Die Nacht der Krähe - Feuersturm (eBook)

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2015 | 1. Auflage
600 Seiten
Midnight (Verlag)
978-3-95819-044-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Nacht der Krähe - Feuersturm -  Patrick Hamann
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Die große Schlacht gegen Constantin und sein Dämonenheer ist vorbei. Lennox ist tot. Aber er ist auch lebendig, denn er befindet sich in einer Zwischenwelt zwischen Leben und Tod. Verzweifelt versuchen die Menschen dort, wieder ins Reich der Lebenden zurückzukehren, doch der Preis ist hoch. Gemeinsam mit Greta und Kira, die auch zu 'den Ewigen' gehören, versucht er, aus dieser Welt zu entkommen - einzig, um Nea wiederzusehen. Währenddessen vergeht Nea vor Trauer um ihren Lennox. Unschlüssig, wohin sie als Blutsklavin nun gehen soll, schließt sie sich der Bruderschaft an. Doch auch hier gibt es Probleme: Immer mehr Dämonen versetzen die Dörfer in Angst und Schrecken. Der heimtückische Victor, der die Macht über die Länder an sich reißen möchte, hat einen Parasiten entwickelt, der die Toten wieder zum Leben erweckt und sie in blutrünstige Monster verwandelt. Gemeinsam zieht Nea mit der Bruderschaft los, um ein Gegenmittel zu finden - und ganz tief im Inneren hat sie auch nicht die Hoffnung aufgegeben, irgendwie auf dem Weg Lennox wieder zu begegnen ... Von Patrick Hamann sind bei Midnight in der 'Die Nacht der Krähe'-Reihe erschienen: Funkenflug (Band 1) Feuersturm (Band 2)

Ich wurde im März des Jahres 1996 geboren. Nicht viel Zeit musste verstreichen, bis ich schließlich meine Liebe zum Lesen entdeckte. Bereits damals waren es die fantastischen Geschichten, die mich in ihren Bann zogen. Die bald darauf folgenden ersten eigenen Schreibversuche waren nicht unbedingt von Erfolg gekrönt - und so verlor ich diese Leidenschaft für die Dauer der Grundschul- und Realschulzeit beinahe völlig aus den Augen. Erst danach, als ich aus beruflichen Gründen gezwungen war, etliche Stunden im Zug zu verbringen, kehrte der Schreibhunger zurück. Seitdem bringe ich in jeder freien Minute Zeile um Zeile zu Papier, um düstere und vor allem fantastische Erzählungen in den Köpfen der Leser zum Leben zu erwecken.

Ich wurde im März des Jahres 1996 geboren. Nicht viel Zeit musste verstreichen, bis ich schließlich meine Liebe zum Lesen entdeckte. Bereits damals waren es die fantastischen Geschichten, die mich in ihren Bann zogen. Die bald darauf folgenden ersten eigenen Schreibversuche waren nicht unbedingt von Erfolg gekrönt - und so verlor ich diese Leidenschaft für die Dauer der Grundschul- und Realschulzeit beinahe völlig aus den Augen. Erst danach, als ich aus beruflichen Gründen gezwungen war, etliche Stunden im Zug zu verbringen, kehrte der Schreibhunger zurück. Seitdem bringe ich in jeder freien Minute Zeile um Zeile zu Papier, um düstere und vor allem fantastische Erzählungen in den Köpfen der Leser zum Leben zu erwecken. Speziell für "Die Nacht der Krähe – Feuersturm" habe ich mich von Zeichnungen der Richtung "Dark Art" inspirieren lassen

Wintertränen


Der ersten Schneeflocke folgte eine zweite und eine dritte. Sanft rieselten sie nieder und lösten sich im Schlamm augenblicklich auf.

Nea ließ Lennox´ leblosen Körper zu Boden gleiten. Starr blieb er liegen und seine Augen blickten hinauf in den grauen Himmel. Noch immer hallten Lennox´ letzte Worte durch die kalte Luft: »Ich liebe dich.«

Mit spitzen Fingern schloss Nea seine Augenlider. Sie scherte sich nicht um das Blut, das aus seinem Körper rann und ihre Arme benetzte.

Ein kalter Hass strömte plötzlich durch ihren Körper. Sie wollte aufspringen und um sich schlagen. Doch sie blieb am Boden. Mit Tränen in den Augen musterte sie Lennox´ Gesicht. Er lag so friedlich da, als würde er schlafen. Der Wind spielte mit seinen schwarzen Haaren, deren Spitzen sich vom Matsch bereits braun verfärbt hatten. Seine Haut war noch so warm, dass die Schneeflocken schmolzen, sobald sie darauf landeten. Doch das würde sich bald ändern.

»Es tut mir leid.«

Wie aus unendlicher Ferne drangen die Worte an ihr Ohr. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte niemand zu sprechen gewagt. Zu groß war das Entsetzen gewesen, als Lennox plötzlich in die Knie gesunken war, die Hände auf die Stichwunde in seinem Bauch gepresst.

