AERA - Die Rückkehr der Götter (eBook)

Roman

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
600 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43681-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

AERA - Die Rückkehr der Götter -  Markus Heitz
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Im Jahr 2019 herrscht eine neue Weltordnung: Die Götter kehren auf die Erde zurück. Alle Götter - bis auf einen. Während Odin, Zeus, Manitu, Anubis, Shiva und Co. sich ihre alten Kultstätten zurückholen und ihre Anhänger um sich scharen, warten Christen, Moslems und Juden vergeblich. Die einst mächtigsten Religionen der Welt werden bald als bedeutungslose Sekten belächelt. Mit »AERA - Rückkehr der Götter« hat Markus Heitz einen neuen Kosmos geschaffen - ein großes Vergnügen für alle Fans von düsterer Spannung und filmreifer Action! Die Gesamtausgabe des großes Dark-Fiction eSerials von Markus Heitz:

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 60 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um 'Die Zwerge' gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 60 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um "Die Zwerge" gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

Episode 1
OPFERGABEN


INTRO

Es geschah 2012.

Von einem Tag auf den nächsten waren sie wieder da: Götter.

 

Und zwar die alten Götter.

Jene, welche die Bibel mit Du sollst neben mir keine anderen Götter haben meinte – und deren Existenz die Heilige Schrift der Christen niemals leugnete. Oder in Abrede stellte.

 

Im 21. Jahrhundert rechnete jedoch niemand damit, dass die Götter zurückkehren. Mitten hinein in das, was man Realität nennt.

 

Sie ritten aus den Himmeln.

Sie stiegen aus Pyramiden, aus Tempeln, Schreinen und Heiligtümern, aus Wäldern, Sümpfen und Nebeln.

Sie sprachen zu den Ihren – überall.

 

Mannigfaltig kamen sie und wirkten.

Die Meldungen über Sichtungen häuften sich und über die Wunder, die sie vollbrachten.

Egal ob Manitu, ob Mictlantecuhtli, ob Anubis, ob Odin und Thor, ob namenlose Naturgottheiten oder Legenden wie Mars und Hephaiston, ob Olorun, ob Erdmutter und Loa, ob Shiva oder Kami oder Manifestationen Buddhas oder Cai Shen – sie existierten.

 

Manche Götter traten vor Kameras, gaben Interviews und damit denen Mut und Antrieb, die immer an sie geglaubt hatten und deswegen verspottet worden waren. Manche Götter eroberten sich ihre alten Kultstätten zurück, auf die vor allem die Christen ihre Kirchen gestellt hatten. Prächtige Bauten wurden dem Erdboden gleichgemacht und durch vergessene Symbole ersetzt.

 

Manche Götter lebten unter den Sterblichen, in alten Tempeln, in neu errichteten Anlagen, in Hochhäusern oder ganz alleine in unterirdischen Bunkern und kilometerhohen Türmen.

Manche von ihnen gründeten Firmen, um ihren Einfluss in der Welt der Sterblichen auszuweiten, mischten sich in Wertpapierhandel ein, betätigten sich in der Wirtschaft.

Und die Konzerne hatten ein enormes Interesse daran, mit den Göttern ins Geschäft zu kommen.

 

 

Manche Götter nahmen Ausgewählte mit auf andere Planeten.

Sie brachten Andenken von dort mit oder errichteten Gebäude, um dort zu verweilen. So sagen es die Gerüchte.

 

 

Und siehe, eine neue Ära der Historie begann: Aus Glaube wurde Wissen.

 

… nur die Christen, die Moslems und die Juden warteten vergebens.

Kein Gott, kein Allah und kein Jahwe.

Keine Engel, keine Dämonen.

Nicht einmal der Teufel erschien.

 

Die einst mächtigsten Religionen der Historie schrumpften zu Sekten ohne Gott. Ihre Anhänger wurden verlacht und verspottet.

