Landluft und Leichenduft (eBook)

Der dritte Fall für Steif und Kantig
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
253 Seiten
Midnight (Verlag)
978-3-95819-055-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Landluft und Leichenduft -  Gisela Garnschröder
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Wer Wind säht, wird Böses ernten Rund um Oberherzholz soll ein Windpark entstehen. Ein Projekt, das so manchem Anwohner die Wut zu Kopf steigen lässt. Erst fällt ein Reporter auf mysteriöse Weise von einem Strommast, dann stirbt ein weiterer Mann, der mit dem Projekt Windpark zu tun hatte. Die rüstigen Rentnerinnen Isabella Steif und Charlotte Kantig ahnen, dass da jemand nachhilft. Aber würden die Bauern, um deren Bauland es geht, so weit gehen und die Verantwortlichen ermorden? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Auch dieses Mal stecken die beiden Schwestern ihre Nasen ein bisschen zu tief in vermeintlich fremde Angelegenheiten.  Entdecken Sie auch die weiteren Fälle von Steif und Kantig: - Band 1: Steif und Kantig - Band 2: Kühe, Konten und Komplotte - Band 3: Landluft und Leichenduft - Band 4: Hengste, Henker, Herbstlaub - Band 5: Felder, Feuer, Frühlingsluft - Band 6: Schnäpse, Schüsse, Scherereien - Band 7: Mondschein, Morde und Moneten - Band 8: Gärtner, Gauner, Gänseblümchen  - Band 9: Dünen, Diebe, Dorfgeplänkel - Band 10: Printen, Plätzchen und Probleme - Band 11: Komplizen, Kappen, Karneval - Band 12: Halunken, Horror, Halloween - Band 13: Blüten, Birken, Bösewichter

Gisela Garnschröder ist 1949 in Herzebrock/Ostwestfalen geboren und aufgewachsen auf einem westfälischen Bauernhof. Sie erlangte die Hochschulreife und studierte Betriebswirtschaft. Nach dem Vordiplom entschied sie sich für eine Tätigkeit in einer Justizvollzugsanstalt. Immer war das Schreiben ihre Lieblingsbeschäftigung. Die berufliche Tätigkeit in der Justizvollzugsanstalt brachte den Anstoß zum Kriminalroman. Gisela Garnschröder wohnt in Ostwestfalen, ist verheiratet und hat Kinder und Enkelkinder. Sie ist Mitglied bei der Krimivereinigung Mörderische Schwestern, beim Syndikat und bei DeLiA.

Gisela Garnschröder ist 1949 in Herzebrock/Ostwestfalen geboren und aufgewachsen auf einem westfälischen Bauernhof. Sie erlangte die Hochschulreife und studierte Betriebswirtschaft. Nach dem Vordiplom entschied sie sich für eine Tätigkeit in einer Justizvollzugsanstalt. Immer war das Schreiben ihre Lieblingsbeschäftigung. Die berufliche Tätigkeit in der Justizvollzugsanstalt brachte den Anstoß zum Kriminalroman. Gisela Garnschröder wohnt in Ostwestfalen, ist verheiratet und hat Kinder und Enkelkinder. Sie ist Mitglied bei der Krimivereinigung Mörderische Schwestern, beim Syndikat und bei DeLiA.

1. Kapitel


Es regnete stark, und Isabella Steif und Charlotte Kantig kämpften zudem noch mit einem eisigen Wind, der ihnen ins Gesicht blies.

