Cherringham Sammelband VI - Folge 16-18 (eBook)

Landluft kann tödlich sein
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2016 | 1. Aufl. 2016
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-1753-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cherringham Sammelband VI - Folge 16-18 - Neil Richards, Matthew Costello
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Very British - drei England-Krimis in einem Band.

Diese E-Book-Sonderausgabe beinhaltet die Fälle 13 -15 der Cosy Crime Serie 'Cherringham - Landluft kann tödlich sein' - ein Muss für Fans von Miss Marple und Sherlock Holmes!

Folge 16: Das letzte Rätsel.

Als der liebenswerte alte Exzentriker Quentin Andrews stirbt, staunt ganz Cherringham über die Massen, die zu seiner Beerdigung angereist kommen. Noch erstaunlicher sind die Begünstigten in seinem Testament: Quentin hinterlässt sein wahrhaft beträchtliches Vermögen demjenigen, der als Erster ein raffiniertes 'Cherringham-Kreuzworträtsel' löst. Und Letzteres ist nur eines von vielen Rätseln, die Jack und Sarah zu knacken haben, als sie die Schatzsuche verfolgen, Hinweisen nachgehen und allmählich zutage fördern, wer Quentin Andrews wirklich war und - das größte Rätsel von allen - ob er womöglich ermordet wurde.

Folge 17: Gefährlicher Erfolg.

Als Cherringham zum Drehort einer großen Filmproduktion mitsamt Lords, Ladys und blitzenden Schwertern wird, ist das ganze Dorf aus dem Häuschen. Bald jedoch bedrohen eine Reihe von gefährlichen Unfällen das Leben der jungen Hauptdarstellerin Zo? Harding, und Sarah und Jack werden eingeschaltet. Handelt es sich bei diesen Vorgängen wirklich um Unfälle? Oder könnte etwas weit Unheilvolleres, gar Tödliches dahinterstecken? Wer versucht, die Karriere eines schönen, jungen Stars zu zerstören - und warum?

Folge 18: Der verschwundene Tourist.

Als ein amerikanischer Tourist in Cherringham als vermisst gemeldet wird, sieht die örtliche Polizei zunächst keinen Grund zur Sorge, da sich bei geführten Touren häufiger Leute absetzen. Dann aber reist die Schwester des Touristen aus New York an, verzweifelt auf der Suche nach ihrem Bruder. Auch Jack und Sarah sind schließlich überzeugt, dass an dem Verschwinden des Mannes mehr dran ist, als es zunächst schien. Bald stecken sie knietief in einem Fall, bei dem es um heimlichen Betrug, Opfer, Schmach ... und Tod geht.

1. Schachmatt


Brrr…, dachte Michael Edwards, als er aus seinem BMW-Kombi stieg und die Stufen zum eleganten Stadthaus seines guten Freundes Quentin Andrews hinaufging – eines von fünf Gebäuden der Cherringham Crescent.

Der klassische Eingang des Hauses wurde von zwei weißen Säulen flankiert und hätte besser zu einer der Straßen im vornehmen Londoner Stadtteil Holland Park gepasst als zum stillen Dorf Cherringham.

Doch für Bessergestellte, die es gern nicht ganz so ländlich hatten, dürften diese Häuser, die inmitten sich sanft wellender Hügel und nahe der sich malerisch schlängelnden Themse lagen, eine ideale Alternative darstellen.

Und Michael liebte geradezu diese Straße und ihre Häuser.

Wenn er zu seinem wöchentlichen Schachspiel mit Quentin herkam, das sie stets bei einem erlesenen Single-Malt genossen, hatte er jedes Mal das Gefühl, wieder in London zu sein.

So gern er das Dorf auch mochte, bisweilen vermisste Michael den Puls und die Hektik der Großstadt.

Auf ihn traf das berühmte Samuel-Johnson-Zitat perfekt zu: Ist ein Mann Londons überdrüssig, ist er des Lebens überdrüssig.

Nun, nach einem kurzen Abendessen mit seiner Frau, klopfte Michael zunächst an die Tür, bevor er den Klingelknopf drückte.

Er wusste, dass Quentin diese wöchentlichen Treffen genauso schätzte wie er selbst.

Denn letztlich ging es nicht nur um Schach, auch wenn sie bereits manch epische Schlacht auf den vierundsechzig Quadraten gefochten hatten.

Hauptsächlich jedoch ging es um die Gespräche. Mit seinem Freund diskutierte Michael leidenschaftlich gern über Innen- und Außenpolitik sowie die allgemeine Weltlage. Quentin war früher für die Regierung tätig gewesen – was genau er gemacht hatte, schien er nicht näher ausführen zu wollen –, und Michael hatte sein Leben lang beim Militär gedient. Dessen ungeachtet bewegten sich ihre Gespräche auf einer, nun ja, abstrakteren Ebene.

