Dark Memories - Nichts ist je vergessen - Wendy Walker

Dark Memories - Nichts ist je vergessen

Spiegel-Bestseller

*** 43 Bewertungen

(Autor)

Buch | Softcover
384 Seiten
2016 | 2. Auflage
FISCHER Scherz (Verlag)
978-3-651-02542-4 (ISBN)
14,99 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen;
    keine Neuauflage
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Eine Klasse für sich: Wendy Walkers 'Dark Memories - Nichts ist je vergessen' ist hoch manipulative Psycho-Spannung auf internationalem Bestseller-Niveau.

Du musst dich erinnern, Jenny. Du musst dich erinnern, was in jener Nacht im Wald geschehen ist.

Fairview, eine beschauliche Kleinstadt in Connecticut. Die 16-jährige Jenny Kramer wird Opfer einer brutalen Attacke und kommt schwer traumatisiert ins Krankenhaus. Dort wird ihr auf Wunsch ihrer Eltern ein Medikament verabreicht, das ihr helfen soll. Ein Medikament, das jegliche Erinnerung an den schrecklichen Vorfall auslöscht.

Danach hat Jenny keine Bilder mehr für das, was passiert ist. Da ist nur noch Schwärze. Sie bemüht sich weiterzuleben wie zuvor, beinahe so, als ob nichts geschehen wäre, während ihre Mutter Charlotte krampfhaft versucht, so etwas wie Normalität wiederherzustellen, und ihr Vater Tom wie besessen ist von dem Gedanken, den Täter, der seiner Tochter das angetan hat, zu überführen.

Doch das Nicht-Erinnern-Können wird für Jenny mehr und mehr zu einem Albtraum. Denn ihr Körper weiß noch immer, was ihm angetan wurde. Gemeinsam mit dem Psychiater Alan Forrester, der auf Fälle wie Jenny spezialisiert ist, versucht sie, Stück für Stück Licht in das Dunkel jener Nacht zu bringen, die Chronologie der Ereignisse wiederherzustellen. Aber kann sie denen, die sie dabei unterstützen wollen, vertrauen? Wie manipulierbar ist Erinnerung? Und helfen die Erinnerungen, die langsam zu ihr zurückkommen, wirklich, den Schuldigen zu finden?

"Dieses Buch dürfen Sie auf keinen Fall verpassen!" Karin Slaughter

Wendy Walkers Spannungsdebüt 'Dark Memories – Nichts ist je vergessen' wurde auf Anhieb zum Bestseller, erschien weltweit in 20 Ländern und wird in Hollywood verfilmt. Wendy Walker lebt mit ihrer Familie in Connecticut und arbeitet neben dem Schreiben als Anwältin für Familienrecht.

Eine hochmanipulative Reise, genau wie dieser ganze Psychothriller, der uns beim Lesen herrlich narrt und viele kluge Fragen mit auf den Weg gibt

Erscheinungsdatum
Übersetzer Verena Kilchling
Sprache deutsch
Maße 135 x 215 mm
Gewicht 461 g
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Albtraum • auslöschen • Behandlung • Connecticut • Erinnern • Erinnerung • Jenny • Körper • Krimis/Thriller • Medikament • Mutter • Psychiater • psychologisch • Psychothriller • Ritzen • Spannung • Täter • Therapie • Thriller • Tochter • Trauma • Vater • Verdächtiger • Vergessen • Wendy Walker
ISBN-10 3-651-02542-X / 365102542X
ISBN-13 978-3-651-02542-4 / 9783651025424
Zustand Neuware
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2 keinesfalls Thriller des Jahres

von , am 22.07.2016

Jenny, ein 16 Jahre altes Mädchen, geht zu einer Party, bei der sie sich mit einem Jungen verabredet hatte. Dieser jedoch lässt sich mit einem anderen Mädchen blicken und Jenny verlässt traurig und wütend die Party. Dort aber wird sie vergewaltigt. Daraufhin beschlossen Jennys Eltern im Krankenhaus, es sei das Beste Jenny diese Erinerungen an diese Nacht zu ersparen und bitteten den Arzt, ihrem Kind ein gedankenauslöschendes Arzneimittel zu verabreichen.
Das Medikament wirkt aber nicht wie erhofft und erwartet... Jenny hat anfangs kleine Erinnerrungsfetzen und quält sich mit komischen Gefühlen.
Alan Forster, ein Psychater hilft Jenny sich an die Ereignisse zu errinern, damit der Täter gefunden und entlarvt werden könne.
Anfangs klappt alles gut, aber dann überschlagen sich die Beweise und infragekommenden Menschen...

Schreibstil & Cover
Mit Wendy Walkers Schreibstil konnte ich mich nie so wirklich anfreunden. Die Geschichte ist aus der Sicht des Psychaters geschrieben. Hätte mir eher die Geschichte aus Jennys Sicht gewünscht... Für mich war es schwer am Buch dranzubleiben und musste mich hin und wieder dazu zwingen. Zudem ist mir das Buch, zu viel "Lexikon". Ich mag es zwar nebenbei etwas Neues zu lernen und zu erfahren, doch das war wirklich schon zu viel des Guten...
Das Cover hingegen liebe ich schon fast ;) gegen das Cover kann man echt nichts einwenden und lädt zum in die Hand nehmen und Klappentext lesen ein.

Eigene Meinung
Also Thriller ist das ja nicht... Hatte ziemlich hohe Erwartungen durch Cover, Klappentext und Werbung. Leider wurde ich enttäuscht... Die Geschichte zieht sich sehr lange über das ganze Buch hinweg...einzig und allein ist das Ende ein wenig spannend.
Würde ich es nicht für den Fischer-Leseclub lesen, hätte ich das Buch längst zur Seite gelegt und abgebrochen.

Fazit/Empfehlung
Thriller-Fans, lieber Hände weg... die Wahrscheinlichkeit, dass ihr enttäuscht werdet ist groß. Leute, die sich für Psychologie und (Familien)-Dramen interessieren könnte es ein ganz guter und passender Roman sein.

3 Vergessene Erinnerung

von , am 22.07.2016

Inhalt:

Jenny Krammer ist 16 als sie brutal vergewaltigt wird. Um die Erinnerung daran auszulöschen, stimmen ihre Eltern einer medikamentösen Therapie zu. Danach kann Jenny sich an die Tat zwar nicht erinnern, aber es gelingt ihr trotzdem nicht zur Normalität zurück zukehren. Denn der Körper vergisst nichts und er lässt nicht zur Ruhe kommen.
Nach einem Selbstmordversuch beginnt Jenny eine Therapie bei Dr. Alan Forrester. Er ist ein Gegner der Behandlung mit dem Medikament und vertritt die These " Nichts ist je vergessen". Also versucht er in den Sitzungen Jennys Erinnerungen auszugraben. Nach und nach kommen die ersten Fetzen ans Tageslicht. Aber kann Jenny ihnen trauen? Sie sie real? Und können sie dabei helfen den Täter aufzuspüren?
Ein langwieriger Prozess beginnt, der eine Lawine ins rollen bringt, die so keiner erwartet hat und die auch das Leben vieler anderen Menschen beeinflussen wird.

Mein Fazit:

Ich hatte anfangs sehr große Schwierigkeiten in de Geschichte reinzukommen. Es wird aus der Sicht des Psychiaters erzählt. Die Schreib- bzw. Erzählweise ist sehr langatmig und ist mit vielem psychologischem Hintergrund gespickt.
Alan spring zwischen verschieden Personen, aber auch verschiedenen Zeiten, sodass ich mehrmals durcheinander geriet.
Die Charaktere blieben für mich etwas blass, auch Jenny. Sie tat mir sehr leid und ich habe mit ihr gelitten, aber sie blieb irgendwie unscheinbar. Alan war mir von Anfang an unsympathisch und je weiter das Buch voran schritt, desto mehr hat er mich angenervt.
Allein das Ende fand ich ziemlich spannend und unvorhergesehen. Die Wahl des Täters hat mich anfangs geärgert, weil er die ganz Geschichte so nichts sagen war, dass ich ihn gar nicht auf dem Schirm hatte. Aber als alle Puzzleteile sich zusammen gefügt haben, war ich doch etwas schockiert über den Ausgang.

Die Idee des Buch war wirklich interessant, man hätte aber mehr daraus machen können. Es hat mich nicht wirklich überzeugt, daher vergebe ich 3 * und dass auch nur, weil ich das Ende so gar nicht erwartet hätte.

© Lilia Kiefer (AmyLilian)

3 Ich hatte etwas mehr erwartet - Für mich leider nicht der Thriller des Jahres

von (Hamburg), am 21.07.2016

Der Thriller des Jahres - alles andere können Sie vergessen -
so wurde "Dark Memories" angekündigt.
Ich finde es immer schwierig, wenn ein Buch schon so angekündigt wird,
weil man automatisch mit sehr hohen Erwartungen herangeht.
Im Prinzip kann dann meistens nur eins passieren, man wird enttäuscht.
Ich glaube, wenn dieser Zustaztitel nicht gewesen wäre,
dann hätte ich von Anfang an vielleicht eine ganz andere Einstellung zu
"Dark Memories" gehabt.

"Dark Memories" ist im Fischer Scherz Verlag erschienen und umfasst 384 Seiten.

Worum geht es?

Jenny Kramer ist 16 Jahre alt, als ihr auf einer Party ein wahnsinnig schlimmes Erlebnis
wiederfährt. Sie trägt nicht nur starke Verletzungen davon, sondern auch ein schweres Trauma.
Noch im Krankenhaus entscheiden sich ihre Eltern für eine nicht ganz umstritten Behandlung
durch das Einnahmen bestimmter Medikamente die Erinnerungen aus Jennys Gedächtnis komplett
zu löschen. Doch kann der Kopf wirklich vergessen, wenn doch der Körper daran erinnert?
Jenny hat zunehmend Probleme dieses Wirrwarr und die Situation zu meistern und sucht Hilfe
bei einem anerkannten Psychiater auf, der ganz langsam versucht wieder Licht in Jennys Vergangenheit zu bringen.
Ob ihm das gelingen wird, das erfahrt ihr in "Dark Memories".

Mein Fazit

Ich muss ehrlich gestehen, mir war "Dark Memories" doch eine Nummer zu doll.
Die Autorin hat wirklich alles gut durchdacht und die einzelnen Fäden clever gesponnen.
Aber diesmal hat es weder meine Geschmack getroffen, noch war es mein Thema.
Durch die vielen Personen und auch Zeitsprünge, musste ich schauen, dass ich den Überblick behalte.
Teilweise kam ich nur sehr langsam voran.

Leider kann ich "Dark Memories" nur 3 Sternchen geben, da ich nicht wirklich überzeugt bin, Schade.

4 Interessante psychologische Charakterstudie

von , am 21.07.2016

Jenny ist fünfzehn, als sie am Rande einer Party brutal vergewaltigt wird. Im Krankenhaus stehen ihre Eltern vor der Entscheidung die Erinnerungen an diese grausame Stunde auslöschen zu lassen und willigen ein. Als Jenny aufwacht ist die konkrete Erinnerung verschwunden, doch ihr Körper trägt deutliche Spuren des Überfalls. Verzweifelt versucht sie mit der Ungewissheit umzugehen und gerät immer tiefer in ein dunkles Loch. Gezeichnet von ihrer Qual landet sie bei dem Psychiater Alan Forrester, der eine Methode entwickelt hat ihre Erinnerungen wiederzuerlangen…

Um es gleich vorweg zu nehmen – dieses Buch kann man nicht uneingeschränkt empfehlen. Die Spannung ist subtil, kann unter die Haut gehen, muss aber nicht.
Das Buch ist aus der Sicht des Psychiaters geschrieben, der das Geschehene rekapituliert.
Visuell unterscheiden sich glücklicherweise die Erzählungen des Arztes von den Gedanken seiner Patienten, so dass man nur selten irritiert ist, wenn z.B. verschiedene Patienten in einer Szene auftauchen.
Schnell wird deutlich, dass Jenny nur eine von mehreren Hauptpersonen ist, auch wenn der Klappentext etwas anderes vermuten lässt.
Ebenfalls in den Fokus rücken ihre Eltern, Charlotte und Tom. Außerdem Sean und Glenn, zwei weitere Patienten von Alan, ebenso die Familie von Alan und Parsons, der die Ermittlungen leitet.
Selbst das ist noch keine abschließende Liste.
Jenny bzw. ihre Vergewaltigung ist nur der Ausgangspunkt für die Offenbarung von Familiengeheimnissen, die nach und nach in den Gesprächen mit Alan erörtert werden.
Alan ist intellektuell und wird nicht müde dies zu betonen. Er analysiert das Geschehen, zumindest am Anfang der Geschichte, recht emotionslos. Sein Interesse liegt eher darin begründet Jenny zu helfen und damit wiederum seinem Ego zu schmeicheln.
Für mich liegt ein Minuspunkt in der Vermarktung, die Erwartungen beschwört, die meiner Meinung nach nicht erfüllt werden können. Deshalb würde ich jedem empfehlen eine Leseprobe zu Rate zu ziehen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen.

Fazit
Eher eine psychologische Charakterstudie, als ein „typischer“ Thriller. Interessant konstruiert mit nur wenigen Schwächen. Trotz dessen nur bedingt zu empfehlen, da dieses Buch vor allem durch detaillierte Auswertungen der menschlichen Psyche punktet.

3 Dark Memories

von (Essen), am 21.07.2016

Alan Forrester ist Psychiater und wird mit dem Fall Jenny Kramers betraut. Das junge Mädchen wurde aufs grausamste vergewaltigt. Da ihre Eltern einer medikamentösen Behandlung zugestimmt haben, erinnert sich Jenny an diese Vergewaltigung nicht mehr. Doch ihr Körper erinnert sich. Jenny steht kurz davor den Verstand zu verlieren. Sie muss sich erinnern und Alan soll ihr helfen. Die Verstrickungen, die bei ihrer Therapie auftreten, hat nicht einmal Alan selbst erwartet.

Ich habe durch den Klappentext und auch durch das Cover eine andere Geschichte erwartet. Ich habe erwartet, dass es mehr um Jenny geht. Das es vllt. aus ihrer Sicht erzählt wird und wir ihren Kampf mit ihrem gelöschten Gedächtnis erleben und thrillerartig Täuschung und Misstrauen erfahren. Die Täuschungen gab es, doch der Rest war ganz anders als erwartet. Leider nicht sehr positiv.
Die Geschichte wird komplett von Alan Forrester, dem Psychiater erzählt. Allein durch Gespräche, die er wiedergibt, erfahren wir die Sichtweisen und Gedanken anderer Personen. Diese Erzählweise fand ich sehr interessant, da Alan auch den Leser immer wieder persönlich anspricht. Auch Alans sehr analytische Redensweise und die Formulierungen die er als Psychiater verwendet waren zu Beginn noch spannend. Leider wurden sie sehr schnell langatmig und langweilig. Seine Beschreibungen ziehen sich und kreisen immer wieder um das, was eigentlich interessant wäre.
Wir erleben anhand seiner Erzählungen wie die Polizei die Vergewaltigung rekonstruieren konnte, wie Jenny und ihre Eltern seine Patienten wurden, wie er im Gefängnis als Psychiater arbeitet und lernen auch andere Patienten kennen. Alle haben irgendwie mit den Geschehnissen und der Geschichte zu tun. Wir erleben auch die laufenden Ermittlungen und wie die Polizei vorgeht, angetrieben von Jennys Vater. Wir erfahren von Alan was das Verbrechen mit der Familie macht und was die Mitglieder umtreibt.
Zu Beginn geht es nur um seine Patienten und seinen Versuch die Erinnerung zurückzuholen. Doch je weiter die Therapie voran schreitet und je weiter die Ermittler kommen umso mehr verstrickt auch Alan sich in diesem Fall und verhält sich immer mehr entgegen seines Berufsethos. Alan wird zum Puppenspieler und alle anderen zu seinen Puppen.
Die Idee dieser Geschichte finde ich wirklich spannend. Leider ist sie nicht so gut umgesetzt. Sie ist, wie gesagt, oft langweilig und langatmig und dazu noch sehr durcheinander. Alan springt zwischen Personen und Zeiten aber gibt keine richtigen Zeitangaben. Auf die Auflösung am Ende wäre ich z.B. nie gekommen, da ich zeitlich völlig durcheinandergekommen bin und schon alleine daher diese Möglichkeiten ausgeschlossen hatte. Das hat mich frustriert. Dazu finde ich viele von Alans Handlungen und Denkweisen zu übertrieben. Dadurch konnte mich das Buch nicht richtig überzeugen.
Es bekommt von mir zwei Sterne, da die Story und die Erzählweise eine gute Idee waren und an der Umsetzung gescheitert sind. Den dritten Stern gibt es, da das Buch am Ende doch noch Fahrt aufgenommen hat und die Langweile vom Beginn etwas rausgerissen hat.
Kann man lesen, muss man aber nicht.

2 Dark Memories

von (Vellmar), am 21.07.2016

Eigene Inhaltsangabe:

Jenny Kramer wurde nach einer Party brutal vergewaltigt. Ihre Eltern entscheiden sich ihr Gedächtnis von diesem Moment per Medikamente löschen zu lassen. Doch obwohl Jenny sich an die eigentliche Vergewaltigung nicht erinnern kann, fühlt sie sich schlecht und irgendwas beschäftigt sie trotzdem im Inneren. Sie braucht ihre Erinnerungen zurück um weiterleben zu können! Daher versucht sie jene Nacht mit Hilfe des Psychologen Alan Forrester zu rekonstruieren. Wird es Jenny gelingen?

