Die Heimkehr der Chanur (eBook)

Chanur-Zyklus Band 4 - Roman
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
100 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-18397-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Heimkehr der Chanur -  Carolyn J. Cherryh
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Alles oder nichts
Das Auftauchen der Menschen als Raumfahrer hat das Mächtegleichgewicht in der Galaxis erschüttert. Andere Spezies treiben zum Teil seit Jahrtausenden interstellaren Handel, wobei sie ihre Interessen mit allen Mitteln schützen wollen. Die hinterlistigen Mahendo'sat und die gefährlichen Kif nutzen die instabile Lage aus, um ihre Einflusssphären zu erweitern und innenpolitische Interessen zu verfolgen. Pyanfar, eine Hani und Kapitänin der Stolz der Chanur, hat als erste das Vertrauen eines Menschen gewonnen und sich so einen Vorteil verschafft. Aber sie ist auf ihrem Heimatplaneten geächtet und muss sich deswegen auf ein gefährliches Spiel mit wechselnden Verbündeten einlassen, wenn sie nicht nur sich, sondern ihre ganze Spezies vor der Auslöschung bewahren will ...

Caroline Janice Cherryh, geboren am 1. September 1942 in St. Louis, Missouri, wuchs in Oklahoma auf und begann im Alter von zehn Jahren mit dem Schreiben von Science-Fiction-Geschichten, als ihr die Handlung ihrer Lieblingsserie 'Flash Gordon' nicht mehr gefiel. Sie machte ihren Universitätsabschluss in Archäologie, Mythologie und Ingenieursgeschichte. Mitte der Sechzigerjahre unterrichtete sie Latein und Altgriechisch an der John Marshall High School in Oklahoma. In den Ferien schrieb sie Romane, die auf der antiken Mythologie und Geschichte beruhten. 1976 wurden ihre ersten beiden Romane veröffentlicht und legten den Grundstein für ihre erfolgreiche Karriere als Schriftstellerin, in der sie mehrfach mit dem Hugo-Award ausgezeichnet wurde. Sie lebt mit ihrer Frau im Bundesstaat Washington in den USA.

In unserer letzten Episode …


 

Vor zwei Jahren hatten die aggressiven Kif, Eingeborene des Planeten Akkht, einen Hakkikt, einen Anführer, der so furchterregend war, dass er mehr als die übliche Anzahl Kif hinter sich zu einer Piratenbande versammelte. Dieser Hakkikt, Akkukkak, hatte ein Schiff einer bis dahin unbekannten Rasse in seinen Besitz gebracht, einer Rasse, die sich als die Menschheit bezeichnete. Und er hatte dadurch einen Ehrgeiz entwickelt, der über das normale Banditentum, das die Kif anderen Rassen gegenüber an den Tag legten, hinausging. Durch eine Rasse, auf die er Beute machen konnte und die dabei nicht den Schutz des Paktes genoss, konnte er vielleicht mächtig genug werden, um Einfluss auf die gesamte kifische Rasse zu gewinnen und einen Eroberungszug durch den Pakt zu führen, der in der Geschichte ohne Beispiel war.

Aber seine menschliche Beute entkam ihm. Während der Hakkikt an der Treffpunkt-Sternstation im Dock lag, suchte der letzte überlebende Gefangene Schutz an Bord der Stolz der Chanur, eines Hani-Handelsschiffes unter dem Befehl des Kapitäns Pyanfar Chanur, die sich in keiner Weise um diesen Flüchtling bemüht hatte.

Aber trotzdem lehnten es Pyanfar und ihre Besatzung aus politischen Gründen ab, den Menschen auf Akkukkaks Forderung hin auszuliefern. Das bedeutete für die Kif eine zweifache Katastrophe: Erstens verloren sie den Menschen mitsamt allen Informationen über seine Rasse, und zweitens trotzte ihnen ein schlichter Hani-Kauffahrer, der dem großen Hakkikt auf einer Jagd über viele Sterne entkam. Akkukkak kämpfte auf einmal nicht mehr nur um seine Beute, sondern um sein Leben, denn ein Kif, der sein Gesicht verliert, verliert rasch auch Gefolgsleute und wird zu einem Ziel für andere Kif mit Ambitionen. Akkukkak sah sich gezwungen, in einem Ausmaß Rache zu suchen, das ausreichte, um seiner Demütigung zu entsprechen; und diese Demütigung betraf auch einen Ehrgeiz, der groß genug war, um Welten zu erschüttern.

