40000 in Gehenna (eBook)
100 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-14103-5 (ISBN)
Man hat sie nach Gehenna verschifft, einen kaum erforschten erdähnlichen Planeten in der neutralen Zone der Galaxis, 40 000 Männer, Frauen und Kinder. Es war von Anfang an eine illegale Aktion gewesen, um vollendete Tatsachen zu schaffen und Gebietsansprüche durchzusetzen. Man dachte gar nicht daran, die Siedler zu unterstützen - ein paar würden schon durchkommen. Die Kolonisten sind verzweifelt. Die einheimische Fauna, echsenähnliche Wesen, die unterirdisch leben, erweist sich als halbintelligent und zunehmend aggressiv. Bald zerfällt die Kolonie in zwei Lager: Die einen igeln sich ein und hoffen auf Unterstützung aus dem All, die anderen versuchen, sich der einheimischen Ökologie anzupassen - doch diese Anpassung bedeutet, auf einen Teil des Menschseins zu verzichten ...
Caroline Janice Cherryh, geboren am 1. September 1942 in St. Louis, Missouri, wuchs in Oklahoma auf und begann im Alter von zehn Jahren mit dem Schreiben von Science-Fiction-Geschichten, als ihr die Handlung ihrer Lieblingsserie 'Flash Gordon' nicht mehr gefiel. Sie machte ihren Universitätsabschluss in Archäologie, Mythologie und Ingenieursgeschichte. Mitte der Sechzigerjahre unterrichtete sie Latein und Altgriechisch an der John Marshall High School in Oklahoma. In den Ferien schrieb sie Romane, die auf der antiken Mythologie und Geschichte beruhten. 1976 wurden ihre ersten beiden Romane veröffentlicht und legten den Grundstein für ihre erfolgreiche Karriere als Schriftstellerin, in der sie mehrfach mit dem Hugo-Award ausgezeichnet wurde. Sie lebt mit ihrer Frau im Bundesstaat Washington in den USA.
1
T-190 Stunden
Verteidigungsministerium der Union,
an US Venture, in Dock an der Cyteen Station
ORIG: CYTHO/MINDEF/CODE111A/US VENTURE
ATTN: Mary Engles, Capt. US VENTURE
Nehmen Sie die chiffrierte Sendung entgegen; Navigationsanweisungen hierin enthalten. US CAPABLE und US SWIFT werden Sie begleiten und Ihnen Geleitschutz geben. Mission Code: WEISE. Es werden Bürger auf Nichtbürgermanifest an Bord gehen, identifizierbar durch fehlende Tätowierungsnummer. Trennen Sie sie bei Einsteigen von den Nichtbürgern und weisen Sie sie an Bord der VENTURE ein. Es sind insgesamt 452, darin enthalten das ganze uniformierte militärische Personal samt Angehörigen. Behandeln Sie sie mit gebührender Höflichkeit. Zur AZI-Klasse gehöriges Personal wird in besonders vorbereiteten Räumen untergebracht, 23 000 an Bord der US VENTURE, der Rest gleichmäßig verteilt auf CAPABLE und SWIFT. Der kritischen Natur des ersten Einschiffens entsprechend sorgen Sie für rasche Abfertigung bis Nummer 1500; danach würden Verzögerungen nicht mehr dazu führen, dass ziviles Personal Unannehmlichkeiten hat und/oder seine Tarnung durchbrochen wird. Niemandem vom Stationspersonal darf ein Betreten des Operationsbereiches erlaubt werden, nachdem das Verladen begonnen hat. Die Sicherheit wird durch HQ gewährleistet. Sollte sich ein Notfall ergeben, rufen Sie Code WEISE22. Alle Besatzungsmitglieder auf Freigang müssen bis D-0500 zurückgerufen worden sein, um zu garantieren, dass das Einschiffen reibungslos abläuft. Der Missionsleiter, Oberst James A. Conn, wird die Ausweispapiere vorlegen und weitere Befehle betreffs Verteilung von Bürgern und Nichtbürgern. Die offizielle Tarnung für den Konvoi lautet, dass er zur Anlagenerrichtung für den Bergbau bei Endeavor bestimmt ist: Benutzen Sie das bei allen Inschiff-Verbindungen.
2
T-190 Stunden
Cyteen HQ, Verteidigungsministerium
an US Venture, in Dock an Cyteen Station
ORIG: CYTHQ/MINDEF/CODE111A/COLBURAD/CONN/J. PROJ287
Militärisches Personal:
Oberst James A. Conn, Generalgouverneur
Capt. Ada P. Beaumont, Vizegouverneur
Maj. Peter T. Gallin, Personal
M/Sgt. Ilya V. Burdette, Ingenieurkorps
Cpl. Antonia M. Cole
Spez. Martin H. Andresson
Spez. Emilie Kontrin
Spez. Danton X. Norris
M/Sgt. Danielle L. Emberton, taktische Op.