Schreibstil:

Die gesamte Geschichte wird aus der Sicht des Psychologen Alan Forrester erzählt. Der Schreibstil ist nüchtern und emotionslos. Das Buch lässt sich flüssig lesen, jedoch ist es weder spannend noch fesselnd. Viele psychologische Details und Nebensächlichkeiten werden eingespielt und verlängern die Geschichte unnütz. Erzählungen von weiteren Protagonisten werden als kursiver Text eingebracht. Das hat mir an sich gut gefallen, konnte die gähnende Langeweile aber nicht ausgleichen. Ansonsten sind die Kapitel nummeriert und haben eine angenehme Länge.

Allgemeine Meinung:

Die Werbung und der Klappentext zu diesem Buch versprach etwas richtig Gutes und ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, jedoch wurde ich derb enttäuscht. Ich hätte erwartet, dass es in dem Buch vordergründig um Jenny geht, doch dem ist überhaupt nicht so. Der Psychologe Alan Forrester therapiert nicht nur sie, sondern auch noch gleich ihre Eltern. Das ist nicht realitätsnah, da Psychologen so etwas nicht machen. Sieht man darüber hinweg, nervt einen dieses Ganze drum herum sehr. Nicht nur von ihren Eltern wird erzählt, sondern auch von anderen Patienten und Protagonisten, so dass Jenny's Geschichte ein Nebenstrang des Buches bildet. Dazu kommen die ganzen psychologischen Details die zwar ganz interessant waren, aber der Geschichte das Tempo vollkommen genommen hat. Spannung? Fehlanzeige! Dazu kommt der nüchterne, emotionslose Schreibstil....Die Vergewaltigung und auch andere Dinge in dem Buch sind heftig, aber haben mich völlig kalt gelassen. Ich konnte einfach keine Bindung zu irgendeinem Protagonisten aufbauen. Für mich ein Desaster! Hinzu kommt auch noch, dass Alan Forrester ein völlig unsympathischer Mensch für mich ist. Das Ende war nicht vorausschaubar, hat die gähnende Langeweile des Buches aber nicht ausgeglichen und wurde für mich auch zu schnell abgehandelt. Sorry aber ich konnte nicht Positives an diesem Buch finden!

Langweilige und emotionslose 2 Sterne!

5 Dark Memories - Nichts ist je vergessen

von (Dortmund), am 20.07.2016

Zum Inhalt: Du musst dich erinnern, Jenny. Du musst dich erinnern, was in jener Nacht im Wald geschehen ist.
Fairview, eine beschauliche Kleinstadt in Connecticut. Die 16-jährige Jenny Kramer wird Opfer einer brutalen Attacke und kommt schwer traumatisiert ins Krankenhaus. Dort wird ihr auf Wunsch ihrer Eltern ein Medikament verabreicht, das ihr helfen soll. Ein Medikament, das jegliche Erinnerung an den schrecklichen Vorfall auslöscht.
Danach hat Jenny keine Bilder mehr für das, was passiert ist. Da ist nur noch Schwärze. Sie bemüht sich weiterzuleben wie zuvor, beinahe so, als ob nichts geschehen wäre, während ihre Mutter Charlotte krampfhaft versucht, so etwas wie Normalität wiederherzustellen, und ihr Vater Tom wie besessen ist von dem Gedanken, den Täter, der seiner Tochter das angetan hat, zu überführen.

Der Schreibstil in diesem Buch gefiel mir anfangs nicht so gut. Es aus der Sicht des Psychiaters zu lesen hat etwas gedauert bis ich die Verbindung immer wieder zu den Protagonisten knüpfen konnte. Man erfährt leider für meine Verhältnisse zu wenig von den wahren Gefühlen der Protagonisten. Aber um so mehr ich gelesen habe um so besser kam ich damit klar.

Für mich kam Jenny in der Geschichte leider etwas zu kurz, ich hätte noch viel mehr über sie und ihre Gefühle gelesen. Durch die Sicht des Psychiaters geht für mich leider einiges von Jenny verloren. Trotz allem hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Die einzelnen Protagonisten haben sehr gut zur Geschichte gepasst auch wenn im Laufe der Geschichte viele einzelne Sonderfälle hinzu kamen. Besonders gut haben mir die Schilderungen der einzelnen Psychischen Störungen gefallen in denen man immer mehr Hintergrund wissen bekommt.

Alles in allem hat mir dieses Buch sehr gut gefallen, und jeder der sich keinen nervenaufreibenden Thriller vorstellt. Wird gefallen an diesen Buch finden.

3 Zwar nichts für Zartbesaitete, aber nicht wirklich ein spannender Thriller

von , am 18.07.2016

Klappentext:
„Du musst dich erinnern, Jenny. Du musst dich erinnern, was in jener Nacht im Wald geschehen ist.“
Jennys Erinnerungen wurden ausgelöscht. Künstlich, durch ein Medikament. Damit sie weiterleben kann, trotz der furchtbaren Ereignisse jener Nacht. Und ohne die Bilder für das Schreckliche im Kopf. Aber ihr Körper hat nicht vergessen. Er weiß noch immer, was ihm angetan wurde. Mit ihrem Therapeuten rekonstruiert Jenny Stück für Stück die Ereignisse jener Nacht. Aber ist das, was zu Tage tritt, wirklich das, was passiert ist? Und kann sie denen, die ihr helfen wollen vertrauen?

Meinung:
Nach dem Klappentext und der Vermarktung als Thriller des Jahres hatte ich mir unter diesem Buch zunächst etwas komplett anderes vorgestellt.
Ich hatte eine Geschichte aus Jennys Sicht oder der Sicht eines Ermittlers erwartet, wurde aber mit eine Geschichte aus der Sicht von Jennys Therapeuten Alan überrascht. So steht Jennys Geschichte garnicht so sehr im Fokus wie ich es erwartet hätte sondern man erfährt auch sehr viel über Jennys Eltern und andere Patienten von Alan.
Stellenweise war ich allerdings auch froh darüber die Geschichte „nur“ aus Alans Sicht zu lesen, da gerade Jennys Erlebnisse aus ihrer Sicht zum Teil nur schwer zu verkraften gewesen wären. Gäbe es bei Büchern Altersaufkleber wie bei Filmen sollte hier definitiv ein Ab18-Aufkleber drauf.
Durch die Erzählung aus Alans Perspektive wird man als Leser mit sehr vielen psychologischen Fakten versorgt, was der Geschichte leider viel an Tempo nimmt. Da ich auch kein großer Psychologie-Fan bin wurde es dadurch für mich stellenweise leider ein bisschen langweilig.
Insgesamt hat mich die Geschichte aber irgendwie fasziniert und vor allem die Auflösung hat mir sehr gut gefallen. Was mich begeistert hat ist die Art und Weise wie die Autorin mich immer wieder auf die falsche Fährte geschickt hat, so hat das miträtseln was den Täter betrifft sehr viel Spass gemacht.
Der Schreibstil ließ sich trotz der vielen psychologischen Episoden sehr gut lesen.

Fazit:
Ein guter Roman für Leute die sich ein bisschen für Psychologie interessierten, Thriller-Fans könnten allerdings ein bisschen enttäuscht werden.

5 Traumatische Erinnerungen – vergessen oder verarbeiten?

von (Rendsburg), am 17.07.2016

*Inhalt*
Dr. Alan Forrester erzählt von seiner Arbeit mit der 16jährigen Jenny Kramer. Sie wurde brutal vergewaltig und anschließend wurde ihr ein Medikament verabreicht, dass sie diese Tat vergessen lässt. Trotzdem kommt sie nicht zur Ruhe und will sich das Leben. Nach ihrem Selbstmordversuch beauftragen ihre Eltern den Psychiater Dr. Alan Forrester, sich ihrer anzunehmen. Seine These ist "Nichts ist je vergessen!", er ist gegen dieses Medikament und versucht mit Hilfe verschiedener Ansätze Jennys Erinnerungen zurückzuholen.
Kann ihm das gelingen? Kann durch Jennys Erinnerungen der Täter geschnappt werden?

*Meine Meinung*
"Dark Memories - nichts ist je vergessen" von Wendy Walker ein spannungsgeladener psychologischer Roman, der mich zum Nachdenken anregt. Ihr Schreibstil ist fesselnd und flüssig, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Spannung ist von Anfang an präsent, anders als bei einem Thriller, wird hier die Geschichte von einem Außenstehenden, dem Psychiater Dr. Alan Forrester erzählt. Und es geht um die Heilung von Jenny und nicht um die Ergreifung des Täters, wobei die am Rande doch eine Rolle spielt.
Mir gefällt es, einen sehr guten Einblick in die Arbeit von Alan zu bekommen. Es ist interessant, mit was für psychischen Krankheiten er sich auseinandersetzen muss. Am Anfang berichtet Alan sehr sachlich über Jenny und seiner Arbeit, aber je mehr er sich mit Jenny auseinandersetzt, desto persönlicher wird der Fall und auch der Schreibstil.

Die Charaktere entwickeln sich im Laufe des Buches, sie sind lebendig und authentisch beschrieben worden. Alan ist mir gleich sympathisch… bis er etwas tut, was mich an seinem Charakter zweifeln lässt. Bei Charlotte ist es genau umgekehrt, am Anfang kommt sie mir sehr distanziert und unnahbar vor. Im Laufe der Zeit versteht man ihr Handeln besser und sie sammelt ein paar Sympathiepunkte.
und dann sind da noch Jenny und Sean, deren beider Geschichte mich echt fasziniert. Ihnen ist großes Leid zuteilgeworden und beiden wurde die Erinnerung genommen, die sie nun zurückwollen. Mit beiden habe ich großes Mitgefühl aber auch Bewunderung, wie sie ihr Leben meistern. Die Autorin hat sehr viel Liebe in die "Entstehung" dieser beiden gesteckt.

*Fazit*
Dieses Buch spaltet die Nation in zwei Hälften, die einen lieben es und die anderen finden es total langweilig. Mir hat es sehr gut gefallen, es ist zwar kein typischer Psychothriller, dennoch war die Spannung extrem hoch und fühlte mich gut unterhalten. Er bekommt von mir eine klare Leseempfehlung und hat seine 5 Sterne verdient.

1 Langweiler des Jahres

von (Leipzig), am 17.07.2016

„Thriller des Jahres“, sagten sie.
„Alles andere können Sie vergessen“, sagten sie.
„Ich möchte gerne dieses Buch vergessen, aus meinem Gedächtnis streichen!“, sage ich.

Auch wenn auf dem Buch statt „Thriller“ lediglich „Roman“ steht, alleine aufgrund der Beschreibung und vor allem der Werbung erwartet man natürlich schon ein gewisses Maß an Spannung. Und grundsätzlich klang die Story auch interessant und versprach auch mal eine etwas andere Herangehensweise in der Tätersuche.

Was der Klappentext allerdings nicht verriet: Die Geschichte wird ausschließlich aus der Perspektive von Jennys Psychiater erzählt. Dessen fachmännische Einblicke in die Psyche seiner Patienten und auch die vermutlich gut recherchierten Hintergründe (ich selbst habe keine Ahnung, aber es klang recht überzeugend :D) waren im Ansatz auch nicht uninteressant. Leider bringt auch dieser etwas andere Erzählstil nichts, wenn dabei wirklich sämtliche Spannung einfach auf der Strecke bleibt. Herr Psychodoc tendiert zu Zeitsprüngen und langatmigen Abschweifungen, die mehr als einmal dafür sorgten, dass ich beim Lesen eingeschlafen bin. Besonders nervig waren auch die ständigen Ankündigungen, dass etwa bald noch etwas passiert – aber darauf käme er später noch zurück. Lächerlicher Clickbait in Buchform.

Was auch nicht zur Spannung zutrug, war die Tatsache, dass mir keine einzige der überhaupt erwähnten Personen, einschließlich des Erzählers, sympathisch war. Letztendlich war mir vor allem Jennys Schicksal und die Suche nach ihrem Vergewaltiger schnuppe, und das dürfte ja nicht Sinn und Zweck der Übung gewesen sein.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich mich schon sehr lange nicht mehr so durch ein Buch durchquälen bzw. mich zum Weiterlesen zwingen musste. Wenn ich es nicht im Rahmen des Fischer-Leseclubs auf LovelyBooks gelesen hätte, hätte ich es definitiv abgebrochen, da es an Zeitverschwendung grenzte.

Vielleicht gibt es Leser, denen der Schreibstil zusagt und denen die nicht vorhandene Spannung nichts ausmacht. Jedem, der wirklich einen Thriller oder Ähnliches erwartet, würde ich von dem Buch abraten.

5 Sehr gut geschrieben, subtile Spannung!Erwartungshaltung: KEIN Thriller oder Krimi, eher …so etwas wie ein dramatisches Psychogramm?!

von , am 17.07.2016

Das soll heißen: Leseempfehlung. Aber: bitte nicht den Klappentext lesen. Bitte nicht den Aufkleber/Einleger „Der Thriller des Jahres“ lesen. Die werden dem Buch nicht gerecht: Wer Thriller mag, wird speziell den Beginn zwingend zu langsam, zu langatmig, zu wenig vorantreibend empfinden. Wer keine Thriller mag, wird leider leider das Buch verpassen. Aber leider leider war wieder einmal jemand bei einem Verlag der Ansicht, die Schublade „Thriller“ sei doch ganz nett – damit könne man das Buch gut verkaufen.

Laut Wiki pedia gilt: „Charakteristisch für Thriller ist das Erzeugen eines Thrills, einer Spannung, die nicht nur in kurzen Passagen, sondern während des gesamten Handlungsverlaufs präsent ist, ein beständiges Spiel zwischen Anspannung und Erleichterung.“ Nein, dieses Buch fängt sehr gemächlich an. Ja, zugrunde liegt ein Verbrechen, ein wirklich brutales, abscheuliches Verbrechen – die Vergewaltigung an der sechzehnjährigen Jenny. Jetzt würden viele das Buch meiden, weil Gewalt nicht ihr Thema ist, vielleicht speziell auch sexuelle Gewalt. Der Leser bekommt hier jedoch das Thema zuerst mit einer gewissen Distanz vermittelt, das Verbrechen ist „bereits vorher“ passiert, wir sehen nur medizinische und polizeiliche Berichte (ja, das ist explizit – aber „Zusehen/-hören/-lesen“ ist etwas ganz anderes, zumindest für meine „Mit-Ertragens-Schwelle“).

Weiter im oben zitierten Artikel: „In Thrillern muss sich der Held meist gegen moralische, seelische oder physische Gewalteinwirkung durch seinen Gegenspieler behaupten, während dies in Kriminalgeschichten weniger der Fall ist. Auch ist im Kriminalroman meist die Aufklärung des Verbrechens der Höhepunkt, während im Thriller erst der darauf folgende, oft sehr knappe, aber endgültige Sieg über den Widersacher den Höhepunkt darstellt, mit dem der Held sich selbst und womöglich auch andere rettet….Normalerweise wird in Thrillern viel Wert auf die Beschreibung der Handlung gelegt. Werden hingegen die Figuren und deren Psyche ebenso stark oder gar stärker betont, spricht man von einem Psychothriller. Meist ist hier ein emotionaler Konflikt zwischen mehreren Personen oder auch ein Konflikt innerhalb einer Person Thema, beispielsweise aufgrund früherer Erlebnisse. Typische Merkmale von Psychothrillern sind der Einsatz der Bewusstseinsstromtechnik, ein Erzähler oder die ausgedehnte Thematisierung einer Vorgeschichte.“ Ja, meinetwegen gibt es so einen Hauch Psychothriller („so richtig“ Psychothriller wäre eher „und morgen dein Tod“ = „Hunted“ = „What does not kill her“). Und: Nein. Auch ein Krimi ist das hier nicht, vielleicht eher etwas neues, eigenes, wie bei „Fusion-Küche“. Wir sehen zu, was ein Ereignis mit Menschen macht: wie zum Beispiel Jennys Eltern mit der Tat umgehen, mit ihr, miteinander. Dabei merken wir peu à peu, dass da schon vorher bestimmte Tendenzen vorherrschten.

Aber Jenny ist eher nicht die Hauptperson. Und eigentlich geht es auch nicht um die Vergewaltigung, es geht – zuerst - darum, was die danach zuerst angestrebte Therapie an ihr auslöst – die Therapie, nach der sie alles vergessen soll. Das klappt zwar, aber andererseits doch nicht, denn sie fühlt sich nicht gut – kann das aber keiner Erinnerung als Auslöser zuordnen. Die Idee finde ich genial: Darf man das, sollte man das? Was ist wichtiger, den Täter zur Verantwortung ziehen zu können (eventuell, wenn man ihn findet, wenn er verurteilt würde) – oder dem Opfer keine Erinnerung an das Schreckliche zu lassen? Das allein hätte schon reichlich Stoff geboten, Autorin Wendy Walker belässt es aber nicht dabei; wie gesagt, Jenny ist meiner Meinung nach nicht die Hauptperson. Der Roman wird aus der Sicht des sie behandelnden studierten Mediziners, ihres Psychologen, als Ich-Erzähler aufgespannt als ein komplexes Psychogramm: da gibt es noch Jennys Eltern, die Arbeit des Psychologen in einer Strafanstalt, seine Vor-Meinungen (gegen die „Vergessens-Pille“, für bestimmte andere Vorgehensweisen, beeinflusst durch weitere Erfahrungen).