»Hätten wir bloß den Wagen genommen«, jammerte Charlotte. »Aber meine holde Schwester mit ihrem Umwelttick will unbedingt radeln!«

»Nur weil du mal wieder keine vernünftigen Regensachen zum Anziehen hast, verzichte ich doch nicht aufs Radfahren«, zischte Isabella ihre drei Jahre jüngere Schwester an. »Das Wetter ist doch genauso, wie es im April sein muss!«

Charlotte Kantig biss die Zähne zusammen, zog die Kapuze ihres Parkas tief ins Gesicht und schaute verärgert auf ihre hellgraue Hose, die nun an den Knien vom Regen durchweicht war und bei der Ankunft im Rathaussaal bestimmt nicht mehr gut aussehen würde. Endlich ließ der Regenschauer nach, und kurz darauf verließen sie den Radweg, der an der Landstraße entlangführte, und genossen den Windschutz der Häuser, die rechts und links die Straße säumten. Die kleine Siedlung, in der Isabella und Charlotte Tür an Tür in einem Doppelhaus wohnten, lag etwas außerhalb von Oberherzholz, und mit dem Rad brauchte man gute zwanzig Minuten bis in die Stadt.

Der Parkplatz vor dem Rathaus war voll, und einige Autofahrer drehten suchend Runde um Runde, aber es war kein freier Stellplatz mehr zu sehen.

»Jetzt weißt du, warum ich mit dem Fahrrad fahren wollte!«, erklärte Isabella triumphierend und zeigte mit der Hand auf den voll geparkten Platz und die Straße entlang, wo sich auch schon ein Auto ans andere reihte.

»Mein Gott, wo kommen die alle her?«, staunte Charlotte. »Ist die Sitzung zu den Windrädern denn so interessant?«

»Das wirst du gleich sehen!«, sagte Isabella, während sie ihre Räder an den Autos vorbei zu dem Fahrradständer schoben, der allerdings ebenfalls vollgestellt war. »Nicht ein Ständer frei«, monierte Charlotte und hob ihr Rad an, um es in das vor dem Fahrradständer liegende Beet zu stellen.

»Du kannst doch das Rad nicht mitten in die Pflanzen stellen!« Isabella schüttelte empört den Kopf und schob ihr Rad zu einem Straßenbaum auf dem Bürgersteig, wo allerdings schon viele andere Räder lehnten.

»Und ob ich kann!«, entgegnete Charlotte. »Da, wo dein Rad steht, wird es doch nur umgeworfen oder zugestellt.« Ohne weiter auf das verärgerte Stirnrunzeln ihrer Schwester zu achten, schloss sie ihr Rad ab und stand gleich darauf abwartend neben Isabella, die gerade aus ihrer Pelerine geschlüpft war und sie in einer Plastiktüte verstaut hatte. Während die Schwestern langsam zum Eingang des Rathauses gingen, ließ der Strom der Informationshungrigen schon nach, denn genau in dem Moment, als sie eintraten, schlug die Kirchturmuhr acht.

Der Saal war voll, und Isabella und Charlotte mussten sich mit einem Stehplatz direkt neben der Tür zufriedengeben. Der Bürgermeister trat ans Mikrofon und eröffnete die Versammlung, was einige Besucher dazu nutzten, Plakate hochzuhalten und lautstark gegen seine Rede anzuschreien.

»Dass die Leute nicht mal fünf Minuten zuhören können, was der Bürgermeister zu sagen hat!«, zischelte Isabella ihrer Schwester zu.

»Oh, ich finde es ganz interessant, wie die sich hier in Szene setzen«, gab Charlotte leise zurück und betrachtete grinsend, wie der Saaldiener versuchte, Ordnung in die Versammlung zu bekommen, was ihm erst nach einigen Minuten gelang.

Der Bürgermeister hatte geduldig abgewartet und erklärte nun, welche Vorteile die Ausweisung von Flächen für den geplanten Windpark für die Stadt hätte. Laute Protestrufe waren die Folge. Eine Gruppe Umweltschützer hielt ein Plakat hoch: »Schützt den Brachvogel!«

»Ruhe!«, donnerte der Saaldiener in die Versammlung, und der Bürgermeister rief laut, um die aufgeregten Stimmen zu übertönen: »Seien Sie doch vernünftig! Es gibt für alles eine Lösung! Die Anlagen in ihrer Gesamtheit garantieren nach der Fertigstellung Strom für fünfzigtausend Haushalte, ein riesiger Gewinn für unsere Stadtwerke und ebenfalls ein Sieg für den Klimaschutz!«

»Und wir? Wer schützt uns?«, rief eine aufgeregte Frauenstimme dazwischen. »Diese Windräder sind so laut, dass wir des Nachts nicht mehr schlafen können!« Zustimmendes Klatschen!