Spez. Lewiston W. Rogers
Spez. Hamil N. Masu
Spez. Grigori R. Tamilin
M/Sgt. Pavlos D. M. Bilas, Instandhaltung
Spez. Dorothy T. Kyle
Spez. Egan I. Innis
Spez. Lucas M. White
Spez. Eron 678–4578 Miles
Spez. Upton R. Patrick
Spez. Gene T. Troyes
Spez. Tyler W. Hammett
Spez. Kelley N. Matsuo
Spez. Belle M. Rider
Spez. Vela K. James
Spez. Matthew R. Mayes
Spez. Adrian C. Potts
Spez. Vasily C. Orlov
Spez. Rinata W. Quarry
Spez. Kito A. M. Kabir
Spez. Sita Chandrus
M/Sgt. Dinah L. Sigury, Kommunikation
Spez. Yung Kim
Spez. Lee P. de Witt
M/Sgt. Thomas W. Oliver, Quartiermeister
Cpl. Nina N. Ferry
Pfc. Hayes Brandon
Lt. Romy T. Jones, Spezialeinheiten
Sgt. Jan Vandermeer
Spez. Kathryn S. Flanahan
Spez. Charles M. Ogden
M/Sgt. Zell T. Parham, Sicherheit
Cpl. Quintan R. Witten
Capt. Jessica N. Sedgewick, Anerkenner/Anwältin
Capt. Bethan M. Dean, Chirurg
Capt. Robert T. Hamil, Chirurg
Lt. Regan T. Chiles, Computerdienst
Ziviles Personal, Liste wie folgt:
Stabspersonal: 12
Medizinisch/chirurgisch: 1
Sanitätspersonal: 7
Mechanikwartung: 20
Verteilung und Lager: 20
Sicherheit: 12
Computerdienst: 4
Computerwartung: 2
Bibliothekar: 1
Landwirtschaftl. Spezialisten: 10
Geologen: 5
Meteorologe: 1
Biologen: 6
Erziehung: 5
Kartograph: 1
Management-Inspektoren: 4
Ingenieure für Biozyklus: 4
Baupersonal: 150
Lebensmittelspezialisten: 6
Industriespezialisten: 15
Bergbau-Ingenieure: 2
Inspektoren für Energiesysteme: 8
MILITÄRISCH INSGESAMT: 45
ZIVILE INSPEKTOREN INSGESAMT: 296
ZIVILER STAB INSGESAMT 341
NICHT ZUGETEILTE ANGEHÖRIGE INSGESAMT 111
BÜRGER INSGESAMT 452
ZUSÄTZLICHES NICHTBÜRGER-PERSONAL:
Liste wie folgt:
»A«-KLASSE: 2890
»B«-KLASSE: 12 389
»M«-Klasse: 4566
»P«-KLASSE: 20 788
»V«-KLASSE: 1278
NICHTBÜRGER INSGESAMT: 41 911
MISSION INSGESAMT: 42 363
Verhältnis männl./weibl. ca. 55% : 45%
ANGEHÖRIGENLISTE FOLGT
NICHTBÜRGERLISTE ERSCHEINT AUF MANIFEST
3
T-56 Stunden
Auf dem Cyteen-Dock, Sperrbezirk
Dieser Ort war groß und kalt, und irgendwie gingen die Instruktionen in einer solch seltsamen Gegend verloren. Jin 458-9998 nahm den Weg, den ihm seine Instruktionen wiesen, spürte die Kälte in seinem Körper und besonders auf seinem Schädel, wo sie sein ganzes Haar abrasiert hatten. 9998er waren dunkelhaarig und stattlich, und sie waren A's, wichtig in der Ordnung der Dinge. Aber die Ordnung in seiner Welt war durcheinandergeraten. Sie hatten ihn auf der Farm in das weiße Gebäude geholt und ihm den Tiefenunterricht gegeben, der ihm sagte, dass man ihm einen neuen und größeren Zweck zuweisen würde, wenn er dort ankam, wohin man ihn schicken würde, und dass andere Bänder ihm das bald sagen sollten.
