Sommerkälte (North & Rae 2) (eBook)

Märchenhafter Fantasy-Liebesroman

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
242 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60141-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sommerkälte (North & Rae 2) -  Rebecca Wild
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**Märchenhaft romantisch...** Die Hochzeit zwischen dem Winterprinzen und der Sommerprinzessin soll den Königreichen endlich den lang ersehnten Frieden bringen. Doch das Bündnis wird im letzten Moment verhindert und Frost und Kälte legen sich über das einstige Reich ewiger Wärme. Aber nicht nur Sommer schwebt in Gefahr, auch der Herbstwald droht zu sterben und mit ihm all seine Magie. Inzwischen sucht Rae noch immer nach einer Möglichkeit, den Zauber zu brechen, der North außerhalb des Waldes an die Gestalt einer Eule bindet. North, den Jungen mit Augen so kalt wie der Winter selbst, der Raes Herz aus dem Takt bringt und ohne den sie nie wieder sein will. Aber was geschieht, wenn alle Magie stirbt? //Textauszug: Erst das Flattern von Flügeln ließ Rae aufsehen. North war knapp vor ihr im Gras gelandet, den eisblauen Blick auf sie gerichtet. Gerade wünschte sie sich nichts sehnlicher, als den echten North vor sich zu haben. Einen Jungen aus Fleisch und Blut und kein magisches Tier. Sie brauchte seine Nähe so dringend. Jemanden, der sie in den Arm nahm und ihr sagte, dass alles gut werden würde.// //Alle Bände der märchenhaften Reihe: -- Winteraugen (North & Rae 1) -- Sommerkälte (North & Rae 2) -- Sammelband der »North & Rae«-Reihe// Die »North & Rae«-Reihe ist abgeschlossen.

Rebecca Wild wurde am 21. Juni 1991 in Salzburg geboren, verbrachte jedoch einen Teil ihrer Kindheit in München. Schon früh zeigte sich ihre kreative Seite. So hat sie sich dem Zeichnen und dem Schreiben zugewandt und den Kern der Mathematik nie ganz verstanden. Heute lebt sie wieder in Salzburg, hat dort ihr Studium MultiMediaArt abgeschlossen und widmet sich dem Niederschreiben und Ausformulieren ihrer Tagträume.

Rebecca Wild wurde am 21. Juni 1991 in Salzburg geboren, verbrachte jedoch einen Teil ihrer Kindheit in München. Schon früh zeigte sich ihre kreative Seite. So hat sie sich dem Zeichnen und dem Schreiben zugewandt und den Kern der Mathematik nie ganz verstanden. Heute lebt sie wieder in Salzburg, hat dort ihr Studium MultiMediaArt abgeschlossen und widmet sich dem Niederschreiben und Ausformulieren ihrer Tagträume.

1. VEREINIGUNG DER JAHRESZEITEN


Sommer und Winter waren seit jeher verfeindet, das machte diesen Tag zu etwas ganz Besonderem. Eine Sommerprinzessin und ein Winterprinz, die miteinander vermählt werden würden, das hatte es in der Geschichte ihrer Königreiche noch nie gegeben und jeder wollte dabei sein, wenn es passierte.

Die Sommerhauptstadt platzte aus allen Nähten. Die Leute waren von überall hergereist, um der Hochzeit beizuwohnen. Aus Rosental, Lauben und den Zedernbergen.

Und aus Winter.

Das Aufblitzen von Winteraugen sorgte am Marktplatz für allgemeine Furore. Noch nie hatte Rae so viele Winterlinge in Sommer gesehen. Es war ein ungewohnter Anblick. Mit ihrer hellen Haut und den fast weißblonden Haaren stachen sie inmitten der bunten Sommerschar sofort hervor. Die meisten von ihnen waren Nobelleute, Adelige und Berater des Königs, die gekommen waren, um dem Brautpaar anstelle des Winterkönigspaars die Ehre zu erweisen.

Als Zeichen des Friedens trugen sie keine Waffen, dennoch zogen sie argwöhnische Blicke auf sich. Mütter versteckten ihre Kinder hinter ihren Röcken und um so manchen Hals hing eine Kette aus Johanniskraut, dessen gelbe Blüten bekannt dafür waren bösen Zauber fernzuhalten. König August hatte zwar verboten, dass Magier sein Land betraten, aber in Sommer herrschte nach wie vor der Irrglaube, jeder Winterling müsse auch ein Magier sein. Völliger Unsinn, wie Rae wusste. Das Wintergefolge an Januars Seite besaß wahrscheinlich genauso viel Magie wie sie – nämlich gar keine.

Es gab nur einen einzigen Magier, von dem Rae mit absoluter Gewissheit behaupten konnte, dass er sich in der Sommerhauptstadt aufhielt, und der saß in diesem Moment auf ihrer Schulter und rupfte mit dem Schnabel durch sein Gefieder.