 

Es folgten Massenkonvertierungen und Kriege, bis sich das Gefüge neu eingepasst hatte.

 

So änderte sich die Welt.

Ob zum Guten oder zum Schlechten – würde sich noch herausstellen …

 

 

 

»Ich habe die Götter, die meine Eltern mich gelehrt haben, verehrt alle Zeit meines Lebens, und jene, die mir das Leben geschenkt haben, habe ich immer in Ehren gehalten.

Von den anderen Menschen aber habe ich keinen getötet und keinen eines mir anvertrauten Gutes beraubt noch sonst ein nicht wiedergutzumachendes Unrecht begangen.«

 

Ägyptisches Totenbuch,

um 1500 v. Chr.

 

 

Mich hätte das nicht interessiert.

Überhaupt nicht.

Wer in diesen Tagen lebt, kennt die Grausamkeiten, von alten abgefuckten Wesen begangen, von verblendeten dumpfen Menschen bejubelt. Oder auch mal umgekehrt.

Modern-komplizierter.

Archaisch-brachialer.

Wir stecken in einem beschissenen diametralen Gegensatz, und das macht uns fertig. Technik, Wunder, Grausamkeiten. Ohne meinen Wodka wäre ich am Arsch.

Als die Nachrichten Bilder aus der Via del Sudario sendeten, da dachte ich: Scheiß drauf.

Dann aber sah ich bei einem verhuschten Schwenk über die Hausfront ihn – den Mann, der aus dem Fenster blickte.

 

Man muss wissen, wer er ist, um ihn zu erkennen.

Er ist um die vierzig, per se nicht sonderlich auffällig, weder an Statur noch Gesicht, das recht schmal ist. Die schwarzen Haare trug er an den Seiten kurz, oben etwas länger und im Nacken ausrasiert. Er ließ sich neuerdings eine abgespeckte Version des Fu-Manchu-Schnittes mit Kinnbärtchen stehen, was zusammen mit den Stoppeln recht verwegen aussah, wie ein verfickter älterer Musketier – nur in männlich. Unterhalb des rechten Auges verläuft eine kaum sichtbare waagrechte Narbe, die ihm ein Messer verpasste. Das weiß ich.

Zusammen mit schwarzem Hut und runder Sonnenbrille war er so gut wie unkenntlich.

Aber nicht für mich.

Es gab für mich kein Halten mehr: Ich musste dorthin!

Ich füllte mit zitternden Fingern den Flachmann, zog mich an und kramte meine Automatik aus den Müllbergen meiner heruntergekommenen Bude.

 

Und seitdem folge ich ihm.

Er weiß nicht, dass es mich gibt. Aber ich bin da.

Ich bin da …

* A Ω *

Italien, Rom, November 2019

 

Malleus betrachtete das Büro des Bürgermeisters, in dem sich nichts mehr befand, abgesehen von dem großen steinernen Schreibtisch in Grau, der den Tätern wohl zu schwer zum Mitnehmen und zu stabil zum Zerschlagen gewesen war; dafür hatten sie ihn mit aufrecht stehenden roten Pfeilen beschmiert, wie ein Laie vermuten würde.

Hellere Rechtecke an den vertäfelten Wänden zeigten, wo einst Bilder gehangen hatten, staubfreie Flecken am Boden und auf den Teppichen sprachen von Gegenständen, die mitgenommen worden waren. Musikanlage, Boxen und andere elektronische Einbauten wie den Fernseher hatten sie fachmännisch entfernt, wie die heraushängenden Kabel bezeugten. Die Tür zum Tresor stand offen, darin herrschte gähnende Leere.

Was Malleus ins Auge sprang, waren grobe Seile, die bei näherer Betrachtung aus frischen, zähen Zweigen bestanden. Er konnte riechen, dass die Ästchen vor nicht langer Zeit abgeschnitten worden waren. Drei Schlingen lagen um den schweren Tisch, die Stränge führten zum offenen Fenster.