Nein, ich möchte hier nicht weiter schreiben. Ich habe viel markiert während der Lektüre, doch jeder Ausschnitt könnte zu viel verraten, es wird so einiges in den Raum geworfen; der Psychologe schreibt eindeutig im Rückblick aus einer Perspektive, in der schon mehr klar ist, und greift dadurch häufig vor – oft, vielleicht sogar immer merkt man das – aber: die Autorin beherrscht es tatsächlich, dass NICHTS davon den Leser bis zum Ende der Geschichte wirklich weiterführt: Dieses Buch hat mich durch ein Wechselbad der Gefühle gejagt. Nie wusste ich, woran ich war. Insofern war es ein Pageturner und ich musste nach und neben der Lektüre noch viel über das Buch nachdenken. Wie manipulierbar ist die Erinnerung? Wie real sind überhaupt unsere Beziehungen, unsere Selbstbild, unsere Werte? Was richten unsere besten Absichten an? Welche Konsequenzen hat jedes Handeln, jedes Unterlassen? Was verursachen unsere Erwartungen?

3 Mehr Psychologie als Thriller

von , am 17.07.2016

Inhalt:
Die 16-jährige Jenny Kramer erlebt den absoluten Horror: Sie freut sich auf eine Party, wo sie sich mit einem netten Jungen verabredet hat. Dieser erscheint allerdings mit einem anderen Mädchen zur Party und Jennys Enttäuschung ist groß. Sie betrinkt sich, fühlt sich gedemütigt und entfernt sich von der Party. Dort lauert das absolute Grauen. Sie wird brutal vergewaltigt. Ihre geschockten Eltern entschließen sich, ihrer Tochter im Krankenhaus ein Medikament verabreichen zu lassen. Mit diesem Medikament sollen ihre Erinnerungen an das furchtbare Erlebnis ausgelöscht werden.
Leider wirkt das Medikament nicht wie erhofft und Jenny quält sich mit eigenartigen Gefühlen und Erinnerungen. Der Psychiater Alan Forster ist auf Fälle wie Jenny spezialisiert und versucht ihr mit einer neuartigen Behandlungsmethode zu helfen, ihre Erinnerung an den schlimmen Vorfall wieder zurückzuerlangen. Erst sieht alles vielversprechend aus, doch dann ändert eine Tatsache plötzlich alles ...

Cover:
Das Cover ist schlicht, strahlt aber etwas Bedrohliches und Geheimnisvolles aus. Mir gefällt die Farbkombination unheimlich gut.

Schreibstil:
Das Buch ist aus der Sicht von Alan Forster erzählt, der Jennys Therapeut ist. Für mich ist es ein ungewöhnlicher Schreibstil, der eigentlich viel Potential hätte. Leider wirkte auf mich die Geschichte eher wie ein Sachbericht, als wie ein Roman. Mir fehlte das Fesselnde, das mich dazu bringt, ein Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können. Zwischendurch kommen immer die Betroffenen zu Wort (z.B. Jennys Eltern), die bei Alan auch in Therapie sind, und so erfährt der Leser viel über die einzelnen Personen und ihre Vergangenheit. Leider kam mir Jenny immer etwas zu kurz. Über sie hätte ich gerne viel mehr erfahren.

Fazit:
Das Lesezeichen, das in meinem Buch enthalten war, trägt die Aufschrift: "Der Thriller des Jahres. Alles andere können Sie vergessen.". Ich muss leider gestehen, dass ich dieses Jahr schon weitaus spannendere Thriller gelesen habe, die mich deutlich mehr fesseln konnten. Wie schon erwähnt, hat das Buch einen - für mich bisher - außergewöhnlichen Schreibstil. Allerdings zog sich das Buch für mich an vielen Stellen sehr. Zum Ende hin wurde die Handlung allerdings doch sehr spannend und auch die Auflösung der Handlungsstränge hat mir gut gefallen.
Ich würde dieses Buch allerdings nicht unbedingt jedem weiterempfehlen!

4 Genial durchdachte, man könnte fast schon sagen „hinterhältige“, spannende Geschichte

von , am 14.07.2016

Der Roman „Dark Memories - Nichts ist je vergessen“ von Wendy Walker ist mit seinen 384 Seiten am 23.06.2016 im Fischer Scherz Verlag erschienen.

Auf der letzten Seite dieses Buches lässt uns die Autorin wissen, dass diese Behandlung zwar in der Realität noch nicht angewendet wird, aber tatsächlich in der Medizin schon danach geforscht wird.

Meine Meinung:

Ich empfand dieses Buch als einen sehr gelungenen Spannungsroman, welcher aus der Sicht des Hauptprotagonisten, dem Psychiater Dr. Alan Forrester, erzählt wird.

Jenny Kramer, ein ganz normaler sechzehnjähriger Teenager, erlebt nach einer Party ihren größten Alptraum, sie wird auf brutalste Art und Weise vergewaltigt. Die Eltern, bzw. die Mutter, entscheidet sich dafür, ihr eine medikamentöse Behandlung zukommen zu lassen, welche Jenny`s Erinnerung an diesen grausamen Vorfall auslöschen soll, damit ihre Tochter ohne Trauma weiterleben kann.

Anfangs scheint dies eine gute Idee gewesen zu sein, bis dass die gehegten Zweifel des Vaters, des ermittelten Polizisten und auch Dr. Forrester`s, welche aus seiner Sicht medizinisch begründet und gut erklärt werden, wahr werden.

So startet die Therapie in dem Versuch, Jenny dabei zu helfen, ihre Erinnerungen an diesen schrecklichen Vorfall zurück zu erlangen, damit sie ihren inneren Frieden finden und der Täter dingfest gemacht werden kann.

Die komplette Geschichte wird aus Sicht des Psychiaters erzählt, welcher sehr ausführlich auf diverse Patienten, sowohl jene wie die Familie Kramer, als auch diverse andere, mit deren Krankheitsbildern oder versteckten Traumata eingeht.

Somit erhalten wir damit Einblicke in verschiedenste Vergangenheiten der betroffenen Personen und auch die daraus jeweils resultierenden Erfahrungen derselben. Diese Schilderungen der einzelnen Protagonisten werden in kursiv gekennzeichneten Auszügen dargestellt, so dass man sich den einzelnen Personen näher fühlt.

Teilweise ist die Geschichte so verstrickt, dass dem Leser sich daher das Gefühl erschleichen könnte, vom eigentlichen Thema abgekommen zu sein. Tatsächlich ist „Dark Memories – Nichts ist je vergessen“ aber eine von der Autorin sehr genial durchdachte, man könnte fast schon sagen „hinterhältige“, spannende Geschichte, welche den Leser bis zur letzten Seite überraschen wird.

Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten, daher vergebe ich ihm 4 Sterne. Wäre mir einer der Protagonisten ans Herz gewachsen, hätte ich ihm auch 5 vergeben.

4 Psychologischer Spannungsroman mit dem Fokus auf der Psychologie

von , am 14.07.2016

Die 16-Jährige Jenny wird während einer Party brutal vergewaltigt. Im Krankenhaus entschließen sich ihre Eltern, Jennys Erinnerungen an das Ereignis löschen zu lassen. Doch ohne Erinnerungen kann Jenny weder bei den Ermittlungen helfen, noch wirklich mit dem Erlebten abschließen, denn ihr Körper erinnert sich schon, auch wenn es ihr Kopf nicht tut. Schließlich geht sie bei Alan Forrester in Therapie, der ihre Erinnerungen reaktivieren will und gleichzeitig auch die anderen Familienmitglieder therapiert, damit sie mit dem Verbrechen umgehen können. Und nicht zuletzt wollen alle den Täter finden ...

Das Etikett "Der Thriller des Jahres" weckt leider völlig falsche Erwartungen und wird etliche Leser enttäuscht zurücklassen. "Dark Memories" ist ein psychologischer Spannungsroman im Stile von "Girl on the Train" und anderen aktuellen Büchern dieser Art. Die Ähnlichkeiten reichen vom Schreibstil bis hin zum unzuverlässigen Erzähler. "Dark Memories" bietet allerdings noch etwas darüber hinaus, denn es gewährt einen intensiven Einblick in die Arbeit eines Psychotherapeuten, der gut fundiert ist und seine tägliche Arbeit nachvollziehen lässt. Die Phänomene werden fachlich glaubhaft und umfangreich erläutert, was für Personen ohne psychologisches Interesse mitunter langatmig werden kann. Mich haben aber gerade diese Abschnitte sehr gefesselt und die Fachkenntnis der Autorin hat mich positiv überrascht. Die gesamte Geschichte wird eher im Stil eines Fallbeispiels oder eines sehr subjektiven Berichts des Therapeuten geschildert. Eingestreut sind Aussagen der verschiedenen Figuren, die die unterschiedlichen Perspektiven und Hintergründe beleuchten und die Emotionen der Beteiligten einfließen lassen.
Das Buch beginnt direkt mit Jennys Vergewaltigung und ist allein dadurch schon sehr heftig. Allerdings fand ich es von der Autorin angemessen und einfühlsam dargestellt, aber gleichzeitig mit der nötigen Härte, um den Albtraum nachfühlbar zu machen und Voyeurismus keinen Raum zu bieten. Später in der Geschichte erfährt man immer mehr Details. Diese Schilderungen sind sehr intensiv und nichts für schwache Nerven.
Obwohl mich das Buch direkt gepackt hatte und ich die Schilderungen mit großem Interesse verfolgte, habe auch ich ein Abflachen der Spannungskurve festgestellt und hätte gern ein wenig mehr Spannung gehabt. Als dann der erste Verdächtige ins Spiel kam, zog die Handlung wieder an. Zudem wächst das Misstrauen dem Erzähler gegenüber und sein therapeutisches Verhalten löst zunehmend Beklemmung aus, denn es wird deutlich, wie viel Macht ein Psychotherapeut eigentlich über seine Klienten hat. Einen Großteil des "Psychothrillers" oder der psychologischen Spannung macht tatsächlich das Verhalten des Therapeuten aus.

Insgesamt hat mich dieses Buch über große Strecken sehr gepackt, was aber weniger an einer Thrillerhandlung mit Höchstgeschwindigkeit lag als vielmehr am interessanten Therapeutenalltag und der Entwicklung der Figuren. Mein einziger Kritikpunkt ist das Ende dieses Buches. Es ist zwar überraschend und wenig vorhersehbar, aber genau dadurch wirkt es sehr konstruiert. Und es fügte sich logisch auch nicht so problemlos ein, sodass es mich nicht "vom Hocker gerissen" hat. Hinzu kommt der zwischenzeitliche Mangel an Spannung, sodass ich einen Punkt abziehe. Die psychologischen Aspekte und das Behandlungssetting haben mich jedoch sehr begeistert. Wenn ich das Etikett "Thriller" ignoriere, konnte mich dieses Buch über große Strecken begeistern. Meine Leseempfehlung gilt für alle Psychologie-Interessierten und Fans psychologischer Spannungsromane. Man sollte in diesem Buch jedoch keinen Psychothriller erwarten.

2 Überzeugt nicht als Thriller

von , am 13.07.2016

Dark Memories - Nichts ist je vergessen von Wendy Walker wird als THriller des Jahres angekündigt und verspricht eine spannende Geschichte über ein Mädchen, dessen Erinnerungen gelöscht wurden, um sie vor einem schrecklichen Ereignis in ihrem Leben zu schützen und ihrem Weg zurück zu diesen Erinnerungen. Leider kann das Buch meines Erachtens nicht als Thriller überzeugen. Es beginnt sehr zäh und langatmig. Hat man sich aber bis zur Hälfte durchgekämpft, wird man doch noch mit etwas Spannung belohnt. Das Ende birgt auf jeden Fall die eine oder andere Überraschung, ob diese einen zufriedenstellen sei dahin gestellt. Für mich persönlich war das Ende zwar nicht vorhersehbar, aber es hat mich auch nicht zufriedengestellt.

Der Erzählstil den Wendy Walker verwendet ist originell und eigentlich ein gutes Prinzip, wenn es richtig angewendet wird. Die Geschichte von Jenny (dem Mädchen ohne Erinnerungen), wird von ihrem Psychologen erzählt. Das sorgt dafür, dass man eher eine beobachtende Position einnimmt als Leser. Ich finde die Erzählweise - wie gesagt - an und für sich interessant. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es darum geht Jennys Erinnerungen wiederherzustellen. Sie selbst hat keine Gefühle die sie mit der schrecklichen Situation verbindet in der sie sich befand, sie ist emotionslos was das betrifft. Durch diese Erzählweise wird auch dem Leser genau diese Situation vermittelt. Denn auch der Psychologe hat ja keinerlei Gefühle was diese Situation betrifft, er beschreibt lediglich. Allerdings hat diese Art der Erzählung den Nachteil, dass man einfach keine persönliche Beziehung zu den Charakteren herstellen kann, Nicht einmal zu dem Erzähler selbst, was allerdings eher daran liegt, wie er sich gibt. Von daher befiel mich auch kein Gefühl der Traurigkeit, als ich das Buch beendet habe, was sonst oft der Fall ist, da einem die Geschichte so gut gefällt oder die Charaktere und man sich einfach in der Geschichte verloren hat. Für dieses Buch trifft das leider definitiv nicht zu, man ist einfach zu distanziert.

Wenn man also einen packenden Thriller lesen möchte, ist dieses Buch alles andere als geeignet. Möchte man aber mal ein anderes Buch lesen, mit einem originellen Schreibstil und eher eine Art Bericht lesen in dem man sich durch die ein oder andere Länge kämpft, dann ist dieses Buch perfekt.

4 Wenn Erinnerungen die Hoffnung auf ein normales Leben sind

von (Rimbach), am 12.07.2016

Nichts ist je vergessen! Das ist die These von Alan, einem Psychotherapeuten, der versucht Jenny Kramer, die nach einer extrem brutalen Vergewaltigung, der Behandlung unterzogen wird, ihre Erinnerungen wieder zu geben. Die Behandlung, die durch Medikamente verhindert, dass sie sich an die Ereignisse dieser Nacht erinnern kann. Doch die negativen Gefühle wüten in ihr und geben ihr keine Chance auf ein normales Leben. Alan versucht mit Jenny gemeinsam die Erninnerungen wieder zu finden.
Doch man erfährt auch viel aus dem Leben anderer Patienten und die Wirrungen zwischen ihnen sind komplexer als es zunächst den Anschein hat.

Das Buch ist aus Alans Sicht geschrieben, so dass man tiefe Einblicke in seine Arbeit und auch seine Gedanken hat.
Das Buch beginnt recht sachlich, erläutert zunächst ausführlich wie Erinnerungen funktionieren, wie man sie “löschen” oder auch wieder ausgraben kann. Das mag manchem öde und langweilig vorkommen, mich hat das Thema fasziniert und gefesselt. Zu diesem Zeitpunkt ist auch der Schreibstil noch sehr sachlich, was vielleicht ebenfalls nicht jedem gefällt für mich passte es allerdings sehr gut zur Geschichte, nur kam ich nicht ganz so schnell vorwärts beim Lesen. Später lässt die Theorie nach und damit einher geht auch ein Schreibstil der etwas lockerer wird und stärker von Gefühlen geprägt ist.
Im Mittelteil hatte das Buch für mich leider ein paar Längen, aber dann wurde die Atmonsphäre nach und nach immer bedrückender, irgendwann erschien jeder verdächtig und die Neugier auf den Täter wuchs immer weiter.

Alles in allem hat mich dieses Buch gut unterhalten und ich kann es jedem empfehlen, der sich auf diesen etwas anderen Psycho-Thriller einlassen möchte.
Für jeden der einen waschechten Thriller erwartet ist dieses Buch aber wohl das Falsche.

4 Nur unsere Erinnerung macht den Moment zur Wirklichkeit!

von (Rottweil), am 12.07.2016

Inhalt:
Du musst dich erinnern, Jenny.
Du musst dich erinnern, was in jener Nacht im Wald geschehen ist.
Fairview, eine beschauliche Kleinstadt in Connecticut. Die 16-jährige Jenny Kramer wird Opfer einer brutalen Attacke und kommt schwer traumatisiert ins Krankenhaus. Dort wird ihr auf Wunsch ihrer Eltern ein Medikament verabreicht, das ihr helfen soll. Ein Medikament, das jegliche Erinnerung an den schrecklichen Vorfall auslöscht.Danach hat Jenny keine Bilder mehr für das, was passiert ist. Da ist nur noch Schwärze. Sie bemüht sich weiterzuleben wie zuvor, beinahe so, als ob nichts geschehen wäre, während ihre Mutter Charlotte krampfhaft versucht, so etwas wie Normalität wiederherzustellen, und ihr Vater Tom wie besessen ist von dem Gedanken, den Täter, der seiner Tochter das angetan hat, zu überführen. Doch das Nicht-Erinnern-Können wird für Jenny mehr und mehr zu einem Albtraum. Denn ihr Körper weiß noch immer, was ihm angetan wurde. Gemeinsam mit dem Psychiater Alan Forrester, der auf Fälle wie Jenny spezialisiert ist, versucht sie, Stück für Stück Licht in das Dunkel jener Nacht zu bringen, die Chronologie der Ereignisse wiederherzustellen. Aber kann sie denen, die sie dabei unterstützen wollen, vertrauen? Wie manipulierbar ist Erinnerung? Und helfen die Erinnerungen, die langsam zu ihr zurückkommen, wirklich, den Schuldigen zu finden?

