Chronik der Sternenkrieger: Drei Abenteuer #13 -  Alfred Bekker

Chronik der Sternenkrieger: Drei Abenteuer #13 (eBook)

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2018 | 1. Auflage
360 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-0186-3 (ISBN)
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Chronik der Sternenkrieger: Drei Abenteuer #13 von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 307 Taschenbuchseiten. Mitte des 23. Jahrhunderts werden die von Menschen besiedelten Planeten durch eine kriegerische Alien-Zivilisation bedroht. Nach Jahren des Krieges herrscht ein brüchiger Waffenstillstand, aber den Verantwortlichen ist bewusst, dass jeder neue Waffengang mit den Fremden das Ende der freien Menschheit bedeuten würde. Zu überlegen ist der Gegner. In dieser Zeit bricht die STERNENKRIEGER, ein Raumkreuzer des Space Army Corps , unter einem neuen Captain zu gefährlichen Spezialmissionen in die Weite des fernen Weltraums auf... Dieses Buch enthält folgende drei Romane: Chronik der Sternenkrieger 35: Ukasis Hölle Chronik der Sternenkrieger 36: Die Exodus-Flotte Chronik der Sternenkrieger 37: Zerstörer Alfred Bekker schreibt Fantasy, Science Fiction, Krimis, historische Romane sowie Kinder- und Jugendbücher. Seine Bücher um DAS REICH DER ELBEN, die DRACHENERDE-SAGA,die GORIAN-Trilogie und seine Romane um die HALBLINGE VON ATHRANOR machten ihn einem großen Publikum bekannt. Er war Mitautor von Spannungsserien wie Jerry Cotton, Kommissar X und Ren Dhark. Außerdem schrieb er Kriminalromane, in denen oft skurrile Typen im Mittelpunkt stehen - zuletzt den Titel DER TEUFEL VON MÜNSTER, wo er einen Helden seiner Fantasy-Romane zum Ermittler in einer sehr realen Serie von Verbrechen macht.

3


Walbaaans Körper glich einem mit gallertartiger Flüssigkeit gefüllten, durchsichtigen Sack. Diese äußere Membran hielt seinen amöbenartigen, etwa zweihundert Kilogramm schweren Körper zusammen. Das Innere war für jeden, dem lichtsensible Zellen zur Wahrnehmung zur Verfügung standen, deutlich zu sehen. Der im Gallert schwimmende Nervenkern ebenso wie das Implantat des faustgroßen Etnord, dessen Ganglien in verschiedene Richtungen gewachsen waren und den amöbenhaften Körper des Seglaners völlig kontrollierten.

In der alten seglanischen Kultur, die etwa zwei Millionen Jahre alt war, wurde der dicke Nervenkern als Zentrum des Bewusstseins angesehen. Die Seglaner – die ihrer körperlichen Natur nach sehr offen waren, hatten demgegenüber als Ausgleich einen ausgeprägten Individualismus entwickelt und so etwas wie Staatenbildung stets als großes Übel abgelehnt. Schließlich stammten die Seglaner von einem Wesen ab, das selbst vor zwei Millionen Jahren bereits ein Mythos gewesen war. Ein schwer fassbarer Schrecken, der in den Überlieferungen noch immer die Erinnerungen an eine schlimme Zeit bewahrte. Dieses Wesen wurde der Große Segla-Seelenherrscher genannt und die Form einer Riesenamöbe gehabt, die aus einer Laune der Natur heraus nicht zu wachsen aufgehört und sich über einen ganzen Kontinent erstreckt hatte.

Walbaaans Vorfahren hatten sich von diesem großen Segla-Seelenherrscher irgendwann abgespalten. Eigentlich hatten sie als autonome, aber nichtsdestotrotz untertane Bewusstseinseinheiten auf anderen Kontinenten fungieren sollen. Einheiten, die in der Lage waren, sich selbst zu erhalten und eigene Entscheidungen zu treffen, da es die klimatischen Bedingungen auf Segla manchmal unmöglich gemacht hatten, die Verbindung von einem Kontinent zum anderen permanent zu halten.

