Ruhrstadt
Aisthesis (Verlag)
978-3-8498-1127-3 (ISBN)
"Ruhrstadt" liefert nicht nur ein präzises Porträt der Stadt Dortmund in den späten 1920er- und frühen 1930er-Jahre, der sozialen Konflikten innerhalb der Stadtgesellschaft, sondern erzählt auch von ganz alltäglichen Begebenheiten innerhalb der Arbeitersiedlung im Dortmunder Norden.
Eingebunden sind diese Beschreibungen - hier zeigt sich der Journalist Erich Grisar ganz in seinem Element - in Erzählungen, welche die Auswirkungen der Weltwirtschafts- und Finanzkrise auf die Arbeiterschaft (Massenentlassungen, Lohnkürzungen) nachzeichnen. Der Roman entwirft so ein zeithistorisches - und zum Zeitpunkt seiner Entstehung hochaktuelles - Panorama der Stadt Dortmund und ihrer Bewohner. Fragen der Stadtgestaltung und des regionalhistorischen Selbstverständnisses sind dabei ebenso relevant wie die Positionierung der Arbeit gegenüber Avancen der zunehmend bei Bürgern und Industriellen an Zuspruch gewinnenden NSDAP.
Mit "Ruhrstadt" gelang Erich Grisar 1931 ein Roman der unmittelbaren Gegenwart, der in seiner Kombination von dokumentarischem Realismus, erzählerischer Leichtigkeit und kritischer Zeitgenossenschaft durchaus als Roman des Ruhrgebiets gelten darf und neben den Büchern und Berichten von Heinrich Hauser, Erik Reger und Georg Schwarz einen eigenständigen Blick auf die Region wirft.
Arnold Maxwill
Erich Grisar (1898–1955) war Lyriker, Romanautor, Journalist, Fotoreporter und Reiseschriftsteller. Das Gesamtwerk des Dortmunders umfasst den Arbeiterdichter der 1920er-Jahre ebenso wie den Humoristen der Nachkriegszeit. In seiner »Lebensbeschreibung « (FHI, Gri-159) berichtet er: »Nach Besuch der Volksschule kam ich mit 13½ Jahren in eine Fabrik, wo ich als Vorzeichner im Kessel- und Brückenbau ausgebildet wurde. 1916 eingezogen, wurde ich im April 1918 schwer verwundet und kam nach Sulzbach in der Oberpfalz ins Lazarett. Hier begann ich mein erstes Gedichtbuch zusammenzustellen, das 1920 erschien. Im März 1919 kam ich nach Dortmund zurück, wo ich Arbeit in der Kesselschmiede eines großen Hüttenwerkes fand. Durch die Beschäftigung mit Tolstoi kam ich zum religiösen Sozialismus und Pazifismus. 1922 ging ich nach Leipzig, wo ich Arbeit in einer Fabrik für Eisenhochbau fand. Nebenher begann ich kürzere Beträge für die Leipziger Volkszeitung zu liefern, die in den folgenden Jahren viele meiner Arbeiten abdruckte. Nachdem ich ein Jahr lang in einer Firma für Aufbereitungsanlagen in Butzbach in Hessen tätig war, kehrte ich Ende 1924 nach Dortmund zurück, wo ich seit her als freier Schriftsteller lebe.«
Erscheinungsdatum | 11.03.2016 |
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Reihe/Serie | Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen ; 66 | Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen ; 32 |
Nachwort | Arnold Maxwill |
Verlagsort | Bielefeld |
Sprache | deutsch |
Maße | 160 x 220 mm |
Gewicht | 500 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Literatur ► Klassiker / Moderne Klassiker |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Arbeiterliteratur • Arbeitermilieu • Dortmund • Dortmund, Geschichte; Romane/Erzählungen • Ideologiekritik • Kohlenpott • Moderne und zeitgenössische Belletristik • Ruhrgebiet • Ruhrgebiet, Geschichte; Romane/Erzähl. • Weltwirtschaftskrise |
ISBN-10 | 3-8498-1127-1 / 3849811271 |
ISBN-13 | 978-3-8498-1127-3 / 9783849811273 |
Zustand | Neuware |
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