Der Preis der Ewigkeit (eBook)

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2015 | 1. Auflage
400 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7337-8534-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Preis der Ewigkeit - Aimée Carter
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Neun Monate dauerte Kates Gefangenschaft. Neun Monate, in denen sie eine eifersüchtige Göttin, einen rachsüchtigen Titanen und eine ungeplante Schwangerschaft überlebt hat. Jetzt will die Königin der Götter ihr Kind - und Kate kann nichts dagegen tun. Da bietet ihr Götterkönig Kronos einen Handel an: Wenn sie ihm Ergebenheit schwört, wird er die Menschheit verschonen und ihr das Kind lassen. Doch ihr geliebter Henry, ihre Mutter und der Rest des Rats müssen sterben. Sollte Kate sich hingegen weigern, will Kronos auf der Erde wüten, bis alles Leben ausgelöscht ist.Das Schicksal aller, die sie liebt, liegt in ihren Händen. Kate muss einen Weg finden, das mächtigste Wesen des Universums zu besiegen, selbst wenn es sie alles kostet. Selbst wenn es sie die Ewigkeit kostet.



Aimée Carter wurde 1986 in Michigan geboren, wo sie heute noch lebt. Bereits mit elf Jahren hat sie angefangen, Romane zu schreiben. Sie geht gern ins Kino, spielt mit ihren Hunden und liebt es, jeden Morgen das Kreuzworträtsel in der Zeitung zu lösen.

PROLOG

Während der Jahre seines ewigen Lebens hatte Walter schon zahllose Sommer erlebt, aber nie einen, der so endlos gewesen war wie dieser.

Mit gesenktem Kopf saß er an seinem Schreibtisch und las die Petition, die vor ihm lag: unterzeichnet von fast allen der niederen Götter und Göttinnen, die über die Erde verstreut waren. Allesamt gelobten sie, Kronos die Macht zu überlassen, solange das bedeutete, dass es keinen Krieg geben würde. Keiner von ihnen schien zu verstehen, dass sie sich schon längst inmitten eines Krieges befanden.

Und warum sollten sie auch? Er und die verbliebenen Ratsmitglieder hatten ihre Arbeit getan und die Welt vor Kronos’ Zerstörungswut geschützt, aber viel länger würde es ihnen nicht mehr gelingen. Wenn Kronos schließlich aus seinem Inselgefängnis in der Ägäis ausbrach, würde die Petition sich als genau das herausstellen, was sie war: ein bedeutungsloses Stück Pergament voll mit Namen derer, die als Erste sterben würden.

„Daddy?“

Walter stieß den Atem aus und richtete sich auf, bereit, dem Störenfried die Leviten zu lesen, wer es auch sein mochte, doch im nächsten Moment hielt er inne. In der Tür stand seine Tochter, das Haar golden leuchtend in dem ewigen Sonnenuntergang, der durch die Fenster hinter ihm hereinströmte. Sie war die eine Person, die er nicht fortschicken würde.

Er legte die Petition beiseite. „Ava, mein Liebling. Ich hatte nicht vor morgen früh mit dir gerechnet. Gibt es Neuigkeiten?“

Das warme Licht verlieh ihrer Haut die Illusion von Farbe, doch ihre Augen waren matt und ihr Gesicht war verhärmt. Zuzusehen, wie sie seit der Wintersonnenwende dahinwelkte, war das Schwierigste, was Walter je hatte tun müssen, doch ihm blieb keine andere Wahl. Es war zum Wohl der Welt, und im Augenblick war das Wohl der Welt wichtiger als alles andere, selbst die Gesundheit seiner Tochter.

„Iris ist tot“, sagte sie und Walter erstarrte. Ihn erfüllte ein Kummer, wie er ihn seit Jahrhunderten nicht empfunden hatte, und der zeitlose Sonnenuntergang schien sich zu verdunkeln.

„Wie?“, fragte er und hatte Mühe, das Zittern aus seiner Stimme zu verbannen. Er hatte gewusst, dass es gefährlich war, seine Botin auszuschicken, um einen Waffenstillstand mit Kronos zu verhandeln – genau wie Iris. Sie befanden sich im Krieg und es würde immer wieder Opfer geben. Aber sie war bereit gewesen, das Risiko einzugehen, und er hatte nicht geglaubt, dass Kronos einem Botschafter gegenüber so weit gehen würde.