Meinung:
Mir persönlich hat Wendy Walkers Buch "Dark Memories - nichts ist je vergessen" gut gefallen. Die Erzählweise, die Wendy für die Geschichte ihres Buches gewählt hat, war für mich anfangs etwas befremdet und am Anfang gewöhnungsbedürftig. Doch letztendlich macht es ihrer Reiz aus.

Alan Forrester, Jennys Psychiater, erzählt nüchtern und ohne jegliche Emotionen die Geschichte der Vergewaltigung und die darauf folgenden Sitzungen mit Jenny und deren Familie.

Nach der Vergewaltigung entscheiden sich die Eltern vJenny, ihre Erinnerung daran durch Medikament zu löschen. Besonder Charlotte, Jennys Mutter, war davon überzeugt dies wäre das richtige für ihre Tochter. Sicher das Wohlergehen ihrer Tochter war sehr wichtig doch im Vordergrund stand der Heil ihrer Familie. Würde sie jemals wieder eine normale Tochter haben, wenn sie sich an die zerstörerische Nacht erinnert.
Als Leser fragt man sich selber, welche Entscheidung man getroffen hätte und auch wenn man sich nicht einig ist, eins ist Gewiss diese Entscheidung möchte niemand wirklich treffen müssen.

Das Jenny trotz verblasster Erinnerung an den folgen der Vergewaltigung litt wurde spätestens nach ihrem Selbstmordversuch klar.
Erst danach wird dem Leser klar, wer überhaupt der Erzähler der Geschichte ist davor war es für den Leser etwas verstörend,die Nacht ohne Emotionen zu erleben.

Im Laufe der Geschichte lernen wir einiges über die anderen Charaktere kennen. Dabei muss ich sagen störend fand ich, das Charlottes Affaire und ihre dunkle Vergangenheit die Geschichte dominierte.
Außerdem lernt man den Navy Seal Sean kennen, der durch einen Kriegseinsatz im Irak Arm und Kamerad verlor. Anfangs fand ich es verwirrend, warum Sean so ein wichtig Platz in der Geschichte einnahm - doch ihm erging es wie Jenny - durch Medikamente verlor er jegliche Erinnerung und litt seitdem an Wutanfällen.

Mir persönlich hat es sehr gut gefallen wie sich Sean im laufe des Buches entwickelte und wie er sich mit Jenny anfreundete. Doch auch hier fieberte der Leser mit ob aus der Freundschaft mehr wurde. Man hoffte nicht, denn dies wäre für beide ein großer Fehler gewesen.

Sehr interessant fand ich, wie der Psychiater Alan Jennys Erinnerung manipulierte. Ehrlich gesagt machte mir das Angst.Ich fand Alan von Anfang an nicht wirklich sympathisch, jedoch hatte ich Phasen in dem Buch da verabscheute ich ihn, denn er benutzte seine Patienten um seine Familie zu beschützen. Das machte ihn nicht nur Unsympathisch sondern ziemlich arrogant.

Das Ende hat mich dann doch sehr überrascht, denn damit hatte ich bis zu letzen Seite nicht gerechnet. Denn auch Alan scheint eine dunkle und schwere Kindheit zu haben. Das Ende zeigt, warum er sich Jenny so verbunden fühlte.

Fazit:
Trotz vielen Kritiken hat mir dieser Thriller sehr gut gefallen, denn es regte einen zum denken an. Bis zur letzten Seite musste man mitdenken, damit man die Schritte nachvollziehen konnte. Ob dies nun der Thriller des Jahres ist oder nicht, mag ich nicht zu beurteilen- für mich jedoch absolut lesenswert schon allein wegen der seltsamen Erzählweise!

4 Nichts ist je vergessen

von , am 12.07.2016

Inhalt:
Die 16-jährige Jenny Kramer wird brutal vergewaltigt. Im Krankenhaus bekommt sie auf Wunsch der Eltern ein Medikament verabreicht, wodurch ihre Erinnerungen gelöscht werden. Jenny weiß nicht mehr was passiert ist, aber ihr Körper vergisst nicht, was ihr angetan wurde. Mithilfe ihres Therapeuten versucht sie, die Erinnerungen wieder zurückzuholen. Währenddessen sucht die Polizei verzweifelt nach dem Täter. Jennys Mutter will wieder Normalität in das Leben der Familie bringen. Jennys Vater ist dagegen auf Rache aus.
Doch wie manipulierbar sind unsere Gedanken, Erinnerungen und Gefühle? Kann Jenny ihrem Therapeuten vertrauen? Wird sie sich am Ende erinnern? Kann der Täter überführt werden?

Meine Meinung:
Die ganze Geschichte wird aus Sicht des Therapeuten geschildert. Jenny steht gar nicht so sehr im Vordergrund, wie man das vielleicht anhand des Klappentextes erwarten würde.

Sie kommt nach einem Selbstmordversuch zu Alan in die Therapie, um ihre Erinnerungen an die Vergewaltigung zurückzubekommen. Die Beschreibung der Vergewaltigung ist detailliert und aufgrund der Brutalität daher nichts für schwache Nerven.
Alan erzählt, was in den Sitzungen mit Jenny passiert. Er behandelt auch ihre Eltern, aber jeden einzeln und nie zusammen. Er steht in ständigem Kontakt mit der Polizei.

Anfangs scheint Alan nur ein Beobachter zu sein, der allerdings sehr viel weiß und scheinbar mit allen Beteiligten zu tun hat, wodurch er ständig gut informiert scheint. Später entwickelt er sich zu einem manipulierenden Fädenzieher, der die Ereignisse und Erinnerungen zu seinen Gunsten kontrollieren will. In meinen Augen hat er sich von einem freundlichen, einfühlsamen Helfer selbst in einen Fall für den Psychiater entwickelt.

Ich muss zugeben, dass ich am Anfang einige Schwierigkeiten hatte. Der Beginn ist gut erzählt. Sehr bildlich, sodass man sich Dinge vorstellen kann, die man sich lieber nicht vorstellen will. Doch der Schreibstil wird dann etwas schwierig, da sich Alan in langwierigen Erklärungen auslässt und durch Zeitsprünge ziemlich verwirrt. Manchmal habe ich mich gefragt, ob diese Ausschweifungen überhaupt eine Bedeutung haben, zumal sie zum Teil nicht wirklich spannend waren. Aufgeklärt wird das Ganze natürlich erst am Schluss. Da wird dann auch endlich Spannung aufgebaut und ich wollte unbedingt wissen, wer der Täter war.

Die Auflösung kam für mich überraschend, aber bei genauem Lesen hätte ich vielleicht drauf kommen können. Der Leser wird aber natürlich ständig in die Irre geführt, sodass sich erst am Ende die vielen Beschreibungen und Ereignisse richtig sortieren und einordnen lassen.

Wirklich erschreckend fand ich, wie gut es Alan gelang die Menschen zu manipulieren und dass er damit letztendlich durchgekommen ist. Auch wenn er für sein Verhalten Gründe nennt, hat er mich nicht ganz überzeugt, zumal er mir im Laufe des Buches auch immer unsympathischer wurde. Er entwickelt sich zu einem arroganten, abgehobenen Menschen, der sich für den besten Psychiater hält und damit sein Verhalten begründet und die Manipulationen rechtfertigt.

Ingesamt fand ich die Geschichte interessant und erschreckend zugleich. Der Klappentext lässt zwar etwas völlig anderes erwarten, aber enttäuscht war ich trotzdem nicht.

4 Spannend aber kein Thriller

von , am 12.07.2016

Inhalt:
Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass dieses Buch für mich nicht in die Kategorie Thriller gehört. Ich würde es eher als Psychogramm bezeichnen, wobei auch das etwas hinkt. Worum geht es? Wenn man die Inhaltsangabe liest, denkt man es geht um ein junges Mädchen, das am Rande einer Party brutal Vergewaltigt wird. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Im Fokus der Geschichte steht nicht das Mädchen Jenny sondern eher deren Psychiater Alan. Jenny wurde direkt nach der Vergewaltigung einer medikamentösen Therapie unterzogen, damit ihre Erinnerungen an die furchtbaren Ereignisse gelöscht werden. Nur kann Jenny nicht ohne diese Erinnerungen leben. Daher versucht Alan zunächst ihr zu helfen, diese Wieder zuerlangen.

Rezension:
Wenn man einen Thriller erwartet, wird man sicherlich enttäuscht sein, wenn man weiß, was einen erwartet und bereit ist sich darauf einzulassen, kann dieses Buch sehr spannend sein. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig. Der Anfang wirkt ein wenig unstrukturiert. Ähnlich wie die Erzählung von jemandem, dem ständig neue Hintergrundinformationen einfallen. Gerade in der ersten Hälfte des Buches können die vielen Cliffhanger und Themensprünge schon nerven und bremsen die Geschichte etwas aus. Manchmal hat man das Gefühl, dass zu viel Wert auf die Nebenschauplätze und –charaktere gelegt wird.
Aber ab der Mitte des Buches tritt eine überraschende Wendung ein und das selbstsichere Auftreten des zunächst so überlegen, beinah arrogant wirkende Psychiater Alan gerät ins Wanken. Ab dort hätte das Buch von mir auch fünf Sterne verdient. Der Großteil der handelnden Personen wird sehr gut dargestellt. Spannend und teilweise erschreckend ist es zu lesen, wie sehr Alan die Psyche von Jenny beeinflusst. Sehr gelungen fand ich auch die beispielhaften Erklärungen für die Funktionsweise der Psyche und die verschiedenen Therapieansätze.

Fazit:
Der Grundgedanke und die Umsetzung dieses Romans sind durchaus gelungen. Auf Grund der vielen Themensprünge leidet jedoch die Spannung im 1. Teil des Buches. Daher gibt es von mir nur 4 von 5 Sternen.

2 Hat die Aussage "Thriller des Jahres" nicht verdient

von , am 12.07.2016

Zu Beginn möchte ich sagen, dass der Klappentext meiner Meinung nach ein falsches Gefühl über die Geschichte vermittelt. Die Geschichte behandelt zwar Jennys Vergewaltigung, aber Jenny selbst ist nicht die Hauptperson. Das ist Alan Forrester, der Psychiater von Jenny, der auch als Erzähler fungiert.
Der Erzählstil ist sehr analytisch und distanziert. Es ist flüssig zu lesen und die psychologischen Dinge sind für mich als Laie gut erklärt, ohne das es sich anfühlt als würde ich ein Fachbuch lesen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass Alan auf einer Fachtagung sitzt und seinen Kollegen einen faszinierenden Fall vorträgt. Dabei analysiert er nicht nur seine Patienten, sondern auch sein eigenes Verhalten und seine Familie. Wobei er sich selbst ständig lobt und mir das Gefühl vermittelt, dass er sich selbst als Genie fühlt. In einem der späteren Kapitel fiel das Wort "Selbstbeweihräucherung", was ich sehr gerne für Alan übernehme, da es seinen Eindruck auf mich gut zusammenfasst. Er ist ein interessanter, aber unsympathischer Charakter.

Alan lernt Jenny ein Jahr nach der Vergewaltigung kennen als sie seine Patientin wird. Die Geschichte dreht sich die ersten 160 Seiten aber erstmal um die Eltern Charlotte und Tom und wie diese mit der Situation umgehen. Dabei werden dann die wichtigsten Kindheitserfahrungen der beiden offengelegt und erklärt, welchen Einfluss diese auf das Verhalten der beiden haben. Nebenbei erfährt Alan über den leitenden Detective Parsons wie die Ermittlungen verlaufen. Neben der Familie taucht auch noch Sean auf, ein Ex-Soldat, der genau wie Jenny seine Erinnerungen aufgrund der medikamentösen Behandlung verloren hat und damit nicht klar kommt. Nach circa 40% des Buches ist Jenny selbst noch kein einziges Mal zu Wort gekommen und mir war unklar, wie die ganzen Informationen über Charlotte, Tom, Parsons, Sean und Alan selbst zusammenhängen und warum ich die Vergangenheiten als Leser so genau wissen muss. Dazu kam, dass Alan die Geschichte nicht chronologisch erzählt, sondern hin und her springt. Das war verwirrend. Teilweise wurden Sachen erzählt und es endete damit, dass Alan meint, dass er erst noch dies und jenes erzählen müsste, damit das grade erzählte verständlich wird. Die Spannung war an dem Punkt fast am Nullpunkt angekommen und ich habe über einen Abbruch nachgedacht. Letztendlich aber dem Buch doch noch ein Chance gegeben und weitergelesen. Eine Wendung nahm die Geschichte dann nach 52% der Geschichte (ja, ich habe es ausgerechnet) und die Spannung kam zurück. Ich war neugierig wie Alan auf die Enthüllung reagiert, was seine Pläne sind und ob und wie er seine Macht als Psychiater nutzt. Jetzt wurde mir auch klar, warum fast die Hälfe des Buches nicht Jenny gewidmet ist, sondern den Charakterdarstellungen der anderen Personen.

Alan war mir sehr schnell sehr unsympathisch und dies steigerte sich durch seine Handlungen und seinen ständigen Eigenlob. Ich würde ihn selbst als Psychopathen einschätzen und die Macht, die er als Psychiater hat, tut ihm definitiv nicht gut. Ehrlich gesagt habe ich irgendwann begonnen zu hoffen, dass seine Pläne schief gehen. Die anderen Charaktere konnten mich auch nicht berühren. Selbst Jenny ist soweit in den Hintergrund gerückt, dass ich nicht mit ihr mitfühlen konnten. Durch den Erzählstil konnte man zwar super die Handlungen verstehen, weil man alles psychologisch analysiert bekam, aber dadurch konnte ich auch keine Beziehung zu den Personen aufbauen.

Kurz gesagt, der Klappentext und auch die Aussage "Der Thriller des Jahres. Alles andere können sie vergessen." haben Erwartungen erweckt, die das Buch nicht erfüllen konnte. Es war langatmig geschrieben und die Charaktere nervten. Das Ende konnte mich allerdings noch überraschen.

1 nicht das was es versprach

von (Lonsee), am 11.07.2016

Die Handlung spielt in einer Kleinstadt in Connecticut. Jenny Kramer ein High-School-Mädchen geht auf eine Party. Dort wird sie in dem nahe gelegenen Wald schmerzhaft 1 Stunde lang missbraucht. Sie wird im Krankenhaus mit der Zustimmung ihrer Eltern mit einem Medikament versorgt die Ihre Erinnerung an den Tathergang auslöscht. Sie weiß um die Vergewaltigung kann sich aber nicht mehr an Einzelheiten erinnern und wird dadurch immer depressiver bis hin zu einem Selbstmordversuch. Der Psychiater Alan Forrester wird daraufhin eingeschaltet und versucht mit Mithilfe von Jenny die verschütteten Erinnerungen wieder heraus zu locken. Dabei helfen sind auch die Eltern von Jenny involviert.

Der Durchbruch in Erinnerung gelingt Jenny mit Hilfe von Chlorduft. Dieser hatte der Vergewaltiger an sich. Sie kann sich an die Tat selbst wieder erinnern. Wird man dem Täter auf die Spur kommen.

Das Buch wird aus des Psychiaters Alan Forrester geschrieben. Die Geschichte um die Tat von Jenny Kramer ist schockierend. Aber es fehlt mit der rote Faden der durch die Handlung des Buches gehen sollte. Es wird von vielen verschiedenen Menschen und verschiedenen Handlungen erzählt, durch das der Zusammenhang nur schwer bis gar nicht Nachvollziehbar ist.

Der Roman „Dark Memoires – Nichts ist je vergessen“ ist eine Geschichte in der eine Vergewaltigte, die mit Medikamenten ihr Gedächtnis zu der Tat verloren hat, mit Hilfe ihres Psychiater, wieder zu reaktivieren.

Die Kapitel sind zeitweise bis meistens schwer zu Lesen und oft nicht in einen Zusammenhang zu finden. Das Ende ist verwirrend.

Dieser Roman ist als „Der Triller des Jahres“ ausgewiesen, sehe ich nicht so. Mir fehlt die komplette Spannung da es aus Sicht des Psychologen erzählt wird. Das ist leider Schade.