Zumindest in jener Zeit war das so gewesen, als es auf Segla noch keine nennenswerte Technik gegeben hatte und der Funkverkehr noch vollkommen unbekannt gewesen war. Nachrichten hatten durch autonome schwimmende Abspaltungen des großen Segla-Seelenherrschers über die Meere gebracht werden müssen, was oft genug damit endete, dass diese Einheiten abgetrieben wurde und an fremden Küsten strandeten. Dort wurden sie entweder ein Raub der dortigen mehr oder minder aggressiven Fauna und Flora oder sie schafften es zu überleben.

Letztlich vollzogen die autonomen ersten Seglaner den vollkommenen Bruch mit dem großen Seelenherrscher. Es vergingen Hunderttausende von Jahren, in denen die Macht der Autonomen wuchs, die des Seelenherrschers aber stagnierte.

Die Autonomen entdeckten eine Möglichkeit, sich durch Zellteilung zu vermehren und trotzdem genetische Sequenzen untereinander auszutauschen, was eine schnellere Entwicklung möglich machte. Der Große Seelenherrscher hingegen wuchs einfach immer weiter und umsäumte inzwischen seinen Kontinent bereits mit einer schwimmenden Schicht seiner Körpersubstanz.

Irgendwann, so war der Plan des Seelenherrschers, wollte er bis zu den anderen Kontinenten hinüber wachsen und die volle Herrschaft über die autonomen Einheiten wieder übernehmen. Er hatte schließlich Zeit genug. Auf Grund seiner fortwährenden Zellteilung war er schließlich nahezu unsterblich und gewohnt, in sehr langen, beinahe kosmischen Zeiträumen die Verwirklichung seiner Pläne anzustreben.

Warum nicht in einer oder zwei Millionen planetarer Jahre ganz Segla überwuchern und dann vielleicht nach dem hundertfachen dieser Zeitspanne sogar Verbindungen zu anderen Welten knüpfen? Der Große Seelenherrscher hatte nämlich inzwischen erkannt, dass es solche andere Welten gab und dass sie erreichbar waren. Dass auf dem Weg dorthin eine Temperatur herrschte, die den Hauptbestandteil seiner Körpermasse – Wasser – sofort gefrieren ließ, wusste er noch nicht, aber die viele Zeit die er ansonsten mit Wachstum verbrachte, vertrieb sein immer komplexer werdendes Bewusstsein sich damit, die Bahnen der Gestirne zu berechnen. Um sie zu beobachten, hatte er ganze Areale seiner Körperoberfläche zu regelrechten Observatorien werden lassen, wo er lichtsensitive Zellen in einer Weise konzentrierte, die wahrscheinlich einzigartig im Universum war. Gewaltige und ungeheuer leistungsstarke Beobachtungsareale entstanden so.

Die Augen des Großen Seelenherrschers.

Doch nicht er war es, der den Traum zu den Sternen zu gelangen, schließlich wahr zu machen vermochte. 

Die Autonomen hatten inzwischen Mittel und Wege gefunden, den Großen Seelenherrscher zu vernichten.

Als dessen Absichten auch dem letzten unter ihnen offenbar wurden, ersannen sie einen Plan, um dem Seelenherrscher zuvor zu kommen und für immer unmöglich zu machen, dass er die Herrschaft zurückerobern konnte.

So kehrten sie in Massen zum Kontinent ihrer Herkunft zurück und mussten feststellen, dass es nirgends noch eine Möglichkeit gab, an Land zu gehen, da der Kordon aus gallertartiger Körpersubstanz inzwischen überall viel zu breit geworden war. Ein Betrachter aus dem Weltraum hätte geglaubt, dass der Kontinent seine Größe verdoppelt hätte.

Der Seelenherrscher freute sich darüber, den Autonomen zu begegnen. Er gestattete ihnen, Teil seiner Körperperipherie zu werden.

Genau das war dann die Ursache seines Todes.

Anstatt in den alten Verbund zurückzukehren und sich unterzuordnen, injizierten ihm die Autonomen eine chemisch modifizierte Variante jenes Gens, das einst die Abspaltung der autonomen Einheiten ausgelöst hat.

Der Zerfall des großen Seelenherrschers in autonome Teileinheiten dauerte hunderttausend Planetenumläufe.

Aber er war nicht mehr rückgängig zu machen.