Ein Mann sprang auf die Bühne und nahm dem Bürgermeister das Mikrofon ab. »Meine Damen und Herren, unsere Firma baut Windräder seit zwanzig Jahren …« Die weiteren Worte gingen in lautem Geschrei unter.

Isabella fasste Charlotte an die Hand. »Komm, das wird mir zu viel. Da versteht man ja sowieso nichts!«

Charlotte schüttelte grinsend den Kopf. »Ich find’s interessant! Wir haben hier doch ’nen super Platz, und wenn’s brenzlig wird, können wir gleich durch die Tür verschwinden.«

Nach einigem lauten Hin und Her trat vorübergehend Ruhe ein, und der Mann von der Windkraftanlagen-Firma erklärte anhand eines Videos, welches nun über den großen Wandbildschirm angezeigt wurde, die Vorgehensweise beim Ausbau der Windräder. Wieder wurden Proteste laut. »Viel zu hoch!«, schrie ein junger Mann in Polohemd, und eine Frau, von der nur die grauen Haare zu sehen waren, unterstützte ihn lautstark: »Jawohl! Und zu nah an den Häusern ist es auch!«

»Der Abstand zu den Häusern wird selbstverständlich vorschriftsgemäß eingehalten!«, hielt der Mann auf dem Podium dagegen. »Die vorgesehene Fläche ist weit genug von jeglicher Bebauung entfernt!«

Einige Männer und Frauen versuchten nun mit einem Plakat die Bühne zu erstürmen, es gab ein Gerangel, und das Plakat wurde schneller zerfetzt, als man es lesen konnte. Ein blonder junger Mann mit einer Kamera stand ziemlich vorn im Saal ganz nah am Fenster und machte Fotos von dem Gerangel, und auch an der anderen Seite des Saals wurde eine Kamera gezückt.

Isabella zog Charlotte am Arm und zischte: »Komm endlich, bevor die sich die Köpfe einschlagen!«

Widerstrebend folgte Charlotte ihr aus dem Saal. Draußen monierte sie empört: »Gerade jetzt, wo es interessant wird, willst du nach Hause!«

»Geh doch wieder rein!«, gab Isabella beleidigt zurück. »Ich hab auf jeden Fall die Nase voll von dem Geschrei. Das ist doch keine Diskussion, das ist ein Schlagabtausch, und wer weiß, womöglich gibt es noch eine Schlägerei!« In diesem Moment wurde die Tür zum Saal aufgerissen, und die Besucher quollen aufgeregt aus dem Gebäude, wie Nudeln aus einem zu kleinen Topf.

Laut schimpfend die einen, mit roten Gesichtern eifrig diskutierend die anderen, liefen sie an den Schwestern vorbei zu ihren Fahrzeugen.

»Siehst du, die Versammlung ist zu Ende!«, erklärte Isabella triumphierend.

»Zu Ende?«, rief eine Frau, die sie gehört hatte. »Der Bürgermeister hat die Versammlung aufgelöst! Eine Unverschämtheit ist das!« Sie rannte zu den Fahrrädern, die an dem Baum standen, an dem auch Isabella ihr Rad abgestellt hatte, warf mehrere Räder um, bis sie ihres gefunden hatte, und fuhr mit einem »So eine Frechheit!« davon.

Isabella wollte protestieren, doch die Frau war schon ein Stück weit weg, und sie konnte der Dame nur schockiert nachblicken.