4 Klasse Schreibstil. Kein Thriller, aber spannend.

von , am 11.07.2016

Bei Dark Memories geht es um Jenny Kramer die einem schlimmen Überfall zum Opfer gefallen ist. Ihre Eltern entscheiden sich kurz nach der Tat dazu, ihre Erinnerung an diese Tat mit einem Medikament löschen zu lassen. Diese kommt mit diesem Nichtwissen aber nicht klar. Deshalb suchen die Eltern Hilfe bei einem Therapeuten. Das nur kurz zum Inhalt.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, da er mal was ganz anderes ist. Das gesamte Buch wird komplett von einer Person erzählt.
Die Beschreibung des Überfalls ist schon sehr deutlich und bedrückend beschrieben. Also nicht für Zartbesaitete.
Zwischendurch hatte es für mich einige Längen, deshalb ziehe ich einen Stern ab. Die Autorin schafft es den Leser in die Irre zu führen. Ich war mir nie so richtig sicher, wer ist der Täter oder gibt es überhaupt eine Auflösung? Kann man Jenny überhaupt helfen? Es gibt einige Spannende Aha-Momente, nur das Ende ging mir dann doch ein bisschen zu schnell. Aber im Großen und Ganzen ein spannendes Buch, welches ich sehr schnell gelesen habe.

4 Sind Erinnerungen manipulierbar?

von , am 09.07.2016

Die 15-jährige Jenny wird Opfer einer brutalen Vergewaltigung. Um ihr eine posttraumatische Belastungsstörung zu ersparen, entscheiden sich ihre Eltern für ein erinnerungsauslöschendes Medikament. Doch der Körper kann nicht vergessen ...

Auch wenn Jennys traumatisches Erlebnis zentral für diesen Roman ist, so steht sie als handelnde Person nicht im Mittelpunkt. Im Gegenteil wählt die Autorin Wendy Walker eine ganz ungewöhnliche Erzählperspektive: Dr. Alan Forrester, der Psychiater. Er behandelt nicht nur Jenny, sondern auch ihre Eltern und weitere für die Handlung wesentliche Personen. In distanziert analysierender Haltung erläutert er dem Leser, was passiert und wie die betroffenen Figuren mit der Tat umgehen. In Zitaten kommen die handelnden Personen jedoch auch immer selbst zu Wort und sprechen über ihre Sicht und ihre Gefühle. Die Tatsache, dass ein medizinisch ausgebildeter Psychiater erzählt, macht seine Angaben glaubhaft, die medizinischen Fakten werden nicht infrage gestellt. Das führt dazu, dass der Roman eher eine Art "Psychogramm", eine Aneinanderreihung von psychotherapeutischen Betrachtungen ist, in der die einzelnen Figuren, ihr Verhalten und ihre Handlungen analysiert werden. Das liest sich nicht immer mühelos, der Leser ist in seiner Aufmerksamkeit voll gefordert, aber gerade das lässt den Psychothriller aus dem sonst häufig so reißerischen Genre herausragen.

Nach und nach verliert Forrester seine objektive professionelle Haltung, wird immer mehr persönlich in die Vorkommnisse hineingezogen. Schließlich wird er selbst zur maßgeblich handelnden Figur, die beginnt, die Fäden zu ziehen und das weitere Geschehen zu manipulieren. Das ist erschreckend, das ist aufwühlend und das ist äußerst spannend zu beobachten. Da der Leser von Forrester immer direkt angesprochen wird, ist er emotional mittendrin in der Geschichte.

Die Katastrophe lässt lange auf sich warten, sodass der Leser schon befürchtet, sie wird nicht mehr kommen. Doch dann geht alles ganz schnell, zu schnell. Da bleiben einige Ungereimtheiten im Storyverlauf ungeklärt. Dennoch wartet der Roman noch mit einer völlig unvorherzusehenden Wendung auf, die einige Fragen letztlich klären kann.

Es bleiben aber auch Fragen offen, die es auch bleiben sollen und den Leser noch eine Weile beschäftigen werden: Was passiert, wenn ein solches einnerungsveränderndes Medikament tatsächlich auf den Markt kommt? Wie viel Macht hat ein Psychiater und lassen sich Erinnerungen manipulieren? Die Antworten muss jeder für sich selbst finden.

Für mich ein Psychothriller ganz wie er sein muss: psychologisch analysierend, beklemmend und unvorhersehbar.

1 eigentlich kein Triller

von (Lonsee), am 08.07.2016

Wendy Walker schrieb den Triller „Dark Memoires – Nichts ist je vergessen“. Das Buch ist 2016 im Fischer Verlag erschienen.

Die Handlung spielt in einer Kleinstadt in Connecticut. Jenny Kramer ein High-School-Mädchen geht auf eine Party. Dort wird sie in dem nahe gelegenen Wald schmerzhaft 1 Stunde lang missbraucht. Sie wird im Krankenhaus mit der Zustimmung ihrer Eltern mit einem Medikament versorgt die Ihre Erinnerung an den Tathergang auslöscht. Sie weiß um die Vergewaltigung kann sich aber nicht mehr an Einzelheiten erinnern und wird dadurch immer depressiver bis hin zu einem Selbstmordversuch. Der Psychiater Alan Forrester wird daraufhin eingeschaltet und versucht mit Mithilfe von Jenny die verschütteten Erinnerungen wieder heraus zu locken. Dabei helfen sind auch die Eltern von Jenny involviert.

Der Durchbruch in Erinnerung gelingt Jenny mit Hilfe von Chlorduft. Dieser hatte der Vergewaltiger an sich. Sie kann sich an die Tat selbst wieder erinnern. Wird man dem Täter auf die Spur kommen.

Das Buch wird aus des Psychiaters Alan Forrester geschrieben. Die Geschichte um die Tat von Jenny Kramer ist schockierend. Aber es fehlt mit der rote Faden der durch die Handlung des Buches gehen sollte. Es wird von vielen verschiedenen Menschen und verschiedenen Handlungen erzählt, durch das der Zusammenhang nur schwer bis gar nicht Nachvollziehbar ist.

Der Roman „Dark Memoires – Nichts ist je vergessen“ ist eine Geschichte in der eine Vergewaltigte, die mit Medikamenten ihr Gedächtnis zu der Tat verloren hat, mit Hilfe ihres Psychiater, wieder zu reaktivieren.

Die Kapitel sind zeitweise bis meistens schwer zu Lesen und oft nicht in einen Zusammenhang zu finden. Das Ende ist verwirrend.

Dieser Roman ist als „Der Triller des Jahres“ ausgewiesen, sehe ich nicht so. Mir fehlt die komplette Spannung da es aus Sicht des Psychologen erzählt wird. Das ist leider Schade.

3 interessantes Psychogramm aber mit Längen und wenig Spannung

von , am 08.07.2016

Inhalt:
Fairview, eine beschauliche Kleinstadt in Connecticut. Die 16-jährige Jenny Kramer wird Opfer einer brutalen Attacke und kommt schwer traumatisiert ins Krankenhaus. Dort wird ihr auf Wunsch ihrer Eltern ein Medikament verabreicht, das ihr helfen soll. Ein Medikament, das jegliche Erinnerung an den schrecklichen Vorfall auslöscht. Danach hat Jenny keine Bilder mehr für das, was passiert ist. Da ist nur noch Schwärze. Sie bemüht sich weiterzuleben wie zuvor, beinahe so, als ob nichts geschehen wäre, während ihre Mutter Charlotte krampfhaft versucht, so etwas wie Normalität wiederherzustellen, und ihr Vater Tom wie besessen ist von dem Gedanken, den Täter, der seiner Tochter das angetan hat, zu überführen. Doch das Nicht-Erinnern-Können wird für Jenny mehr und mehr zu einem Albtraum. Denn ihr Körper weiß noch immer, was ihm angetan wurde. Gemeinsam mit dem Psychiater Alan Forrester, der auf Fälle wie Jenny spezialisiert ist, versucht sie, Stück für Stück Licht in das Dunkel jener Nacht zu bringen, die Chronologie der Ereignisse wiederherzustellen. Aber kann sie denen, die sie dabei unterstützen wollen, vertrauen? Wie manipulierbar ist Erinnerung? Und helfen die Erinnerungen, die langsam zu ihr zurückkommen, wirklich, den Schuldigen zu finden?

Meine Meinung:
Im Vorfeld wurde das Buch als „Thriller des Jahres“ beworben und bekam sogar eine unbedingt lesen“ Empfehlung von Karin Slaughter – einer meiner Lieblingsautorin. Klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen MUSSTE. Über meinen Gewinn bei lovelybooks habe ich mich daher sehr gefreut, doch würde das Buch auch meinen hohen Erwartungen gerecht werden können?
Der Einstieg in das Buch war okay, die Geschichte wird aus Sicht des Psychiaters Dr. Alan Forrester erzählt. Dabei ist der Schreibstil sehr anstrengend, es wird viel aus der Welt der Psychiatrie, Gehirnforschung, psychische Erkrankungen etc. beschrieben. Alles allerdings sehr hochtrabend und schwer nachvollziehbar für Laien. Der Erzähler bleibt dabei immer nüchtern und emotionslos, was wiederum im krassen Gegensatz zu der expliziten Beschreibung der heftigen Vergewaltigung steht. Zu Beginn hatte ich das Gefühl es ist wie ein Dialog zwischen dem Leser und dem Erzähler, er springt sowohl in der Zeit als auch in der Geschichte oft hin und her. So ist es nicht ganz einfach ihm zu folgen. Anfangs war das für mich noch okay, als dann aber nach 7 Kapiteln immer noch keine Spannung aufkam und das Ganze hin und herspringen noch extremer und langwieriger wurde, war es mir zu viel. Auch wurden extrem viele Personen und ihre psychischen Probleme und ihre Behandlung bei Dr. Forrester aufgegriffen. Zu diesem Zeitpunkt kann man mit diesen Informationen nicht viel anfangen und fragt sich ständig warum jetzt schon wieder eine neue Person auftaucht und was die mit dem Fall Jenny zu tun hat. Generell rückt Jenny sehr in den Hintergrund, es werden dafür sehr ausführlich ihre Eltern, für den Leser fremde Personen wie Sean und deren Sitzungen, sowie sogar Dr. Forresters Familie unter die Lupe genommen. Am Ende schließt sich zwar der Kreis und alle gelieferten Infos sind wichtig und notwendig, um den Zusammenhang zu verstehen, aber diese hätte man auch anders präsentieren und lieber hin und wieder einfließen lassen können… Von einem Thriller erwarte ich, dass er mich packt und von der 1. Seite mitreist, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Dieses Buch hat erst im letzten Drittel Fahrt aufgenommen und konnte mich erst dann packen. Für einen Thriller des Jahres definitiv zu wenig!! Meine Erwartungen haben sich leider nicht erfüllt, im Gegenteil einige Passungen waren extrem zäh und schon fast langweilig. Wirklich schade! Das doch noch spannende Ende konnte das Buch auf 3 von 5 Sternen retten. Generell entspricht es am ehesten dem Genre Roman, wie auch auf dem Buch aufgedruckt! Nicht von der Werbung als „Thriller des Jahres“ verunsichern lassen!

Fazit
Wer psychologische Studien mag und sich gerne mit psychischen Problemen, ihrer Behandlung und Psychogrammen von Menschen beschäftigt, mag bei diesem Buch richtig sein. Eingefleischten Thriller Lesern kann ich dagegen nur abraten.

5 Schockierend spannend - bleibt definitiv in Erinnerung

von , am 07.07.2016

Wendy Walker - Nichts ist je vergessen

Inhalt:

Die 16 jährige Jenny wird unweit einer Party in einem naheliegenden Waldstück auf brutalste Art und Weise vergewaltigt und zudem noch wie ein Tier gebrandmarkt. Später im Krankenhaus wird ihr auf Wunsch ihrer Eltern ein Medikament verabreicht, das jegliche Erinnerung an das traumatische Erlebnis nehmen soll. Doch die Narben bleiben. Täglich spürt sie sie, aber in ihrer Erinnerung ist alles dunkel und das macht ihr ungemein zu schaffen. Nichts ist mehr so wie es war. Als sie sich dann versucht umzubringen, erkennen Jennys Eltern, dass ihre Tochter Hilfe braucht. Sie geben sie in die Obhut des Psychiaters Alan Forrester, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, nicht nur Jennys Erinnerungen an den Abend ihrer Vergewaltigung Stück für Stück zurückzuholen, sondern auch die Eltern zu therapieren, um ihnen einen Neustart zu ermöglichen und sie so von ihrer selbstaufgelegten Schuld zu befreien. Was dabei nun alles ans Licht kommt, ob Jenny sich wirklich erinnern wird und wer der Täter ist, wird hier nicht verraten.

Meinung:

Durch den gelungenen Erzählstil aus Sicht des wertenden Psychiaters wird die komplette Situation, die Gefühlswelten aller Protagonisten - ob direkt beteiligt oder indirekt - so namhaft rückblickend geschildert, dass man meinen könnte, man sei mitten drin dabei und leidet zwangsläufig mit. Durch etliche Anspielungen werden wir Leser quasi stets in die mögliche nächste Richtung geführt. So erfahren wir einiges über die Vergangenheit von Jennys Eltern Tom und Charlotte - Was für Abgründe, unerwartet und schockierend! Auch wenn es stellenweise nicht leicht zu lesen ist, finde ich es doch insgesamt sehr angenehm flüssig erzählt. Ebenso wird immer wieder etwas psychologisches Fachwissen in abgespeckter Form vermittelt, um so die bevorstehende Therapie bzw. die Art und Weise des Vorgehens unseres Erzählers zu verdeutlichen und auch teilweise stückweit uns selbst zu "therapieren" und ein kleinen Spiegel vorzuhalten bzgl. unseres Verhaltens im Alltag gegenüber Partner und Kinder. Mit dem Voranschreiten der Geschichte, kommt immer mehr Spannung auf, der Roman wird zum wahren Pageturner und wir Leser werden förmlich in die Geschichte hineingezogen. Der Schluss hält eine so unerwartete, wie schockierende Nachricht für uns parat, dass man ganz dem Titel „ Nichts ist je vergessen“ dieses Buch definitiv so schnell nicht vergessen wird.

Fazit:

Für mich ist dieses Buch eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr, nicht nur wegen der Geschichte, sondern auch von der Art und Weise, wie aus der Sicht des Psychiaters diese Geschichte Stück für Stück aufgebaut und erzählt wurde ist einmalig und absolut genial arrangiert worden. Die Magie der Worte, deren sich Alan Forrester bedient, um hier und da leicht zu manipulieren, Akzente zu setzen und so das Handeln zu steuern, ist unglaublich. Es ist der absolute Wahnsinn, wie einem das Buch mitnimmt, sofern man das Geschehen an sich heranlässt. Nur zu empfehlen !!!

4 anders als erwartet

von , am 07.07.2016

Die 16jährige Jenny Kramer ist mit vielen Freunden auf einer Party, als sie von einem Unbekannten brutal vergewaltigt wird. Sie ist bewusstlos, ihre Eltern entscheiden, dass ihr ein neuartiges Medikament verabreicht wird, das sie das Erlebte vergessen lassen soll. Danach weiß Jenny nur noch dass sie vergewaltigt wurde, kann sich aber an keine Einzelheiten erinnern. Doch genau diese Erinnerungslücke führt dazu, dass sie das Erlebte nicht verarbeiten kann und einen Selbstmordversuch unternimmt. Zusammen mit dem Psychiater Alan Forrester versucht sie schließlich, ihre verschütteten Erinnerungen wieder zu bekommen um die Vergewaltigung verarbeiten und hinter sich lassen zu können.

Der Roman wird als Thriller beworben, ist aber mehr ein psychologisch ausgefeilter Roman als ein Thriller. Nachdem ich mit anderen Erwartungen an die Story gegangen bin, war ich vom ersten Teil erst mal etwas enttäuscht. Die Handlung ist zwar interessant und fesselnd, aber die Spannung fehlt total. Die einzelnen Protagonisten werden beschrieben, ganz so als ob jemand eine Geschichte erzählt. Am Anfang ist auch noch nicht klar wer der Erzähler ist, erst im Verlauf erfährt man dass Alan ist. Die Schilderung der Ereignisse ist teilweise etwas durcheinander, vorgreifend, abschweifend, zurückspringend, so dass die klare rote Linie fehlt. Außerdem ist die Erzählung relativ nüchtern und emotionslos, so dass es nicht leicht ist einzusteigen und überhaupt an der Story dran zubleiben. Ich bin an die Figuren nicht herangekommen, vielleicht ist das aber auch gewollt. Je weiter es geht, desto besser lernt man die Charaktere kennen, wie unterschiedlich die Eltern mit dem Vorfall umgehen ist gut ausgearbeitet. Ab der Hälfte steigt die Spannungskurve, so dass mir die Story immer besser gefiel. Erst im letzten Drittel konnte ich mitfiebern, als die Handlung in Fahrt kam. Die Story hat sich enorm gesteigert, ich bin froh dass ich dran geblieben bin und nicht nach dem ersten Teil abgebrochen habe. Die Autorin lässt viel Psychologie einfließen und man erfährt, wie der Erzähler die Menschen um sich herum manipuliert. Etwas mehr Emotionen und mehr Dialoge und ich hätte sogar 5 Sterne vergeben für diese undurchsichtige Geschichte.

3 Dunkle Erinnerung

von (Ostalb), am 06.07.2016

Jenny wird brutal vergewaltigt und ihre Eltern entscheiden, dass die Erinnerungen daran durch ein Medikament gelöscht werden. So ganz gelingt das aber nicht. Zudem WILL Jenny sich erinnern. Zusammen mit einem Therapeuten macht sie sich auf die Suche nach ihren Erinnerungen, die nur irgendwo versteckt sind. Dabei gerät die ganze Familie ins Kreuzfeuer und muss sich ihren Problemen stellen.