Sie unterhielten sich über die aufstrebenden afrikanischen Volkswirtschaften oder über die Herausforderung, in Zeiten einer schwächelnden Wirtschaft eine funktionstüchtige Streitmacht zu erhalten. Amerika und dessen Rolle in der Welt war allzeit ein Lieblingsthema: Befand sich die Supermacht auf einem Irrweg, und, falls ja, könnte sie von dort wieder zurückfinden?

Das sowie das Schachspiel und der Single-Malt versprachen Woche für Woche einen überaus anregenden Abend.

Nun aber stand Michael in der Kälte vor der Tür, und es tat sich nichts.

Er drückte noch einmal auf die Klingel und hörte ihr Läuten durch das georgianische Haus hallen. Anschließend klopfte Michael, der seine Handschuhe noch nicht ausgezogen hatte, mehrmals fest an die Tür.

Sein Atem stieg in kleinen Wolken vor seinem Gesicht auf, als bräuchte Michael noch einen zusätzlichen Hinweis, wie eisig es an diesem Februarabend war.

»Komm schon, Quentin«, murmelte er vor sich hin. »Jetzt mach die verdammte Tür auf.«

Immer noch nichts.

Michael blickte sich um. Sollte er Quentin mit seinem Handy anrufen? Vielleicht war er nach dem Abendessen eingenickt?

Da Michaels Finger von der Kälte steif geworden waren, holte er recht ungelenk sein Mobiltelefon hervor – ein Ding, das so ziemlich alles konnte, außer Tee zu kochen.

Die meisten Funktionen nutzte Michael nie, denn er blieb in seinem Herzen noch jener Zeit verbunden, als ein Telefon eben nur ein Telefon war.

Er zog einen Handschuh aus, tippte »Kontakte« an, dann Quentins Namen und schließlich das »Anrufen«-Symbol.

Mit dem kleinen Gerät am Ohr wartete er darauf, dass etwas passierte, und machte sich bereit, seinen Freund zu schelten, weil der ihn hier draußen stehen ließ, wo er sich sonst was abfror …

Doch es klingelte und klingelte – bis nach dem siebten Mal der Anrufbeantworter ansprang.

Michael sprach keine Nachricht drauf.

Nachdem sein Klopfen, Klingeln und Anrufen nichts als Stille zur Folge hatten, machte er sich allmählich Sorgen um seinen alten Freund.

Michael griff nach dem Türknauf. Er rechnete damit, dass die Tür verschlossen war, fand sie jedoch zu seiner Verwunderung offen vor.

Komisch, dachte er und ging hinein – raus aus der Kälte.

Sobald er in der Diele war, schloss er die Tür hinter sich und rief laut: »Quentin? Wo steckst du denn? Bist du etwa taub geworden?«

Michael zog sich seine alte kamelhaarfarbene Winterjacke aus und hängte sie über einen eleganten Stuhl in der Diele. Obendrauf legte er seine Kalbslederhandschuhe.

»Quentin?«, rief er wieder.

Obwohl alles still war, brannte Licht im Haus.

Und auch wenn Michael keine Ahnung hatte, wo Quentin war oder was geschehen sein mochte, wuchs seine Sorge.

Er blickte nach links zum Wohnzimmer, wo das antike Schachspiel auf dem klauenfüßigen Tisch bereitstand, flankiert von zwei bequemen Ohrensesseln.

Alles bereit für den Schachabend.

Ansonsten war das Zimmer allerdings leer.

Michael ging zur Treppe, wobei er erneut den Namen seines Freundes rief.

»Quentin?«

Er stieg die sanft geschwungene Treppe hinauf, vorbei an Quentins kleiner Galerie von Militärgemälden: Trafalgar, Waterloo, ein impressionistisches Bild von Schützengräben, in denen sich bemitleidenswerte Jungen bereit machten, ratterndem Maschinengewehrfeuer entgegenzustürmen.

Michael schritt ganz langsam nach oben, und seine Hand glitt dabei über das polierte Holzgeländer.

Sein Mund war wie ausgetrocknet, und sein Herz schlug schneller, auch wenn er sich nur langsam auf das obere Stockwerk zubewegte.

Dort gab es drei Zimmer, wie er wusste, seit er vor Jahren einmal von Quentin durchs Haus geführt worden war. Sein Freund hatte damals allein bei dem Gedanken gelacht, dass er jemals Gäste in diesen zusätzlichen Zimmern unterzubringen hätte.

Abgesehen von ihrem wöchentlichen Treffen schien Quentin sehr zurückgezogen und einsam zu leben, was ihm aber offensichtlich gefiel.

Michael rief erneut seinen Namen, so sinnlos es ihm mittlerweile auch vorkam.

Oben angekommen, schritt er über den dicken Läufer – einen echten Perserteppich – nach links zum größten Schlafzimmer. Die Tür stand halb offen, und drinnen brannte ebenfalls Licht.