»Es tut dir leid?« Mit einem wütenden Aufschrei wirbelte Nea herum und sprang gleichzeitig auf die Beine. Hasserfüllt sah sie Gregor an, der von zwei kräftigen Männern festgehalten wurde und sich kaum regen konnte. Seine Augen blickten tatsächlich entschuldigend, doch das Blut an seinen Händen sprach eine andere Sprache.

»Der einsame Schlachter …«, stammelte er mit trockener Stimme. »Ich hatte keine Wahl.« Auch über seine Wange rann eine Träne.

Nea zuckte zusammen. Sie kannte den einsamen Schlachter. Damals, als alles begonnen hatte. Mit unbarmherziger Wut explodierten die Bilder wieder in ihrem Gedächtnis. Sie sah den Schlachter vor sich, der liebend gern Dämonenschädel als Masken trug. Sie erinnerte sich, dass er versucht hatte, sie zu töten. Doch Lennox hatte sie damals gerettet. Den Leib des Irren durchbohrt, sodass er tot zu Boden gesunken war.

»Es gibt keinen einsamen Schlachter mehr«, flüsterte sie.

Doch Gregor schüttelte traurig den Kopf. »Er lebt. Der einsame Schlachter lebt.«

Wütend ballte Nea ihre Hände zu Fäusten. »Du hast deinen eigenen Bruder getötet! Und jetzt willst du mir erzählen, dass …«

»Er hat mich dazu gezwungen!«, fiel Gregor ihr ins Wort. »Er hat mir das Augenlicht geschenkt unter der Bedingung, dass ich den finsteren Reiter töte. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass Lennox dieser finstere Reiter ist. Doch ich hatte keine Wahl!«

»Es gibt immer eine Wahl.« Nea wandte sich ab. Es hatte keinen Zweck, mit dem Irren zu diskutieren. Seine Tat bereuen wollte er anscheinend nicht, und seine Worte waren nichts als Lügen. Der einsame Schlachter war längst tot.

»Du kannst es nicht verstehen!«, rief Gregor, doch sie ignorierte seine Worte. Mit pochendem Herzen sah sie sich um. Friedlich und still lag das Schlachtfeld da, eingehüllt in einen Mantel aus immer dichter werdendem Schnee. Die Luft war eisig, und ihr Atem stand in Form einer weißen Wolke vor ihrem Mund.

Zwischen den Ruinen der Stadt verteilt, lagen die reglosen Körper der gefallenen Krieger. Es waren so viele Menschen, die in diesem Kampf ihr Leben gelassen hatten. Zerrissen von den Dämonen.

Irgendwo zwischen ihnen lag auch Constantin. Lennox hatte ihn getötet. Noch immer hatte Nea diese Auseinandersetzung vor Augen.

Schaudernd trat sie an Lennox´ Leichnam vorbei. Der Geruch nach Blut strömte aus allen Richtungen in ihre Nase. Etwas in ihrem Inneren regte sich. Sie spürte plötzlich einen unstillbaren Durst, wollte sich auf die nächste Leiche stürzen.

Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Erschrocken zuckte sie zusammen. Wer hatte sich lautlos an sie herangeschlichen?

»Er hat viel von dir erzählt«, raunte eine männliche Stimme in ihr Ohr. »Du hast ihm unglaublich viel bedeutet. So viel, dass er sich über alle Gefahren und Gesetze hinwegsetzte, um dich wiederzusehen.«

»Du bist Kron, habe ich recht?«, fragte sie, ohne sich zu ihm umzudrehen.

»Ja.«

»Warum hat Gregor das getan? Warum?«

»Er stammelt unverständliche Sätze. Wir sollten einige Tage verstreichen lassen, bevor wir erneut versuchen, ihn zu befragen.«

»Er soll am Leben bleiben?«

»Wir können ihn auch auf der Stelle umbringen, wenn es dein Wunsch ist. Nur wird er uns dann niemals sagen können, was ihn dazu gebracht hat, seinen eigenen Bruder zu erstechen.«

Nea nickte. »Verschont ihn. Vorerst.«

Hinter ihr wurden die Stimmen wieder laut. Die Menschen lösten sich langsam aus ihrer Schockstarre. Einige realisierten erst jetzt, was tatsächlich geschehen war. Innerhalb weniger Augenblicke entstand ein undurchdringliches Geflecht aus geflüsterten Worten und gebrüllten Sätzen. Und doch schien die Zeit auf sonderbare Weise stillzustehen. Alles wirkte falsch und unecht. Die zahlreichen Schneeflocken, die auf Neas Haut landeten, spürte sie nicht einmal.

Flüchtig wischte sie sich eine Träne aus dem Gesicht. Rasch entfernte sie sich einige Schritte. Den Gedanken, neben Lennox´ Leichnam zu stehen, konnte sie nicht länger ertragen. Kron rief noch irgendetwas, doch sie wollte ihn nicht mehr hören und nicht mehr sehen. Sie wollte nur noch weg. Wohin auch immer. Doch sie wusste gleichzeitig, dass sie nicht gehen würde, bevor Gregor nicht die Wahrheit gesagt hatte.