Die Geschichte ist erzählt aus der Sicht des Therapeuten, was mich anfangs sehr gestört hat. Denn seine Art die Dinge zu berichten ist sehr wissenschaftlich und war mir dann doch etwas zu viel. Ich bekam gar keine Bindung zu Jenny, um die es ja eigentlich in dem Buch geht. Dass eigentlich der Psychiater im Mittelpunkt steht und SEINE Geschichte lässt sich lt. Klappentext nicht vermuten, macht aber, im Nachhinein gesehen, Sinn. Im Grunde ist es ein Buch über Alan und Jenny ist nur der Katalysator.
Unter der Voraussetzung zu lesen macht das Buch mehr Spaß, weil man dann nicht immer darauf fiebert, Jennys Gefühle oder Sicht der Dinge zu erwarten. Ich kam sehr schwer hinein in das Buch und war schon fast versucht, es abzubrechen. Zum Glück habe ich es nicht getan und wurde dann auch nicht weiter enttäuscht. Tiefe Einblicke in die Psyche der Menschen und ihrer Umwelt und eine unerwartete Wendung am Schluss, machen das Buch dann doch lesenswert. Es stimmt, wenn man sagt, dass das Buch noch länger nachwirkt und man sich Gedanken drüber macht. Die Handlung ist komplex und braucht ein wenig Eindenken.

Dennoch verstehe ich den Hype um das Buch nicht ganz, bin dennoch gespannt auf die Verfilmung

3 Erinnerungsarbeit mit Folgen - War nicht Meins

von , am 05.07.2016

Inhalt:
Jenny eine 16-jährige Schülerin wird während einer Party brutalst vergewaltigt. Die Eltern stimmen einer sehr umstittenen Behandlung zu. Diese Behandlung soll die Erinnerung an dieses traumatischer Erlebnis auslöschen. Leider funktioniert es nicht wie geplant. Der Psychiater Alan Forrester soll die Erinnerung wieder Stück für Stück hervorholen. Dabei kommt es zu problematischen Ereignissen. Wird sich Jenny wieder an alles erinnern können und wird der Vergewaltiger gefasst?

Meine Meinung:
Das Buch war nicht Meins. Der Blickwinkel des Erzählers war gewöhnungsbedürftig. Ich bin dadurch einfach nicht richtig in die Geschichte hinein gekommen. Die Sichtbarkeit der Protagonisten war sehr unterschiedlich. Jenny ging meiner Meinung etwas unter. Sie wirkt einfach sehr blass. Dr. Forrester dominierte das gesamte Werk. Die Spannungskurve ist für mich zu flach. Ich hatte nicht das Gefühl, das ich einen Thriller lese. Dafür war die Psychologie sehr dominant. Der Schluss und das Zusammenziehen der verschiedenen Fäden war für mich etwas zu abrupt. Jennys Erlebnisse gingen meiner Meinung dabei komplett unter.

3 Eher zäh als thrillend

von , am 05.07.2016

„Thriller des Jahres“ steht auf diesem Buch, das macht auf jeden Fall neugierig. Es klang ein bisschen nach einer geheimnisvollen Geschichte mit Wunderdrogen, spannend.

Natürlich spielen die Medikamente, die Jenny ihre Erinnerungen an ihre brutale Vergewaltigung geraubt haben, eine Rolle, allerdings eher untergeordnet. Vorrangig wird hier das Psychogramm einer Familie erstellt, die ihre Probleme hat und dann auch noch damit fertig werden muss, dass die 16jährige Tochter Opfer eines Verbrechens wurde.

Alan Forrester ist Psychiater und Experte für Traumatherapie. Er will Jennys Erinnerungen reaktivieren, damit sie die Ereignisse verarbeiten kann und holt dazu die ganze Familie mit ins Boot. Ausführlich erzählt er von diesen Sitzungen. Charlotte und Tom, Jennys Eltern, haben Eheprobleme und um Jenny zu helfen, therapiert er ihre Familie gleich mit. Charlotte hatte eine schwierige Kindheit, Tom hatte Eltern, die nie zufrieden waren, Toms Chef ist eine zwielichtige Gestalt, warum eigentlich? Alan selbst hat es auch nicht leicht, seine Frau fordert seinen Intellekt nicht genug, sein Sohn ist Teenager, das sagt alles…
So kämpft man sich durch viele traurige Geschichten, auch Alans andere Patienten beschäftigen ihn und er berichtet umfassend von deren Werdegang. Als Leser fragt man sich schon bald, müssen wir das wirklich alles wissen? Es geht doch um Jenny, aber die gerät ziemlich bald ins Abseits.

Mag sein, dass man es interessant finden kann, wenn man sich sehr für psychologische Zusammenhänge interessiert. Mir war es sehr bald zu viel. Ich wollte einen Thriller lesen, hatte aber das Gefühl, ich muss zu jeder auftretenden Figur eine psychologische Abhandlung lesen und zu allen dazugehörigen Bezugspersonen gleich auch noch. Das ist wirklich ermüdend.
Zum Schluss gibt es wenigstens eine handfeste Überraschung, die man originell oder konstruiert finden kann. Ich tendiere zu Letzterem.

Von diesem Buch habe ich mir mehr versprochen. Ein Thriller des Jahres sollte nervenzerfetzend sein, hier muss man sich erst durch Krankenakten kämpfen, bevor es ein klein wenig thrillt.

4 Aufwühlend und extrem fesselnd

von , am 04.07.2016

In „Dark Memories - Nichts ist je vergessen“ kämpft die 16-jährige Jenny Kramer um dunkle Erinnerungen, die ihr entrissen wurden.
Schauplatz ist Fairview, eine Kleinstadt in Connecticut, USA. Jenny ist mit Doug auf einer Party verabredet, doch der kommt in Begleitung. Als sie vor Wut und Trauer in den Wald flüchtet, wird sie dort brutal vergewaltigt und schwer verletzt.
Zum Glück wird Jenny gefunden. Ihre Eltern reagieren unterschiedlich: Ihre Mutter verdrängt den Vorfall, der Vater fühlt sich schuldig. Sie beschließen, Jennys Erinnerung auszulöschen, mit einem Medikament. Jenny soll die furchtbaren Ereignisse vergessen. Doch ihre Seele ist zersplittert. Sie nimmt Alkohol und Drogen - und will sogar Selbstmord begehen. Nur durch Zufall wird Jenny gerettet.
Gemeinsam mit einem Psychiater tastet sich Jenny Schritt für Schritt aus dem Dunkel heraus. Dabei tritt Schreckliches zu tage...
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Jennys Psychiater, Dr. Alan Forrester. Ein selbstverliebtes Ego-Monster, ein skrupelloser Manipulator, der Berufliches nicht von Privatem trennen kann. Eine Geschichte mit vielen dramatischen Wendungen und einem intensiven Spannungsbogen bis zum unerwarteten Ende. Nichts ist wie es scheint, keiner so unschuldig, wie er tut.
Ein erschreckendes Szenario, das Wendy Walker sich ausgedacht hat. Besonders in Hinblick auf den realistischen Hintergrund. Denn die Autorin merkt an, dass es zur Behandlung von PTBS bei Soldaten bereits heute ähnliche Medikamente gibt. Warum also sollte der Einsatz im zivilen Leben nicht auch (bald) möglich sein?
Die Hauptperson ist natürlich Jenny. Aber „Dark Memories“ ist auch das Psychogramm einer Ehe und eine Geschichte von Schuld und Sühne, Rache und Selbstjustiz und davon, wie man am Ende immer wieder von der eigenen Vergangenheit eingeholt wird.

Fazit: Selten wurde so hemmungslos und abgründig manipuliert wie in diesem Psychothriller, der mich mörderisch gut unterhalten hat.

5 Psychologische Studie aller Beteiligten, ein großartiger Roman auch ohne Thriller

von , am 03.07.2016

"Die Saat des Zweifels wuchert wie Unkraut, wenn man ihr genügend Sonne gönnt. Genügend Wasser. Genügend Pflege." ( Buch Seite 317)

Jenny Kramer wurde vergewaltigt, brutal zugerichtet, verletzt an Körper und Seele. In einem Waldstück, in der Nähe ausgelassen feiernde Jungendliche - so wie Jenny auch eine war - bis zu dieser verhängnisvollen Stunde, die alles veränderte.
Nicht nur Jennys Leben wurde komplett auf den Kopf gestellt, auch das ihrer Eltern. Mittels eines Medikamentes sollten die Erinnerungen an die Vergewaltigung verschwinden und Jenny so ein Leben fernab dieser Tat gegönnt sein. Was aber misslang, das Trauma hatte sich festgefressen, tief im Unterbewusstsein und nun soll es zu Tage gefördert werden, mit Hilfe eines Psychologen - Dr Alan Forrester.

"DARK MEMORIES - NICHTS IST JE VERGESSEN ", erschienen bei Fischer Scherz, ist als Roman deklariert. Die Genrezuordnung Thriller durch den Aufkleber oder das beiliegenden Lesezeichen, könnte so manchen Leser verleiten auf eine thrillertypische Story zu hoffen und dadurch zu einer Negativmeinung führen.
Meiner Meinung nach ist es aber kein Thriller im herkömmlichen Sinne. Keine Serienkiller, keine Ermittler in Polizeigestalt, keine Verfolgungsjagdten.
Dafür aber ganz viel Psychologie! Und eine gute handvoll Protagonisten, deren Darstellung und Offenlegung richtig gut unterhält.

Der Erzähler der Story ist eben dieser Alan Forrester, Psychologe mit langjähriger Berufserfahrung, der neben seinen Patienten in Fairview auch einen Tag der Woche mit den psychisch erkrankten Insassen in einem Gefängnis arbeitet.

Alans Erzählstil (und damit der Schreibstil der Autorin Wendy Walker) hatte etwas voyeuristisches. Aber ich habe es genossen, jede einzelne Seite habe ich mit angehaltenem Atem gelauscht was Alan erzählte und war hin- und hergerissen ob ich diesen Typen nun mag oder nicht. Eher nicht, aber nicht immer. So ein kleines bisschen arrogant und selbstverliebt, ein Besserwisser der es eigentlich besser wissen müsste und vor allem, ein Manipulator vom feinsten. Ein Charakter dessen Darstellung enorm polarisiert.

Sein mühsam aufgebautes Haus, auf das er so großen Wert legt ist auf einem brüchigen Fundament gebaut.
Genau wie das der Eltern Jennys, Tom und Charlotte. Alan holt alles aus ihnen heraus, die Gespräche zu deren Kindheit und dem damit verbundenen Verhalten spiegelt sich in den Gesprächen klasse wieder.
Geheimnis über Geheimnis, aber noch lange keine Spur wer denn nun der Täter ist.
Verdächtige gibt es genug, selbst Alan landete auf meiner Liste wie auch der Patient Sean, ein traumtisierter Soldat der Jenny in den Therapiestunden begegnet. Auch sein Geheimnis, dieses ebenfalls durch Medikamnete vergessenes Trauma wollte ich wissen. Was ist geschehen, dort in dem fremden Land, bei einem gefährlichen Einsatz, an dieser roten Tür?

Herrliche Dialoge und Gedanken, tiefgründige Geschehnisse die sich nicht unbedingt um Jenny drehen aber wegen ihr zum Vorschein kommen. Immer ein bisschen mehr, um im Laufe des Buches ein komplettes Bild aller Beteiligten zu sehen. Falsche Verdächtigungen, Anschuldigungen und letztendlich die aufkommende Erinnerung Jennys. Alles verpackt in kurzen Kapiteln die fast alle mit einem üblen Cliffhanger enden und deshalb zum weiterlesen zwingen.

Mich hat es großartig unterhalten, die psychologischen Komponenten waren real und nachvollziehbar dargestellt.
Stellenweise sehr grausam, z.B. bei den Schilderungen zu Jennys Vergewaltigung, aber auch menschlich und durchweg spannend.

Kein Buch für zwischendurch, eher anspruchsvoll und mit viel Inhalt zwischen den Zeilen.Eine Geschichte zum abtauchen.

Gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen für diese grandiose Geschichte um Jenny, die mit Alan viel mehr gemein hat als es anfänglich scheint.
c)K.B. 07/2016

4 Erinnere dich, Jenny

von , am 03.07.2016

Die 15jährige Jenny Kramer wird auf einer Party Opfer einer grauenvollen Vergewaltigung. Im Krankenhaus entscheiden sich ihre Eltern dafür, ihre Erinnerungen an die Tat mit Hilfe eines Medikamentes auszulöschen. Jenny kann sich nun nicht mehr an die Vergewaltigung erinnern, weiß aber, dass sie passiert ist. Doch besser geht es ihr dadurch nicht, ihre Gefühle, Angst, Wut, Verzweiflung sind immer noch da, schwirren wie Geister durch ihren Körper und finden keine Erinnerungen, mit denen sie sich verknüpfen können. Nach einem Selbstmordversuch macht sie sich gemeinsam mit einem auf diesem Gebiet erfahrenen Psychologen auf die Suche nach ihren Erinnerungen. Dabei kommen auch viele Geheimnisse ihrer Eltern ans Licht. Geschickt manipuliert rasen alle Charaktere unaufhaltsam auf einen Abgrund zu….

Anders als es vom Klappentext zu erwarten ist steht in diesem Buch nicht unbedingt Jenny im Mittelpunkt. Die Geschichte wird durchgängig aus Sicht des Psychologen und aus der Ich-Perspektive erzählt. Die Charaktere selbst kommen in Kursivschrift dann zu Wort, wenn der Psychologe Unterhaltungen mit ihnen schildert. Anfangs ist es mir nicht leichtgefallen, in diesen Erzählstil hinein zu finden. Gerade am Anfang des Buches wirkt er sehr nüchtern, distanziert und trocken. Erst im Laufe der Zeit wird der Stil durch vermehrte Dialoge aufgelockert und es kommt Spannung auf.

Spannend und sehr informativ sind die Einblicke in die menschliche Psyche, die der Psychiater immer wieder einfließen lässt. Es wird geschildert, wie Erinnerungen im menschlichen Hirn abgespeichert werden, wie sich Emotionen damit verknüpfen, was passieren kann, wenn die Emotionen da sind, die Erinnerungen aber nicht. Viel wird auf die Kindheit einzelner Charaktere eingegangen, in der häufig die Ursache des Verhaltens Erwachsener zu finden sind. Man dringt tief in die Psyche und Gedanken der Charaktere ein und findet die eine oder andere gut versteckte Emotion.

Durch die intensiven Schilderungen psychologischer Hintergründe, aber auch dem ständigen Abschweifen des Erzählers zu einzelnen Begebenheiten ist das Buch an vielen Stellen langatmig und schwierig zu lesen. Am Ende passen alle Informationen zusammen, zwischenzeitlich stehen sie aber in keinem Zusammenhang und man muss aufpassen, nichts zu überlesen, was am Ende noch wichtig werden könnte.

Der Täter am Ende kam durchaus überraschend, ebenso seine Beweggründe und das große Ganze, das sich entwickelt. Das macht einen guten Thriller ja aus. Der Leser wird mehrmals in die Irre geführt, versucht, aus den Informationen schlau zu werden, die genau zum Zwecke der Verwirrung eingestreut wurden. Trotzdem fehlte mir stellenweise die Spannung, die ich bei einem Thriller des Jahres (so die Ankündigung) erwarte. Trotzdem habe ich das Buch in kurzer Zeit durchgelesen, blieb am Ball und wollte nicht abbrechen. Einen Stern Abzug gibt es für die langatmigen Passagen.

3 Psychologischer Spannungsroman mit zähem Anfang

von , am 02.07.2016

Inhalt:
Die 15-jährige Jenny wird während einer Party brutal vergewaltigt und verletzt. Um ihr das Trauma zu ersparen, wird ihr medikamentös die Erinnerung an das schreckliche Ereignis genommen, und damit die Möglichkeit, das Geschehene zu verarbeiten und den Täter zu überführen.

Als sie nicht mehr alleine klarkommt, beginnt sie endlich eine Therapie bei dem Psychiater Alan Forrester, der mit Jenny zusammen Stück für Stück die Erinnerungen wieder ans Tageslicht bringen will.

Meine Meinung:
„Dark Memories. Nichts ist je vergessen“ ist der Debütroman von Wendy Walker. Er wird vom Verlag als „Thriller des Jahres“ angepriesen und von verschiedenen Personen hoch gelobt. Angeblich stellt der Roman „alles in den Schatten“ und „Alles andere können Sie vergessen“. Vielleicht hat dies meine Erwartungen hochgeschraubt und letztendlich enttäuscht.

Ich würde diesen Roman keinesfalls als Thriller bezeichnen – dafür fehlen praktisch sämtliche Merkmale eines Thrillers, allen voran über weite Strecken die Spannung. Vielleicht kann man am ehesten von einem psychologischen Spannungsroman sprechen. Denn es geht hier um die psychologische Entwicklung einer Person, und dabei handelt es sich nicht um Jenny, auch wenn sie im Mittelpunkt der Ereignisse steht.