Charlotte lachte. »Warum stellst du dein Rad auch an einen Baum, an dem schon hundert andere stehen?!« Seelenruhig holte sie ihr Rad aus dem Beet hinter dem Fahrradständer hervor und sah grinsend zu, wie Isabella sich abmühte, um ihr Rad unter den anderen hervorzuholen.

»Sobald ich diese unverschämte Person erwische, werde ich ihr ein paar Takte erzählen!«, erklärte Isabella grimmig, als sie wieder auf der Straße stand. Im selben Moment stürmten ein Mann und eine Frau auf sie zu, und sie wurde von der Frau empört angeblafft: »Hey, was fällt Ihnen ein, unsere Räder auf den Bürgersteig zu werden!«

Isabella zog empört die Brauen hoch, ersparte sich aber eine Erklärung und radelte eilig davon. »So eine Unverschämtheit, die hat sich noch nicht mal entschuldigt!«, hörte sie noch die erregte Stimme der unbekannten Frau hinter sich und bog eilig in die nächste Straße ein, wo sie stoppte und auf Charlotte wartete.

Es dauerte einige Zeit, bis Charlotte kam, denn mittlerweile war die Straße überfüllt von Radlern und Autofahrern, die ebenfalls nach Hause fuhren. Als sie endlich erschien, rief Isabella empört: »Wo bleibst du eigentlich so lange? Ich warte schon eine Stunde!«

»Haha, höchstens zehn Minuten«, sagte Charlotte. »Es war einfach zu interessant, wie die Leute aus dem Saal kamen und sich gegenseitig für das Scheitern der Versammlung verantwortlich machten und dann mit ihren Autos ungeduldig hupend davonfuhren!«

»Ich habe das Hupen und Kreischen gehört und mich schnellstens davongemacht!« Isabella schüttelte den Kopf. »Wie kann man sich nur so gehen lassen! Sind die Leute alle verrückt geworden?«

»Es sind doch heiße Themen«, sagte Charlotte, während beide gemütlich nebeneinanderher fuhren. »Außerdem bist du doch geflüchtet, weil das Paar dich wegen des Rades angemacht hat!«

»Da muss man aber doch nicht so ein Geschrei machen«, sagte Isabella, als hätte sie den Zusatz von Charlotte gar nicht gehört. »Und diese Huperei im Ort ist wirklich nicht nötig!«

»Die Nerven liegen blank bei den Leuten, schließlich ist die beschauliche Ruhe vorbei, wenn erst ein Windpark gebaut wird«, sagte Charlotte. »Stell dir vor, bei uns auf dem Feld direkt hinter Ottokars Haus würden Windräder aufgestellt! Ich darf gar nicht daran denken!«

»Die Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite halten doch den Lärm ab, und der Schatten würde uns auch nicht...

Erscheint lt. Verlag 6.11.2015
Reihe/Serie Ein-Steif-und-Kantig-Krimi
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Auerbach & Keller • außergewöhnliche Ermittler • Cosy Crime • Cosy-Krimi • Cosy-krimi und Mystery • Cosy Mystery • Erwin • Heiter bis tödlich • Heiterer Kriminalroman • Hengste • Henker • Herbstlaub • Katrin Schön • kauzige Ermittler • Konten und Komplotte • Kriminalromane und Mystery • Krischan Koch • Kühe • Lissie Sommer • Lissie Sommer Krimis • lustiger Krimi • Midnight • Miss Marple • Mordserie • Mord und Ente • Mord und Ente Krimis • Münsterland • Münster Tatort • Paula Bengtzon • Pippa Bolle • Regiokrimi • Regionalkrimi • Schwestern • Steif und Kantig • Tatort Münster • Tina Gründlich • Ullstein • Walter Bachmeier • weibliche Ermittler • weibliche Ermittlerin
ISBN-10 3-95819-055-3 / 3958190553
ISBN-13 978-3-95819-055-9 / 9783958190559
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