Acht Tage war es inzwischen her, seitdem sie den Feenwald verlassen hatten und acht Tage war North nun schon in die Gestalt einer Schneeeule gesperrt. Ein Zauber der Herbstfee Oktober verwandelte ihn jedes Mal, sobald er ihren Wald verließ. In dieser Gestalt besaß er keine Zauberkräfte, keine Möglichkeit sich zu wehren. Rae wusste, wie hilflos sich North deswegen fühlte, weshalb sie längere Ausflüge außerhalb der Waldgrenze für gewöhnlich mieden. So lange wie jetzt hatte er noch nie in Eulengestalt ausharren müssen und es fing an, sich in seinem Verhalten bemerkbar zu machen.

North kauerte wie kurz vor dem Absprung auf ihrer Schulter, die Krallen ausgefahren und die Flugfedern gebauscht. Die vielen Menschen und der Lärm reizten ihn. Sein Kopf ruckte unruhig hin und her.

Als eine plötzliche Bewegung inmitten der Menschenschar ihn leise aufschreien ließ, musste Rae den Impuls unterdrücken, ihm beruhigend über den fedrigen Kopf zu streicheln. Ihn wie ein Tier zu behandeln machte es für North noch schlimmer, aber Rae wünschte sich dennoch etwas tun zu können, um ihm zu helfen, ihn irgendwie zu besänftigen. Es war ihrer Einfältigkeit geschuldet, dass North überhaupt mit dem Fluch der Herbstfee belegt worden war. In solchen Momenten nichts für ihn tun zu können, machte die Schuld noch niederschmetternder.

Sie waren gemeinsam mit Prinz Januar und dessen Gefolge angereist, um die Winterlinge sicher durch den Wald zu bringen, doch jetzt warteten Rae und North mit dem übrigen Volk vor den Toren der Kirche. Nicht mehr lange, dann würde ein Glockenschlag neuen Frieden verkünden.

Vor Aufregung begann Rae den Stoff ihres Kleids zu kneten, doch es dauerte keine drei Sekunden, da bekam sie von ihrer Mutter was auf die Finger.

»Kannst du diesen grässlichen Vogel nicht irgendwo absetzen?«, klagte Rose zum wiederholten Mal mit Blick auf die Eule und zupfte die Bluse ihrer Tochter zurecht. »Wenn er die Flügel so bauscht, sieht man fast nichts von deinem Gesicht und gerade heute, wo ich dich so hübsch hergerichtet habe …«

»Mama«, zischte Rae, die Wangen glühend vor Scham, und wischte die Hand ihrer Mutter beiseite. »Ich bin nicht hier, um einen Ehemann zu finden!«

Es war ihr ohnehin schon peinlich, wie sie aussah. Rose hatte in den letzten zwei Tagen, in denen Rae wieder bei ihrer Familie gewohnt hatte, so viel Mutter-Tochter-Zeit wie möglich mit ihr verbracht, um die vergangenen Wochen aufzuholen. Rae war gewaschen, gestriegelt und parfümiert worden wie ein Zuchtpony und die Hochzeit diente sozusagen als Abschlusspräsentation. Schließlich würde sie nie wieder so viele adrette, junge Männer auf einem Haufen kennenlernen, wie Rose mehrmals erwähnt hatte.

Rae sparte sich die Mühe, zu erwähnen, dass sie bereits einen Jungen gefunden hatte, der ihr gefiel, und dass der nur deshalb gerade nicht ihre Hand hielt, weil er in einem Vogelkörper gefangen war. Rose hätte dafür wahrscheinlich nur wenig Verständnis gehabt. Für ihre Tochter hatte sie immer einen Kaufmannssohn oder etwas ebenso Anständiges und Mittelmäßiges in Erwägung gezogen. Verfluchte Wintermagier waren auf ihrer Liste potentieller Ehemänner jedoch nie erschienen.

Von den Feierlichkeiten heute erhoffte Rose sich viel und damit ihre Tochter auch auffiel, hatte sie Rae in ein himmelblaues, geblümtes Kleid mit gelber Schärpe gesteckt, das etwas tiefer dekolletiert war, als Rae lieb war.

Bevor sie losgereist war, um sich North im Herbstwald anzuschließen, hatte sie ihren Eltern lediglich einen dünnen Abschiedsbrief ohne große Erklärungen hinterlassen. Sie fühlte sich deswegen immer noch schuldig, deshalb ließ sie die Prozedur ihrer Mutter wohlwollend über sich ergehen, solange sie in Sommer war. Morgen würde sie ohnehin wieder abreisen, auch wenn Rose davon nichts hören wollte.

Die Ankunft der Braut kündigte sich durch laute Jubelrufe an. Prinzessin Juni fuhr in einer weißen Kutsche vor, die über und über mit Blumen und Kränzen geschmückt war. Vorm Eingang der Kirche brachte der Kutscher die Pferde zum Stehen.

Augenblicklich geriet Bewegung in die Menge. Alle drängten nach vorn, um einen Blick auf die schöne Prinzessin zu erhaschen. Ringsum reihten sich die Wachen der Palastgarde auf, um das Volk auf Abstand zu halten, während reich geschmückte Mädchen der Prinzessin aus der Kutsche halfen. Kurz sah Rae das Aufblitzen eines Schleiers, ein bodenlanges, blassgelbes Kleid und das Lächeln einer Frau, die ihr Glück gefunden hatte.