Man hätte vermuten können, dass die Diebe – aus welchen Gründen auch immer – statt Kunststofffasern Naturmaterial bevorzugt hatten, um den Tatort zu verlassen.

Dagegen sprach das, was am anderen Ende der Seile hing.

Leise knirschten die verdrehten Zweige, bewegten sich sachte, als würde jemand daran ziehen.

Malleus machte einige große Schritte durch das Zimmer und warf einen Blick aus dem Nachbarfenster, zuerst hinaus auf die Straße, die im Schein der untergehenden Sonne lag und voller Menschen war.

Die Neugierigen drängten sich in der Via del Sudario hinter den Polizeiabsperrungen. Es wurde fotografiert und diskutiert, einige gingen, manche kamen hinzu, angelockt von der Neuigkeit, um sie mit eigenen Augen zu sehen.

Malleus hob seinen Personal Digital Assistant – kurz PDA – und filmte die Menge in einem Schwenk. Dabei fing er auch die aufragenden Tempel und Paläste ein, die sich überall im Stadtbild in neuer Pracht erhoben, aufmerksamkeitsheischend mit Scheinwerfern beleuchtet; auf einzelnen Säulen und Flachdächern loderten Flammen in riesigen Feuerschalen.

Aus dem notdürftigen Instandhalten war nach dem Erscheinen der alten Götter ein prunkvolles Restaurieren geworden. Ein neues Rom entstand, prächtig und neo-antik.

Im Kolosseum strahlten die Lichter, beleuchteten die vielen Bögen und warfen helle Kegel in den sich verdunkelnden Himmel, um Jupiter zu grüßen.

Das Forum Romanum, einst buchstäblich ruinöse Touristenattraktion, erstand von Neuem. Die Arbeiten liefen noch, die Planungen für Neubauten gingen bis 2050, hatte Malleus in einer Zeitung auf dem Weg nach Rom gelesen. Die Götter wollten es so.

Die Götter wollen viel, dachte er.

»Monsieur Bourreau! Kommen Sie runter, damit wir das unwürdige Schauspiel beenden können«, rief einer der Kriminalkommissare in Zivil hinauf. »Die hingen lange genug.«

Malleus nickte und steckte den PDA ein, durchquerte den Raum und besah ihn ein letztes Mal, bevor er in den Flur trat und durch das Haus nach unten ging. Er trug seinen dunklen Gehrock, dessen Schnitt an indischer Herrenmode angelehnt war, darüber einen schwarzen Militärmantel mit extra hohem Kragen. Die Füße steckten in flachen, schwarzen Schuhen.

Unterwegs entzündete er eine seiner krummen, dünnen Zigarren, die sich Culebras nannten und richtig rochen und genug Qualm fabrizierten, um sämtliche Feinstaubmessgeräte der Welt zu überlasten. E-Zigaretten hasste Malleus ebenso wie Rauchverbote, daher ignorierte er beides. Er paffte eine Culebra mit grüner Banderole. Sie helfen am besten beim Denken.

Er hätte den herumbrüllenden Beamten korrigieren können: Er war kein Monsieur, weder Franzose noch Belgier. Er war Deutscher, so stand es zumindest in seinem Pass. Aber es hätte nur unnötig die Aufmerksamkeit der Menge erregt. Er mochte es nicht, erkannt zu werden, was trotz Sonnenbrille und Hut gelegentlich geschah.

Als Malleus das Freie betrat, ballten sich die Wolken zu einem grauschwarzen Konvolut, aus dem erste Blitze zuckten; leiser Donner grollte über den Köpfen und Gebäuden.

»Zeus kommt! Seht, er kommt und sieht nach dem Rechten«, hörte er im...

Erscheint lt. Verlag 26.10.2015
Reihe/Serie Malleus Bourreau
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
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ISBN-10 3-426-43681-7 / 3426436817
ISBN-13 978-3-426-43681-3 / 9783426436813
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