Ich fand die erste Hälfte des Buches zwar vom Inhalt her ein klein wenig interessant, aber die ausschweifende Art des Erzählers langweilte mich nur. Wendy Walker hat sich nämlich für einen ganz besonderen Erzählstil entschieden. Der Ich-Erzähler ist der Psychiater Alan, der Jenny sowie ihre Eltern Charlotte und Tom therapiert. Durch ihn erfahren wir kleine Häppchen der Geschichte, vieles aus zweiter Hand und nur so viel, wie er im Moment preiszugeben bereit ist. Dabei legt er ein großes manipulatives Geschick an den Tag, sowohl was seine Patienten als auch was die Leser angeht. Diese werden übrigens immer wieder direkt angesprochen:

„Blicken Sie sich um. Jeder, den Sie sehen, wird in hundert Jahren tot sein. Sie. Ihr Ehepartner. Ihr Kind. Ihre Freunde. Die Menschen, die Sie lieben. Die Menschen, die Sie hassen.“ (S. 292)

Trotzdem wirken Alan und das, was er berichtet, sehr distanziert. Ich konnte weder zu ihm noch zu den anderen Charakteren eine Nähe aufbauen. Nicht einmal die detailliert beschriebene Vergewaltigung löste große Emotionen in mir aus. Es erschien mir einfach so unwirklich und fern.

Etwa ab der Hälfte kommt endlich Leben in die Handlung, und damit auch ein bisschen Spannung. Wer bis dahin noch nicht abgebrochen hat, wird durch eine recht gut durchdachte und komplex konstruierte Geschichte belohnt. Es werden Verdächtige aufgefahren und Zweifel gesät. Und immer wieder gibt Alan uns kleine Hinweise auf eine nahende Katastrophe, gerade so viel, dass man endlich wissen möchte, wie die Sache ausgeht, ob Jenny ihre Erinnerungen in vollem Maß wiedererlangt und wer der Täter ist.

Der Schluss konnte mich dann zwar einigermaßen befriedigen, aber nicht begeistern. Wendy Walker hat mich überrascht, doch die Erklärungen dafür waren mir etwas zu dünn.

Fazit:
Nach einer anfänglichen Durststrecke mausert sich der Roman zu einer einigermaßen spannenden Geschichte, die ich insgesamt nicht als Zeitverschwendung ansehen würde, weil sie einem Stoff zum Nachdenken gibt, aber den hohen Erwartungen, die die Werbung für das Buch evoziert, kann es nicht gerecht werden.

5 Ein Roman, der einen in die Tiefe von Trauma, Geheimnissen und Manipulation blicken lässt - beklemmend, schockierend, fesselnd

von (Wien), am 02.07.2016

Fairview, eine beschauliche Kleinstadt in Connecticut. Die 16-jährige Jenny Kramer wird Opfer einer brutalen Attacke und kommt schwer traumatisiert ins Krankenhaus. Dort wird ihr auf Wunsch ihrer Eltern ein Medikament verabreicht, das ihr helfen soll. Ein Medikament, das jegliche Erinnerung an den schrecklichen Vorfall auslöscht.Danach hat Jenny keine Bilder mehr für das, was passiert ist. Da ist nur noch Schwärze. Sie bemüht sich weiterzuleben wie zuvor, beinahe so, als ob nichts geschehen wäre, während ihre Mutter Charlotte krampfhaft versucht, so etwas wie Normalität wiederherzustellen, und ihr Vater Tom wie besessen ist von dem Gedanken, den Täter, der seiner Tochter das angetan hat, zu überführen.Doch das Nicht-Erinnern-Können wird für Jenny mehr und mehr zu einem Albtraum. Denn ihr Körper weiß noch immer, was ihm angetan wurde. Gemeinsam mit dem Psychiater Alan Forrester, der auf Fälle wie Jenny spezialisiert ist, versucht sie, Stück für Stück Licht in das Dunkel jener Nacht zu bringen, die Chronologie der Ereignisse wiederherzustellen. Aber kann sie denen, die sie dabei unterstützen wollen, vertrauen? Wie manipulierbar ist Erinnerung? Und helfen die Erinnerungen, die langsam zu ihr zurückkommen, wirklich, den Schuldigen zu finden?....(Klappentext)

Als erstes - dies hier ist KEIN Thriller, wie fälschlich und reißerisch vom Verlag angegeben, sondern eher ein Roman der in die Psyche geht. Weshalb dieser Roman als Thriller vermarktet wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedoch sollte der Verlag hier zurückrudern, da dies sonst völlig falsche Erwartungen beim Leser erweckt und dieser eventuell das Buch enttäuscht in die Ecke pfeffert. Bei mir hat dieser Aufkleber "Thriller des Jahres" gefehlt und ich habe mich rein am Klappentext orientiert. Daher ging ich mit einer ganz anderen Erwartung an dieses Buch und diese Story.

Eine typisch amerikanische Kleinstadtfamilie.

Vater - Manager mehrerer Autohäuser, bringt das Geld nach Hause, hat aber sonst nicht viel zu melden.

Mutter - Hausfrau, die das Geld ausgibt, Tennis spielt und sehr darauf bedacht ist, daß das Heile-Welt-Ansehen keine Flecken bekommt, aber das ein oder andere schmutzige Geheimnis mit sich herumträgt.

Sohn - 10 Jahre, ansonst bleibt dieser im Hintergrund

Tochter Jenny - hübsch, intelligent, sportlich und lebensfroh...bis zu diesem einen Abend einer Party bei Freunden.

Dort wird sie im angrenzenden Wald von Schulfreunden gefunden - zerschunden, verwirrt und halbnackt. Im Krankenhaus wurde sie sofort sediert und zusammengeflickt. Die physischen Wunden werden verheilen, doch was ist mit den psychischen Verletzungen, die sich in ihr Gehirn und ihre Seele gebrannt haben? Da wird den Eltern ein unglaublich verlockendes Angebot gemacht - ein Medikament würde ermöglichen, daß Jenny diesen brutalen Übergriff vergisst, die Erinnerung würde aus ihrem Gehirn gelöscht werden. Während Tom, der Vater, davon alles andere als begeistert ist, da dadurch Jenny die Möglichkeit genommen wird den Täter anzuzeigen und sie so damit niemals abschließen könnte, ist die Mutter hellauf begeistert. Erstens um ihr Kind vor dem Trauma zu schützen und andererseits, um so schnell wie möglich wieder Heile Welt zu spielen. Schnell wird klar, daß dies die falsche Entscheidung war. Denn auch wenn die Psyche vergisst...der Körper vergisst nie.

Der Schreibstil ist flüssig, angenehm und flott. Was mich jedoch absolut begeistern konnte war der Erzählstil und die Aufmachung der Story. Hier wird nicht aus Jenny's Perspektive erzählt, sondern aus der Sicht des Psychiaters, der Jenny und auch ihre Familie therapiert, um Jenny die Erinnerungen an das schreckliche Erlebnis zurückzugeben. Quasi von einem Außenstehenden, der beobachtet, zuhört und auch seine eigenen Emotionen ausdrückt. Als ob man bei der Therapie hautnah dabei wäre und somit die Fortschritte, Rückfälle und auch tief verborgene Geheimnisse des ein oder anderen Protagonisten miterlebt. Manchmal fühlt man sich wie ein Voyer. Doch auch der Psychiater Alan hat seine dunklen Geheimnisse und Ängste, die ihn dazu treiben auf den Kodex zu pfeifen - und ein weiteres Rädchen dreht sich und führt zu unvorstellbaren Konsequenzen.

Die Story verläuft eher ruhig, aber dennoch ist dieser Roman nichts für schwache Nerven. Hier wird nichts beschönigt und so manche detailierten Beschreibungen gehen unter die Haut und noch viel tiefer. Auch für Emotionen wird hier gesorgt - man ist wütend, schockiert und möchte so manchen Protagonisten durchschütteln und anschreien. Und trotzdem muss man immer und immer wieder weiterlesen.

Gegen Ende ist immer noch kein Täter in Sicht und man vermutet, daß es sich hier wirklich nur um die psychotherapeutische Behandlung dreht. Doch zum Schluß wartet dieser Roman noch mit einer überraschenden Wendung auf - eigentlich mit zwei, dem Täter und dem Motiv. Quasi zwei Überraschungen in einer.

Fazit: Absolut genial aufgezogene Story, fern vom Mainstream. Wenn man weiß, daß es sich hier um einen Roman und nicht um einen Thriller handelt eröffnet sich dem Leser ein Roman, der einen in die Tiefen von Trauma, Geheimnissen und Manipulationen blicken lässt.

Eine psychosoziale Anamnese einer ganzen Familie, mit all ihren Geheimnissen und Ängsten. Von der Spannung eher ruhig, aber trotzdem nichts für Zartbesaitete. Die Mischung macht's.

Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!

3 Die Macht eines Einzelnen

von (Wien), am 02.07.2016

In "Dark Memories" geht es um eine neuartige Therapie, die nach traumatischen Erlebnissen dafür sorgt, dass man sich an diese nicht mehr erinnert. Die 15jährige Jenny wurde nach einer Vergewaltigung dieser Therapie unterzogen, doch obwohl sie nichts mehr von der schrecklichen Tat weiß, kann ihr Körper es nicht einfach vergessen und dies führt dazu, dass sie nach knapp einem Jahr und einem weiteren einschneidendem Ereignis mit ihrer Familie den Therapeuten Dr. Alan Forrester aufsucht, der schon einige Erfahrung darin hat verschüttete Erinnerungen zurückzubringen. Was geschah in jener Nacht und wer ist der Täter? Kann ihr die Therapie helfen und inwieweit sind ihre Erinnerungen, soweit vorhanden, überhaupt real?

Die Geschichte wird aus der Sicht des Therapeuten erzählt, was anfangs gar nicht mal schlecht ist, aber nach einer Zeit doch etwas anstrengend wird, da alles nur indirekt von ihm wiedergegeben wird und er teilweise zwischen den Zeiten hüpft und man etwas den Überblick verliert, wann was genau passiert ist. Er macht auch so einige Gedankensprünge und anfangs geht nicht viel weiter, weil er immer irgendwo anders mit seiner Erzählung und den Protagonisten hängenbleibt und sehr weit ausholt.

Die Beschreibung was Jenny widerfahren ist, ist sehr eindringlich geschildert und man mag sich selbst gar nicht vorstellen vor der Entscheidung zu stehen, diese schlimmen Erinnerungen auslöschen zu lassen. Wir lernen hier aber vorallem zu Beginn viele Nebenfiguren kennen, die für die Geschichte noch von Bedeutung sind und ein großer Teil konzentriert sich zu Anfang auf die Eltern, Tom und Charlotte, die nebenbei auch ihre eigene Vergangenheit aufarbeiten und versuchen mit der Situation um Jenny zurechtzukommen. Einerseits Charlotte, die einfach nur möchte, dass alles wieder normal wird und dann Tom, der verbissen auf der Suche nach dem Täter ist. Jenny bleibt hier lange Zeit fast unsichtbar in dieser Geschichte, was ich so gar nicht erwartet hätte.

Hier wird vieles geboten, Wut, Trauer, Eifersucht, Sex, Missbrauch, Überheblichkeit, Angst, Hoffnung, Manipulation uvm., dennoch dauert es bis einen wirklich die Spannung packt und es einige Wendungen in der Geschichte gibt, die einen überraschen. Dieses Buch bietet sehr komplexe Charaktere, wobei es einem besonders Alan, Jennys Therapeut, immer schwerer macht ihn zu mögen, da er überheblich, abwertend und auch manipulativ gegenüber anderen ist und natürlich nur aus seiner Sicht erzählt wird, was dann oftmals auch recht nervig sein kann.

Fazit: Entgegen der Werbung, war es jetzt nicht mein Thriller des Jahres. Der Einstieg war gut, danach wurde es eine Zeitlang einfach nur zäh, da man über alle anderen viel erfährt nur nicht über Jenny. Ab der Hälfte wurde es dann mit den verschiedensten Verdächtigen wirklich spannend und das Ende überraschte dann, ließ mich aber auch sprachlos und perplex zurück, besonders wenn man nachher in Gedanken nochmal alles durchgeht. Die Erzählweise ist teilweise etwas gewöhnungsbedürftig und die Figuren sind alles andere als einfach, doch es ist auch sehr spannend wie sich alles letztendlich entwickelt und was dabei zu Tage gefördert wird.

5 Nichts ist je vergessen

von (Deutschland), am 02.07.2016

Eine typische Party, Unmengen Alkohol, ein junges Mädchen, ein unglaubliches Verbrechen. Die 15-jährige Jenny Kramer wird im Wald in der Nähe der Party vergewaltigt. Als sie gefunden wird, hat sie bereits das Bewusstsein verloren und als man ihren Eltern ein neues Medikament anbietet, das Jenny nach dem Aufwachen die Erinnerung an die Tat löschen soll, stimmen sie dem zu. Allerdings bedeutet dies auch, dass der Täter nicht identifiziert werden kann, da das Opfer keine Aussage wird machen können. Die Familie entscheidet sich schließlich nach einigen Monaten, mit Hilfe eines Therapeuten die Erinnerung zurückzuholen. Dieser gräbt tief und entdeckt nicht nur Details der Tat, sondern bringt auch Familiengeheimnisse ans Licht. Langsam wird klar, dass auch er Geheimnisse hat, die er lieber gut versteckt wissen würde.

Wendy Walkers Thriller bietet alles, was man vom Genre erwartet: viel Spannung, unerwartete Wendungen, Abgründe der menschlichen Psyche. Immer wenn man als Leser denkt, dass man durchschaut hat, wie sich das Verbrechen zugetragen hat, kommt ein neuer Schuldiger daher. All dies erscheint gut und glaubwürdig motiviert und so muss man seine Theorien wieder anpassen. Erst ganz am Ende zeigt sich das Gesamtbild und alles löst sich auf.

Am meisten haben mich die psychologischen Aspekte überzeugen können, insbesondere die Funktionsweise der Erinnerung; die Autorin hat diese Erläuterungen sinnvoll eingebunden und so neben dem Thriller auch einiges an Sachwissen mitgeliefert. Die Erzählweise ist ungewöhnlich und doch überzeugend, der Therapeut war in das Geschehen eingebunden und doch mit einer gewissen Distanz. Dass er selbst mehr und mehr in den Tathergang verwickelt wird, ist sicherlich keine alltägliche Verwicklung von Erzähler und Handlung.

4 Interessanter Psycho-Roman

von (Kelkheim), am 01.07.2016

Zunächst muss ich sagen, dass ich ganz andere Erwartungen an das Buch hatte. Ich dachte, dass die Geschichte aus Jennys Perspektive erzählt wird und es hauptsächlich um ihre Erinnerungen geht, die Stück für Stück zurück kehren. Diese Erinnerungen hätten unklar und verwirrend sein können - oder sogar falsch - und uns Leser so zu Spekulationen motivieren und immer wieder in die Irre führen können.

Diese Erwartungen wurden ganz und gar nicht erfüllt und das hat mich zunächst irritiert.

Ich hatte Schwierigkeiten, mich an den Erzähler und den Erzählton zu gewöhnen, der einserseits nüchtern daher kommt, andererseits aber eine unsympathische Persönlichkeit durchblicken lässt. Die Geschichte wird von Jennys Psychiater erzählt, um den sich die Geschichte auch hauptsächlich dreht. Die anderen Personen (auch Jenny!) kommen immer wieder zu Wort, wenn der Psychiater Gespräche mit ihnen wiedergibt, für mich blieben sie aber eher im Hintergrund. Daran musste ich mich erst gewöhnen, dann kam ich aber gut in die Handlung rein.

Durch die verschiedenen Personen und Zeitsprünge konnte ich immer miträtseln, was am Abend der Vergewaltigung tatsächlich passiert ist, wer der Täter sein könnte und was zu welchen zukünftigen Entwicklungen führen könnte.

Für mich waren die sehr unterschiedlichen psychischen Probleme und Störungen der Personen das eigentlich Interessante und Spannende an dem Buch! Die Handlung hat mir auch gefallen, allerdings ist der Erzähler häufiger mal vom Thema abgekommen, das war etwas anstrengend zu lesen.

Das Ende war für mich nicht vorhersehbar, der Täter ist aber plausibel. Den großen "Wow-Moment" hatte ich bei der Enthüllung nicht, aber das fand ich nicht weiter schlimm. Für mich punktete das Buch mit einem interessanten Thema und spannenden Persönlichkeiten - nicht mit sich überstürzenden Ereignissen oder krassen Wendungen.

Nein, kein wirklicher Thriller, aber ein lesenswerter Roman!

4 Rezension zu "Dark Memories - Nichts ist je vergessen"

von , am 01.07.2016

Der Roman "Dark Memories - Nichts ist je vergessen" wurde von Wendy Walker geschrieben und erschien 2016 im Fischer-Scherz-Verlag. Das Buch hat 381 Seiten und spielt in Fairview, einer Kleinstadt in Connecticut.

Thema dieses Buches ist, wie leicht die menschliche Psyche sich beeinflussen lässt. Außerdem zeigt die Autorin sehr gut, dass scheinbar "normale" Familien durchaus auch ihre Geheimnisse und Probleme haben.