Zufrieden lächelnd ließ Rae sich in der Menge zurückfallen, während die Menschen zu beiden Seiten an ihr vorbeirauschten. Unter ihnen auch Rose, die sich in lauten »Uh«- und »Ah«-Rufen über den Anblick der Prinzessin ausließ.

Rae fühlte sich wie von einer schweren Last befreit. So viel war während ihrer abenteuerlichen Suche nach der Sommerprinzessin schiefgegangen, da war es erleichternd zu wissen, dass wenigstens diese eine Sache ein gutes Ende genommen hatte. Die Hochzeit zwischen Juni und Januar war nicht nur politischer Natur. Die beiden liebten sich wirklich und das trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft. Rae wünschte ihnen nichts mehr, als dass sie glücklich wurden.

North krächzte leise an ihrem Ohr und Rae hielt eine Hand hoch, damit er an ihren Fingerknöcheln knabbern konnte. Sie konnten vielleicht nicht mit Worten kommunizieren, aber das brauchten sie auch nicht. North war ebenfalls froh, dass Juni und Januar trotz aller Hindernisse doch noch zueinander gefunden hatten.

Orgelmusik schallte durch die offenen Türen der Kirche, während Juni langsam hindurchschritt. Wenn sie darauf gepocht hätte, hätte Rae durchaus Wege gefunden, ins Innere der Kirche zu gelangen, schließlich war North der Bruder des Bräutigams, auch wenn das in seiner aktuellen Gestalt wahrscheinlich schwer zu erklären gewesen wäre. Tatsachlich fühlte sie sich aber ganz wohl hier draußen an der frischen Luft. Die Kirche war sicher restlos überfüllt, viel mehr sehen würde sie da auch nicht. Während der anschließenden Feierlichkeiten im Palast hatte sie außerdem noch genug Zeit, um dem Brautpaar persönlich zu gratulieren.

Die Musik wurde wieder leiser. War Juni schon beim Altar angelangt? Obwohl sie wusste, wie zwecklos es war, stellte Rae sich auf die Zehenspitzen, um über die Köpfe der Menge zu spähen.

Als North plötzlich aufkreischte, fuhr sie vor Schreck zusammen. Seine Krallen gruben sich tief in ihre Schultern, dann stieß er sich ab und flog empor. Rae dachte erst, das Gewühl der Leute um sie herum hätte ihn erschreckt, doch North wirkte keineswegs verunsichert. Zielsicher flog er geradeaus und stieß einen hohen, klaren Ton aus wie der Ruf eines Raubvogels, der Beute gesichtet hatte. Rae folgte Norths Flugbahn mit ihrem Blick, nur deshalb sah sie ihn schließlich. Im Schatten der Kirchenmauer, das Gesicht halb unter einer Kutte verborgen. Er drehte sich weg, kaum dass sie ihn erspähte hatte, und verschwand in eine Nische.

Raes Herz schlug wie verrückt. Sie hatte sein Gesicht nur für den Bruchteil einer Sekunde sehen können, dennoch bestand für sie kein Zweifel. Jede Linie, jede Kontur war ihr ebenso vertraut wie ihr eigenes Spiegelbild. Überall hätte sie ihn wiedererkannt.

Luca! Bei den Feen, es war Luca.

Ihr Zwillingsbruder.

***

»Ich bin doch nicht verrückt«, keuchte Rae, während sie sich einen Weg durch die Menge bahnte. »Das war er doch, oder? Das war Luca!«

North antwortete ihr mit spitzen Schuhu-Tönen.

Aber wieso war er hier? Nachdem er aus dem Sommerverlies geflohen war, hatte ihn niemand mehr gesehen und jetzt tauchte er ausgerechnet zu Junis und Januars Hochzeit auf? Wieso hatte er sich nie bei ihr und ihren Eltern gemeldet? Verdammt, sie war genauso besorgt wie wütend. Wenn sie Luca erwischen würde, konnte sie nur für ihn hoffen, dass er ein paar gute...

Erscheint lt. Verlag 5.11.2015
Reihe/Serie North & Rae
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte All die süßen Lügen • Ann-Kathrin Wolf • Ava Reed • Buch • Das tickende Herz • Essenz der Götter • Fantasy • Fantasyroman • Feen • Flügelschläge in der Nacht • Frühling • Game of Thrones • Geschichte • Herbst • Herbstwald • Impress • impress ebooks • Jugendbuch • Jugendbücher • Liebe • Liebesgeschichte • Magie • Magiergilde • Märchenherz • Marion Hübinger • Martina Riemer • Melissa Marr • Mirjam Hüberli • Pan • Phoenicrus • Reckless • Roman • Romantasy • Romantik • Royal • Sandra Regnier • Sommer • Sommerlicht • Soul Colours • Spiegel-Saga • Spiegelsplitter • Valentina Fast • Winter • Winteraugen • Zauber • Zwischen Blut und Krähen
ISBN-10 3-646-60141-8 / 3646601418
ISBN-13 978-3-646-60141-1 / 9783646601411
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