Historical Exklusiv Band 56 (eBook)

Italien - Land der Versuchung
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2015 | 1. Auflage
512 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-6570-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Exklusiv Band 56 - Miranda Jarrett, Amanda McCabe
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DIE SCHÖNE PARFÜMHÄNDLERIN von MCCABE, AMANDA
Venedig, 1525: Als Kapitän Marcos Antonio Velazquez das Geschäft der schönen Parfümhändlerin Julietta Bassano betritt, weckt er sofort ihr Interesse. Auch er scheint von ihr angetan, denn er lädt sie zum Maskenball ein. Im Treiben der Nacht verliert Julietta ihr Herz an Marcos und gibt sich ihm hin. Doch ihr Glück ist in Gefahr. Ein mächtiger Mann spinnt eine böse Intrige gegen Marcos, denn er will Julietta für sich!
ITALIENISCHE VERFÜHRUNG von JARRETT, MIRANDA
Heiß pulsiert das Blut durch seine Adern, als Antonio der jungen Britin Diana in Rom begegnet. Nie zuvor hat er eine Frau wie sie getroffen, und Hals über Kopf verliebt er sich in die schöne Lady. Zu gern würde er Diana zum Altar führen. Doch eins darf sie niemals erfahren: Antonio ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Soll er sich Diana anvertrauen? Schließlich scheint auch sie ihm etwas zu verheimlichen ...



Hinter dem Pseudonym Miranda Jarrett verbirgt sich die Autorin Susan Holloway Scott. Ihr erstes Buch als Miranda Jarret war ein historischer Liebesroman, der in der Zeit der amerikanischen Revolution angesiedelt war und 1992 unter dem Titel "Steal the Stars" veröffentlicht wurde. Seither hat Miranda Jarrett mehr als dreißig Liebesroman-Bestseller geschrieben, die in 11 Sprachen übersetzt wurden.

1. KAPITEL

Venedig, 1525

Ja, er war wirklich tot.

„Madre di dio“, flüsterte Julietta Bassano, während sie sich über den Leichnam im goldenen Bett beugte. Das einst so blühende Gesicht war fleckig rotblau verfärbt. In dem schwarzen Bart klebten Blut und Erbrochenes, und die weit aufgerissenen Augen starrten ins Leere. Im Todeskampf hatte der arme Mann Arme und Beine weit von sich gestreckt. Sie begannen schon zu erkalten.

Gewiss war es kein leichter Tod gewesen. Julietta kannte diese Qualen, hatte sie bei ihrem eigenen Mann beobachtet. Vor drei Jahren war er auf dem Ehebett zusammengebrochen, hatte sich erbrochen und in Krämpfen gewunden. „Hexe!“, hatte er geschrien. „Zauberin! Ihr habt mich ermordet.“ Mit seinen gichtigen Fingern hatte er an ihrem Gewand gezerrt, überall hatte sein Blut und Erbrochenes geklebt; noch heute war ihr der unerträgliche Gestank gegenwärtig – der Atem des Todes.

Julietta schloss die Augen und versuchte, die Erinnerung zu verscheuchen. Seitdem war schließlich viel Zeit vergangen, und Giovanni hatte das Ende erlitten, das er verdient hatte. Dieser miese Schurke konnte niemanden mehr verletzen – nie mehr.

Genau wie dieser Mann …

Julietta blickte wieder auf den Leichnam. Ein Mitglied der herrschenden Schicht – fett und verweichlicht, dachte sie. Micheletto Landucci. Patrizier der Serenissima, Mitglied des Savio ai Cerimoniali, des Komitees für Staatsbesuche. Sein vornehmes Brokatwams war aufgerissen und enthüllte den dicken, haarigen Bauch. Julietta zog leise die Luft ein – das einzige Zeichen ihres Unmuts – und deckte das Seidenlaken über den Toten, damit ihr sein Anblick erspart blieb.

Hinter sich hörte sie einen leisen, ängstlichen Schluchzer, ein unterdrücktes, erschrockenes Wimmern. Julietta versuchte sich zu beruhigen und atmete tief durch. Beißend stieg ihr der Dunst des Todes in die Nase. Er hing schon in ihren Kleidern, in ihren Haaren. Wie zum Schutz zog sie ihren schwarzen Samtumhang fester um sich, während sie sich nach der Frau umdrehte, die in die Schatten des prunkvollen Schlafgemachs zurückgewichen war. Cosima Landucci, die Gattin – nein, die Witwe – des Mannes unter dem Laken. Im Gegensatz zu ihrem Gemahl trug sie noch ihre kostbare Robe aus blauer Seide mit Goldstickerei. Das dichte dunkle Haar war nach hinten gekämmt, ein paar Strähnen hatten sich gelöst und fielen ihr ins Gesicht. Ihre weichen, glatten Gesichtszüge waren ein untrügliches Zeichen, dass sie sehr viel jünger war als ihr Mann. Sie war fast noch ein Kind.