„Vor einer Stunde hat Nicholas die Waffe fertiggestellt“, eröffnete ihm Ava. „Calliope wollte sie testen.“

Walter presste die Lippen aufeinander. Nie hätte er es für möglich gehalten, aber die Fähigkeiten seines Sohnes waren größer, als selbst er angenommen hatte. „Gibt es eine Leiche?“

„Calliope hat sie ins Meer geworfen“, sagte Ava. „Ich habe sie mitgebracht, damit ihr eine anständige Totenwache halten könnt.“

Er schluckte hart und zwang sich zu nicken. „Das ist gut. Ich danke dir, Liebes. Ich weiß, wie riskant das für dich war. Und deshalb muss ich darauf bestehen, dass du so etwas in Zukunft nicht noch einmal tust.“

Ava zögerte, aber sie wusste, nach all der Planung und bei dem gefährlichen Spiel, das sie spielten, konnte sie sich ihm nicht widersetzen. Schließlich nickte sie. „Tut mir leid.“

Walter breitete die Arme aus, und Ava kam zu ihm, um sich auf seinem Schoß zusammenzurollen. Er zog sie an sich, sie, die nur noch ein Schatten ihrer selbst war, und vergrub die Nase in ihrem Haar. „Ich bin es, dem es leidtut, mein Liebling, aber wir werden alles daransetzen zu siegen. Gibt es irgendetwas Neues von Kate?“

Sie schlang ihm die dünnen Arme um die Taille. „Calliope sagt, morgen wird es geschehen.“

Endlich lief etwas richtig. „Dann hat unser Warten ein Ende.“

„Spielt keine Rolle“, murmelte sie an seiner Schulter. „Es dauert schon zu lange. Sie hat bereits vor Ewigkeiten die Hoffnung verloren.“

Neun Monate. So lange war Walter schon in dieses Spiel von Strategie und Täuschung mit dem mächtigsten Wesen der Welt verstrickt. Von der Wintersonnenwende bis zur Herbst-Tagundnachtgleiche hatte er die Last der Welt auf den Schultern getragen, während er seine Bürde vor den restlichen Ratsmitgliedern verbarg. Ihnen allen war bewusst, dass sich ihre ohnehin mageren Chancen auf einen Sieg über Kronos mit Henrys Rückzug in Wohlgefallen aufgelöst hatten.

Ava war ihre letzte Hoffnung, Henry an ihre Seite zu holen.

„Und du, mein Liebling?“ Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Nicht einmal die zermürbenden Geschehnisse des letzten Jahres konnten ihre Schönheit trüben.

Als Ava nicht sofort antwortete, bestätigte sie damit seinen Verdacht. Vor seinen Augen war sie dahingewelkt, doch nie hatte sie ihre Verzweiflung gezeigt. Sie wusste, was auf dem Spiel stand. Sie wusste, warum sie nicht scheitern durften.

„Ich werde es ihm sagen.“

Im ersten Moment glaubte er, sich verhört zu haben, doch als sie sich ein Stück von ihm löste, einen stählernen Blick in den blauen Augen, wusste er, dass dem nicht so war. „Du weißt, dass du das nicht darfst“, wies er sie sacht und gleichsam gebieterisch zurecht. „Wir haben zu harte Arbeit geleistet, um jetzt alles zu riskieren.“

„Ich hab geglaubt, es wäre nur Kate.“ Auf ihrem Gesicht erschienen rote Flecken, wie es immer geschah, wenn sie kurz davor war, in Tränen auszubrechen, was ihm einen Stich ins Herz versetzte. Es war der väterliche Wunsch, ihrem Schmerz ein Ende zu setzen. Aber was konnte er machen, wenn doch alles, was er tat, unerlässlich war, um weit größere Qualen zu vermeiden, als er ihr jetzt schon zufügte? „Ich hätte niemals zugestimmt, wenn ich gewusst hätte, dass sie schwanger ist. Das weißt du.“

„Ja, das weiß ich.“ Beruhigend strich er seiner Tochter durchs Haar, doch aus ihrer Kehle brach ein ersticktes Schluchzen hervor. „Es tut mir leid.“