Jenny Kramer hat die Hölle durchgemacht. Sie wurde von einem Unbekannten brutal vergewaltigt. Sie ist traumatisiert und an ein normales Leben ist fast nicht mehr zu denken. Doch zum Glück gibt es da dieses Medikament, das die Erinnerung auslöschen soll. Ein ganz normales Leben führen und sich nicht mehr an die Vergewaltigung erinnern, Jennys Eltern zögern keinen Moment und geben ihre Erlaubnis. Was für ein Segen dieses Medikament doch ist, oder etwa nicht? Auch wenn Jenny sich jetzt an nichts mehr erinnern kann, ihr Körper tut es. Ihr Vater will den Vergewaltiger am liebsten tot sehen und setzt alles daran ihn zu finden. Auch Jennys Mutter geht fast an der Situation kapputt. Jetzt kann nur noch Alan Forrester helfen, ein Psychiater der Jennys Erinnerung wieder herstellen will, um damit ihrer ganzen Familie zu helfen. Ob er es schaffen wird und was für dunkle Geheimnisse er noch ans Licht bringt, müsst ihr selbst herausfinden. Lest dieses Buch!

Empfehlen würde ich das Buch ab 16 Jahren, da es sehr psychologisch und stellenweise auch sehr brutal zugeht.

Mir persönlich hat dieses Buch unwahrscheinlich gut gefallen. Es hat meinen Geschmack wahnsinnig gut getroffen. Der Anfang und das Ende waren so spannend, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Nur die Mitte hat sich stellenweise etwas gezogen.
Die Handlung ist so verzweigt und macht es dem Leser nicht gerade einfach sich für einen möglichen Täter zu entscheiden. Die Autorin hat es geschafft den Leser auf eine Reise durch die menschliche Psyche mitzunehmen.

Jeder der solche Psycho-Spielchen mag sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen!

Von mir gabe es 4 Sterne.

4 Nichts ist je vergessen!

von (Deutschland), am 01.07.2016

Inhalt:

In Fairview, einer Kleinstadt in Connecticut, wird ein sechzehnjähriges Mädchen im Wald, hinter dem Haus, in dem eine Party steigt, auf brutalste Weise vergewaltigt. Schwer traumatisiert wird sie ins Krankenhaus eingeliefert und bekommt auf Wunsch ihrer Eltern ein Medikament verabreicht, das ihre Erinnerung an die Vergewaltigung löschen soll. Doch obwohl Jenny keine Erinnerungen an die Tatnacht mehr hat, weiß ihr Körper sehr wohl, was ihr angetan wurde und sie wird von heftigen Emotionen geplagt, die sie nicht zuordnen kann. Während ihre Mutter versucht, wieder Normalität in ihren Alltag zu bringen, verbringt ihr Vater seine Zeit damit, verbissen nach dem Täter zu suchen.

Meinung:

Das Buch ist weniger ein Thriller, als ein psychologischer Spannungsroman.
An dieser Stelle muss gesagt werden, dass der Klappentext ein wenig trügt und in die Irre führt. Viele gehen dadurch mit der falschen Erwartung an das Buch heran. Ich habe ebenfalls gedacht, dass es ein spannender Thriller ist, der aus Jennys Sicht erzählt wird. Falsch!
Das Buch liest sich weder als Thriller noch wird er aus Jennys Sicht erzählt. Generell kommt Jenny in diesem Buch selten zu Wort.
Das Buch wird aus der Sicht des Psychiaters Alan Forrester erzählt; der Schreibstil ist sehr ungewöhnlich und ich würde auch 'außergewöhnlich' sagen. Es ist auch ein wenig anspruchsvoll. Mann kann es also nicht in einem Stück mal durchlesen. Teilweise muss man sich sehr konzentrieren und vieles wird auch sehr ausführlich beschrieben wie z.B Jennys Vergewaltigung, die man am Anfang schon mitkriegt.
Das macht die Geschichte auch nicht so leicht verdaulich. Man bekommt auch einiges aus dem Bereich der Psychologie mit. Der Erzählstil ist sicher nicht für jeden was, mir hat er allerdings sehr gut gefallen, nachdem ich mich daran gewöhnt hatte. Da die gesamte Geschichte aus Alans Perspektive erzählt wird, und zwar so, als wäre das alles schon passiert und er würde die ganze Geschichte einem Außenstehenden nochmal erzählen, bekommt man natürlich sofort den Eindruck, dass er mehr weiß, als er zugibt. Was man noch wissen sollte: Es gibt keine wirklichen Dialoge in dem Buch. Wenn eine andere Person zu Wort kommt, meist in seinen Sitzungen, wird das Gespräch kursiv geschrieben. Auch sollte man wissen, dass es unheimlich viele Zeitsprünge in dem Buch gibt, die nicht angegeben werden und die auch nicht kapitelweise erfolgen, sondern mitten in der Erzählung, was sehr verwirrend ist. Was mich ein wenig gestört hat, war, dass vieles in dem Buch angeschnitten wurde und dann abrupt von was anderem erzählt wurde und es eine Weile dauerte, bis man dann zu der einen Stelle wieder kam .In dem Buch wird über so viele Personen gleichzeitig und in verschiedenen Zeitsprüngen berichtet, dass Jenny, um die es angeblich gehen sollte, recht kurz kommt. Eigentlich handelt die Geschichte um den Psychiater und seine Sicht der Geschehnisse. Manche Dinge werden schon heftig beschrieben und das Buch ist keine leichte Kost, um das nochmal zu betonen. Psychisch hat es mich stellenweise sehr mitgenommen, was auch an dem Schreibstil liegen mochte. Alan fand ich sehr interessant und sympathisch, bis zur Hälfte des Buches, danach nahm alles eine gewisse Wende. Die jeweiligen Protagonisten waren vielschichtig beschrieben, man erfährt von allen erst nach und nach immer mehr. Es gab auch nur wenige Protagonisten in dem Buch, die als Täter in Frage gekommen wären. Überhaupt gab es nicht viele Charaktere, sondern es waren eigentlich immer dieselben, über die erzählt wurde. Und meist fand das in den Sitzungen statt.
Das Buch war nicht sehr spannend, nur zum Ende hin, welches sehr überraschend und schockierend war!
Stattdessen war das Buch sehr manipulativ, verzwickt, den Leser in die Irre führend und einfach nur sehr interessant gestrickt. Es war mal was anderes und das Psychologische daran hat mir sehr gut gefallen. Es war auch sehr zum Nachdenken anregend.
Ein gelungenes Debüt, allerdings nicht für jeden Leser was.

1 Das Buch können sie vergessen

von (Solingen), am 30.06.2016

Der Thriller "Nichts ist je vergessen" von Wendy Walker ist 384 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.

Das Softcoverbuch hat ein interessantes Cover und die Seiten sind qualitativ schön dick. Leider ist die Schrift ziemlich klein.

Die Geschichte handelt von einem Mädchen das brutal vergewaltigt wurde. Die Eltern stimmen nach der Tat im Krankenhaus zu sie mit Medikamenten behandeln zu lassen, die ihre Erinnerungen auslöschen. Aber es bleibt ein Gefühl in Jenny das sie nicht zuordnen kann und die Polizei ist auch immer noch auf der Suche nach dem Täter. Die Familie beschließt nach einem weiteren Vorfall das Jenny mit einem Therapeuten die verschwundenen Erinnerungen rekonstruieren kann, Doch stimmen die Erinnerungen die plötzlich während der Therapie ans Licht kommen?

Das Buch wird als Thriller des Jahres beworben und mit dem Spruch:" Alles andere können sie vergessen."

Nach dieser Werbung hab ich meine Anforderungen an das Buch natürlich sehr hoch gesetzt. Leider wurde ich richtig übelst enttäuscht. Das Buch ist ein Psychoroman, aber sicherlich kein Thriller. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und am Anfang sehr anstrengend. Da hätte ich aber drüber wegsehen können, wenn die Story an sich gut gewesen wäre. Aber die Geschichte hat sich unglaublich gezogen und wenn ich nicht bei einer Leserunde mitgemacht hätte, hätte ich das Buch in der Mitte schon aufgegeben. Das passiert mir wirklich sehr, sehr selten bei Büchern. Im Roman geht es eigentlich gar nicht hauptsächlich um Jenny, denn diese tritt nur sehr, sehr selten auf. Alles wird aus der Sicht ihres Therapeuten geschrieben, der die ganze Familie bei sich in der Therapie hat. Hier wurde schon falsch recherchiert, denn ein guter Therapeut nimmt weder Freunde, noch Familie zusätzlich in seine Therapiestunden. Auf jeden Fall liest man hauptsächlich nur von Jennys Vater, Mutter, der Affäre ihrer Mutter, von einem Soldaten dem auch die Erinnerung mit Medikamenten gelöscht wurde und von noch ein paar anderen Figuren, die nur ab und an auftauchen wie weitere Verdächtige und die Familie vom Therapeuten. Der Therapeut ist manipulativ und unsympathisch und überheblich., Er hat ganz klar seinen Beruf verfehlt. Ich kann zu Jenny und zu der Tat so keine Bindung aufbauen. Es kommt auch keine Spannung auf und selbst als interessierter Mensch für psychische Erkrankungen kann ich nur den Kopf schütteln bei diesem Buch. Zum Schluss kommen Borderliner noch richtig übel weg in dem Buch und es wird behauptet sie seinen sehr anhänglich und stalken gerne. Durch solche Bücher geschieht es, dass psychisch kranke Menschen immer noch keine Integration in unserer Gesellschaft erfahren, da mit Halbwissen und Spekulationen und durch solche Geschichten Vorurteile in die Köpfe der Menschen gepflanzt werden und angst. Ich bin selbst Betroffene mit einem umfassenden Wissen was psychische Erkrankungen anbelangt und hab mich gerade deshalb auch sehr über einige Punkte im Buch aufgeregt.

Fazit: Ich fand den Schreibstil schwierig, den erzählenden Therapeuten konnte ich absolut nicht leiden, zu den anderen Protagonisten konnte ich keine Gefühle und Bindung aufbauen, die Story zog sich zäh dahin und ich hab mich zum Schluss sogar richtig geärgert. Das Buch können sie vergessen. Nicht zu empfehlen!

3 Psycho statt Thriller

von , am 30.06.2016

Das Buch wird als (Psycho-)Thriller angepriesen, was es meiner Meinung nach nur sehr bedingt trifft. So bin ich mit völlig falschen Erwartungen an den Start gegangen und wurde erst einmal ziemlich enttäuscht, lediglich das Ende zog dann wieder an und konnte einigermaßen entschädigen.

Das Buch wird aus der Perspektive von Alan erzählt, einem Psychiater, der die Aufgabe hat, das Opfer einer Vergewaltigung bei der Traumabewältigung zu unterstützen. Die Krux an der Sache ist aber, dass das Mädchen, Jenny, einer Behandlung unterzogen wurde, die die Erinnerung an das Ereignis ausgelöscht hat. Leider ging diese Behandlung aber nach hinten los, denn statt sich besser zu fühlen, war Jenny schließlich so verwirrt und verzweifelt, dass es sich das Leben nehmen wollte. Hier kommt Alan ins Spiel: er soll helfen, die Erinnerungen wieder ans Licht zu bringen, so dass Jenny sich damit auseinandersetzen und das Ereignis letztendlich hinter sich lassen kann.
Alan berichtet von den Sitzungen mit seinen Patienten, den Gesprächen mit der Polizei und natürlich seiner eigenen Rolle in dem Ganzen, die vom anfänglichen Beobachter zum manipulativen Fädenzieher anwächst, der seine ärztliche Macht zu seinen eigenen Gunsten ausnutzt.

Was auf den ersten Seiten recht spannend begann, flaute leider sofort wieder ab und wurde von langwierigen Erklärungen und Beschreibungen ausgebremst. Vieles war interessant, aber oft wünschte ich mir auch es möge endlich wieder etwas mehr passieren und Alan sollte vor allem nicht so viel abschweifen.

Immerhin: gegen Ende hat es ja doch noch geklappt mit der Spannung. Die Auflösung kam durchaus überraschend, aber nicht enttäuschend, da der Täter vorher schon einmal erwähnt und nicht plötzlich aus dem Hut gezogen wurde. So konnte man als Leser noch darüber nachgrübeln, ob man nicht von selbst darauf hätte kommen können.

Schade fand ich, dass Alan mit seiner Aktion durchgekommen ist - ich habe nur wenig Mitleid mit ihm, warum er seine Mitmenschen derartig manipuliert hat, und das aus objektiv betrachtet völlig unnötigen Gründen. Seine Erläuterungen, warum er nicht früeher etwas gesagt hat, finde ich nicht ausreichend überzeugend. Er hätte ja auch wieder einen anonymen Tipp geben können, oder so wie bei Bob wenigstens etwas andeuten - wo er doch so meisterlich die Menschen in die gewünschte Richtung lenken konnte. Das hätte durchaus schon zu einer frühzeitigen Ergreifung des Täters führen können, allerdings wäre das Buch dann natürlich auch sehr schnell zu Ende gewesen. Trotzdem: diese Stelle fand ich einfach nicht überzeugend.

Faszinierend war, wie Alan sich vom einfühlsamen Helfer selbst quasi zu einem Fall für den Psychiater entwickelt hat. Seine anfängliche Arroganz hat sich ja wirklich bis ins Unendliche gesteigert, dass er sich heraus nimmt so zu agieren. Und der Grund ist ein absoluter Witz - sorry, aber dafür kann ich kein Verständnis aufbringen. So viele Menschen zu manipulieren, nur um den guten Ruf zu schützen, wo doch ein Hinweis an die Polizei schon gereicht hätte, das kann ich echt nicht nachvollziehen. Deshalb: Daumen runter!

Fazit: interessant, aber völlig anders als erwartet. Spannung baut sich erst im letzten Viertel auf - das war mir für einen Thriller einfach zu wenig. Unter anderer als dieser falschen Flagge hätte das Buch vermutlich besser abgeschnitten.

3 Anders als erwartet

von (Syke), am 26.06.2016

Inhalt: Die junge Jenny wird Opfer einer brutalen Vergewaltigung und kommt schwer traumatisiert ins Krankenhaus. Dort wird ihren Eltern angeboten, Jenny einer neuen Behandlungsmethode zu unterziehen, die sie ihre Erinnerungen an die schreckliche Tat vergessen lassen wird und die Eltern stimmen zu. Jenny kann sich nicht mehr an den Vorfall erinnern, weiß aber dennoch aus Erzählungen, was ihr passiert ist. Doch sie fühlt sich nicht besser, im Gegenteil, ihre Gefühle sind immer noch da, finden nun aber keinen Anker mehr. Mithilfe ihres Psychiaters macht sie sich auf die Suche nach den verschwundenen Erinnerungen. Und Jennys Angehörige haben nicht nur mit Jennys Erlebnis zu kämpfen, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen…

Meine Meinung: Als Thriller des Jahres wurde dieses Buch beworben. Ich bin mir nicht einmal so richtig sicher, ob das Wort Thriller auf dieses Werk zutrifft oder wie man es sonst zuordnen sollte.

Der Erzählstil ist sehr ungewöhnlich und ich empfand ihn lange als sehr anstrengend. Die Geschichte wird das komplette Buch durch aus der Ich-Perspektive des Psychiaters erzählt und liest sich vor allem anfangs deshalb sehr distanziert und trocken. Zwischendurch lässt er in Kursiv-Schrift andere Charaktere selbst zu Wort kommen, gibt quasi sein Gehörtes aus z.B. den Therapie-Sitzungen wieder.

Erst nach gut 100 Seiten entwickelt sich der Stil langsam dahingehend, dass man auch mal Dialoge erlebt. Die Wiedergabe seiner Dialogpartner bleibt dabei immer in Kursiv-Schrift. Ab hier fiel es mir dann leichter, das Buch zu lesen, es war nicht mehr nur ein trockener Bericht.

Schnell stellt man fest, dass Jenny, um dessen Vergewaltigung sich die Geschichte dreht, nicht wirklich im Mittelpunkt der Geschichte steht. Sollte ich einen Protagonisten benennen, wäre dies der Psychiater selbst. Diesbezüglich ist der Klappentext ein wenig irreführend, man erwartet vom „Thriller des Jahres“ um das Mädchen mit den ausgelöschten Erinnerungen doch inhaltlich etwas anderes.

Gut gefallen haben mir die immer wieder neuen Einblicke, die wir aufgrund der Perspektive durch die Therapiesitzungen in die Psyche der verschiedenen Charaktere erhalten. Hier wird tief gegraben und jeder hat seine kleinen oder größeren Geheimnisse, Ängste und Probleme, die nach und nach ans Licht geholt und in Bezug zur Gegenwart gesetzt werden. Ein richtiger Sympathieträger ist unter keinem der Charaktere zu finden.

Das Ende überrascht und ist auf jeden Fall eines, auf das man so wohl nicht gekommen wäre. Für mich fast schon ein bisschen zu weit hergeholt, zu plump. Auch wenn ich sonst für einen guten Twist immer zu haben bin.

Fazit: Für mich eine Geschichte, in die man sich erstmal hineinquälen muss. Ab der zweiten Hälfte wird es dann spannender, das Tempo zieht an und ich konnte miträtseln. Und blieb am Ende doch etwas ratlos zurück, weil ich dieses Ende kaum hätte errätseln können.

Wem der Einblick in die menschliche Psyche Spaß macht, dem könnte dieses Buch gefallen. Auf die ungewöhnliche Erzählweise muss man sich einlassen können.
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