Ziellos irrte sie zwischen den zerstörten Gebäuden umher. Sie stieg über die Toten, obwohl sie am liebsten die schutzlosen Hälse anfallen und vom langsam erkaltenden Blut trinken wollte. Alles in ihr wehrte sich gegen diesen Wunsch. Sie war angewidert von sich selbst. Angewidert von dem Leben als Blutsklavin. Und es gelang ihr, ihre Gier zu unterdrücken. Sie schritt in Erinnerungen schwelgend über das Schlachtfeld. Die Zeit verstrich. Bald schon begann die Abenddämmerung sich über das Land zu legen. Die Menschen zogen sich aus der verwüsteten Stadt zurück. Die Gefallenen hingegen blieben liegen.

Mit Genugtuung musterte Victor das Schlachtfeld. So viel Leid, so viel Tod. Die Dämonen hatten furchtbar unter den Kriegern der Bruderschaft gewütet und etliche in die ewige Finsternis gerissen. Von Anfang an hatte Victor gewusst, dass es zu dieser gewaltigen Schlacht kommen würde. Der Leitwolf hatte geglaubt, die Überraschung auf seiner Seite zu haben – doch letztlich waren sie alle Opfer einer diabolischen Intrige geworden.

Grinsend stieß Victor mit der Fußspitze einen leblosen Körper zur Seite. Er spürte ein Kribbeln in seinem Körper. Und mit jedem Schritt, den er tiefer in die Ruinen des einstigen Ragtoras eindrang, wurde dieses Kribbeln intensiver und mächtiger.

Schließlich blieb er stehen. Er senkte den Blick. Dort lag er vor ihm. Constantin. Oder wenigstens die Gestalt, bei der es sich einmal um Constantin gehandelt haben musste. Von seinem gespaltenen Gesicht war kaum noch etwas zu erkennen. Es war vielmehr eine undefinierbare Masse aus Blut und Knochen, aus Schlamm und bitteren Tränen.

»Du hast deine Aufgabe erfüllt«, flüsterte Victor. »Ich bin dir sehr dankbar.«

Natürlich erwartete Victor keine Antwort. Dennoch war er beinahe ein wenig enttäuscht, als eins von Constantins Augen nach wie vor starr in den Nachthimmel und das andere in die Ruinen der Stadt blickte.

Victor ging in die Knie. Er tastete nach der Brust des einstigen Statthalters von Ragtoras. Mit einem Ruck riss er den Stoff des Oberteils auseinander. Die Haut darunter war kalt. Eiskalt.

»Und nun gibst du mir zurück, was rechtmäßig mir gehört.« Seine Finger gruben sich in den Leib des toten Mannes. Die spröde Haut riss, und dickflüssiges, schwarzes Blut sickerte hervor. Victor musste auch seine zweite Hand einsetzen, um Constantins Brustkorb auseinanderzureißen. Doch dann schimmerte es einladend vor seinen Augen. Das Herz des Dämonenfürsten. Zärtlich tasteten Victors spitze Finger danach.

»Ich habe dich vermisst«, flüsterte Victor. Das Herz zog sich zusammen und weitete sich wieder, als wollte es ihm antworten. »Und du hast mich ebenso vermisst, ich weiß.«

Lächelnd entfernte er das Dämonenherz aus der geöffneten Brust. Es lag warm und weich in seiner Hand. Es machte ihn stark. Er spürte die Kraft, die nun durch seinen eigenen Körper strömte.

Beinahe liebevoll legte er seine Finger auf Constantins Augenlider.

»Vielen Dank, dass du die Wirkungsweise des Herzens für mich getestet hast. Und nun, endlich, kannst du deine wohlverdiente Ruhe finden.« Vorsichtig schloss er Constantins Augen. »Ich wünsche dir angenehme Träume.«

Lächelnd stand er auf und entferne sich rasch einige Schritte. Das Herz in seinen Händen umschloss er zärtlich und hielt es an seine eigene Brust, um den rhythmischen Puls zu spüren.

Ein dumpfes Rasseln ließ ihn aufhorchen. Er hob den Kopf und sah sich um. Die Nacht lag noch wie ein düsterer Schleier über dem Land. Doch der Mond tauchte die Ruinen in ein mystisches, blaues Zwielicht.

»Es wird Zeit, dass ihr unfähigen Bastarde aus euren Verstecken gekrochen kommt«, rief Victor. »Eure Arbeit ist noch nicht erledigt!«

Schlurfende Schritte erklangen hinter ihm, doch er drehte sich nicht um. Schweigend wartete er ab. Bald schon konnte er die ersten Dämonen erkennen, die in den schmalen Gassen erschienen. Sie kletterten rasch herbei, und schon bald war der Marktplatz...

Erscheint lt. Verlag 30.11.2015
Reihe/Serie "Die Nacht der Krähe"
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Dämonen • Fantasy • High Fantasy • Magie • Midnight • Neue Welt • Phantastischer Dämonen • Phantastischer Roman • Spannung • Ullstein • Vampire
ISBN-10 3-95819-044-8 / 3958190448
ISBN-13 978-3-95819-044-3 / 9783958190443
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