Urplötzlich riss sie sich von ihm los und kam stolpernd auf die Beine. „Sobald Kate ihr Kind zur Welt gebracht hat, wird Calliope sie töten – das weißt du. Und du wirst es trotzdem geschehen lassen.“

„Vielleicht nicht“, wandte er ein. „Du hast selbst gesagt, dass Kronos Gefallen an ihr findet. Vielleicht wird das ausreichen.“

„Vielleicht?“, fuhr Ava ihn an, halb wahnsinnig vor Frustration. „Damit setzt du alles auf eine Karte, Daddy. Du kannst nicht mit Sicherheit wissen, was passieren wird, und dieses arme Baby …“

„Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um diesen Krieg zu gewinnen, egal, was ein jeder von uns opfern muss.“ Egal, wie viele würden sterben müssen. „Jetzt ist nicht die Zeit für falsche Zurückhaltung.“

„Aber es ist auch nicht die Zeit, unnötige Risiken einzugehen und unbedachte Fehler zu machen.“ Sie stürmte zur Tür. „Ich werde Henry alles sagen.“

„Ava.“

Walters Stimme hallte durch den Palast, erschütterte die Grundfesten des Olymps. Jede Spur von väterlicher Zuneigung war verschwunden. Es war der Befehl eines Königs.

Ava erstarrte. Ihr blieb keine andere Wahl, nicht nach Äonen des Gehorsams. Walter fühlte einen kleinen Stich der Schuld, dass er so mit ihr sprach, nach allem, was er sie hatte durchleiden lassen. Doch es war notwendig. Das Schicksal der Welt hing davon ab.

„Du wirst es ihm nicht sagen“, befahl er. „Nicht bevor Kate ihr Kind geboren hat.“

„Was macht es für einen Unterschied, ob ich es ihm jetzt sage oder morgen?“, widersprach Ava gleichsam beunruhigt und entschlossen. Hätte irgendjemand anders es gewagt, Widerspruch zu erheben, wäre Walter bloß zornig geworden. Doch jetzt war er einfach nur froh, zu sehen, dass ihr noch etwas Kampfgeist geblieben war.

„Er wird nicht aufgeben, bevor er Kate zurückhat“, erklärte Walter. „Aber wenn es so weit ist, wird er in die Unterwelt zurückkehren und Kate mit all seinen Kräften beschützen. Dann wird er sich weiterhin aus unserem Kampf heraushalten.“

Ihre Augen wurden groß. „Augenblick mal – du willst das Baby als Köder benutzen?“

„Ich werde tun, was ich tun muss, um Henry in diesen Krieg zu verwickeln“, erwiderte Walter. „Ein einzelnes Leben ist es nicht wert, alles zu verlieren.“

„Es ist ein Baby.“ Ava starrte ihn an, als würde sie ihn nicht wiedererkennen. Auch wenn Walter nur selten Angst verspürte, kroch sie nun unangenehm durch sein Inneres, als hätte er Eisschlamm in den Adern anstelle von unsterblichem Blut. „Das kannst du nicht tun – es ist ein Kind.“

„Wenn Henry nicht in diesen Krieg eintritt, werden Millionen von Kindern sterben“, erwiderte Walter. Sie musste es begreifen, hier ging es nicht um Gehorsam und Stolz. „Ich verstehe, wie schwierig das für dich ist, mein Liebling …“

„Ach, tatsächlich?“ Ihr scharfer Tonfall verschlug ihm die Sprache. Noch nie hatte er sie so mit jemandem reden hören, geschweige denn mit ihm, ihrem Vater. Ihrem Beschützer. Ihrem König. „Es ist meine Schuld, dass Kate überhaupt dort ist. Dieses Baby könnte meinetwegen sterben.“

„Ich werde alles tun, was ich kann, um sicherzustellen, dass das nicht geschieht“, versicherte ihr Walter. „Wenn das hier erst vorüber ist …“

„Glaubst du ernsthaft, das hier wird je vorüber sein?“, fauchte Ava. „Wenn der Rat herausfindet, dass wir das Leben von Henrys Kind aufs Spiel setzen, um ihn...

Erscheint lt. Verlag 15.12.2015
Reihe/Serie The Goddess
The Goddess
Übersetzer Freya Rall
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-8534-7 / 3733785347
ISBN-13 978-3-7337-8534-5 / 9783733785345
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