Walbaaan erinnerte sich noch immer daran, denn er hatte diese Zeit erlebt. Zwar hatte er sich seitdem einige Dutzend mal geteilt und Gen-Sequenzen anderer Seglaner in sich aufgenommen, aber bei Seglanern gab es eine Kontinuität des individuellen Bewusstseins und der Erinnerung über die Zellteilung hinaus. Es gab also unzählige Individuen, die bis zu einem gewissen Punkt ihre Vergangenheit teilten.

Das war erst an dem Tag anders geworden, an dem die Etnord auf Segla aufgetaucht waren und sich nach und nach alle Seglaner bemächtigt und sie mit Implantaten versehen hatten.

Die Etnord-Wirte hatten das getan, was sie immer taten, wenn sie fremde Wesen übernahmen. Sie hatten versucht, das Bewusstsein zu vernichten und so viel wie möglich des im Gehirn gespeicherten Wissens zu übernehmen. Danach waren die übernommenen Körper nichts anderes als ein Werkzeug des jeweiligen Etnord.

Bei den Seglanern war das nicht ganz so. Vielleicht lag es daran, dass es eben doch ein Mythos gewesen war, dass die Erinnerungen ausschließlich in dem Nervenkern gespeichert wurden. Sie wurden in Wahrheit überall und an sehr verschiedenen Stellen des Seglaner-Körpers chemisch fixiert. Und vor allem sorgten verschiedene, nur schwer zu  deaktivierende biochemische Mechanismen dafür, dass sie sich immer wieder rekonstruierten. Und auch Teile der Persönlichkeit des Seglaners, der einst Walbaaan gewesen war, geisterten noch als chemisch fixierte Bewusstseinsfragmente  durch den amöbenhaften Körper des Seglaners, deren Wiederherstellungsfähigkeit beängstigend war. Wie die Information, die der amöbenhafte Körper dieser Spezies wie nach einem Backup des Bewusstseins und der Erinnerungen erneut zu schaffen vermochte, zwischenzeitlich gespeichert wurden, war selbst für die fortgeschrittene Wissenschaft der Etnord ein Rätsel geblieben. Dazu kam, dass dieses Phänomen von jenen Genen, die die Separierung eines Bewusstseins und letztlich die Teilung des ganzen Organismus steuerten, stark unterstützt wurde.

Nur ein psychisch stabiler Etnord war geeignet, um einen Seglaner-Körper zu übernehmen. Und selbst bei sorgfältiger Auswahl der Implantate kam es auf Segla immer wieder zu Fällen der so genannten seglanischen Schizophrenie.

Walbaaan war selbst nur mit knapper Not und dank der biochemischen Intervention seines Arztes an diesem Schicksal vorbeigekommen.

Ein Grund mehr für ihn, sich seinem Lebenswerk zu widmen.

Er hatte sich ganz der Erforschung der biochemischen Mechanismen verschrieben, die dazu führten, dass immer wieder Etnord, dem Wahnsinn der seglanischen Schizophrenie verfielen.

Zwei Partner waren ihm dabei behilflich. Beide waren Etnord – litten aber nicht unter diesem Phänomen, da sie nicht in seglanische Körper eingepflanzt worden waren. Der eine hieß Jason Montesculon und stammte von Taralon, der derzeitigen Residenz-Welt des Herrn.

Ein Etnord-Mensch.

Der Kopf war kahl.

Er trug einen eng anliegenden Overall. Am Hals und dort, wie die Ärmel am Handgelenk endeten, waren die Enden der Ganglien zu sehen, die von dem in seine Brust implantierten Etnord-Implantat ausgingen.

Der andere stammte von Parda, dem zweiten Planeten der heimatlichen Sonne, die von die Seglanern einfach als Großes Licht bezeichnet wurde. Der Name des Etnord-Pardaners lautete Kar-Dan-To. Er war deutlich kleiner als der Etnord-Mensch, hatte aber ebenfalls vier feste und unveränderbare Extremitäten. Sein Körper war bepelzt und die Augen so klein, dass sich Walbaaan nur schwer vorzustellen vermochte, dass sich damit ein ausreichen großes Gesichtsfeld erreichen ließ. Zu...

Erscheint lt. Verlag 16.9.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-0186-8 / 3738901868
ISBN-13 978-3-7389-0186-3 / 9783738901863
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