Michael stockte einen Moment, bevor er den Mut aufbrachte, hineinzugehen.

Er stand in der offenen Tür und brauchte eine Sekunde, um zu begreifen, was er sah.

Da war Quentin in einem klassischen Hausrock aus Seide. Den Gürtel hatte er straff angezogen, aber ansonsten war sein Freund so gekleidet, als wollte er zum Dinner ausgehen.

Er saß in einem Sessel vor seinem hohen Kleiderschrank. Unweit daneben stand ein Tisch mit frischen Blumen vor dem von außen vereisten Fenster, durch das man auf die Cherringham Crescent hinabschauen konnte.

Quentins Kopf war nach hinten gelehnt, und die Beine hatte er leicht gespreizt.

Zunächst atmete Michael auf. Er schläft. Das ist alles! Der alte Knabe ist schlichtweg eingenickt.

Doch beinahe augenblicklich wurde Michael klar, dass dieser Gedanke einer verzweifelten, unsinnigen Hoffnung entsprang.

»Oh nein«, sagte er in den leeren Raum hinein.

Michael näherte sich dem Sessel und sah, dass Quentins weit geöffnete Augen an die Zimmerdecke starrten.

Quentin Andrews war tot.

Sicher – Quentin war kein junger Mann mehr und plagte sich mit einigen jener Krankheiten herum, die sich auf hässliche Weise einzustellen pflegten, wenn man die mittleren Jahre hinter sich ließ und in ein befremdlicheres, unheimlicheres Alter kam.

Es hatte Herzprobleme gegeben, und er war vor einigen Jahren an der Hüfte operiert worden. Quentin sprach nicht viel über seine Beschwerden, hatte sich jedoch auch nicht gesträubt, Ärzte aufzusuchen und sich die Hilfe zu holen, die er brauchte.

Nein, Quentin Andrews hatte sein Leben geliebt und im Rahmen der Vernunft alles getan, um es so lange wie möglich zu genießen.

Doch jetzt war sein Leben vorbei.

Michael stand da und bemerkte kaum, dass er zitterte, während er die schaurige Szene betrachtete.

Denn schaurig war es durchaus, so allein mit jemandem, der offensichtlich erst kürzlich – vielleicht vor wenigen Stunden? – gestorben war.

Dann sah Michael hinüber zur großen Kommode, auf der keine Fotos oder Erinnerungsstücke standen, wie es in den meisten Häusern üblich war.

Quentin hingegen hatte seine Schätze und Geheimnisse offenbar im Verborgenen aufbewahrt.

Auf der Kommode allerdings, nur wenige Schritte von Michael entfernt, stand ein Plastikfläschchen.

Michael ging hin, nahm es in die Hand und las die Aufschrift auf dem Tablettenbehältnis.

Die Anweisungen darauf lauteten: Bei Brustschmerzen umgehend eine Tablette mit Wasser einnehmen.

Michael stellte fest, dass das Fläschchen noch zur Hälfte mit Tabletten gefüllt war.

War es das gewesen? Ein Herzinfarkt, wie Michael ihn vor Jahren selbst gehabt hatte, nur dass in diesem Fall die Vorwarnung ausgeblieben war und Quentin es daher nicht geschafft hatte, rechtzeitig eine Tablette zu nehmen und das Schlimmste abzuwenden?

Michael kehrte zu seinem toten Freund zurück.

Er musste jemanden rufen. Die Polizei natürlich! Und er sollte seine Frau anrufen. Ja, er brauchte dringend die Stimme eines anderen Menschen, denn er fühlte sich schrecklich allein.

Vielleicht sollte er auch Sarah anrufen. Die vertrauten Stimmen zu hören – das täte gewiss gut.

Sein Mobiltelefon war unten in seiner Jackentasche, also würde er seinen Freund...

Erscheint lt. Verlag 7.1.2016
Reihe/Serie Jack und Sarah ermitteln - Sammelband
Jack und Sarah ermitteln - Sammelband
Jack und Sarah ermitteln - Sammelband
Jack und Sarah ermitteln - Sammelband
Übersetzer Sabine Schilasky
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • agatha raisin • Ann Granger • Bundle • COSY • Cosy Crime • Cozy • Crime • Dedektiv • Detektiv • Deutsche Krimis • England • England / Großbritannien • Ermittler • Europa • Frauen / Männer • Gemütlich • Komissar • Kommisar • Kommissar • Krimi • Krimi Bestseller • krimi ebook • Kriminalfall • Kriminalroman • Krimis • M.C. Beaton • Mord • Mörder • Mystery • Polizei • Polizei / Geheimdienste • Polizist • Serienkrimi (Serienermittler) • Sharingham • Sheringham • Spannung • Spannungsroman • Tatort • Tee • Thriller • Verbrechen • Wohlfühl-Krimi
ISBN-10 3-7325-1753-5 / 3732517535
ISBN-13 978-3-7325-1753-4 / 9783732517534
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