Er griff zu dem beispiellosen Mittel, gegen die Heimatwelt der Hani vorzugehen, zunächst in dem Bestreben, Pyanfar Chanur und ihren ganzen Clan zu demütigen und zu beseitigen, wobei es sich vielleicht um ein kifisches Missverständnis betreffs der Bedeutung einer einzelnen Hani handelte; Akkukkak dachte kifisch und interpretierte Pyanfars Vorgehen als aggressiven Ehrgeiz. Er verlangte auch die Herausgabe seines Eigentums. Bei all diesen Forderungen ging er von einer ernstlich fehlerhaften Einschätzung der Hani aus, denn mit nichts hätte er sie schneller dazu gebracht, sich gegen ihn zu vereinigen, als mit seinem Vordringen auf Hani-Heimatterritorium und der Forderung, ein Lebewesen herauszugeben. Das bei einem Hani-Clan Schutz gesucht hatte. Die Hani hielten in einer Schlacht um die Gaohn-Station stand, und sie bekamen mahen Hilfe in Gestalt zweier Jagdkapitäne, die Pyanfar als Goldzahn und Jik bekannt waren (Mahendo'sat-Namen sind für Fremde nur schwer verständlich). Dieser Kampf war an sich schon ernst genug, aber die Feindseligkeiten beunruhigten noch eine weitere Rasse des Paktes, die methanatmenden Knnn, Aliens mit der schrecklichsten Reputation und der am höchsten entwickelten Technologie des Paktes. Die Knnn griffen ein und verschleppten Akkukkak in ein ungewisses Schicksal. Und damit war der Kampf beendet. Der Mensch Tully kehrte zu seinem Volk zurück. Pyanfar Chanur rechnete mit einem neuen Zeitalter des Handels und des Wohlstandes, in dem nicht nur der Chanur-Clan, sondern alle Hani von dem Kontakt zu den Menschen profitierten.

Sie machte die Rechnung jedoch unglücklicherweise ohne die Stsho, deren Station, der Treffpunkt, die Nabe aller Handelsrouten des Paktes war. Als notorische Fremdenhasser entzogen die Stsho Chanurs Handelserlaubnis. Und darüber hinaus hatte Akkukkak durch die Art und Weise seines Endes eine tiefe Störung der inneren Verhältnisse bei den Hani bewirkt. Chanur sah sich gezwungen, sich gegen Herausforderungen durch feindliche Hani zu verteidigen, die aus der verbreiteten Angst vor den Knnn Gewinn schlugen; und obwohl Lord Kohan Chanur standhielt, verlor sein Clan äußerst wertvolle Verbündete, deren Unterstützung im Rat Pyanfar und andere Frauen des Clans sehr vermissten.

Als ob diese Probleme noch nicht gereicht hätten, hielt sich obendrein niemand an seine Versprechungen. Die Menschen kehrten nicht zurück, und die Mahendo'sat zogen sich in die Isolation zurück.

Zwei Jahre später, in denen es ihr immer schlechter ergangen war, tat Pyanfar Chanur weiterhin ihr Bestes, um die Stolz der Chanur zu betreiben – und sie war nicht der einzige Chanur-Kapitän mit ernsten Schwierigkeiten.

Dann wurden durch ein unvorhergesehenes Wunder ihre Papiere wieder in Ordnung gebracht und sie selbst dazu eingeladen, zum Treffpunkt zurückzukehren und ihre Handelslizenz wieder in Empfang zu nehmen.

Sie lief mit der letzten Fracht, die sie sich leisten konnte, in den Treffpunkt ein, um dort unverzüglich von den ausgebreiteten Armen Goldzahns, des Mahendo'sat, empfangen zu werden, der ihr ein Kurierpäckchen überreichte und den Menschen Tully als geheimen Passagier, und sie dann aufforderte, um ihr Leben zu laufen: Die Kif seien auf der Jagd nach ihm.

Nun hatte Pyanfar, zusätzlich zu ihren sonstigen Problemen, noch gegen Hani-Gebräuche verstoßen. Die Hani-Männer waren traditionell eine geschützte Klasse innerhalb der Hani-Gesellschaft, zumindest die wenigen, die es durch erfolgreiche Herausforderungen geschafft hatten, Clan-Lords zu werden, zeremonielle Clan-Oberhäupter, die jedoch in der Realität überhaupt keine Autorität von Belang besaßen. Die wirkliche rechtliche und finanzielle Macht lag bei den Clanfrauen, die sich um die äußeren Angelegenheiten kümmerten. Die übrigen Männer lebten und starben im ländlichen Exil, von jeder Gesellschaft ausgeschlossen, außer ihrer eigenen; und in diese Männergemeinschaft musste sich ein besiegter Clan-Lord zurückziehen, in ein kurzes und erbärmliches Leben zwischen jüngeren, ehrgeizigen Männern, die ihre kämpferischen Fähigkeiten schulten. Pyanfars Ehemann Khym Mahn wurde von ihrem gemeinsamen Sohn Kara besiegt und damit abgesetzt; aber er schob den Weg ins Exil hinaus, um Pyanfar in ihrem Kampf gegen die Kif beizustehen, und er wurde damit einer der wenigen Hani-Männer, die je die Planetenoberfläche verlassen hatten. Durch ein interstellares Abkommen war ihnen das tatsächlich sogar verboten, da sie in dem Ruf standen, im Zorn zu blindwütigen Berserkern zu werden, die Leben und Hab und Gut gefährdeten.