Ein Kind, dessen Mann vergiftet in seinem Bett lag. Erstaunlich, dachte Julietta, einen Mord hatte sie der scheuen, kleinen Cosima eigentlich nicht zugetraut. Die Menschen überraschten Julietta immer wieder aufs Neue.

„Was ist geschehen?“, fragte sie so einfühlsam wie möglich. Sie kannte die junge Frau. Seit fast zwei Jahren war Cosima eine treue Kundin in Juliettas Parfümladen. Einmal in der Woche kam sie, um ihr ganz spezielles Parfüm – Jasmin und Lilie – zu kaufen und um sich mit Julietta zu unterhalten. Cosima redete und redete dann, als hätte sie keine andere Freundin als die Parfümhändlerin, der sie ihr Herz ausschütten könnte. Immer hatte Julietta geduldig zugehört. Die junge Frau hatte ihr leidgetan. Sie war ihr so unglücklich und einsam erschienen, trotz all ihrer kostbaren Roben und teuren Juwelen. Irgendwie hatte sie Julietta an sich selbst erinnert, an damals, als all ihre Träume von Ehe und Familie angesichts der rauen Wirklichkeit zerbrochen waren.

Doch das hier – das war etwas ganz anderes.

„Nun, Signora?“, drängte Julietta die junge Frau, die unaufhörlich leise schluchzte.

Cosima hielt sich das Spitzentuch vors Gesicht, ihre Hände zitterten. „Ich … ich weiß nicht, was geschehen ist, Signora Bassano.“

„Ihr wart nicht hier? Euer Gatte war schon tot, als Ihr ins Zimmer kamt?“ Julietta sah nachdenklich auf die zierlichen Schuhe und den juwelenbesetzten Haarschmuck auf dem prächtigen türkischen Bettvorleger.

Cosima, die ihrem Blick gefolgt war, schüttelte so heftig den Kopf, dass ihr die roten Locken über die Schultern fielen. „Doch, ich war hier. Wir waren gerade von einem Abendessen gekommen, und er … er …“, versuchte sie mit leiser, fast kindlicher Stimme zu erklären.

„… verlangte seine ehelichen Rechte?“

Cosima nickte verlegen.

„Hmm … Und was hat er sonst noch getan?“

„Ge…getan?“

Julietta unterdrückte einen ungeduldigen Seufzer. Dio mio! Sie hatten wirklich nicht die ganze Nacht Zeit! Es war schon spät genug. In ein paar Stunden war der gesamte Landucci-Haushalt auf den Beinen. Julietta wollte endlich wissen, warum die junge Frau sie hergebeten hatte, und dann schnellstens wieder verschwinden. Schließlich musste sie sich um ihr Geschäft kümmern. Ihr Parfümladen war ihr wichtiger als diese dumme kleine Patrizierin und ihr toter Gemahl, der zweifelsohne seinen Tod verdient hatte.

Was wollte Cosima wirklich von ihr?

Julietta wusste, wenn sie Cosima drängte, würde die junge Frau völlig zusammenbrechen. Sie zitterte bereits wie Espenlaub.

„Also, was hat er getan, bevor er Euch ins Bett befahl? Ihr seid noch nicht entkleidet, Madonna“, fragte Julietta deutlicher und deutete dabei auf Cosimas Robe. Weder an den Ärmeln noch am Mieder waren die goldenen Spitzenbänder gelöst.

Cosima war kreideweiß im Gesicht, die Augen waren rot vom Weinen. Verlegen zerknüllte sie ihr Spitzentuch in der Hand. „Er hat Wein getrunken. Wie immer, bevor … bevor er … Viel Wein.“

Julietta runzelte die Stirn. Sie konnte nirgends einen Weinkelch oder einen Wasserkrug entdecken. Erst als sie mit den Augen Cosimas tränenverhangenen, unruhigen Blick auf den Boden folgte, sah Julietta den glänzenden Fuß eines silbernen Weinkelches unter dem Bettrand hervorlugen. Sie kniete nieder und zog den Kelch unter den schweren Falten des samtenen Bettüberwurfs hervor.

