Eier getreten. Einfach so. Damit der mal merkte, was für ein wunderbarer Lehrmeister der Schmerz ist. Alles das hätte Hassan gerne getan, doch er wusste, was jetzt das Richtige war: einfach hinsetzen und Klappe halten. Schwer atmend ließ er sich auf seinen Stuhl sinken.

Miss Julia räusperte sich: »Jetzt, wo das Theaterprogramm vorbei ist, können wir vielleicht endlich auf den Auftrag zu sprechen kommen.«

Campbell rümpfte die Nase, sagte aber nichts.

»Mr. Sinclair persönlich hat uns gebeten, das Briefing zu übernehmen, da er selbst leider einen unaufschiebbaren Termin in Tasmanien wahrnehmen musste.«

Sie wandte sich an Sachiko: »Wir gehen davon aus, dass Sie morgen früh an die Arbeit gehen können. Ich...

Erscheint lt. Verlag 9.9.2016
Reihe/Serie Die neuen Geisterjäger
Die neuen Geisterjäger
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • All Age Fantasy • Buffy • Dämon • Dämonen • Eis und Feuer • Elb • Elfe • England / Großbritannien • Epic Fantasy • Fantasy Bestseller • Fantasy Bücher • Fantasy Roman • Game of Thrones • Geister • Geisterjäger • Ghostbuster • Grusel • Herr der Ringe • High Fantasy • Hobbit • Horror • Jason Dark • john Sinclair • London • Low Fantasy • Paranormal • Paranormale Phänomene • Remake • Sinclair • Tolkien • Troll • Vampir • Vampire • Vampire Diaries • Werwolf • Werwölfe • Zeitreisen
ISBN-10 3-7325-1876-0 / 3732518760
ISBN-13 978-3-7325-1876-0 / 9783732518760
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