»Ja«, hatte er gesagt, denn das war die korrekte Bestätigung, und die Veränderung hatte ihn zu Beginn nicht sehr beunruhigt. Aber dann hatten sie ihn, während er noch durch die Sedativa benebelt war, in den medizinischen Flügel gebracht, den er noch nie gemocht hatte, weil dort nie etwas Gutes passierte, und sie hatten ihn ausgezogen und auf einen Tisch gelegt, ihm dann alles Haar abrasiert, alles außer den Augenwimpern, ihn mit so vielen Sachen vollgepumpt, dass sie einen Arm ganz benutzten und dann mit dem anderen anfingen. Es hatte weh getan, aber er war daran gewöhnt. Er war erst bestürzt gewesen, als er sich beim Hinausgehen im Spiegel gesehen und sich nicht wiedererkannt hatte – die Vernichtung seiner ganzen Eitelkeit.
»Was hast du dabei für ein Gefühl?«, hatte ihn der Aufseher gefragt, die Standardfrage bei jeder Veränderung; und er suchte in seinem Herzen, wie man es von ihm erwartete, und kam mit dem passenden Wort heraus.
»Wie ausgelöscht.«
»Warum fühlst du dich so?«
»Ich sehe anders aus.«
»Ist das alles?«
Er dachte einen Moment lang darüber nach. »Ich werde die Farm verlassen.«
»Was ist dabei am schlimmsten?«
»Mein Aussehen.«
»Es dient dazu, dich für eine Weile sauber zu halten, denn du wirst verschifft. Bei allen wird das so gemacht. Sie werden nicht über dich lachen. Sie werden dich gar nicht bemerken. Es wächst in ein paar Wochen nach, und du erhältst eine neue Zuweisung. Bänder werden es dir erklären. Es soll sehr gut sein. Sie nehmen nur sehr teure Kontrakte, wie deinen.«
Das munterte ihn beträchtlich auf. Er machte sich keine Gedanken mehr über das abrasierte Haar und den papierdünnen weißen Overall und den Verlust seiner selbst. Er stand auf und machte Anstalten zu gehen.
»Leb wohl, Jin«, sagte der Aufseher, und Jin geriet ein wenig in Panik bei dem Gedanken, dass er diesen Mann, der all seine Probleme löste, nie wiedersehen würde.
»Wird mir dort jemand helfen?«, fragte er.
»Natürlich wird da jemand sein. Möchtest du mir die Hand schütteln, Jin? Ich denke, sie werden dich ein ganzes Stück befördern im Vergleich zu dem, was du hier bist. Aber du musst Geduld haben und die Dinge nehmen, wie sie kommen.«
Er kam zurück, hatte ein seltsames Gefühl dabei, die Hand eines geborenen Menschen zu ergreifen, und er war in diesem Augenblick sehr stolz. »Ich werde Sie vermissen«, sagte er.
»Ja. Aber die Bänder werden dich glücklich machen.«
Er nickte. So war es. Er sehnte sich danach, denn im Moment war er nicht sehr glücklich, und seine Ohren waren kalt und sein Körper fühlte sich unter dem Stoff seltsam glatt und nackt an. Er ließ die Hand des Aufsehers los und ging hinaus, wo ein anderer Wärter ihn ins Schlepptau nahm und ihn zu einem Gebäude führte, wo schon welche warteten, die ebenso rasiert waren wie er. Der Anblick schockierte ihn sehr – weil er einige von ihnen kannte und Schwierigkeiten hatte, sie zu erkennen; und sie blickten ihm genauso entgegen. Da waren vier weitere 9998er, und sie sahen alle gleich aus, alle wie er; und da waren drei 687er und sieben 5567er – und all die kleinen Merkmale, anhand derer sie einander als Individuen erkannten, waren ausgelöscht. Panik wallte von neuem in ihm auf.
»Welcher bist du?«, fragte ihn einer seiner Dutzendlinge.
»Ich bin Jin«, sagte er leise. »Haben wir alle dasselbe Ziel?«
»Jin?« Eine weibliche Stimme. »Jin …« Es war eine von den 687ern; es war Pia, die zwischen den anderen für ihn Platz machte auf der Bank, die um den gesamten Raum lief. Er kam und setzte sich dankbar neben sie, denn Pia war eine Freundin, und er suchte etwas Vertrautes, woran er sich festhalten konnte. Ihr Gesicht war stark verändert. Pia hatte dunkles Haar wie er, und es war ganz weg; ihre Augen blickten groß...
Erscheint lt. Verlag | 21.12.2015 |
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Übersetzer | Thomas Schichtel |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Forty Thousand in Gehenna |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
Schlagworte | Aliens • Allianz-Union-Universum • C. J. Cherryh • diezukunft.de • eBooks • Kolonien • Telepathie |
ISBN-10 | 3-641-14103-6 / 3641141036 |
ISBN-13 | 978-3-641-14103-5 / 9783641141035 |
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Größe: 4,3 MB
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