Auf dem Boden des Gefäßes waren noch Reste eines dunklen roten Weines zu erkennen, dickflüssig wie Blut und an den Rändern bereits angetrocknet. Julietta hob das Glas auf und roch vorsichtig daran. Neben der schweren Süße des Rotweins witterte ihre empfindliche Nase einen Hauch von einem feinen grasigen Duft. Und noch etwas. Jasmin und Lilie – Cosimas Parfüm, das Julietta stets selbst zusammenstellte und wöchentlich in Cosimas Flakon aus blauem Muranoglas füllte.

Julietta stellte den Kelch zur Seite und schaute noch einmal unter das Bett. Sie rümpfte die Nase über die Unmengen von Staub. Sehr sorgfältig putzten die Dienerinnen wohl nicht. Doch sie entdeckte noch mehr als nur Staub und Schmutz im Dunkel unter dem Bett: das schwache Glitzern eines hellblauen Glases.

Sie zog es hervor und hielt es ins Licht. Der Flakon war leer, der silberne Stöpsel verloren. Der Duft von Jasmin und Lilie hing noch im Glas und außerdem dieser seltsame Hauch von grasigem Grün.

Ein Geruch, den Julietta nur allzu gut kannte.

„Gift“, wisperte sie. Wie ein Totengeläut hallte das Wort durch das riesige Schlafgemach.

„Nein“, rief Cosima entsetzt, rannte quer durch den Raum und warf sich neben Julietta auf die Knie. Das hübsche Gesicht angstverzerrt, klammerte sie sich verzweifelt an den Arm ihrer Parfümeurin. „Das kann nicht sein. Vergiftet! Ich war es ganz bestimmt nicht. Bitte, Signora Bassano, Ihr müsst mir glauben!“

Julietta war kurz versucht, sich der Umklammerung zu entledigen, doch sie hielt nur den leeren Flakon in die Höhe. „Wenn Ihr es nicht wart, Madonna, dann hat jemand aber keine Mühe gescheut, damit es so aussieht, als wäret Ihr es gewesen.“

Mit großen, vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen starrte Cosima auf das Glas. „Nein, ich war es nicht“, beteuerte sie. „Ja, Signora, Ihr wisst, dass ich meinen Mann nicht so geliebt habe, wie eine gute Ehefrau es sollte. Aber ich bin eine gläubige Christin! Niemals würde ich meine sterbliche Seele beflecken mit einem …“ Sie brach wieder in Tränen aus.

„Basta!“ Julietta packte die junge Frau bei den Schultern und schüttelte sie. „Zum Weinen ist jetzt keine Zeit, Madonna! In Kürze wird Eure Dienerschaft wach sein. Bis dahin gibt es eine Menge zu tun.“

Schluchzend sah Cosima zu Julietta auf. „Ihr wollt mir helfen?“, fragte sie voller Hoffnung in der Stimme.

Ernst schaute Julietta die junge Frau an. Und wieder stieg die Erinnerung in ihr auf. So war auch sie einst gewesen: jung, allein und verängstigt. So schrecklich verängstigt. Und nicht ohne Grund. Am liebsten wäre sie jetzt einfach aufgestanden und gegangen, geflüchtet vor dieser unheilvollen jungen Frau und aus diesem Haus, über dem offenbar ein Fluch lag. Aber sie konnte es nicht.

„Ich werde Euch helfen“, sagte sie barsch. „Ihr müsst aber tun, was ich Euch befehle, und zwar schnell und unverzüglich.“

Cosima nickte. „Gewiss, Signora, gewiss! Ich werde tun, was Ihr befehlt, wenn Ihr mich nur nicht im Stich lasst.“

„Ruft meine Dienerin Bianca herein. Sie wartet draußen im Korridor. Ihr zwei müsst ein Feuer im Kamin entfachen. Es muss ein großes, loderndes Feuer sein.“

Cosima nickte wieder, stand auf und eilte still zur Tür. Die Tränen waren offensichtlich vergessen. Nun ja, dachte Julietta, zumindest kann sie sich schnell bewegen, wenn es von ihr verlangt wird.

Als Cosima die Tür hinter sich...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2015
Reihe/Serie Historical Exklusiv
Historical Exklusiv
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adlig • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Erfolgreich • Frauenroman • Genussvoll • heldenhaft • highlander liebesromane • Historical Exklusiv • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Märchenhaft • Reich • Romantische Bücher • Sammelband • Sexy
ISBN-10 3-7337-6570-2 / 3733765702
ISBN-13 978-3-7337-6570-5 / 9783733765705
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