Aber als sich Pyanfar der Aussicht gegenübersah, Khym wieder auf den Planeten hinabzuschicken, damit er dort starb, widersetzte sie sich Vertrag und Brauch und nahm ihn mit an Bord der Stolz; und darüber hinaus beschaffte sie ihm Arbeitspapiere, indem sie einen Mahendo'sat-Beamten bestach, und trug ihn als Besatzungsmitglied ein. Pyanfar, die schon mit Männern anderer Rassen gereist war und mit ihnen zusammengearbeitet hatte, erblickte nun in ihrem eigenen Ehemann Wesenszüge, die noch nie eine Hani bei einem Mann ihrer eigenen Rasse erwartet hätte; und in ihr wuchs die Idee, dass die Berserkeranfälle vielleicht mehr an der Erziehung als der Biologie lagen, und doch – und doch blieb sie eine Hani. Und an etwas zu zweifeln, was zur Weisheit des ganzen Volkes gehört, das ein Element von Sprache, Brauchtum und Tradition ist, ist sehr schwierig, um so mehr, als Khym selbst nicht an ihre Theorien glaubt. Schließlich ist er selbst auch ein Produkt seiner Kultur, und der ganze Komplex von Vorstellungen, die ihn dazu ermutigen, ein Mann zu sein, nährt auch seine aggressiven Impulse und seinen Zweifel an den eigenen Fähigkeiten. Das ergibt insgesamt auch keine angenehme Situation für die übrigen Besatzungsmitglieder der Stolz, die sich noch nicht darüber klargeworden sind, ob sie Khym als Mann behandeln oder versuchen sollen, dieses Handicap zu ignorieren und ihn als einen der ihren zu behandeln – ein Fall, in dem Anstand, Gebräuche und die Sprache im Weg stehen: Witze der Frauen und überlieferte Flüche drehen sich oft um Söhne und Männer; bei einem Notfall an Bord eines Schiffes innezuhalten, um sich erst anzuziehen, ist unpraktisch; Einrichtungen an Bord eines Schiffes sind nicht für den größeren Körperbau von Männern geschaffen; und das Denken von Männern wird traditionell für hastig und ungenau gehalten, nicht die Art von Geisteszustand, auf den man sich gerne beim Umgang mit komplizierten Maschinen verlassen möchte.

Aber Khym, vormals Lord Mahn, erlangte die (für Hani) beispiellose Bezeichnung eines Crewmannes an Bord der Stolz.

Und umgehend passierte das Schlimmste: Khym war an einem Aufruhr beteiligt, der die Treffpunkt-Station schwer beschädigte. Pyanfar entrann einem erneuten Verlust ihrer Lizenz nur dadurch, dass sie mit der gesamten Rechnung die Mahendo'sat belastete, die ihr einen Kreditschein gegeben hatten – aus ganz anderen Gründen, nämlich um ihr bei der Beförderung des Menschen Tully zu helfen.

Unglücklicherweise geschah der Aufruhr unter den missbilligenden Augen einer gewissen Rhif Ehrran, einer Agentin der Hani-Regierung.

Nun war Rhif Ehrran in einer ganz anderen Sache zum Treffpunkt gekommen. Beim Kampf um Gaohn hatten so viele raumfahrende Clans schweren Schaden genommen, dass nun die bodengebundenen Clans die Kontrolle des Han, des Hani-Senats, an sich gebracht hatten. Inzwischen hatten die xenophobischen Stsho, reichste Rasse des Paktes, bestimmte Hani-Politikerinnen bestochen, um die Hani-Politik von innen her umzustürzen. Sie taten es aus Angst vor zwei anderen Rassen: Zuerst den...

Erscheint lt. Verlag 21.12.2015
Übersetzer Thomas Schichtel
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Chanur's Homecoming
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Aliens • Chanur-Zyklus • C. J. Cherryh • diezukunft.de • eBooks • Ferne Zukunft • Galaktische Imperien
ISBN-10 3-641-18397-9 / 3641183979
ISBN-13 978-3-641-18397-4 / 9783641183974
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